Perry Rhodan-Paket 62: Mythos (Teil2). Perry Rhodan
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Название: Perry Rhodan-Paket 62: Mythos (Teil2)

Автор: Perry Rhodan

Издательство: Bookwire

Жанр: Языкознание

Серия: Perry Rhodan-Erstauflage

isbn: 9783845353784

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      In einem mehrstöckigen Gebäude, das durch nachträglich eingezogene Stahlträger gestützt wurde, stiegen sie eine rostige Treppe hoch. Sie knarzte und quietschte. Stählerne Schotte öffneten sich knirschend vor ihnen. Pen erkannte einen Ladhonen, der ächzend an einem Handrad drehte.

      Talgkerzen flackerten und warfen zitternde Schatten an die mit Teppichen geschmückten Wände. Stickereien darauf zeigten Ladhonen im Kampf mit Wesen, die humanoid schienen, gebeugt gingen und auf vorgestreckten Hälsen Köpfe trugen, die wie aus zwei Kugeln zusammengefügt aussahen. Es war stickig in dem Raum, verraucht und muffig.

      Auf dicken Kissen, die mit Buntmetallfäden durchwirkt waren, saß ein Ladhone. Der dunkelblaue, fast schwarze Haarflaum, konnte sein fortgeschrittenes Alter nicht verbergen.

      »Dies ist der Taath«, stellte ihr Führer ihn vor. Er positionierte sich hinter dem Alten, der eine Art Stammesoberhaupt zu sein schien, und verschränkte die Arme vor der dürren Brust.

      Der Titel Taath musste sich von der einstigen Bezeichnung des Raumschiffs ableiten. Alle Schiffe der TATHUM-Klasse trugen das Kürzel TAT mit dem Zusatz einer Nummerierung.

      »Wir sind Besucher, Fremde, die gekommen sind, um dieses Land zu erkunden«, übernahm Pen die Verhandlung.

      Tolot positionierte sich hinter ihr. Hin und wieder, wenn der Taath sich widerspenstig zeigte, stieß der Haluter ein tiefes Grollen aus. Im Zusammenklang mit Pens milder Para-Gabe des suggestiven Zuhörens war der Widerstand bald gebrochen.

      Die Sprache der Wrackbewohner war nicht so verschliffen, wie Pen zunächst befürchtet hatte. Es gelang ihr unverhofft rasch, die semantischen Eigenheiten zu erkennen, die sich im Laufe der Jahrhunderte in das Ladhonische dieses Stammes eingeschlichen hatten.

      Was den einst mächtigen TATHUM-Raumer zum Absturz gebracht hatte, vermochte der Taath nicht zu sagen. Dafür berichtete er von seinem Verständnis über ihre aktuelle Heimat.

      »Wir leben im Schatten der vergangenen Unvergänglichen«, erklärte er. Die sich überschlagende Stimme drang aus vertikalen fingerlangen Lamellen unterhalb des Auges. Immer wieder legte er den Kopf in den Nacken und starrte Tolot an.

      »Im Schatten der vergangenen Unvergänglichen«, wiederholte Pen die Worte des Taath. »Die Bewohner des Wracks leben anscheinend in einem Götterglauben.«

      »Und der Titel dieser Gottheit gibt einen deutlichen Hinweis darauf, um wen es sich dabei handelt«, mischte sich Bru Shaupaard ein. Er schien für seine Verhältnisse elektrisiert. »Die VECU ist unvergänglich und doch für den Großteil des Galaxien-Gevierts vergangen, da sie nur noch in Form der Sextadim-Späne besteht.«

      Als der Cairaner das Wort ergriff, meinte Pen, Erkennen im Verhalten des Taath entdeckt zu haben. Der Hautkamm pulsierte, während das violette Sehorgan auf dem Cairaner verharrte. Sein Volk mochte für die hiesigen Ladhonen in Legenden weiter existiert haben. Oder siedelten sogar Cairaner auf Zpud?

      Pen fragte nach, ob der Taath andere Cairaner kannte. Er bestätigte, dass er zumindest von solchen gehört hatte, dass sie ebenfalls in Wracks lebten.

