Atlan-Paket 16: Im Auftrag der Kosmokraten (Teil 2). Hans Kneifel
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Название: Atlan-Paket 16: Im Auftrag der Kosmokraten (Teil 2)

Автор: Hans Kneifel

Издательство: Bookwire

Жанр: Языкознание

Серия: Atlan classics Paket

isbn: 9783845347400

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СКАЧАТЬ schloss sich über mir, als ich mich in der Kammer befand. Ich dachte an Vorsichtsmaßnahmen zum Schutz der biologisch aktiven Substanzen, die die Erbauer der Anlage getroffen haben mochten. Rasch ließ ich den im Halskragen meiner Kombination auf Fingerdicke zusammengefalteten Druckhelm sich entfalten und schloss ihn.

      Aber die erwartete Desinfektionsbehandlung blieb aus. Statt dessen öffnete sich das Innenschott. Ich verringerte die Antigravleistung meines Flugaggregats, sank langsam aus der Schleusenkammer und wurde von einem sich plötzlich aktivierenden energetischen Transportfeld erfasst und beschleunigt.

      Meine Module blieben unter beziehungsweise vor mir und meldeten keine gefährlichen Nebeneffekte. Deshalb versuchte ich nicht, mit hochgeschaltetem Flugaggregat zu entkommen, sondern überließ mich dem Transportfeld.

      Schon bald wurde mir klar, wohin es mich zog: zu der Kugelschale von biologisch aktiven Substanzen unter mir. Die Module zeigten sie weiterhin an. Aber Sekunden später meldeten sie mir, dass eine Veränderung mit ihnen vorging. Die Kugelschale schrumpfte rasend schnell zusammen; gleichzeitig wurde der Stoffwechsel beschleunigt.

      Doch das blieb nicht alles.

      Meine Module zeigten an, dass sich die Aktivitäten der positronischen Elemente des Kunstplaneten veränderten. Sie erfüllten teilweise plötzlich ganz andere Funktionen als zuvor. Es erinnerte mich an die schalttechnische Veränderung der Kulissenprojektionen eines Theaters. Meine drei Module vermittelten mir den Eindruck, als wüchse rings um mich die Oberfläche einer Kristallwelt, während die frühere Oberfläche der Kunstwelt sich verflüchtigte und dadurch der Ausblick in einen Weltraum ermöglicht wurde, der fast normal wirkte.

      Fast normal deshalb, weil es keinen blutrot wabernden Himmel mehr gab, sondern nächtliche Schwärze mit den glitzernden Punkten von fernen Sonnen und vor allem zahlreichen bläulich und rötlich schimmernden Nebelstrukturen.

      Es war alles so ungeheuer verwirrend, dass ich gar nicht dazu kam, auf irgend etwas zu reagieren, vor allem auch, weil die Module noch immer keine Gefahr für mich signalisierten.

      Und es ging alles sehr schnell.

      Bevor ich mich recht besann, stand ich auf der schwarz und gläsern wirkenden Oberfläche der Kristallwelt, umgeben von riesigen Kristallen aller möglichen Formen und Farben, die anscheinend aus der Oberfläche herausgewachsen waren. Sie reflektierten vielfältig das Licht der Sterne und das Leuchten der kosmischen Staubnebel.

      Meine drei Module aber zeigten eine kompakte Masse von biologisch aktiven Substanzen wenige Meter vor mir an.

      Im nächsten Augenblick trat er hinter einem zirka zehn Meter hohen, bläulich schimmernden Kristall hervor!

      Die Einstufung er geschah allerdings nur aus einem emotionalen Impuls heraus. In Wirklichkeit konnte ich nicht erkennen, ob es sich um ein weibliches oder ein männliches oder um ein zweigeschlechtliches oder ein geschlechtsloses Lebewesen handelte.

      Es war ungefähr drei Meter groß, hominid geformt und in eine dunkelrote Raumkombination gekleidet. Einen Helm sah ich nicht. Er mochte aber zusammengefaltet im Halskragen verborgen sein.

      Unwillkürlich klappte ich meinen Kugelhelm zurück.

      Das Gesicht des Wesens war undefinierbar. Es befand sich vorn auf einem mit dunkelbrauner Haut überzogenen und oben mit einem braunen Federschopf bedeckten Schädel, hatte aber weder Mund noch Nase noch Augen, sondern war eine gelbgrüne, dicht mit fingerkuppentiefen Gruben besetzte Fläche, über die ständig schauerartige Bewegungen liefen.

