Das ferne Schloss. Barbara Cartland
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Название: Das ferne Schloss

Автор: Barbara Cartland

Издательство: Bookwire

Жанр: Языкознание

Серия: Die zeitlose Romansammlung von Barbara Cartland

isbn: 9781788673921

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СКАЧАТЬ Sie nur gut auf sich acht, Schätzchen - ich meine, Miss Nolita«, schluchzte Mrs. Johnson, »und machen Sie sich um uns keine Sorgen. Wir werden das Haus ebenso gut in Ordnung halten wie zur Zeit Ihrer lieben Mutter - Gott habe sie selig -, und Sie werden zu uns zurückkommen, fast noch bevor Sie abgereist sind.«

      Johnson nahm nur Nolitas Hände in seine beiden Hände. Er fand keine Worte.

      Nach einem letzten Blick in Richtung Stall stieg Nolita in den Wagen.

      Die Kutsche rollte an. Nolita winkte zu den Johnsons zurück und warf einen letzten Blick auf das Giebelhaus, das ihr ganzes Leben lang ihre Heimat gewesen war. So mußten die Aristokraten während der Französischen Revolution empfunden haben, wenn sie auf Schinderkarren weggebracht wurden!

      Das Haus in London war genauso, wie sie es sich vorgestellt hatte: hoch, eindrucksvoll und ziemlich düster. Es stand eine offensichtlich unnötig hohe Zahl von Dienern in der Kennington-Livree herum, dazu ein Butler, der wie ein Erzbischof aussah und auch so redete. Er meldete Nolita mit Stentorstimme an.

      Ihre Tante saß im Salon auf einem Sofa und sprach mit einem jungen Mann, den ein Monokel zierte. Mit gereiztem Gesichtsausdruck blickte sie auf.

      »Du kommst aber früh!« schnappte sie, als halte sie es für eine persönliche Beleidigung. Nolita trat vor und knickste.

      »Geh nach oben und packe aus. Ich komme später zu dir.«

      Nolita knickste von Neuem und folgte dem Butler, der vor der Tür gewartet hatte.

      Erst als sie die Tür schloß, hörte sie den Herrn mit dem Monokel sagen: »Beim Zeus, ist das ein hübsches kleines Ding! Wer ist sie?«

      Diese Bemerkung, so dachte Nolita, mochte schuld an der schlechten Laune ihrer Tante sein, die eine halbe Stunde später nach oben in Nolitas Schlafzimmer kam.

      »Ich hätte angenommen«, sagte sie kalt, »daß du Verstand genug haben würdest, Hut und Mantel abzulegen, bevor du den Dienstboten erlaubtest, dich im Salon anzumelden, wo ich mit einem Besucher saß.«

      »Es tut mir leid, Tante Katherine«, entschuldigte Nolita sich, »aber ich wußte nicht, was von mir erwartet wurde.«

      »Nun, jetzt weißt du es.«

      Lady Katherine sah in einem Gewand aus hellblauer Seide, das farblich zu ihren Augen paßte, sehr attraktiv aus, nur war es etwas zu jugendlich für sie.

      Sie musterte Nolita von oben bis unten.

      »Für deine äußere Erscheinung werde ich wohl etwas tun müssen. Im Augenblick siehst du aus wie ein arbeitsloses Hausmädchen.«

      »Oder ... eine ... arme Verwandte«, entfuhr es Nolita, bevor sie es hinunterschlucken konnte.

      »Genau das bist du auch, und vergiß nicht, dankbar zu sein«, gab Lady Katherine zurück. »Ich habe mir sehr viel Mühe gemacht, ein Unterkommen für dich zu finden, und zu meiner Freude habe ich bereits einen begeisterten Brief von der Marquise erhalten. Wie ich es voraussah, möchte sie dich so bald wie möglich in Sarle-Park sehen.«

      »Was ist der Grund für diese Eile?« fragte Nolita neugierig.

      »Ich habe nicht die leiseste Ahnung«, antwortete Lady Katherine, »aber zweifellos wird dir jemand diese Frage beantworten, sobald du dort bist.«

      Ihr Blick hing immer noch an Nolitas Kleid.

