Atlan-Paket 16: Im Auftrag der Kosmokraten (Teil 2). Hans Kneifel
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Название: Atlan-Paket 16: Im Auftrag der Kosmokraten (Teil 2)

Автор: Hans Kneifel

Издательство: Bookwire

Жанр: Языкознание

Серия: Atlan classics Paket

isbn: 9783845347400

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СКАЧАТЬ krampfhaft zu befreien versuchte.

      Die Kreisfläche erwies sich als Liftplattform, die zwischen fünf Führungsschienen aus transparentem Material mit hoher Geschwindigkeit abwärts glitt. Es war allerdings kein Schacht, durch den sie sich bewegte, sondern eine zweite Halle direkt unter der ersten.

      Ich musste lächeln, obwohl ich um mein Gleichgewicht kämpfte.

      So war das also! Die obere Schatzkammer diente nur der Ablenkung und der Befriedigung raffgieriger Naturen. Dann sollten in den unteren Kammern die wirklich wertvollen Dinge aufbewahrt sein.

      Als die Plattform auf Bodenniveau anhielt, sprang ich mit feuerbereitem Quintadimwerfer hinab und blickte mich um. Aber ich brauchte mich meiner Haut nicht zu wehren. Es gab weder Roboter noch andere Wächter. Lediglich dünne Rauchschleier wehten langsam durch die Luft. Meine Module zeigten mir, dass sie unschädlich waren, obwohl sie aus mikrobiologischen Substanzen bestanden. Sie entfalteten nur eine leicht beruhigende Wirkung.

      Ich steckte den Quintadimwerfer ins Gürtelhalfter zurück und durchsuchte den Raum. Es gab mehrere Regale, in denen sich Symbolfolien stapelten. Ich wusste mit ihnen allerdings nichts anzufangen, denn sie enthielten nur Daten über die Frühgeschichte einer Galaxis. Möglicherweise über die Frühgeschichte der Galaxis Manam-Turu, aber das interessierte mich zu diesem Zeitpunkt nur wenig.

      Es musste wichtigere Dinge geben.

      Aber ich fand außer den Symbolfolien nur luftdicht verschlossene Röhrchen aus transparentem Metallplastik, die Proben chemischer Verbindungen und biologischer Substanzen enthielten. Davon verstand ich zu wenig, als dass ich gewagt hätte, ein Röhrchen zu öffnen. Manche Intelligenzen experimentierten mit Dingen, die sich schlimmer auswirken konnten als die gleichzeitige Explosion von hundert Supernova.

      Eigentlich sah die Kunststoffschachtel, die ich versehentlich von einem Schränkchen stieß, nach rein gar nichts aus. Deshalb hob ich sie lediglich auf und stellte sie als ordnungsliebendes Wesen an ihren Platz zurück.

      Erst als ich sie kurz darauf ein zweites und gleich danach ein drittes Mal unabsichtlich herunterstieß, schenkte ich ihr etwas mehr Aufmerksamkeit, wenn auch nur widerwillig und im Grunde genommen nur, weil ich mich über ihre dumme Platzierung ärgerte.

      Ich versuchte sie zu öffnen und brach mir dabei einen Fingernagel ab. Wütend warf ich sie auf den Boden, woraufhin sie von selber aufging. Ihr Inhalt verstreute sich über mehrere Quadratmeter.

      Es war nichts Besonderes, nur etwa dreißig in allen Farben schillernde Kristalle, wie man sie in jedem Ramschladen finden konnte.

      Normalerweise hätte ich sie in die Schachtel zurückgelegt und wieder vergessen, denn was sollte ich schon mit profanem Glitzerkram anfangen. Ich trug keinen Schmuck, und zudem waren die Kristalle nicht einmal gefasst.

      Doch dann trat ich unabsichtlich mit dem Stiefelabsatz auf einen Kristall – und unwillkürlich wartete ich auf das Krachen und Knirschen, mit dem er zerbrach.

      Als es ausblieb, zog ich verwundert den Fuß weg und sah, dass der Kristall völlig unversehrt geblieben war. Auch das musste nichts weiter zu bedeuten haben, denn es gab genug natürlich vorkommende Kristalle mit hoher Härtezahl.

      Dennoch entschloss ich mich, ihn mir näher anzusehen.