      Nachdem das Wesen hinter dem Kristall hervorgetreten war und die Arme über der Brust verschränkt hatte, rührte es sich nicht mehr. Es schien mich einer intensiven Musterung zu unterziehen, obwohl ich das natürlich nur annahm.

      Allmählich wurde es mir unheimlich.

      »Ich bin Goman-Largo«, stellte ich mich in der Verkehrssprache von Manam-Turu vor – im Grunde nur, weil ich die Stille durchbrechen wollte und nicht, weil ich damit rechnete, das Wesen könnte mich verstehen, geschweige denn mir antworten. »Wo bin ich hier – und wer bist du?«

      Als die Antwort in meinem Bewusstsein erklang, zuckte ich überrascht zusammen.

      Das ist Llokyr!, lautete sie. Das verborgene Zentrum des Raumsektors Askyschon-Nurgh.

      Askyschon-Nurgh!, wiederholte ich in Gedanken.

      Aber der Name sagte mir nichts. Ich war sicher, dass ich ihn eben zum ersten Mal gehört hatte, genau wie den Namen Llokyr.

      »Und was soll ich hier?«, fragte ich.

      Es ist schon vorbei!, lautete die merkwürdige Antwort. Das nächste Mal wird es keine Simulation, sondern Realität sein. Du bist auserwählt, Großes zu vollbringen, Goman-Largo.

      Das warf nur neue Fragen auf, ohne die alten zu beantworten. Immerhin aber ließen der Begriff »Simulation« und die Verheißung, für Großes auserwählt zu sein, neue Hoffnung auf ein Wiedersehen mit meiner Vigpanderin in mir aufblühen.

      Doch bevor ich irgendwie reagieren konnte, verschwamm die Umgebung vor meinen Augen.

      Und dann stand ich wieder dort, woher ich gekommen war: in dem Korridor vor der Schatzkammer auf Barquass.

      5.

      Anima

      Wir brauchten nur wenige Minuten, um das Ziel zu erreichen. Neithadl-Off benutzte ihr Gravojet-Aggregat. Ich dagegen flog nicht, obwohl ich mir mein Aggregat ebenfalls angelegt hatte. Aber Nussel hatte solange gebettelt, ich möchte doch auf ihm reiten, dass ich es ihm nicht abschlagen konnte.

      »Hier soll es sein?«, fragte die Vigpanderin enttäuscht, als ich Nussel zum Stehenbleiben veranlasste.

      Die Frage war begreiflich, denn wir waren auf einem kleinen, von Lagerhallen umringten Platz angekommen.

      Ich deutete nach unten.

      »Wir müssen ungefähr hundert Meter hinabgehen.«

      Ich stieg vom Rücken des Einhorns und ging die Treppe zu einer Verladerampe hinauf und durch das halboffene Tor in die angrenzende Halle hinein. Nussel und die Vigpanderin folgten mir. Neithadl-Off ging zu Fuß.

      In der Halle herrschte Halbdunkel. Es gab keine Beleuchtung. Das war auch nicht nötig gewesen, wie die herumstehenden Roboter verrieten. Roboter brauchten kein Licht. Ihre Sensoren ermöglichten ihnen auch im Dunkeln eine optimale Orientierung. Die Maschinen rührten sich allerdings nicht. Das war nicht verwunderlich. Sie hatten nichts zu tun.

      An den Wänden der Halle war Leergut gestapelt, darunter mehrere große Container, die sicher einmal bessere Zeiten gesehen hatten. Einer von ihnen war allerdings nur äußerlich ein Container. Ich öffnete die vordere Schiebetür, schaltete den Handscheinwerfer auf dem Brustteil meiner Kombination an und schloss die Tür, nachdem Nussel und Neithadl-Off mir gefolgt waren.

      Danach ging ich ins hintere Drittel und fuhr mit den Fingern die stilisierte Zeichnung eines Vulkankegels nach. Daraufhin glitt vor mir der Boden beiseite und gab die quadratische Öffnung eines Treppenschachts frei.

      Ich wollte die Treppe gerade betreten, als Neithadl-Offs Frage mich zögern ließ.

      »Woher kennst du das?«, wollte die Vigpanderin wissen.

      Ich СКАЧАТЬ