Atlan-Paket 16: Im Auftrag der Kosmokraten (Teil 2). Hans Kneifel
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Название: Atlan-Paket 16: Im Auftrag der Kosmokraten (Teil 2)

Автор: Hans Kneifel

Издательство: Bookwire

Жанр: Языкознание

Серия: Atlan classics Paket

isbn: 9783845347400

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СКАЧАТЬ erwies sich als Metallplastik, wie ich nicht anders erwartet hatte. Dahinter jedoch wurde es interessant. Mein Modul entdeckte ein engmaschiges Gitter aus einem fünfdimensional schwingenden Mineral, das seltsame Bilder in meinem MR-Sektor erzeugte. Das traf jedoch nur für drei der Wände zu.

      Hinter der vierten Wand setzte sich das Gitter in die Tiefe fort. Mein Modul spürte es rund neun Meter weit auf, bevor die Reflexe so schwach wurden, dass sie nicht mehr registriert werden konnten.

      Ich zog das Modul zurück, nahm es wieder in mich auf und wertete seine Aufzeichnungen umfassender aus als bisher. Mir wurde klar, dass es hinter der vierten Wand eine Passage für fünfdimensionale Impulse gab. Nur nützte mir das nicht viel. Schließlich war ich kein fünfdimensionaler Impuls.

      Des Rätsels Lösung fand sich bei einer zweiten, gründlicheren Untersuchung der vierten Wand. Mein Modul entdeckte in seinem Gitter rund dreihundert so genannter Schwingungskerne. Sie waren neutralisiert, deshalb hatten sie sich der ersten Untersuchung entziehen können. Aber sobald irgend etwas oder irgend jemand das Gitter der vierten Wand berührte, würden sie schlagartig zu intensiver Aktivität erwachen.

      Ihre Schwingungen würden die Gitterstrukturen nicht nur der vierten Wand, sondern aller vier Wände zur Resonanz bringen – und alle Objekte des vierdimensionalen Raum-Zeit-Kontinuums, die sich zwischen ihnen befanden, würden in fünfdimensionale Impulse verwandelt und durch die Passage abgestrahlt.

      Es hatte den Anschein, als könnte ich mich dieser Technik bedienen, um wie durch eine Art Transmitter abgestrahlt zu werden – in eine Geheimkammer oder was auch immer.

      Eine verführerische Möglichkeit.

      Wahrscheinlich hätten die meisten Intelligenzen, die dieses System entdeckten, der Versuchung nicht widerstehen können und es benutzt. Infolge der umfangreichen Kenntnisse hoher Technologien, die ich mir auf der Zeitschule von Rhuf erworben hatte, entdeckte ich jedoch die »kleine« Einschränkung, mit der das System funktionierte.

      Es gab keine Vorrichtung, mit der die fünfdimensionalen Impulse nach ihrem Durchgang durch die Passage wieder in Objekte des vierdimensionalen Raum-Zeit-Kontinuums zurückverwandelt werden konnten.

      Mit anderen Worten: Die Impulse hätten sich im Hyperraum verflüchtigt.

      Es handelte sich also um eine sehr raffiniert angelegte Falle für Neugierige und Schatzsucher.

      Das machte die Angelegenheit für mich natürlich nur noch interessanter.

      Ich schickte ein zweites Modul aus, das die Arbeit des ersten unterstützen sollte, damit ich herausfand, welcher Weg zum Geheimnis des Tempels für mich gefahrlos gangbar war ...

      *

      Die Lösung erwies sich als so einfach wie jede geniale Lösung.

      Eine Computerberechnung mit dem winzigen Kompaktgerät meines Multifunktionsarmbands zeigte, dass die ausgelösten Resonanzen eine kleine Zone innerhalb des saalgroßen Raumes aussparten – und zwar vom exakten geometrischen Mittelpunkt um 1,666 Meter in Richtung der vierten Wand versetzt.

      Alles, was sich innerhalb dieser »toten Zone« befand, würde von der Umwandlung in fünfdimensionale Impulse verschont bleiben, also auch nicht abgestrahlt werden können.

      Ein bisschen hatte ich schon damit gerechnet, denn fast überall, wo Strahlungen wirken, gibt es unter besonderen Umständen solche oder ähnliche tote Zonen.

