Butler Parker Box 13 – Kriminalroman. Günter Dönges
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Название: Butler Parker Box 13 – Kriminalroman

Автор: Günter Dönges

Издательство: Bookwire

Жанр: Языкознание

Серия: Butler Parker Box

isbn: 9783740976521

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СКАЧАТЬ Mike Rander pendelte den harten Schlag fast beiläufig aus und schlug seinerseits blitzschnell zurück. Er setzte seine Faust auf Billy Brandons Magenpartie. Der Mann sog scharf die Luft ein und verbeugte, sich tief. Aus dieser Verbeugung warf Brandon sich vor und wollte seinen Kopf als Rammbock einsetzen.

      Erneut wich der Anwalt leichtfüßig aus und ließ Brandon ins Leere laufen. Dabei stolperte der glatzköpfige Rocker und fiel auf die Knie.

      »Was ist denn, guter Mann?« fragte Rander ein wenig spöttisch, »ein Kniefall vor mir? Den hat kein Mensch hier verlangt.«

      Brandon verlor wieder mal die Selbstbeherrschung und zog sein Messer. Er stand auf, warf es von der linken in die rechte Hand und dann wieder zurück. Dazu tänzelte er wie ein Zirkuspferd und wollte seinen Gegner aus dem Konzept bringen.

      »Aus welchem Film haben Sie denn das, Brandon?« erkundigte sich Mike Rander freundlich, »sieht nicht schlecht aus.«

      Brandon fiel aus.

      Er warf sich nach vorn und hatte eindeutig die feste Absicht, Mike Rander mit dem Messer zu verletzen. Doch er hatte die Rechnung ohne den Anwalt gemacht. Rander absolvierte einen Sidestep und … packte dann mit beiden Händen wie eine zustoßende Schlange zu. Er ergriff das Handgelenk des Messerstechers und ließ ihn einen Salto ausführen. Brandon brüllte, als er auf dem Rücken landete und dabei sein Messer verlor. Er stand ein wenig mühsam auf und verlor jede Kontrolle über sich. Er ruderte mit beiden Armen in der Luft herum und wollte mit den Fäusten zuschlagen. Dabei lief er voll in einen rechten Haken des Anwalts. Brandon stieg aus dem Stand etwa zehn Zentimeter senkrecht hoch in die Luft, kippte dann nach hinten ab und landete erneut krachend auf dem Pflaster des Vorhofes. Diesmal blieb er liegen.

      »Ihre Papiere, wenn man höflich bitten darf«, sagte Parker zu den beiden tief beeindruckten Rockern, »Sie hatten doch bestimmt kaum die Absicht, sich am Geschehen zu beteiligen, nicht wahr?«

      »Nee, überhaupt nicht«, sagte der erste Rocker.

      »Warum auch?« fügte der zweite hinzu und blickte Mike Rander scheu an. »Irgendwie hat er das mal gebraucht. In letzter Zeit macht er ziemlich auf wild.«

      »Was sollte man sich darunter vorstellen?« fragte Josuah Parker.

      »Er dreht durch«, lautete die Antwort, »er hält sich für den Größten.«

      »Wie sind Mr. Brandons Beziehungen zu Ritchie Dawson?« wollte der Butler wissen.

      »Die waren noch nie gut«, sagte der erste Rocker, »die beiden hassen sich wie die Pest.«

      »Was im Fall eines gewissen Marty aber wohl nicht ganz zutrifft, ja?«

      »Marty wartet doch nur darauf, Dawson aussteigen zu lassen. Dawson hat nich’ mehr den richtigen Kick, verstehen Sie? Der hat glatt den Anschluß verloren. Der macht immer mehr auf Unternehmer bei seinem Onkel. Nee, der hat keinen Kick mehr.«

      *

      »Nun, Mr. Parker, was haben Sie mir zu berichten?« fragte die Lady eine Stunde später. Sie war aus dem Obergeschoß des Hauses gekommen und blickte sich suchend um, »wo sind die Kinder?«

      »Miß Porter und Mr. Rander begaben sich hinüber in die Curzon Street, Mylady, um sich den Geschäften zu widmen.«

      »Sehr schön.« Lady Agatha nahm in einem Sessel vor dem mächtigen Kamin Platz. »Dann wollen wir die Kinder auch nicht stören, Mr. Parker. Diese Zweisamkeit ist sehr förderlich.«

