Название: Sexblättriges Kleeblatt
Автор: Max Nortic
Издательство: Bookwire
Жанр: Языкознание
Серия: Vier-Sterne-Reihe
isbn: 9788711717912
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Ray hatte sofort bemerkt, wie Sherry bei seinem Anblick die Augen aufgerissen hatte; wie sie ihn hungrig und gierig angestarrt und von oben bis unten gemustert hatte; wie sich ihre kleinen, festen Brüste unter dem dünnen Stoff des Hausmantels bei einigen schnelleren Atemzügen gehoben und gesenkt hatten.
Ray war im Laufe der Jahre schon zu vielen Frauen dieses Typs begegnet, um nicht augenblicklich Bescheid zu wissen. Er fällte niemals ein vorschnelles Urteil über Frauen, wenn es sich irgendwie vermeiden ließ, aber diesmal war er fest davon überzeugt, daß ihn sein Instinkt nicht trog. Was ihn verwunderte, war allerdings die Tatsache, warum ein so netter Bursche wie Sam eine solche Frau geheiratet hatte.
Sherry kam mit dem Kaffee ins Wohnzimmer zurück und setzte sich neben Ray auf die Couch.
Sie hat das Gesicht eines kleinen Mädchens, dachte Ray. Nur ihre Augen verraten sie.
Sherrys Augen glitzerten im Moment vor gierigem Hunger.
„Sam hat mir schon von Ihnen erzählt”, sagte sie mit heiserer Stimme. „Aber er hat mich nicht darüber aufgeklärt, wie gut Sie aussehen!” Ihre rosa Zungenspitze huschte rasch über die feuchten Lippen.
Ray nahm einen Schluck aus seiner Kaffeetasse.
„Wir waren sehr gute Freunde … beinahe wie Brüder, Mrs. King.”
„Nennen Sie mich doch einfach Sherry”, schlug sie vor. „Er spricht viel von Ihnen, Ray. Sie müssen also wirklich etwas ganz Besonderes sein!”
Sherry steckte sich eine Zigarette zwischen die kleinen Lippen und wartete.
Ray langte sofort hinüber und ließ sein Feuerzeug aufschnappen.
Sie schloß eine Hand um sein Handgelenk, und während sie die Zigarette an dem Flämmchen anzündete, drückte sie sanft sein Handgelenk und stieß mit einer Brust an seinen Ellbogen.
Sie ist wirklich auf geputscht! dachte Ray. Er überlegte, ob sie es wohl sofort versuchen würde. Hier und jetzt, obwohl sie sich doch noch vollkommen fremd waren. Er spürte die Wildheit in ihr und traute es ihr deshalb durchaus zu. Sie könnte verrückt genug sein. Er riet sich zur Vorsicht, konnte sich aber einen Anflug von Erregung nicht verhehlen. Rasch erinnerte er sich daran, daß sie Sam Kings Frau war. Trotzdem wallte eine Welle mächtigen Verlangens in ihm auf und jagte ihm das Blut schneller durch die Adern.
Von dieser jungen, zierlichen Frau ging eine Intensität aus, ein wilder Sexappeal, der überhaupt nicht zu ihrem jungmädchenhaften Gesicht und Körper passen wollte. Sie war ein weiblicher Tramp, jawohl … aber sein Instinkt sagte Ray, daß sie im Bett fantastisch sein würde … Ray steckte das Feuerzeug wieder in die Tasche und rückte unwillkürlich etwas von Sherry ab. Sam war immer noch sein bester Freund … sein einziger Freund.
„Sie haben ein sehr nettes Gesicht, Ray”, sagte Sherry leise. „Ein sympathisches Gesicht.”
Sie schlug die Beine übereinander und machte sich gar nicht erst die Mühe, die weiß schimmernden Oberschenkel, von denen der Hausmantel gerutscht war, wieder zu bedecken.
„Wissen Sie, Ray … ich überlege, ob ich Ihnen etwas im Vertrauen sagen kann … etwas, wovon Sam nichts wissen soll?”
„Nur zu”, sagte Ray und beobachtete sie vorsichtig.
Frauen wie diese Sherry King kümmerten sich nicht viel um Formalitäten, wenn sie etwas haben wollten. Sie könnte verrückt genug sein, sich jetzt einfach auf ihn zu werfen und an seiner Kleidung zu zerren. Das hatte Ray schon mehr als einmal erlebt.
