Atlan-Paket 16: Im Auftrag der Kosmokraten (Teil 2). Hans Kneifel
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Название: Atlan-Paket 16: Im Auftrag der Kosmokraten (Teil 2)

Автор: Hans Kneifel

Издательство: Bookwire

Жанр: Языкознание

Серия: Atlan classics Paket

isbn: 9783845347400

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СКАЧАТЬ hielt es mit den Vordergliedmaßen vor die Mundleiste und bewegte es hin und her, während ich einen kurzen Zwischenbericht hineinpfiff.

      *

      Knapp zwei Minuten später tauchte Nussel, mit der Hominidin auf dem sattellosen Rücken, in einer Lücke der Hecke auf, die den Raumhafen umgab. Er galoppierte, aber viel weicher als sonst. Anscheinend hatte er einen Narren an Anima gefressen. So sehr brauchte er sie wirklich nicht zu schonen. Sie war robuster, als sie aussah.

      Ungefähr zehn Meter vor der STERNENSEGLER fiel das Einhorn in einen Trab, und unmittelbar vor mir hielt es an.

      Anima schwang sich von seinem Rücken.

      »Wir müssen starten!«, rief sie aufgeregt. »Sofort!«

      »Sofort?«, echote ich ironisch. »Das ist zu spät. Wir hätten gestern starten können, denn da war der Modulmann hier. Heute ist er schon wieder weg.«

      »Was, was?«, fragte Anima verwirrt und aufgebracht. »Heute ist doch nicht gestern, auch nicht für einen Spezialisten der Zeit. Wir müssen jedenfalls schnellstens zu meinem Ritter. Er braucht mich.«

      »Aha!«, gab ich zurück. »Hartwig vom Silberberg braucht dich also!«

      »Hartmann vom Silberstern!«, korrigierte sie mich. »Aber der braucht mich nicht. Es ist mein Ritter Atlan, der mich gerufen hat. Ich habe es ganz deutlich mit meinem Orbiterinstinkt gespürt.« Sie sprang neben mich in die Schleuse. »Rufe den Tigganoi!«, sagte sie zu mir. »Er muss sofort kommen.«

      »Er wird schon kommen«, erwiderte ich verärgert. »Du kannst ihn ja selber rufen. Vielleicht nimmt er von dir Befehle entgegen.«

      Aber mein Zorn über den bestimmenden Ton der Hominidin verflog rasch, als ich sah, wie aufgewühlt sie innerlich war.

      »Ich habe schon versucht, Goman-Largo über Funk zu erreichen«, teilte ich ihr mit. »Erfolglos. Wenn ich wüsste, wo, dann würde ich ihn suchen. Aber ich habe keine Ahnung, wohin er heute wollte. Er hat jeden Tag woanders auf Barquass herumgestöbert, weil er sich langweilt – und er langweilt sich, weil er aus Rücksicht auf dich auf diesem komischen Planeten geblieben ist, obwohl er dringend seine eigenen Ziele weiterverfolgen müsste.«

      Anima lehnte sich mit hängenden Schultern an die Wand der Schleuse.

      »Ich verstehe«, erwiderte sie resignierend. »Es tut mir leid, dass ihr wegen mir so lange hier warten musstet. Ich bin euch dankbar dafür.« Ihr Gesicht rötete sich. »Wahrscheinlich war ich in letzter Zeit ein richtiges Ekel. Ich habe euch mehrmals dazu aufgefordert, von Barquass zu verschwinden. Wenn ihr es getan hättet, könnte ich euch nicht einmal böse deswegen sein.«

      »Schon gut«, beruhigte ich sie. »Wir haben verstanden, was dich so eklig gemacht hatte – und niemand von uns trägt dir etwas nach. Nur kann ich jetzt meinen Modulmann nicht herbeizaubern – und wenn er auf Funksignale nicht reagiert, müssen wir leider geduldig warten, bis er zurück ist.«

      »Das sehe ich ein«, meinte Anima.

