Das Verzaubern. Rebekah Lewis
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Название: Das Verzaubern

Автор: Rebekah Lewis

Издательство: Tektime S.r.l.s.

Жанр: Сказки

Серия:

isbn: 9788835421412

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СКАЧАТЬ rabenschwarzen Wellen heruntergelassen. Ihr Haar war normalerweise glatt. Es sah hübsch so aus, aber falls möglich, machte die Veränderung das sogar noch verrückter.

      »Nun?« Ms. Scarlets dunkle Augen funkelten vor … gespannter Erwartung?

      »Nun was?«, fragte sie.

      Dramatisch seufzend packte Ms. Scarlet sie am Arm und führte sie ins Hinterzimmer. Sie ließ sie endlich los, so dass sie ihre Tasche abstellen und einstempeln konnte. »Du hast Glück, dass ich Kosmetika mitgebracht habe.«

      »Wie bitte?« April wirbelte herum und blickte sie an. Von wo hatte sich diese Frau davongemacht?

      Ms. Scarlet hielt eine Hand hoch, um sie zum Verstummen zu bringen. »Es ist keine Beleidung, aber du wirst gut aussehen wollen.«

      Gut aussehen für was? Plötzlich dämmerte es ihr – wieder dieser verdammte Spiegel. »Ich habe nie irgendetwas zugestimmt.« Außerdem war das alles ein Haufen Mist. »Ich bin nach Hause gekommen und habe Recherchen über die Informationen angestellt, die Sie mir gestern erzählt haben.«

      Lächelnd nickte Ms. Scarlet. »Ich wäre überrascht, wenn du das nicht getan hättest. Hast ein paar Ungereimtheiten entdeckt, oder?« Sie drehte sich auf ihrem Absatz um und steuerte durch den Raum auf, was wie ein roter Kosmetikkoffer in der Form eines Liebesapfels aussah, zu. Ein Kaliber, wie ihn professionelle Make-up-Artists benutzten. Er war einen guten Meter groß und wie Gepäck auf Rädern.

      Mensch, denkt sie, dass ich so viel Arbeit nötig habe? »Tatsache ist, das habe ich«, erwiderte April. Ms. Scarlet hatte sich später über Alices Alter ausgelassen, als sie durch den Kaninchenbau und den Spiegel gefallen war, und es passte nicht zu dem Alter, wie die Geschichte sie dokumentiert hat, als die Bücher veröffentlicht wurden. Das heißt, natürlich, angenommen, dass die fiktionale Alice und die Alice, für die angeblich die Bücher geschrieben worden sind, tatsächlich dieselbe Person waren, was völliger Mumpitz war.

      Die andere Frau zuckte mit den Schultern und öffnete den Koffer, wühlte durch diverse Fächer und suchte ein paar Dinge heraus. Sie schaute auf und deutete auf einen Hocker. Na ja, wenn ihre Chefin sie bezahlen und ihr ein kostenloses Umstyling geben wollte, sah sie kein riesiges Problem darin, obwohl sie nicht sicher war, warum sie eines brauchte. Ehrlich gesagt war sie noch immer ein wenig verletzt deswegen.

      »Na ja«, drängte April, »haben Sie keine Ausrede dafür?«

      Ms. Scarlet gluckste. »Warum sollte ich eine brauchen? Das Mädchen hat sich wie eine verwöhnte Göre verhalten, die dachte, dass sie das Recht auf ein Königinnentum hatte, weil sie clever genug war ein zweites Mal zurückzukehren. Nichts hat mich mehr erfreut als der Tag, an dem das Wunderland sie endgültig verstoßen hat. Ich habe eine Feier gegeben, die Monate dauerte.«

      Alles, was April tun konnte, war zu gaffen. »Das war während des neunzehnten Jahrhunderts.«

      »Die Zeit im Wunderland bewegt sich anders.« Sie winkte abweisend mit einer Hand. »Manchmal langsamer, manchmal schneller, manchmal rückwärts, manchmal vorwärts, und manchmal … nur manchmal … seitwärts, aber das ist selten. Es gibt keinen Weg wahrlich zu wissen, wann man hineingeworfen wird. Es ist neun Jahre her, seit ich … abgelöst wurde.« Der Ausdruck, der ihre Züge für einen Moment überzog, war reine Rage, aber dann lächelte sie und ihr Gesicht erweichte sich zu dem Vertrauten. Das einer Frau, welche sie willkommen geheißen hat und über die Jahre so nett zu ihr gewesen war. Diese Seltsamkeit war etwas Neues und deshalb war es so alarmierend. »Es könnte ein Jahr später sein, als dann, wann ich gegangen bin, es könnten einhundert sein. Ich denke nicht, dass es so extrem sein wird, aber bei ihrer Rückkehr war Alice nicht zu weit weg in ihrem Alter im Vergleich zum Rest von uns zu dieser Zeit.«

      Selbst wenn das wahr war, was nicht sein konnte, waren die Informationen noch immer widersprüchlich. »Wie konnte es einen Nachweis geben, dass das erste Buch geschrieben wurde, bevor sie ihm die Geschichte erzählt hat, was ihr wiederfahren war?«

      Die Antwort kam nicht sofort, aber der Primer, die Foundation und der Concealer kamen. Eine Menge Concealer. Etwas, das für ihr Selbstvertrauen nicht im Mindestens Wunder wirkte.