„Sam und ich sind erst seit vier Monaten verheiratet”, sagte Sherry seufzend und rückte wieder so nahe an ihn heran, daß sie ihn berührte. „Und Sam ist natürlich ein sehr lieber Mensch. Aber er ist nun mal wesentlich älter als ich. Siebzehn Jahre, um genau zu sein.”
Sie machte eine Pause und spielte mit dem Gürtel ihres Hausmantels. Ihre Augen blitzten ihn an.
Ray konnte die innere, sahnigweiße Wölbung einer Brust sehen, weil sich ihr Hausmantel vom geöffnet hatte. Es schien wie achtlos geschehen zu sein. Ray spürte, wie das Blut in seinen Schläfen zu klopfen begann.
Sam muß blind sein! dachte er. Ein sechzehn Jahre alter Bengel kann doch sehen, was sie ist!
„Siebenunddreißig ist doch noch nicht alt”, sagte Ray heiser.
„Bei manchen Leuten schon”, seufzte sie. Ihr Blick wanderte über seinen Körper, während sie eine bedeutungsvolle, anzügliche Pause machte.
Da wußte Ray mit letzter Sicherheit, wie scharf sie jetzt war. Scharf und verzweifelt. Er empfand Widerwillen, in den sich aber auch leidenschaftliches Begehren mischte.
„Das Dumme ist nur …”, fuhr Sherry fort und rückte noch dichter an Ray heran. Ihre Hand zerrte sanft am Gürtel des Hausmantels. „… daß ich ganz verrückt bin nach Sam! Und doch … er kann eben nicht … nun, Sie verstehen schon, was ich sagen will, nicht wahr? Sie wissen doch, was ich meine, Ray? Er kann mich in gewisser Hinsicht nicht glücklich machen. Verstehen Sie, was ich damit sagen will, Ray?”
Wieder machte sie eine Pause und ließ ihre weißen, blitzenden Zähne sehen. In ihren Augen loderte dunkle Glut. Ihr kompakter, kleiner Körper zitterte unter dem dünnen Mantel.
Ray nickte. Seine Kehle war wie ausgedörrt.
„Ich weiß, was Sie meinen, Sherry. Und jetzt möchten Sie wohl von mir einen Rat, nehme ich an, nicht wahr?” Sie lachte leise.
„Zum Teufel mit einem Rat! Den könnte ich mir ja bei einem Seelendoktor holen, der kostenlos Auskünfte in der Leserbrief spalte irgendeines Magazins erteilt! Oder etwa nicht?”
Ihre Hand zerrte plötzlich ungeduldig am Gürtel ihres Hausmantels, der sich nun in der Mitte öffnete.
Ray erhaschte einen Blick auf ihre strotzenden Brustwarzen, die in ihrer Größe einen seltsamen Kontrast zu den kleinen, festen Brüsten bildeten. Dann fiel sein Blick auf die weiß leuchtenden Oberschenkel. Ray holte sehr tief Luft und versuchte, den wilden Hunger zu unterdrücken, der in ihm aufstieg … diese ihm schon so gut bekannte zitternde Erregung bei der Aussicht auf eine neue Eroberung.
Vielleicht würde diese Frau hier doch anders sein? Vielleicht war dies hier seine einmalige Chance? Der Trick, um ein für allemal alle anderen Tricks zu beenden? Die Frau, um mit allen anderen Frauen Schluß zu machen? Das eine und einmalige fantastische Erlebnis, das sein Leben von Grund auf ändern würde? Die Sache, die endlich allem einen Sinn, eine Bedeutung geben könnte?
Nein. Sie war Sam Kings Frau. Die Frau seines besten und einzigen Freundes. Nein. Nein und nochmals nein!
Ray stand abrupt auf.
„Ich kann Ihnen nur einen Rat geben”, hörte er sich selbst in hartem Tonfall sagen. „Beherrschen Sie sich etwas. Machen Sie langsamer. Verlangen und erwarten Sie nicht zuviel, Mrs. King. Viele Frauen werden gierig, wenn sie heiraten. Sie halten ihren Mann für eine Vergnügungsmaschine. Richten Sie Sam bitte aus, daß ich heute abend noch einmal vorbeikommen werde.”
Er sah, wie СКАЧАТЬ