      »Mylady hoffen darauf, bald eine Hochzeit ausrichten zu können?«

      »Aber natürlich, Mr. Parker. Sie sind ja wie füreinander geschaffen, finden Sie nicht auch?«

      »Meine Wenigkeit möchte sich erlauben, diese Frage zu bejahen.«

      »Habe ich etwas versäumt, Mr. Parker?« Lady Simpson nickte huldvoll, als Parker ihr einen Sherry servierte. »Wie ist es mit diesen Rockern gelaufen?«

      »Die Besitzer der beiden Motorräder erschienen zusammen mit Mr. Billy Brandon und holten ihre sogenannten Feuerstühle ab. Sie wiesen Papiere vor, aus denen die Besitzverhältnisse geklärt werden konnten. Während dieser Formalitäten kam es zu einer kleinen Auseinandersetzung zwischen Mr. Rander und Mr. Brandon.«

      »Das hört sich aber doch recht gut an«, meinte die ältere Dame.

      »Mr. Rander sah sich genötigt, aus seiner sonst üblichen Reserve herauszugehen. Danach fühlte der Anführer der Rocker sich nicht mehr sonderlich wohl.«

      »Das lobe ich mir, Mr. Parker. Ich weiß also jetzt, wer mich mit dieser Versicherung erpressen wollte?«

      »Nicht mit letzter Sicherheit, Mylady«, korrigierte der Butler sanft, »zur Zeit haben Mylady es mit zwei Rocker-Gruppen zu tun. Auf der einen Seite gibt es den sogenannten Club der Fünfhunderter, auf der anderen Seite eine Rockervereinigung, die von einem gewissen Ritchie Dawson geführt wird, den Mylady kennenzulernen geruhten.«

      »Aha. Und wo war das?« Sie runzelte die Stirn.

      »In einer Spielhalle in Clerkenwell, Mylady. Die Herren Billy Brandon und Ritchie Dawson dürften Gegner sein, was ihre jeweiligen Clubs betrifft. Nach jüngsten Informationen soll Mr. Ritchie Dawson auf dem besten Weg sein, sich aus der Rocker-Szene zurückzuziehen.«

      »Und was schließe ich daraus, Mr. Parker?«

      »Mylady üben die bekannte Zurückhaltung«, behauptete der Butler höflich, »Mylady fällen selbstverständlich keine voreiligen Urteile.«

      »Wer hat mir nun angedroht, meine Fensterscheiben einzuwerfen?« wollte sie ungeduldig wissen.

      »Vieles deutet auf die Rocker-Gang des Mr. Billy Brandon hin«, entgegnete der Butler, »aber diese Person allein dürfte die illegale Versicherung kaum etabliert haben.«

      »Und warum glaube ich das nicht?« fragte sie und ließ sich einen zweiten Sherry servieren.

      »Die Intelligenz des erwähnten Mr. Billy Brandon reichte nicht aus, solch eine Organisation zu gründen und zu leiten. Er ist das, was man einen Schläger nennen könnte, der sogar noch stolz auf seine unbeherrschte Brutalität sein dürfte.«

      »Und dieser Spielhallen-Rocker, Mr. Parker?« wollte sie wissen.

      »Mr. Ritchie Dawson, Mylady, verfügt eindeutig über die erforderliche Intelligenz«, urteilte der Butler, »er war es übrigens, der Mylady auf den sogenannten Club der Fünfhunderter aufmerksam machte, was man durchaus als ein Ablenkungsmanöver bezeichnen könnte. Zudem hat Mr. Ritchie Dawson einen Onkel, der sich in Geldgeschäften ungemein gut auskennt.«

      »Dann ist dieser Spielhallen-Rocker der gesuchte Täter. Von mir aus, Mr. Parker, können Sie auch noch seinen Onkel als Drahtzieher dazupacken. Sie sehen, wie schnell man einen Fall klärt. Man muß nur kombinieren können.«

      »Es geht eben nur noch um die notwendigen Beweise, Mylady«, gab der Butler zu überlegen, »aber Mylady werden sie mit Sicherheit herbeischaffen.«

      »Natürlich«, antwortete sie, »erledigen Sie die notwendigen Details, Mr. Parker. Dieser Kleinkram interessiert mich nicht und lenkt mich nur ab.«

      Parker deutete schweigend eine knappe Verbeugung an.

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