Название: Delicious 1 - Taste me | Erotischer Roman
Автор: Alice White
Издательство: Bookwire
Жанр: Языкознание
Серия: Erotik Romane
isbn: 9783862777600
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»Gefällt dir das?«, fragte er mich, während er meinen Hals liebkoste. Und wie es das tat. Gefallen war gar kein Ausdruck.
»Oh ja, sehr«, flüsterte ich und drückte ihn ruckartig von mir weg. Es gefiel mir mehr als gut. Aber das war genug gespielt für einen Abend. Wenn wir fortfuhren, hätte ich nicht mehr aufhören können. Er hatte ja damit angefangen. Also musste er jetzt dafür büßen. »Und genau da liegt das Problem.«
Ich ging wieder auf ihn zu, drückte meine Hand in seinen Schritt und packte fest zu. Er hielt die Luft an. Ich lehnte mich an ihn und sprach direkt in sein Ohr. »Ich ficke keine Kollegen, sagte ich doch.« Ich nahm meine Finger von ihm und ging wieder vor die Theke. Er sah mich an und ich konnte erkennen, wie es in seinem Hirn gerade ratterte. Er stützte sich ab und strich sich über die Haare. Seine Miene war nicht zu deuten. Eine Mischung aus Verwirrung und Enttäuschung.
»Aber danke, das war echt heiß.« Ich lächelte ihn neckisch an und öffnete die Tür. Das war es wirklich. Ich wollte unbedingt mehr. Aber mehr war, ohne meine Regeln vollkommen außer Kraft zu setzen, nun mal nicht drin.
»Kommst du?«, fragte ich im Gehen. Ich drehte mich noch mal zu Hendrik um, der immer noch wie ein begossener Pudel dastand und scheinbar rätselte, was da gerade passiert war.
Ich setzte mich wieder an den Tisch und hörte, wie Marlon gerade von einem Gästepaar erzählte, das hier im letzten Jahr ihr unzüchtiges Unwesen getrieben hatte.
Hendrik folgte einige Minuten später und ließ sich in den Stuhl mir gegenüber fallen. Ich schaute ihn nicht an. Nicht, weil ich mich schämte. Er reizte mich einfach zu sehr. In den ersten Tagen war es nur unmerklich gewesen. Eher wie etwas, was einem im Vorbeigehen auffiel. In den Wochen darauf war es deutlicher geworden. Ich hatte Herzklopfen in seiner Nähe bekommen. Beinah jedes Mal. Aber kein verliebtes Teenager-Herzklopfen, sondern eher ein Reiß-mir-sofort-die-Kleider-runter-Herzklopfen.
Blond, schmal gebaut und vom Aussehen eher jugendlich als männlich. Und doch konnte ich mich kaum von ihm losreißen. Aber ich hatte nun mal meine Regeln. Ficke niemals da, wo du arbeitest, erst recht nicht, mit wem du arbeitest. Das verkompliziert nur alles. Und das nervt.
Ich verabschiedete mich nach einer Weile und rief mir ein Taxi. Ich wollte gerade einsteigen, als ich eine Hand an meiner Hüfte spürte.
»Du spielst also gern. Das kann ich auch.« Hendrik strich mir zärtlich über den Rücken und trat dann einen Schritt zurück. Ich drehte mich noch mal zu ihm um.
»Oh, ich liebe es, zu spielen. Aber für mehr ist bei der Arbeit kein Platz.« Ich trat dicht an ihn heran und umarmte ihn zum Abschied. »Wären wir keine Kollegen, würde ich dich auf der Stelle vernaschen. Hier und jetzt.« Ich gab ihm einen langen Kuss auf seine Lippen und stieg ins Auto. Manchmal hasse ich meine Prinzipien. Das wäre bestimmt spaßig gewesen. Ich hätte noch stundenlang weitermachen können.
***
Das Taxi setzte mich an der S-Bahn-Station ab. Vierzig Minuten später hatte ich es endlich bis nach Hause geschafft. Ich ließ die Haustür ins Schloss fallen und schaltete das Licht ein. Ich starrte das Treppenhaus hinauf und verfluchte wie schon so oft die vielen Stufen. Müde schleppte ich meinen Körper nach oben. Ich war so erschöpft, dass ich mich am Geländer hochziehen musste, um nicht hintenüber zu fallen. Ich wollte gerade aufschließen, als mein Blick auf eine Karte an meiner Tür fiel. Darauf war ein Bild von einer rosafarbenen Schreibmaschine, mit der Aufschrift Plüsch. Die Karte war mit Sternchen und massenhaft Glitzer verziert. Ich nahm sie ab und las mir die Rückseite durch.
