Petra und der Reiterhof. Torbjörg Hagström
Чтение книги онлайн.

Читать онлайн книгу Petra und der Reiterhof - Torbjörg Hagström страница 23

Название: Petra und der Reiterhof

Автор: Torbjörg Hagström

Издательство: Bookwire

Жанр: Языкознание

Серия: Petra

isbn: 9788711786772

isbn:

СКАЧАТЬ Klaus zugestoßen?

      „Bitte, kommen Sie“, drängte sie. „Vielleicht bleibt uns nicht viel Zeit.“

      „D-der Wagen kann nicht hier in der Kurve stehenbleiben. Ich m-muß ihn zuerst an einer sicheren Stelle parken“, sagte der Mann ängstlich.

      „Ja, aber bitte beeilen Sie sich.“ Petra schlug die Tür wieder zu und trat zurück.

      Während das Auto vorwärtsrollte, überlegte der Fahrer, was er tun sollte. Schon der Anblick des gebrochenen Armes verursachte ihm Übelkeit. Und was ihn im Unglücksfahrzeug erwarten mochte, daran wollte er lieber gar nicht denken. Dabei schien das Mädchen zu glauben, daß er ihr helfen könnte. Er fühlte sich vor Schreck wie gelähmt. Daß so etwas ausgerechnet ihm passieren mußte.

      Petra war stehengeblieben und sah dem Wagen nach. Nach der Kurve leuchteten die Bremslichter auf. Doch im nächsten Augenblick verlöschten sie wieder, das Auto schoß vorwärts und verschwand in rascher Fahrt zwischen den Bäumen.

      Petra konnte es einen Moment lang einfach nicht fassen, doch es gab keinen Zweifel: Der Autofahrer hatte sich aus dem Staub gemacht.

      Sie begann zu schluchzen. Dann wurde ihr klar, daß es falsch gewesen war, Klaus allein zurückzulassen. Vielleicht konnte sie etwas für ihn tun, auch ohne die Hilfe eines anderen. Die Straße lag wieder verlassen da; so wandte sie sich um und stolperte zum Auto zurück.

      Im Wageninnern war es stockdunkel.

      „Petra, wo bist du?“

      Klaus’ Stimme klang angstvoll und jämmerlich.

      „Hier! Oh, was ist los mit dir?“

      Vorsichtig stieg sie wieder in den Wagen und schonte dabei ihren gebrochenen Arm, so gut es ging.

      „Was ist passiert?“

      Klaus wirkte so verwirrt, daß Petra richtig Angst bekam.

      „Wo sind wir? Warum sitze ich hier?“

      „Erinnerst du dich nicht, daß wir in den Graben gefahren sind?“

      „Tatsächlich? Aber … ja, wenn du es sagst, wird es schon stimmen.“

      Er sprach langsam, als müßte er sich anstrengen, um seine Gedanken zu ordnen.

      „Hast du irgendwo Schmerzen?“ fragte Petra.

      „In meinem Kopf dreht sich alles, aber … das geht wohl vorüber. Ich muß nur ein bißchen ausruhen.“

      „Bleib hier sitzen, ich will versuchen, ein Auto anzuhalten und Hilfe zu holen.“

      „In einer Viertelstunde können wir bestimmt weiterfahren“, murmelte Klaus. „Laß mich nur eine Weile hier sitzen.“

      Petra lauschte angstvoll. Klaus kam ihr so seltsam geistesabwesend vor. „Ja, bleib sitzen und bewege dich nicht!“ sagte sie eindringlich.

      Dann machte sie sich wieder auf den Weg. Diesmal kam ihr die Strecke sehr lang vor, und als sie die Straße endlich erreicht hatte, war sie noch immer leer und verlassen. Kein Auto war in Sicht. Petra zitterte vor Angst und Kälte. Jede Minute erschien ihr wie eine Stunde, und sie stellte sich voller Entsetzen vor, wie es wäre, die Nacht hier verbringen zu müssen. Sie schwankte zwischen dem Wunsch, zum Auto zurückzukehren, und der immer schwächer werdenden Hoffnung, Hilfe zu bekommen.