      »Charles Dodgson, äh … Lewis Carroll war ein Schriftsteller, April. Er schrieb Geschichten und Gedichte und genoss es sich unsinnige Worte und Rätsel auszudenken. Er hatte bereits Material ohne Handlung. Hast du die Alice-Bücher gelesen, Liebes? Besonders das Erste hatte eine Menge zufälliger Szenen, während das Zweite eine zusammenhängendere Handlung hatte, wo Alice, die halbe Portion, versucht Königin zu werden, die Rote und Weiße Königinnen verspottet und missachtet –« Sie schniefte hochmütig und drückte einen Make-up-Schwamm so fest in ihrer Hand, dass ihre Nägel sich hineinbohrten. »Ich würde sie gerne schütteln, bis sie sich in ein verdutztes Kätzchen verwandelt, so wie das Buch besagte, dass sie es mit mir getan hat, dieser kleine undankbare Mensch.«

      Oooooookay. Jemand hatte offensichtlich einige Probleme mit dem Ende von Hinter den Spiegeln und es war wahrscheinlich nicht hilfreich, dass sie dachte, sie wäre die tatsächliche Rote Königin.

      »Wie auch immer«, sagte Ms. Scarlet, während sie einen Lidschattenpinsel herauszog und ihn in ein silbriges Pigment tauchte. »Er hatte bereits ein paar unsinnige Szenen geschrieben und war so von den phantastischen Geschichten vereinnahmt, dass er sie überarbeitet und miteinander verbunden hat. Das Wunderland ist magisch, oftmals gefährlich oder merkwürdig, und es ist erheblich anders zu dieser Welt, das ist wahr, aber wenn du dorthin gehst und absoluten Unsinn und Possen erwartest, wirst du bitter enttäuscht. Lewis Carrolls Wunderland ist eine Geschichte, ein Märchen seiner Anfertigung, das auf dem Gefasel eines Kinds basiert, für das er eine unangemessene Faszination hatte. Der echte Ort«, sie schloss ihre Augen und atmete tief ein, als ob sie die Luft in dieser imaginären Welt roch. »Es gibt keinen anderen Ort wie diesen.«

      Das restliche Make-up wurde in völliger Stille aufgetragen. Als Ms. Scarlet fertig war, hielt sie einen Handspiegel hoch, um ihre Arbeit stolz vorzuzeigen. April nahm die Gabe an und gaffte. Ihre Chefin war heimlich eine Meisterin der Kosmetologie. Abgesehen von dem Augen-Make-up, das dunkler als gewöhnlich war, und dem roten Lippenstift, der das Kupfer in ihrem mahagonifarbenen Haar hervorbrachte, sah sie noch immer ziemlich wie sie selbst und nicht wie eine völlig Fremde aus.

      »Bist du sicher, dass du nicht die Kleidung wechseln willst? Ich habe ein zusätzliches Kleid.«

      Make-up war eine Sache. Bei der Arbeit Verkleiden zu spielen eine andere. »Ich hasse Kleider.«

      Ms. Scarlet warf ihren Kopf zurück und lachte. »Wie ich mir wünsche, dass ich das Gesicht des Hutmachers sehen könnte, wenn du seine Talente beleidigst. Ich wusste, ich habe den perfekten Findling ausgewählt.«

      April legte den Spiegel in einer langsamen, kalkulierten Bewegung ab, so dass sie nicht ihre Fäuste ballte. »Wie haben Sie mich genannt?« Was bedeutete das überhaupt? Findling? So wie … sie hat sie von der Straße aufgesammelt, ganz nach dem Motto wer’s findet, darf’s behalten, oder so?

      »Nichts Schlimmes, falls es das ist, was du denkst.« Sie stand auf. »Dein Haar sieht anständig genug aus. Du solltest es öfter offen tragen. Es hat solch hübsche Wellen.« Jaah, und sie sollte wahrscheinlich auch mehr lächeln, richtig?

      »Ähm, danke? Aber ich gehe nicht ins Wunderland.« Die Vorstellung ließ sie gegen ein Lachen ankämpfen. Würde ihre Chefin sie in den Spiegel schmettern? Was passierte, wenn April nicht darin verschwand?

      Ms. Scarlet legte ihre Hände auf ihre Hüften und wölbte eine Braue. Sie sah herrschaftlich aus, wenn sie das tat. Es war beunruhigend, СКАЧАТЬ