      »Und weshalb sind eure Ahnen hierhergekommen? An diesen Ort?«

      »Wegen der vergangenen Unvergänglichen!«

      Shaupaard atmete tief ein. Die Flecken auf seiner goldenen Haut schienen zu tanzen. »Wenn die Ladhonen im Schatten der vergangenen Unvergänglichen leben und sie es war, derentwegen sie hierherkamen, muss das Verlies der VECU nahe sein. So nah, dass sie einen metaphorischen Schatten zu werfen vermag.«

      »In erster Linie sind das verbrämte Legenden«, sagte Tolot. »Ein wahrer Kern mag dem aber zweifellos zugrunde liegen. Pen, frag den Taath bitte, wo die Ladhonen die vergangene Unvergängliche vermuten.«

      Pen gab die Frage weiter.

      Während ihres Gesprächs war der Ladhone an seinem Expanderarm, mit dem er sich an einer Querstange festhielt, vor und zurück gewippt. Sein Facettenauge huschte zwischen Tolot und Shaupaard hin und her. Der Hautkamm des Taaths stellte sich auf und pulsierte blau-rot.

      Pen konsultierte die Positronik, die in ihren Datenspeichern Geheimdienstinformationen über die Milchstraßen-Ladhonen besaß, was die Verfärbung bedeutete.

      Sie wurde fündig: Der Taath fürchtete sich!

      »Im Schlund!«, brach es aus dem Alten heraus. »Im Schlund existiert sie! Dem Schlund, dem wir uns im Leben nicht nähern würden!«

      *

      Pen Assid schob die Zweige und Äste beiseite, stieg die letzten Sprossen der Leiter hinauf und betrat den Aussichtsposten auf der Außenhülle des TATHUM-Raumers.

      »Viel schlauer sind wir jetzt nicht gerade!« Gry O'Shannon stand zwischen den Sträuchern und Bäumen und sah in die Ferne.

      »Ich wusste, dass uns der Halt nicht weiterhelfen würde«, versetzte Bru Shaupaard, der hinter Pen die Leiter erklomm. »Reine Zeitverschwendung.«

      »Dafür warst du aber geradezu elektrisiert, als der Taath von der ›vergangenen Unvergänglichen‹ erzählte!«, konterte O'Shannon.

      Shaupaard antwortete nicht.

      Jalland Betazou stieg nun aus der mit Blechen und Kunststoffplatten verkleideten Öffnung im Stahl. Icho Tolot blieb zurück, da die Leiter sein Gewicht nicht getragen hätte. Stattdessen erkundete er das Schiffsinnere, um vielleicht doch noch Zugriff auf Teile der Positronik zu erlangen, die nicht unwiederbringlich zerstört waren. Die Ladhonen hatten sich nicht getraut, es ihnen zu verwehren.

      »Immerhin hat er uns die grobe Richtung genannt, in der das Verlies der VECU liegen könnte«, versuchte Pen die Gemüter zu beruhigen. »Auf dieser Basis können Gry und Jalland eine erneute Triangulation versuchen.«

      Die Grau-Späher stiegen über die Abgrenzung aus Metallplastik, darauf bedacht in der Deckung der Pflanzen zu bleiben, die sich mal dicht und mal spärlich auf der Hülle des Raumschiffs ausgebreitet hatte.

      Zwar blieben die höherdimensionalen Aggregate der SERUNS weiterhin desaktiviert, aber sie befürchteten, dass die Phersunen mittels Spion- und Überwachungssonden nach ihnen suchen könnten.

      Federspinnen, die sie bereits mehrmals sowohl in den Wäldern und Steppen als auch im Inneren des TATHUM-Raumers erblickt hatten, flüchteten vor den Grau-Spähern. Silbern schimmernde Flugkäfer schwirrten davon.

      Pen und Shaupaard sondierten die Umgebung. Am Horizont schimmerte der Ozean.

      »In Abständen von mehreren Dutzend Kilometern kann ich weitere Wracks erkennen«, sagte Pen.

      Sie waren teilweise halb im Erdboden versunken und von Pflanzen überwachsen. Kaum eines glich dem anderen. Sie gehörten zu den unterschiedlichsten Völkern Ancaisins.

      »Dort!« Pen zeigte Shaupaard die Richtung an. Sie vergrößerte die Darstellung der Kameras auf ihrer Helminnenseite. »Die längliche Formation, die wie eine riesige Schlange in der Landschaft liegt. Ich kann an manchen Stellen kupferroten, schraffierten Stahl erkennen.«

      »Die einzelnen Segmente der Schlange wirken zylindrisch«, sagte der Cairaner. »Das könnte mal ein Raumschiff der Shenpadri gewesen sein.«

      Pen stimmte СКАЧАТЬ