      »Ich habe nicht die Absicht, Geld auszugeben, um dir neue Kleider zu kaufen, und ich sage dir klipp und klar, daß ich keine Trauer um deine Mutter tragen oder auch nur gegenüber meinen Freundinnen zugeben werde, daß sie gestorben ist.«

      Nolita riß vor Staunen die Augen auf, und Lady Katherine fuhr fort: »Wäre ich in Trauer, könnte ich an den vielen Veranstaltungen dieser Saison nicht teilnehmen, und ich denke nicht daran, darauf zu verzichten. Du wirst deshalb nirgendwo erwähnen, daß deine Mutter vor kurzem gestorben ist - vor allem bei der Marquise nicht.«

      »Was wird sie dann denken, warum ich... eine Stellung suche?« fragte Nolita.

      »Sie weiß, daß du Waise bist, hält jedoch die Trauerzeit für beendet.«

      Nolita wunderte sich. Sie fühlte sich auch verletzt, weniger durch Lady Katherines Wunsch, sie solle über den Tod ihrer Mutter lügen, als durch die Gleichgültigkeit Lady Katherines für ihre Schwester.

      »Dem Himmel sei Dank«, erklärte Lady Katherine, »daß eine Menge Kleider von mir herumliegt, für die ich keine Verwendung mehr habe. Ich wollte sie einem Wohltätigkeitsverein geben, aber ich kam nie dazu, und sie sind genau das, was du brauchst.«

      Sie läutete nach ihrer Zofe und ließ Kleider aller Art hereinbringen, um sie zu begutachten.

      »Das da will ich behalten«, entschied sie, auf ein sehr elegantes Gewand zeigend. »Das grüne nicht. Ich hatte immer das Gefühl, daß ich darin kein Glück hätte.«

      Nolita wurde nicht gefragt, was ihr gefiel oder nicht, und bald lagen Stapel von Kleidern auf dem Bett, darunter auch mehrere Kunstgebilde für den Abend, die zu tragen Nolita - davon war sie überzeugt - nie Gelegenheit finden würde.

      Sie sah auch, daß sie ihr zu groß waren, besonders in der Taille und um die Büste, aber wenn Lady Katherine das für unwesentlich hielt, stand es ihr nicht zu, es zu erwähnen.

      Wieviel Zeit wird es mich kosten, die Kleider zu ändern, dachte Nolita und sah zu, wie der Stapel wuchs.

      »Es ist auch noch eine Menge Unterwäsche da, die ich als nicht mehr gut genug für Eure Lordschaft beiseitegelegt habe«, sagte die Zofe.

      »Dann gib sie Miss Walford«, antwortete Lady Katherine. »Wir müssen auch noch feststellen, ob ihr meine Schuhe passen.«

      Sie paßten, obwohl einige davon so eng waren, daß Nolita hoffte, darin nicht weit laufen zu müssen.

      Es gab auch unzählige Handschuhpaare, die entweder zu oft gereinigt worden waren, kleine Flecken, die sich nicht mehr entfernen ließen, hatten oder einen Riß, der geschickt gestopft worden war. Aber Ihre Ladyschaft verlangte Perfektion, und deshalb kamen die Handschuhe für sie nicht mehr in Frage.

      Noch so viele andere Dinge wurden hereingeschleppt, daß Nolita die Übersicht verlor. Langsam kam ihr der Gedanke, man werde es in Sarle-Park sehr merkwürdig finden, wenn ein Mädchen, das eine Stellung als Gesellschafterin suchte, mit einem solchen Berg an Gepäck eintraf.

      Sie war jedoch überzeugt, daß ihre Tante nicht auf ihre Proteste hören würde, und schließlich, als die Zofe verkündete, daß nichts mehr da sei, sagte Lady Katherine: »Du kannst dich glücklich schätzen. Ich habe dich praktisch mit einer ganzen Aussteuer versorgt.«

      »Ich danke dir, Tante Katherine. Ich bin dir wirklich sehr dankbar.«

      »Dazu hast du auch allen Grund. Und vergiß nicht, wenn die Marquise etwas bewundert, das du anhast, wirst du ihr sagen, daß es ein Geschenk von mir ist.«

      »Ja, natürlich, Tante Katherine.«

      Lady Katherine seufzte selbstzufrieden.

      »Niemand kann in Zukunft behaupten, ich hätte nicht mein СКАЧАТЬ