      Ich brauchte mich also nur in diese Zone zu begeben, um materiell stabil und ein Bestandteil des vierdimensionalen Raum-Zeit-Kontinuums zu bleiben.

      Die Frage war nur, ob ich einen Nutzen davon hatte – und die Antwort darauf hing von zu vielen unbekannten Faktoren ab, als dass ich sie hätte vorausberechnen können.

      Aber wer Neuland erforscht, kann nicht alles im Voraus wissen wollen. Ich entschloss mich dazu, mich überraschen zu lassen. Mir konnte ja nicht mehr zustoßen, als dass ich nach dem Versuch nicht besser dastand als jetzt.

      Ich stellte mich genau im Mittelpunkt der errechneten Zone auf, dann zog ich meinen Quintadimwerfer, stellte ihn auf minimale Leistung, richtete ihn auf die vierte Wand und presste die Hand um das Griffstück.

      Auf der vierten Wand bildete sich ein schwarzer Fleck von Handtellergröße. Er dehnte sich innerhalb eines Sekundenbruchteils zu einem kugelförmigen schwarzen Quintadimfeld von einem halben Meter Durchmesser aus und erlosch wieder.

      Das hatte aber genügt, um alle Materie innerhalb seines Bereichs entstofflichen und in den Hyperraum verschwinden zu lassen – und um die Schwingungskerne der vierten Wand zu intensiver Aktivität anzuregen.

      Mir wurde schwindlig, als der Luftdruck plötzlich rapide unter den Normalwert fiel. Dann hörte ich das Geräusch von Luftmassen, die fast implosionsartig in ein Beinahe-Vakuum stürzten. Ich taumelte. Vor meinen Augen wurde es schwarz.

      Doch ich vermochte mich auf den Beinen zu halten.

      Als sich meine Sicht wieder klärte, sah ich, was der Resonator-Effekt angerichtet hatte.

      Die vierte Wand war verschwunden.

      Von ihr führte ein Korridor, so breit und hoch wie sie gewesen war, zirka hundert Meter geradeaus und mündete danach in eine kleine Halle, in der ich viele unordentlich gestapelte und mit kostbarem Geschmeide gefüllte Kisten erblickte.

      Die Schatzkammer!

      *

      Selbstverständlich traute ich dem Frieden nicht, denn ich musste damit rechnen, dass mit dem Wegfall der ersten Falle eine zweite aktiviert wurde.

      Nachdem ich jedoch rund zwei Stunden lang gründliche Untersuchungen mit den beiden Modulen durchgeführt hatte, kam ich zu dem Ergebnis, dass es keine weiteren Fallen gab, zumindest keine, bei denen Elektronik und Hyperenergie im Spiele war.

      Darum aktivierte ich das Gravopak meiner Kombination und flog dicht über dem Boden durch den Korridor. Unbehelligt erreichte ich die Schatzkammer. Dort schaltete ich meine Handlampe aus, denn durch die halbtransparente Decke fiel genug Licht.

      Als ich die Ringe, Armbänder und so weiter aus Gold, Silber, Platin und Tiron, die Nukleonbarren und Edelsteine sah, musste ich unwillkürlich an Neithadl-Off denken. Sie hätte sich wahrscheinlich verzückt in all diesen Schätzen gewälzt.

      Mir sagten sie nicht viel, denn sie bestanden – mit Ausnahme der Nukleonbarren, aus ganz normaler, natürlich vorkommender Materie. Das war etwas für Händler, aber nicht für einen Spezialisten der Zeit.

      Dennoch wühlte ich darin herum – in der Hoffnung, Guray könnte etwas mehr Geschmack bewiesen und seiner Sammlung an trivialen Kostbarkeiten auch ein paar wirklich wertvolle Dinge beigefügt haben.

      Ich war schon fast fertig mit der Durchsuchung der Schatzkammer und hatte mich gerade entschlossen, mich nicht länger darin aufzuhalten, als ich die haarfeine Fuge entdeckte, die sich in einer Ecke mit allerlei Gerümpel kreisförmig und mit einem Durchmesser von zirka zwei Metern durch den Boden zog.

      Das musste etwas zu bedeuten haben!

      Ich trat unbedacht in den Kreis – und erstarrte, als die Fläche abrupt nach unten wegsackte.

      Vorsichtshalber unternahm ich erst einmal gar nichts, denn СКАЧАТЬ