Petra und der Reiterhof. Torbjörg Hagström
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Название: Petra und der Reiterhof

Автор: Torbjörg Hagström

Издательство: Bookwire

Жанр: Языкознание

Серия: Petra

isbn: 9788711786772

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СКАЧАТЬ mag dich sehr gern.“

      Astrid hatte es irgendwie noch nicht geschafft, sich eine klare Meinung über Cherokee zu bilden. Wie war er, und wie sah er eigentlich aus? Er war ebensogroß wie Svala, das wußte sie. Gut gebaut und kräftig, hatte Petra gesagt, doch Astrid konnte sich nicht viel darunter vorstellen. Er war natürlich warm und weich und roch wie alle anderen Ponys. Astrid griff nach Cherokees Ohren und ließ langsam die Hände über seinen Kopf gleiten. Sie spürte die dicke, rauhe Stirnlocke, den harten Nasenrücken und das große, weiche Maul mit der langen Oberlippe. War er wirklich ein hübsches Pony, wie Petra behauptete?

      Svala jedenfalls war schön, davon war Astrid völlig überzeugt. Sie hatte das Gefühl, das schwarze Pony leibhaftig vor sich zu sehen, und es war so vollkommen, wie ein Pferd nur sein konnte.

      Natürlich machte es ihr Spaß, Cherokee zu reiten. Trotzdem hatte Astrid ein Gefühl schmerzlichen Verlustes bei dem Gedanken, daß sie Svala nicht mehr reiten konnte, wenn Petras Arm wieder geheilt war. Svala wieherte stets zur Begrüßung, wenn sie kam, und versetzte ihr freundschaftliche Püffe mit dem Maul. Von Cherokee erhielt sie nie solche Liebesbeweise. Er bettelte höchstens um Leckerbissen oder wollte gestreichelt werden, doch er behandelte Astrid genau wie jeden anderen, der gerade in den Stall kam.

      Plötzlich hörte sie rasche Schritte, die sich über die Stallgasse näherten.

      „Darf ich Cherokee jetzt reiten?“ fragte Lena. „Karin will für diejenigen, die auf den Pferden der Reitschule am Wettkampf teilnehmen, eine Springübung abhalten. Ich würde gern mitmachen.“

      „Ja, natürlich, nimm ihn nur.“

      Lena holte rasch Sattel und Trense und sagte: „Hoffentlich plumpse ich heute nicht wieder vom Pferd. Morgen haben wir Generalprobe für die Vorführung, und übermorgen, am Samstag, ist schon Einweihung. Ich bin schon ganz nervös. Und am Sonntag hast du Geburtstag, Astrid! Heiliger Strohsack, was zur Zeit alles los ist! Ach, du, wollen wir Cherokee nicht behalten? Da gibt’s doch nichts mehr zu überlegen, oder?“

      „Ja, vielleicht sollten wir ihn nehmen …“

      „Prima! Es wäre ein tolles Geburtstagsgeschenk für dich, meinst du nicht?“

      „Ja, ein Pony bekommt man nicht alle Tage geschenkt.“

      Am nächsten Tag kam Petra natürlich zur Reitschule, um sich die Generalprobe anzusehen. Die Quadrille wurde ein fürchterliches Durcheinander. Sie begann damit, daß alle sechs Reiter paarweise im Trab auf die Bahn kamen. Das erste Paar bestand aus Rosemarie und Karin auf den Füchsen Ballade und Rex; dann folgten die Zwillinge auf Karamell und Fleur. Anschließend das Fjordpferd Troll sowie Polly und zwei Gotland-Ponys, Puppe und Fricka.

      Als die Abteilung zur Schmalseite der Reitschule kam, bog ein Reiter eines jeden Paares nach rechts und der andere nach links ab. Dann sollten sie eine Wendung quer durch die Bahn ausführen – vier von jeder Ecke über die ganze Reitbahn hinüber zur Ecke der anderen Schmalseite. Rex, Fleur, Polly und Puppe kamen von der einen Seite und Ballade, Karamell, Troll und Fricka von der anderen. Mitten auf der Reitbahn kreuzten sich ihre Wege, und Ballade ging elegant zwischen Fleur und Polly. Doch als Troll dicht hinter Pollys Schwanz trabte, blieb die Schimmelstute plötzlich stehen, legte wütend die Ohren an und schlug nach hinten aus. Das Fjordpferd warf sich zur Seite, und die nervöse Fleur galoppierte davon.

      „Versuchen wir’s noch einmal von vorn“, sagte Karin, als die Pferde sich wieder beruhigt hatten.