      Da ich vom langen Herumsuchen müde war, wollte ich mich nicht schon wieder bücken. Darum dirigierte ich statt dessen eines meiner beiden aktivierten Module zu dem Kristall, um die Klassifizierung vornehmen zu lassen – und um mich dann wieder wichtigeren Dingen zuzuwenden.

      Aber kaum hatte das Modul mit der Klassifizierung begonnen, gab es Alarm in meinem MR-Sektor.

      Ich stand plötzlich ganz still und lauschte den eintreffenden Impulsen des Moduls.

      Was sie mir verrieten, stellte eine Sensation dar – jedenfalls für einen Spezialisten der Zeit und Absolventen der Zeitschule von Rhuf.

      Der Kristall wies einen klar ausgeprägten Temporal-Tropismus auf, das hieß, alle seine Elementarzellen waren temporal ausgerichtet.

      Was das für ihre Funktionen bedeutete, ließ sich ohne Untersuchungen in einem gut ausgerüsteten Labor nicht feststellen. Aber ich wusste sehr wohl, was das hinsichtlich ihrer Geschichte bedeutete.

      Denn der Temporal-Tropismus von Kristallen ließ sich nur nach einem ganz bestimmten und – soviel ich wusste – einzigen Verfahren erzeugen: mit dem so genannten Tryzotropie-Verfahren.

      Und das war eines der größten Geheimnisse der Zeitschule von Rhuf gewesen!

      Meine Finger zitterten, als ich mich bückte und den Kristall aufhob.

      Ich fühlte mich irgendwie mit ihm verwandt, denn seine und meine Strukturen waren an ein- und demselben Ort geprägt worden, wenn auch aus unterschiedlichen »Rohmaterialien«.

      Langsam richtete ich mich wieder auf. Meine Augen hingen gebannt an dem Kristall auf meiner Handfläche.

      Niemals konnte Guray sich diesen Kristall selber aus der Zeitschule von Rhuf beschafft haben. Sie wurden niemals in fremde und unbefugte Hände gegeben. Zu groß war die Gefahr, dass Missbrauch mit ihnen getrieben würde.

      Das aber bedeutete, dass sie nur auf einem Weg von Rhuf nach Manam-Turu gelangt waren.

      Ein anderer Spezialist der Zeit und Absolvent der Zeitschule von Rhuf musste irgendwann nach Manam-Turu gekommen sein.

      Vielleicht befand er sich sogar noch in dieser Galaxis.

      Und vielleicht konnte ich ihn treffen und von ihm Antwort auf viele brennende Fragen erhalten – und vielleicht war er sogar ein Artgenosse von mir, ein Tigganoi, denn wegen unserer unerreichten Eignung zu Modulträgern wurden fast ausnahmslos nur Angehörige unseres Volkes in der Zeitschule von Rhuf aufgenommen.

      Ich steckte den Kristall ein, ohne recht zu wissen, was ich tat. Es war, als hätte eine andere Wesenheit die Kontrolle über mich übernommen.

      Die Liftplattform glitt aufwärts, als ich mich auf sie stellte. Oben angekommen, wandte ich mich sofort dem Ausgang zu. Ich musste unbedingt meiner Partnerin von dem Kristall erzählen und dann mit ihr darüber beraten, wie und wo ich die Suche nach einem zweiten Modulmann beginnen könnte.

      Geistesabwesend griff ich mir etwas von dem Geschmeide, das in der oberen Schatzkammer herumlag, und betrat dann den Korridor.

      Diesmal, ohne Module vorauszuschicken.

      Als es mir einfiel, war es zu spät, denn da befand ich mich bereits an einem anderen Ort.

      Mit den Fallen war es hier wie anderswo mit manchen Hofhunden. Sie ließen einen hinein, aber nicht wieder hinaus ...

      3.

      Neithadl-Off

      Es war zum Verzweifeln!

      Tag für Tag hatte mich Goman-Largo während der letzten Wochen gefragt, wann Anima endlich soweit sei, diesen verwünschten Planeten wieder zu verlassen, damit er seine eigentlichen Ziele weiterverfolgen könne – und heute, wo ich ihn so dringend gebraucht hätte, war er noch nicht ein einziges Mal aufgetaucht.

      Ich litt unter Depressionen.

      Das СКАЧАТЬ