      Doch plötzlich näherte sich wieder ein Wagen. Diesmal stellte sich Petra direkt vor die Kurve, damit das Fahrzeug gleich an dieser Stelle stehenbleiben konnte – falls es stehenblieb. Doch würde der Fahrer sie überhaupt sehen?

      Zu ihrer grenzenlosen Erleichterung verringerte der Fahrer wirklich das Tempo und hielt an. Es war ein Mann von etwa fünfunddreißig Jahren. Er schraubte das Wagenfenster herunter, und Petra nahm ihre letzte Kraft zusammen, um Ruhe zu bewahren und nicht hysterisch zu werden.

      „Können Sie uns helfen? Wir sind in den Graben gefahren, und …“

      „Wo ist es passiert?“

      „Dort unten.“ Petra deutete mit ihrem gesunden Arm auf die Unglücksstelle.

      Der Mann stellte rasch den Motor ab, stieg aus und ging zum Kofferraum seines Wagens.

      „Ist jemand verletzt?“

      „Ja, ich glaube.“

      Damit meinte sie Klaus. An sich selbst dachte sie gar nicht. Der Mann stellte rasch ein Warndreieck auf die Straße und griff nach einem Verbandskasten und einer Taschenlampe.

      „Beeilen wir uns.“

      Er hat wenigstens keine Angst, dachte Petra erleichtert, als sie dem Fremden im Schein der Taschenlampe über den Abhang folgte. Es war schön, die Verantwortung endlich einem anderen überlassen zu können. Plötzlich merkte sie, daß sie sehr müde war. Ihr unbekannter Helfer ging entschlossen vorwärts, und Petra war überzeugt, daß er wissen würde, was zu tun war.

      Dann traf der Lichtstrahl seiner Taschenlampe den Wagen, und Petra stieß ein entsetztes Keuchen aus.

      „Totalschaden“, murmelte die Stimme neben ihr.

      Die ganze Vorderfront des Fahrzeugs war wie eine Ziehharmonika zusammengepreßt, und die Kühlerhaube zeigte zum Himmel.

      „Das muß ein ordentlicher Aufprall gewesen sein. Wie viele seid ihr?“

      „Nur zwei. Klaus war ohnmächtig, aber inzwischen ist er wieder zum Bewußtsein gekommen.“

      Klaus saß noch immer hinter dem Steuer und blinzelte verwirrt ins Licht der Taschenlampe. Auf dem Boden lag Petras Tasche. Während der Mann ins Auto kletterte, lehnte sie sich gegen den Kofferraum. Sie zitterte vor Kälte und Erschöpfung und schaffte es nicht einmal mehr, zuzuhören, was der Fremde sagte. Nach einigen Minuten kam er wieder ins Freie.

      „Größere Gefahr scheint nicht zu bestehen, aber er muß möglichst rasch ins Krankenhaus. – Du übrigens auch“, fügte der Mann hinzu, als er Petras Arm sah. „Ich werde euch hinfahren.“

      Petra nickte nur; zu mehr war sie nicht fähig. Ein warmes Bett, in dem sie schlafen konnte – danach sehnte sie sich jetzt am meisten. Doch es tat gut zu hören, daß Klaus nicht schwer verletzt war.

      Der Mann beugte sich wieder vor, um Klaus aus dem Wagen zu helfen.

      „Au! Passen Sie doch auf!“

      „Tut es so weh?“

      „Ja, zum Teufel! Seien Sie vorsichtig!“

      Es dauerte eine Weile, bis Klaus aus dem Auto kam. Plötzlich war Petra, als schrillte etwas in ihren Ohren. Sie schüttelte den Kopf, doch das Schrillen hörte nicht auf. Was war los mit ihr? Sie fürchtete mit einemmal, daß sie sich vielleicht ernsthaft am Kopf verletzt hatte.

      Mit zusammengebissenen Zähnen stützte sich Klaus auf den fremden Mann, und alle drei setzten sich langsam zur Straße hin in Bewegung. Das Schrillen wurde lauter, und nun war Petra nicht mehr die СКАЧАТЬ