Atlan-Paket 16: Im Auftrag der Kosmokraten (Teil 2). Hans Kneifel
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Читать онлайн книгу Atlan-Paket 16: Im Auftrag der Kosmokraten (Teil 2) - Hans Kneifel страница 257

Название: Atlan-Paket 16: Im Auftrag der Kosmokraten (Teil 2)

Автор: Hans Kneifel

Издательство: Bookwire

Жанр: Языкознание

Серия: Atlan classics Paket

isbn: 9783845347400

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СКАЧАТЬ STERNSCHNUPPE projizierte einen schwachen Traktorstrahl. Der Arkonide hing dicht über dem Boden in einem Schutzschirm, der ihn gegen den Sand schützte, den der Wind ohne Unterlass über die Ebene blies.

      »Dieser Verbrecher!«, stöhnte Chipol, als er den Arkoniden sah. Atlan war wieder bewusstlos geworden. Er blutete aus einer breiten Wunde an der Schulter. Auch die linke Hüfte war verletzt, und am rechten Oberschenkel klaffte die Muskulatur weit auseinander.

      Anima stand hilflos vor dem Körper ihres Ritters. Sie wurde von einem Weinkrampf geschüttelt, und sie schloss immer wieder die Augen. Dann aber wandte sie sich zu dem jungen Daila um.

      »Verschwinde!«, schrie sie ihn an. »Ich muss allein sein. Ich kann mich nicht konzentrieren, wenn du dumme Bemerkungen machst!«

      Wortlos verschwand Chipol in der Bodenschleuse. Anima heftete ihre Augen auf den reglosen Körper. Atlan schlug wieder die Augen auf, und seine Brust hob sich deutlicher, als er sie erkannte.

      »Anima!«, hauchte er. »Du bist gekommen. Wo ist Mrothyr?«

      »Du brauchst dich nicht vor ihm zu fürchten«, weinte sie. »Er ist gefangen.«

      »Hilf mir!«, flehte der Arkonide. »Ich habe starke Schmerzen!«

      Anima konzentrierte sich auf die Wunden. Sie war sich unschlüssig, wo sie beginnen sollte. Unruhig wanderten ihre Augen zwischen Schultern, Hüfte und Oberschenkel hin und her. Ihre Hände verkrampften sich zu Fäusten.

      »Jetzt!«, flüsterte der Arkonide.

      Ich kann nicht!, schrien ihre Gedanken. Panik befiel sie. Sie hatte Angst, es nicht zu schaffen. Mit aller Macht drängten die Erlebnisse aus der Vergangenheit in ihr Bewusstsein und hinderten sie an der Konzentration.

      Anima hatte Angst, erneut zu versagen.

      10.

      Sie hatten es sich inzwischen angewöhnt, das System Außen-AX-1200 mit dem Namen Cirgro zu bezeichnen. Sie hatten die Heimat der Krelquotten gefunden. Aber keiner von ihnen wusste so recht, wie diese Wesen aussahen, und die Insassen der beiden fremden Raumschiffe hatten nicht davon gesprochen. Sie hatten über alles andere berichtet, und es war den Tessalern längst klar, dass ein weiterer Versuch, auf Cirgro zu landen, nicht empfehlenswert war. Die Bewohner dieser Welt legten keinen Wert darauf und würden einen nachdrücklichen Versuch womöglich mit Gewalt verhindern.

      Die letzten Suchgruppen kehrten in den Schweren Erkunder zurück. Sie erstatteten Soray Bericht, und der Obmann nahm die Meldungen entgegen, ohne sich die Enttäuschung anmerken zu lassen. Er hatte sich bereits damit abgefunden. Wenn es die Heiligen Steine gab, dann nur auf dem unzugänglichen Planeten.

      Die YOI 1 machte sich klar für den Start. Von den Fremden hatte man in der Zwischenzeit nichts mehr gehört, aber das wollte nichts heißen. Einer von ihnen hatte ausdrücklich sein Interesse an dem Heiligen Stein von Tessal bekundet, und Soray war nur zu geneigt, ihn mit sich auf die Heimatwelt zu nehmen. Es gab nur ein Hindernis.

      Der Obmann hatte strikten Befehl, niemanden auf die Spur nach Tessal zu lenken. Während er in seinem Kommandantensessel saß und daran dachte, dass Derlag auf Anweisungen aus seinem Mund wartete, wog er die beiden Dinge sorgfältig gegeneinander ab. Der Heilige Stein war sehr wertvoll, und der Absolvent der Zeitschule konnte vielleicht mit seiner Hilfe erkennen, ob es irgendwo andere Vorkommen dieser Steine gab. Wenn alles der Wahrheit entsprach, was Lurquin erzählt hatte, dann waren diese Steine nicht nur wert, in religiöser Manier verehrt zu werden. Dann würden sie dazu beitragen, das Reich von Tessal zu vergrößern, und vielleicht würde es irgendwann möglich sein, dem Reich seinen alten, schon mythisch zu nennenden Namen zurückzugeben. Die Bestimmer des Reiches würden das entscheiden. Bislang durfte niemand den alten Namen aussprechen, und er war nur noch wenigen Eingeweihten bekannt.

