Petra und der Reiterhof. Torbjörg Hagström
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Название: Petra und der Reiterhof

Автор: Torbjörg Hagström

Издательство: Bookwire

Жанр: Языкознание

Серия: Petra

isbn: 9788711786772

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      Es wurde ein schöner Abend, obwohl Petra und Klaus keinen von den anderen kannten, die noch am Fest teilnahmen. Petra merkte, daß sie sich ungezwungener benehmen konnte, wenn Charlotte und Agneta nicht in der Nähe waren. Wenn sie sich im Reitklub trafen, hatte sie oft das Gefühl, als wären die Zwillinge ihr gegenüber besonders kritisch. Vor allem Agneta schien sie nicht leiden zu können. Doch Petra tat für gewöhnlich so, als würde sie es nicht merken. Sie wollte nicht gern mit einer ihrer Klubkameradinnen verfeindet sein.

      „Prima, daß du in der Klasse C mit Polly springen wirst“, sagte sie zu Klaus. „Da nehmen wir am selben Wettkampf teil.“

      „Ja, jetzt haben wir schon fast August; bis zum Fest ist es gar nicht mehr so lange“, erwiderte er nachdenklich. „In ein paar Wochen muß ich leider wieder abreisen. Schade, daß die Schule so früh anfängt!“

      „Du fährst heim? Aber zur Einweihung kommst du her?“

      „Ja, klar. Das Fest ist ja an einem Samstag. Aber ich wünschte, ich könnte noch den ganzen August hierbleiben.“

      Klaus ahnte nicht, daß sein Wunsch auf recht unerwartete Weise in Erfüllung gehen sollte.

      „Komm, jetzt tanzen wir wieder“, sagte er, als die Musikanten eine neue Melodie zu spielen begannen.

      Die Nächte waren nicht mehr so hell wie zur Mittsommerzeit. Obwohl der Mond schien, war es ziemlich finster, als Petra und Klaus mit den Rädern heimwärts fuhren. Bei der Auffahrt zu Petras Elternhaus blieben sie stehen, und Klaus lehnte sein Rad gegen den Zaun. Die Bienenkörbe im Garten wirkten in der Dunkelheit wie graue Gestalten. Kurre, der Kater, tauchte aus der Hecke auf und glitt wie ein Schatten über den Weg. Tagsüber strich er gern um Petras Beine, doch jetzt war er viel zu sehr mit seinen eigenen Abenteuern beschäftigt.

      „Dann treffen wir uns also morgen im Reitstall“, sagte Petra lächelnd.

      Ihre Hand lag auf der Lenkstange, und Klaus legte die seine darauf. Dann beugte er sich vor und drückte seine Lippen fest auf Petras Mund; dabei zerzauste er ihr spielerisch das Haar.

      Nach dem Kuß lag seine Hand noch sekundenlang auf ihren Haaren, und sie sahen sich in die Augen. In Klaus’ Blick war etwas Neues, was Petra nie zuvor bemerkt hatte.

      „Gute Nacht, Petra!“

      Klaus stieg wieder auf sein Fahrrad und verschwand in der Dunkelheit. Langsam ging Petra die Anhöhe zum Haus hinauf und schob das Rad neben sich her.

      Ihre Mutter war noch nicht zu Bett gegangen.

      „War’s schön?“ fragte sie und sah von ihrer Handarbeit auf.

      „Jaaa …“

      „Es ist schon spät. Mach schnell, daß du ins Bett kommst.“

      Zu Hause war alles beim alten. Petra wunderte sich fast ein wenig darüber, daß man ihr nichts anmerkte. Sie fühlte sich anders als sonst; ihr war, als müßte ihre Mutter sehen, daß sie eben geküßt worden war. Es war der erste Kuß, den sie von einem Jungen bekommen hatte.

      Als sie endlich im Bett lag, konnte sie nur schwer einschlafen. Es war ein ereignisreicher Tag gewesen, und unzählige Gedanken schwirrten ihr durch den Kopf. Sie fragte sich, ob Klaus ihr im Herbst schreiben würde, wenn er wieder zu Hause war. Wenn er nur eine Reitkappe aufsetzen würde und nicht so leichtsinnig wäre, war das letzte, was Petra dachte, ehe sie einschlief.

      *

      In der folgenden Zeit war Petra noch öfter mit Astrid und Familie Johanson unterwegs, um sich in der näheren und weiteren Umgebung Ponys anzusehen.

