Atlan-Paket 16: Im Auftrag der Kosmokraten (Teil 2). Hans Kneifel
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Читать онлайн книгу Atlan-Paket 16: Im Auftrag der Kosmokraten (Teil 2) - Hans Kneifel страница 142

Название: Atlan-Paket 16: Im Auftrag der Kosmokraten (Teil 2)

Автор: Hans Kneifel

Издательство: Bookwire

Жанр: Языкознание

Серия: Atlan classics Paket

isbn: 9783845347400

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СКАЧАТЬ ließ er die Arme sinken und verfolgte entsetzt, wie sie mit seinen Oberschenkeln verschmolzen.

      Endlich begriff er.

      Sein Körper löste sich auf, wurde zu einer amorphen Masse.

      Er öffnete den Mund und wollte schreien, doch kein Laut kam über seine Lippen. Sein Unterkiefer sank immer weiter nach unten. Er versuchte, den Mund wieder zu schließen. Er konnte es nicht, denn er hatte keinen Mund mehr.

      Er hatte überhaupt keinen Körper mehr.

      Er war nur noch eine amorphe Masse, die sich unter der Kuppel ausbreitete.

      Er vernahm das Gelächter EVOLOS.

      Es verstummte rasch wieder.

      Befehle folgten. Anweisungen. Er begriff. EVOLO programmierte ihn, gab ihm exakt ein, was er zu tun, wie er sich zu verhalten hatte.

      Mrothyrs eigentliches Ich blieb unberührt von dem Geschehen: Es schien sich außerhalb der formlosen Masse zu befinden und teilnahmslos zu beobachten.

      Mrothyr konnte sich in etwa denken, was er tun sollte, und was er tun würde, und er erfasste, dass er einen absoluten Befehl erhielt, der seinen ganzen Körper bis in die kleinste Zelle hinein erfüllte.

      Der absolute Befehl war so intensiv, dass er wie ein zweites, von EVOLO abhängiges Ich war.

      Er wusste nicht, wie viel Zeit verstrichen war, als die amorphe Masse sich zu einem Körper zurückformte, denn er hatte jegliches Zeitgefühl verloren. Minuten? Stunden? Tage? Er hätte es nicht sagen können.

      Schmerzen peitschten seinen Körper und erschwerten den Rückformungsprozess. Sein Oberkörper wuchs aus der amorphen Masse und krümmte sich sogleich zusammen. Dann entstanden die Beine und stützten den Körper.

      Mrothyr griff nach seiner blau und grün gestreiften Fellmütze, die auf dem Boden lag, und setzte sie auf. Dann streifte er sich seine Kleidung über.

      Ich werde nicht das tun, was du mir befohlen hast, dachte er mit äußerster Anstrengung. Ein absoluter Befehl? Interessiert mich nicht.

      Er wusste, dass sein Protest sinnlos war. Es würde ihm nicht gelingen, sich gegen den absoluten Befehl zu behaupten. Die Psi-Komponenten und die Mikrozelle EVOLOS waren stärker als er. Er war in den äußersten Winkel seiner Persönlichkeit verbannt worden, und er konnte sich daraus nicht mehr lösen.

      Er glaubte nicht, dass der Auftrag lautete, Atlan und Chipol bei der ersten besten Gelegenheit zu töten. Er nahm an, dass es eher darauf ankam, auch Anima zu erwischen.

      Er horchte in sich hinein.

      EVOLO ließ ihn frei denken. In dieser Hinsicht beeinflusste er ihn nicht.

      Ihm war klar, dass er an dem Tag zuschlagen würde, an dem Atlan auf Anima traf.

      Immer wieder versuchte er, Einfluss zu nehmen. Er befahl seinem Körper bewusst und sehr konzentriert, eine Hand zu bewegen. Aber der Körper gehorchte ihm nicht. Er reagierte nicht. Es war, als wäre er durch eine unsichtbare Wand von ihm getrennt.

      Mrothyr kam sich vor, als sei er in einem Wagen eingeschlossen, der eine abschüssige Straße hinunterraste, ohne dass er auf ihn einwirken konnte. Er sah das Bild vor seinem geistigen Auge, wie er vergebens nach einem Steuer, einer Bremse oder einem Griff suchte, mit dem er die Tür hätte öffnen können. Er war dem Wagen ausgeliefert, und es half ihm nichts, dass er schrie. Niemand hörte ihn, und der Wagen wurde schneller und schneller. Er glaubte sehen zu können, dass am Ende der Straße ein Abgrund gähnte.