Es ist zwar keine echte Schreibmaschine, aber danke für den schönen Abend. Plüsch! Liebe Grüße, Bea.
»Was bitte ist Plüsch?« Ich war zu müde, um in meinem Hirn nach einer Erklärung zu suchen. Ich schloss die Tür hinter mir, ließ meine Tasche auf den Boden fallen, zog mir die Schuhe im Gehen aus und sank samt Klamotten aufs Bett.
***
Ich nahm mir vor, mich Hendrik gegenüber professionell zu verhalten. Ich war nicht sicher, wie ich auf ihn reagieren würde. Beziehungsweise ich wusste es eigentlich schon. Sechsundvierzig Tage ohne Sex. Es fehlte nicht mehr viel und ich würde ihn einfach bespringen. Oder jeden anderen. Heute war mal wieder so ein Tag. Tage wie diese hatte ich in letzter Zeit häufig. An denen man die Wände hochgehen könnte, so juckte es einen zwischen den Beinen. Ich brauchte Sex. Und das ganz dringend.
Ich versuchte, mich abzulenken. Ich übernahm sogar den Spüldienst der Gläser, nur um mich auf andere Gedanken zu bringen. Zu meiner Erleichterung erfuhr ich, dass Hendrik heute nicht da war. Normalerweise hatte ich keinerlei Probleme damit, Exliebhabern oder Ähnlichem über den Weg zu laufen. Aber Hendrik schaffte es irgendwie, mich aus dem Konzept zu bringen. Vor allem wenn ich in diesem Zustand war. Ich war so rattig, dass ich mich kaum konzentrieren konnte. Unaufmerksam, gereizt und unvorsichtig.
In einem unachtsamen Moment drehte ich mich mit einem vollen Tablett Gläser hektisch um und stieß frontal gegen die Tür der Spülküche. Die Gläser fielen klirrend zu Boden. Ich fluchte wie ein Rohrspatz. Dann machte ich mich daran, die Scherben aufzuheben. Marlon öffnete die Tür zur Spülküche und sah mich am Boden knien, während ich die ganze Welt verteufelte.
»Wow, was haben wir für eine gute Laune heute«, bemerkte er und reichte mir Handfeger und Schaufel. »Also, Püppi, was ist los?« Ich starrte ihn skeptisch an. Einen für mich unpassenderen Kosenamen konnte ich mir kaum vorstellen.
»Nun, Püppi hat ein Problem. Ein verflucht großes Problem«, murrte ich und fegte die Scherben zusammen. Marlon schien sich köstlich dabei zu amüsieren.
»Erzähl, was läuft bei dir gerade so apokalyptisch falsch, dass du mit Gläsern schmeißen musst?« Ich schaute in sein lächelndes Gesicht. Normalerweise würde ich jetzt in Gedanken wegdriften und wir würden schmutzigen Sex auf der Anrichte haben. Aber in diesem Moment war ich einfach nur genervt. Ich setzte mich frustriert an die Wand und schlug die Arme über dem Kopf zusammen.
»Ich hatte seit sechsundvierzig Tagen keinen Sex mehr und gehe allmählich vor die Hunde.«
Marlon fing lauthals an zu lachen.
»Das ist nicht witzig. Ich bin so kribbelig, dass ich mich überhaupt nicht mehr konzentrieren kann.« Er blickte mich belustigt an.
»Und es ist so schwer, jemanden zum Vögeln zu finden?«
»Hab keine Zeit. Ich bin ja ständig hier.« Er beugte sich zu mir herunter.
»Tja, dann werde ich dich wohl vögeln müssen. Ganz im Sinne des Allgemeinwohls natürlich.« Ich verdrehte die Augen und raffte mich wieder auf.
»Mann, Marlon, ehrlich jetzt. Wir arbeiten seit drei Jahren zusammen und du hast bisher keinerlei Andeutungen gemacht, dass du mich willst. Also, bitte.«
Ich wollte mich gerade wieder den Scherben widmen, als Marlon seine Hand an meine Taille legte und mich langsam an die Wand neben der Schwingtür drückte. Ich СКАЧАТЬ