      Sie beschrieb Astrid stets, wie die jeweiligen Pferde aussahen. Ihre Erklärungen waren so lebendig, daß Lena und ihre Eltern ebenso interessiert zuhörten wie Astrid. Sie konnten die Ponys zwar selbst sehen, doch da sie nicht so gut über Pferde Bescheid wußten, fiel ihnen auch manches nicht auf, was Petra bemerkte.

      Immer wieder wurden Proberitte unternommen. Lena begeisterte sich stets sehr rasch für jedes Pony, doch Petra war besonders kritisch, wenn es um Gehorsam und Betragen ging. Astrid brauchte ja ein Tier, auf das sie sich verlassen konnte, und bisher hatten sie noch keines gefunden, das diesen Anspruch uneingeschränkt erfüllt hätte.

      Herr Johanson bemerkte keinen größeren Unterschied zwischen den verschiedenen Pferden. Jedes Pony, das ruhig und vernünftig wirkte, erschien ihm brauchbar. Er konnte nicht recht verstehen, weshalb Astrid sich so lange nicht entschließen konnte, und mit der Zeit wurde er ein wenig ungeduldig.

      „Was war denn eigentlich an diesem Schecken auszusetzen? Ich fand, daß er verläßlich und brav wirkte“, sagte er eines Tages, als sie sich wieder auf dem Heimweg befanden. „Mochtest du ihn nicht, Astrid?“

      „Er mochte mich nicht“, murmelte Astrid, „und er war widerspenstig. Er war ganz anders als Svala.“

      „Ja, etwas störrisch war er schon“, stimmte Petra ihr zu. „Aber du mußt bedenken, daß alle Pferde verschieden sind. Du findest Svala vielleicht am besten, weil du an sie gewöhnt bist, aber du kannst einfach nicht hoffen, eine zweite Svala zu finden. Vielleicht wirst du ein anderes Pony genauso liebgewinnen, wenn du dich erst daran gewöhnt hast.“

      „Ja, vielleicht“, sagte Astrid ohne Überzeugung.

      Am folgenden Tag nahm Petra ihr Pony mit zur Reitschule und ritt mit ihm in die Halle. Sie hatte sich für den Dressurwettbewerb angemeldet, der ebenfalls anläßlich der Einweihungsfeier stattfinden sollte, und übte nun des öfteren unter Karins Aufsicht. Nachdem sie mehrere Jahre ohne Unterricht geritten war, kam es ihr nun vor, als hätte sie in diesem Sommer eine ganze Menge gelernt. Sie wartete mit großer Spannung auf die Wettkämpfe. Es mußte schön sein, zeigen zu können, was Svala konnte; schön, an einem Wettbewerb teilnehmen zu dürfen.

      Würde Svala das Springturnier fehlerlos schaffen? Würde es mit der Dressur klappen, oder würde sie versagen, wenn Charlotte und Agneta und alle anderen zusahen? Gegen die Zwillinge hatte sie wohl keine Chance, doch man konnte ja auf ein Wunder hoffen.

      Als Petra mit Svala nach der Stunde die Reitbahn verließ, sah sie plötzlich Herrn Johanson vor dem Stallgebäude stehen. Verwundert musterte sie ihn. Was machte er da ohne Astrid und Lena?

      „Hallo, Petra!“ rief er und kam auf sie zu. „Ich möchte etwas mit dir besprechen.“

      „Ist es wegen des neuen Ponys?“

      „Ja und nein.“ Astrids Vater lächelte und sah sie gespannt an. „Ich wollte dich fragen, ob du bereit wärst, uns Svala zu verkaufen!“

      Ist Cherokee das richtige Pferd?

      „Du bist jetzt fünfzehn Jahre alt, stimmt’s?“ fuhr Herr Johanson hastig fort, ehe Petra sich von ihrer Überraschung erholt hatte. „In weniger als drei Jahren bist du zu alt, um noch in der Juniorenklasse mitkämpfen zu können. Dann wirst du sicher ein richtiges Reitpferd haben wollen, denn du wirst dich ja bestimmt an Turnieren beteiligen – du mit deinem Talent! Wir würden dir einen guten Preis für Svala zahlen, damit du dir ein richtig schönes, großes Pferd kaufen kannst. Du siehst doch, wie das mit Astrid ist. Svala scheint das einzige Pony zu sein, dem sie vertraut. Für dich ist es viel leichter, ein neues Pferd zu finden.“

      „Svala СКАЧАТЬ