      Soray wusste ihn nicht, und seine früheren Versuche, den Namen herzuleiten, waren ohne Ergebnis geblieben. Inzwischen war der Tessaler alt genug geworden, um das Unsinnige seines damaligen Bemühens einzusehen.

      Seine Besatzung war vollständig. Vierundzwanzig Tessaler drängten sich in dem kleinen Schiff, das war das Vierfache der zugelassenen Zahl, denn der Schwere Erkunder konnte normalerweise nur sechs Mann Besatzung fassen. Für den Erkundungsflug nach Außen-AX-1200 war eine Ausnahme gemacht worden, die sich derart auswirkte, dass sich die Tessaler in die Zentrale drängten wie die fliegenden Fische von Roryn in einem handtaschengroßen Aquarium. Sie mussten sich strecken, um nicht zu einer Belastung für die Kameraden zu werden. Die Hälfte der Tessaler schlief ohnehin in unmittelbarer Nähe der Triebwerksbereiche, in ständiger Angst, dass von der gefährlichen Sekundärstrahlung doch einmal etwas durch die Dämmung dringen könnte. Jetzt, kurz vor dem Start, hingen sie in den Sicherheitsschlingen, die an der Wand der Schiffszentrale angebracht worden waren.

      »Sockel einfahren!«, verkündete Soray.

      Ein Aufatmen ging durch die Mannschaft. Das Warten in unangenehmer Stellung belastete sie unnötig, und sie sehnten das Ende des Fluges herbei. Ein paar Stunden würden schon noch vergehen, bis sie die Enge der Erkunderdose verlassen konnten.

      »Eine Verbindung mit einem der Schiffe!«, verlangte der Obmann. Derlag versuchte es. Aus Platzgründen und weil er als Hauptmann einen Sessel beanspruchen durfte, nahm er die Aufgaben des Funkers wahr. Der eigentliche Funker hing zwei Meter hinter ihm an der Wand.

      »Nichts«, meldete Derlag. Es kam keine Verbindung zustande. Soray erinnerte sich daran, dass die Fremden einen der Ihren gesucht hatten. Vermutlich hielt sich niemand in den Schiffen auf, oder die Besatzungen hatten etwas Wichtiges entdeckt.

      Glückssteine?

      Der Obmann verwarf den Gedanken. Es gab nichts auf Orgro und im ganzen Cirgro-System, das noch hätte untersucht werden sollen.

      »Start!«, ordnete er an.

      Der Schwere Erkunder hob ab und raste schräg in den Himmel hinein. Wie immer war er staubverhangen, die Sonne kaum zu erkennen. Die Ortung war beeinträchtigt, und die YOI 1 machte, dass sie in eine Umlaufbahn kam. Sie umflog den Planeten zweimal entgegen seiner Rotationsbewegung, dann zündete Soray die Haupttriebwerke und führte das Schiff in den interplanetaren Raum hinein. Er steuerte mehrere der größeren Wrackansammlungen an, und er verschaffte der Besatzung dadurch Luft, dass er sie in Raumanzügen hinüberschickte, um nach Leichen, Hinweisen oder anderen Dingen zu suchen. Vor allem aber, um festzustellen, ob sich irgendwo an Bord ein brauchbarer Glücksstein befand. Zehn Einheiten tessalischer Zeitrechnung dauerte die Suche, dann kehrte die YOI 1 dem letzten Wrack den Rücken. Es waren keine Schiffbrüchigen gefunden worden und keine Glückssteine.

      Die Expedition war ein totaler Fehlschlag geworden.

      Dennoch gab der Obmann nicht den Befehl zum Heimflug. Er wartete noch immer, und er hoffte, dass die Warterei sich doch noch lohnen würde. Er konnte einen Namen nicht vergessen, mit dem sich für Tessal gewisse Hoffnungen verbanden.

      Goman-Largo.

      *

      »Ich bin glücklich«, sagte Anima. »Es ist mir doch noch gelungen!«

      Sie deutete auf den Bildschirm, der die kleine Medostation der STERNSCHNUPPE zeigte. Atlan ruhte auf einer Antigravliege. Er schlief. Er trug einen Slip und war ansonsten nackt. Sein Körper wies keinerlei Verwundung auf. Auf seiner Brust glänzte der Zellaktivator. Der Arkonide atmete gleichmäßig.

      »Niemand СКАЧАТЬ