      Er entfernte sich einige Schritte von dem glockenförmigen Gebilde und blieb vor einer spiegelnden Metallfläche stehen, um sich darin zu betrachten. Sein äußerliches Bild hatte sich nicht verändert.

      Atlan würde nicht erkennen, dass er nicht mehr er selbst war.

      »Saubere Arbeit«, sagte er zu den Kaytabern. »Ich bin zufrieden mit euch.«

      Er drehte sich um und ging ohne große Eile zu einer Tür. Sie öffnete sich, als er sich ihr bis auf einige Schritte genähert hatte. Dahinter stand ein Antigravgleiter. Mrothyr stieg ein und startete. Die Maschine schoss mit hoher Beschleunigung in den strömenden Regen hinaus. Er lenkte sie, ohne zu zögern, zum Raumhafen. Er landete neben einem Kontrollgebäude und ging sofort zu einem diskusförmigen Raumschiff hinüber, das etwa zweihundert Meter davon entfernt parkte. Er betrat es durch die Bodenschleuse, schwebte im zentralen Antigravschacht bis zu einem mittleren Deck hoch und zog sich hier in eine Kabine zurück. Er streifte seine durchnässten Kleider ab und legte sich nackt in ein Bett. Als das Raumschiff Minuten später startete, war er bereits eingeschlafen.

      *

      Mrothyr fühlte sich frisch und erholt, als er Stunden später aufwachte.

      Er wusste sofort, wo er war, und was mit ihm geschehen war.

      Er ging in die Hygienekabine und duschte sich ausgiebig. Dann zog er sich an und ging in die Zentrale. Keineswegs überrascht registrierte er, dass er allein an Bord war. Das Raumschiff wurde von einer Positronik gelenkt.

      Er schaltete das Funkgerät ein und rief die STERNSCHNUPPE. Das Raumschiff Atlans meldete sich fast augenblicklich, und er teilte ihm mit, dass er nach Aklard zurückkehrte.

      »Sage Atlan Bescheid, dass ich bald da bin«, schloss er das Gespräch.

      Zwei Stunden später landete er auf Aklard. Er verließ das Raumschiff, das unmittelbar neben der STERNSCHNUPPE aufgesetzt hatte, und er sah Kiart und Taleda auf sich zukommen.

      Denen werde ich gründlich die Suppe versalzen, nahm er sich vor. Er blieb stehen und wartete, bis sie bei ihm waren.

      »Alles in Ordnung«, fragte Kiart.

      »Alles in Ordnung«, hörte er sich sagen. »Alles ist nach Plan verlaufen.«

      »Was wirst du Atlan sagen?«, erkundigte sich Taleda.

      »Dass ich auf Zyrph war«, erwiderte er ihr.

      Er wusste, dass die beiden Ableger EVOLOS waren, und dass sie schon vor längerer Zeit mit Mikrozellen versehen worden sein mussten. Mit diesen beiden Daila hatte EVOLO einen ersten Vorposten auf Aklard gewonnen. Niemand außer ihm ahnte etwas davon. Niemand misstraute ihnen. Somit stellten sie eine ständige Gefahr für Atlan und seine Freunde dar. Sie konnten jederzeit zuschlagen, und ihr Angriff würde vollkommen überraschend kommen. Um so größer waren seine Erfolgsaussichten.

      Chipol kam von der STERNSCHNUPPE herüber. Er lachte, als er Kiart und Taleda sah. Er glaubte, Freunde in ihnen gewonnen zu haben.

      »Wo warst du, Mrothyr?«, fragte er.

      »Auf Zyrph«, antwortete der Freiheitskämpfer. Er rückte seine blau-grün gestreifte Fellmütze zurecht. »Leider habe ich so gut wie nichts ausgerichtet.«

      »Was hast du denn dort versucht? Erzähle doch mal.«

      Das Licht in den Augen Mrothyrs veränderte sich. Chipols Lächeln erlosch. Er wich einen Schritt zurück.

      »Wie siehst du mich denn an?«, fragte er.

      »Du СКАЧАТЬ