      Es war etwas schwierig für sie, die Übung zu leiten und gleichzeitig selbst daran teilzunehmen. Anna-Lena, die nicht so oft wie die anderen bei den Übungen mitgemacht hatte, schaffte es, wieder alles durcheinanderzubringen, indem sie ein paarmal in die falsche Richtung ritt. Polly unternahm auch noch etliche Versuche, die anderen Pferde zu treten. So mußte man mit dem ganzen Programm mehrmals neu beginnen, doch schließlich verlief alles vorschriftsmäßig.

      Nach der Generalprobe versammelte Karin alle Teilnehmer um sich und erteilte Weisungen. Petra sollte im Sekretariat mithelfen. Schreiben konnte sie, da ihr linker Arm gebrochen war.

      Für den Nachmittag hatte sie Astrid versprochen, daß sie einige Zeit auf Svala reiten durfte.

      „Bist du heute mit Cherokee geritten?“ fragte Petra, während sie Svala aus dem Stall führten.

      „Nein, aber Lena hat für das Fest trainiert“, erwiderte Astrid und fügte dann hinzu: „Ich habe mich jetzt entschieden, Petra. Wir werden Cherokee behalten.“

      „Oh, prima! Dann ist alles geklärt.“

      „Jaaa …“

      „Du, jetzt ist der Sattel zu weit hinten!“

      Astrid schob den Sattel weiter vor, zog ihn dann jedoch langsam wieder nach hinten.

      „Halt! Ja, jetzt liegt er gut.“

      Den Sattel an die richtige Stelle zu bekommen war das einzige, wobei Astrid jetzt noch Hilfe brauchte, wenn sie Svala für einen Ritt fertig machte. Petra stand vor der Box, den Arm in der Schlinge, und konnte ihr nur mit guten Ratschlägen helfen. Doch es klappte trotzdem, und Petra fand, daß Astrid in der kurzen Zeit eine ganze Menge gelernt hatte.

      Das blinde Mädchen schwang sich in den Sattel und redete dabei sanft mit Svala.

      Wenn es einen Menschen gibt, der Svala ebensogern hat wie ich, dann ist es Astrid! dachte Petra unwillkürlich.

      Sie grübelte noch ein wenig, als sie neben dem Pony zur Reitbahn ging. Und während Astrid ritt, ernst und glücklich zugleich, faßte Petra einen bedeutungsvollen Entschluß.

      Das schönste Geschenk

      Ein derartiger Trubel hatte nie zuvor in der Reitschule geherrscht. Viele Transportautos parkten hinter dem Stall, und fremde, edle Pferde mit Fesselbinden und Decken wurden herumgeführt und in freien Boxen untergebracht. Da das Wetter strahlend schön war, kamen besonders viele Leute. Zwei Mädchen vom Reitklub, die Würstchen und Limonade verkauften, hatten bald alle Hände voll zu tun.

      Herr Verelius hielt eine Rede. Er hieß alle Gäste herzlich willkommen und wünschte sich, daß das Interesse an seiner Reitschule auch weiterhin anhalten möge. Dann begann die Vorführung mit der Quadrille, die als erster Punkt auf dem Programm stand.

      Petra war mit Astrid und deren Eltern unter den Zuschauern. Sie reckte sich, um besser sehen zu können. Würde alles gutgehen? Jedes einzelne Pferd mußte sich ja während der ganzen Zeit genau nach Vorschrift bewegen, damit kein Durcheinander entstand. Keiner durfte zu schnell oder zu langsam reiten, und Petra wußte, daß das leichter gesagt als getan war. Polly versuchte diesmal wenigstens nicht, auszuschlagen, sondern begnügte sich damit, des öfteren zornig die Ohren zurückzulegen. Petra seufzte vor Erleichterung. Es wäre keine gute Reklame für die Reitschule gewesen, wenn die Pferde während der Vorführung aufeinander losgegangen wären.

      Es war ein seltsames Gefühl für Petra, unter den Zuschauern zu sein. Ihr Platz hätte ja mit den anderen auf der Bahn sein müssen! Nun beobachtete sie, wie die acht Reiter eine Kehrtwendung machten, zuerst einzeln, dann paarweise und schließlich alle acht nebeneinander, und sie erinnerte sich an all die Übungsstunden während des Sommers. Wie oft hatte sie das selbst auf Rex geprobt.

      Als die Pferde Seite an Seite stehenblieben, erklang donnernder Applaus aus den Zuschauerreihen.

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