      »Aber vielleicht gibt es einen Anhaltspunkt dafür, wohin er gegangen sein könnte«, warf das Einhorn ein. »Er hat doch bestimmt irgend etwas zu dir gesagt, bevor er aufgebrochen ist, Neithadl-Off. Denk einmal darüber nach!«

      »Ich kann mich an nichts Besonderes erinnern«, erwiderte ich. »Er hat nur gesagt, dass er sich wieder ein bisschen umsehen wollte. Aber das hat er die ganzen letzten sechs Wochen getan, seit es wieder still auf Barquass ist.«

      »Die ganzen letzten sechs Wochen«, wiederholte Nussel. »Was hat er denn in dieser Zeit von seinen Exkursionen mitgebracht?«

      »Nur Krimskrams«, antwortete ich verdrießlich. »Ein paar Mal hat er mir versprochen, er würde noch einen großen Schatz finden und ihn mir schenken. Aber außer ein paar abgegriffenen Münzen und einigen urtümlichen Waffen – alles wahrscheinlich von den Piraten zurückgelassen – hat er nie etwas mitgebracht. Außer Spinnweben und Staub auf seiner Kombination.«

      »Spinnweben und Staub?«, echote Nussel. »Dann ist er wahrscheinlich in alten Gewölben gewesen.« Er schüttelte den Kopf, dass die Mähne flog. »Aber auch die kann es überall auf Barquass geben.«

      »Nein!«, sagte Anima hastig. »Nicht solche Gewölbe! Ich meine solche, in denen es echten Staub und echte Spinnweben gibt und die demnach sehr alt sind und vor allem keine Bestandteile Gurays. Davon gibt es meines Wissens auf Barquass nur an einem Ort welche, und das ist in der Stadt der Unauffindbaren.«

      Ich horchte auf.

      »Unauffindbare?«, wiederholte ich. »Was für Wesen sind das – außer, dass sie unauffindbar sind?«

      »Sie sollen den Planeten beherrscht haben, lange bevor EVOLO ihn fand und für seine Zwecke missbrauchte«, berichtete Anima. »Aber sie waren schon verschwunden, bevor VERGALO kam. Von ihnen blieb nur eine subplanetarische Stadt zurück – und VERGALO ließ sie unangetastet, weil er hoffte, ihre Geister damit zu besänftigen. So jedenfalls war es in der emotionalen Erinnerungsflut enthalten, die aus Guray sprudelte, als er spürte, dass EVOLO den Erleuchteten besiegt hat.«

      »Er hat also seinen eigenen Schöpfer umgebracht«, stellte ich fest. Aber es interessierte mich nur am Rand. »Goman-Largo stöbert also wahrscheinlich in der Stadt der Unauffindbaren herum. Hoffentlich ist ihm dort nichts passiert. Wie kommt man dorthin, Anima – und wie weit ist es von hier?«

      »Nicht weit«, erklärte die Hominidin. »Nur etwa zehn Kilometer. Ich kann euch hinführen, wenn ihr wollt.«

      »Und ob ich will!«, gab ich zurück. »Hole deine Ausrüstung aus dem Schiff, dann brechen wir auf!«

      »Ich fliege«, versicherte Anima.

      Wenige Minuten später waren wir unterwegs ...

      4.

      Goman-Largo

      Das Land war grün und eben und erstreckte sich, so weit mein Auge zu sehen vermochte.

      Vielleicht hätte es mir gefallen, wenn ich freiwillig hierher gekommen wäre – und wenn der Himmel nicht so eigenartig ausgesehen hätte.

      Er war blutrot, und er waberte gleich der Oberfläche einer Sonne.

      Ich sah mir das Stück an, das ich mir aus dem Geschmeide herausgegriffen hatte. Es handelte sich um einen Armreif. Das Material schien Gold zu sein, und es war mit geschliffenen Smaragden besetzt. Meiner Prinzessin würde es sicher gefallen.

      Falls sie es jemals zu Gesicht bekäme.

      Mir wurde mit einemmal ganz mulmig. Ich erkannte, dass es durchaus nicht sicher war, dass ich Neithadl-Off wiedersehen würde. Die Falle hatte mich an einen Ort versetzt, der sich wahrscheinlich gar nicht auf Barquass befand – und ich vermochte nichts zu entdecken, das mich nach Barquass zurückbringen könnte.

      Traurig blickte ich auf den Armreif.

      Eigentlich stufte ich Schmuck nicht als besonders wertvoll ein. Ja, ich hatte ihn früher sogar als nutzlosen Tand betrachtet. Mit diesem Armreif war es etwas ganz anderes, denn er war als Geschenk für die Vigpanderin gedacht. Natürlich hatte sie keinen Arm, an dem sie ihn tragen konnte, aber daran hatte ich gar nicht gedacht, als ich ihn aus dem anderen Geschmeide herausgegriffen СКАЧАТЬ