Perry Rhodan-Paket 62: Mythos (Teil2). Perry Rhodan
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Читать онлайн книгу Perry Rhodan-Paket 62: Mythos (Teil2) - Perry Rhodan страница 156

Название: Perry Rhodan-Paket 62: Mythos (Teil2)

Автор: Perry Rhodan

Издательство: Bookwire

Жанр: Языкознание

Серия: Perry Rhodan-Erstauflage

isbn: 9783845353784

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СКАЧАТЬ erwachen.«

      Der Haluter hatte die mobilen Geräte unter einem umgefallenen Baumstamm versteckt. Selbst in horizontaler Lage überragte ihn das von orangefarbenem Moos überwucherte Totholz.

      Pen trug Zweige herbei, die sie von den fächerartigen Gewächsen abgebrochen hatte, die an der Basis der bis zu fünfzig Meter hohen Bäume wuchsen. Sie bedeckte die Suspensionsalkoven damit. Womöglich brauchten sie sie ein weiteres Mal, da sollten sie in der Zwischenzeit wenigstens vor zufälliger Entdeckung geschützt sein.

      Fand jemand die Alkoven und versuchte sie abzutransportieren, zu öffnen oder mit geeignetem Gerät zu untersuchen, aktivierte sich automatisch ein Selbstzerstörungsmechanismus. Gleiches galt für den Fall, dass ihre Gruppe nach mehr als drei Standardtagen nicht zurückkehrte. Notfalls vermochte Tolot die Alkoven per Fernzündung zu zerstören.

      Während der Haluter den Erweckungsprozess kontrollierte, hielt Pen Wache. Ihr war bewusst, dass die Positronik des SERUNS die Aufgabe ohnehin übernahm, und zwar besser, als sie es mit ihren Sinnen jemals könnte. Aber Pen hasste das Gefühl, untätig zu sein.

      Ein Schaben erklang unter der Decke faulender Blätter. Schwarze Fühler, in der Dunkelheit und vor der Farbe des Bodens kaum zu sehen, bohrten sich an die Oberfläche. Faulig-süßer Modergeruch stieg empor.

      Am Riesenbaum, vor dem Pen stand, huschte ein federnbewehrtes, achtbeiniges Tier hoch. Es rammte die spitzen Vorderläufe an der Basis eines jungen Triebes in die Borke. Klare Flüssigkeit tropfte aus der Wunde herab. Pen bückte sich danach, nahm das klebrige Liquid mit einer Fingerspitze auf und roch daran. Es duftete nach Milch und Harz.

      Inmitten dieser Wildnis fühlte sie sich schmerzhaft fehl am Platz. Pen wusste, dass das Gefühl der Fremdheit ambivalent war. Ihre berufliche Heimat waren schließlich die Eigenheiten fremder Sprachen.

      Aber Gerüche, Pflanzen und Tiere ... All das nahm Pen wahr, begriff grundsätzlich deren Bedeutung und in Teilen die wissenschaftlichen Hintergründe. Nur erschloss es sich ihr nicht auf der emotionalen Ebene, die ihren Beruf zu einer Berufung für sie machte. Pen sehnte sich danach, auf vernunftbegabte Bewohner Zpuds zu stoßen.

      Betazou hingegen genoss die fremde Natur. Er schnupperte an den Blüten orchideenartiger Gewächse, untersuchte Käfer und betastete die Borken der Bäume. Pen fragte sich, welche zusätzlichen Wahrnehmungen ihm die Horchhaut der Quantam an diesem Ort ermöglichte. Bisher hatte sie das Pflanzengeflecht nur als Hilfsmittel betrachtet, um Vektormaterie aufzuspüren.

      »O'Shannon und Shaupaard erwachen«, teilte Tolot grollend mit. »Wir können bald aufbrechen.«

      Pen beneidete die beiden Teammitglieder nicht um das Gefühl der Verwirrung, das während des Erwachens von ihnen Besitz ergriff. Sie erinnerte sich gut daran, wie es sich anfühlte, aus der Traumwelt der Suspension zurück in die Realität zu finden.

      Es dauerte drei, vier Minuten, bis die Terranerin sich zurechtfand.

      Bru Shaupaard, der die Suspension noch nie hatte erleben müssen, brauchte ein wenig länger. Seine erste Reaktion galt einer Frage, die Pen stellte. »Wie kommen wir ohne Space-Jet und Transmitter wieder zur RAS TSCHUBAI zurück?«

      »Die VECU wird uns mit sich nehmen. Zur RAS TSCHUBAI oder zur wartenden ZALTERTEPE-Jet.«

      »Falls das Verlies tatsächlich auf Zpud ist«, schränkte Tolot ein. »Und uns die Befreiung gelingt. Sonst müssen wir einen Notruf senden und uns abholen lassen. Die RAS TSCHUBAI müsste ein riskantes Ablenkungsmanöver fliegen, damit das gelingt.«

      Der Haluter unterrichtete Shaupaard vom Tod Wavalo Galparudses.

      »Das ist bedauerlich.« Nach kurzem Schweigen fragte Shaupaard: »Wann brechen wir auf? Hat Jalland Betazou schon eine Fährte zum Verlies der VECU gefunden? Und ist Gry O'Shannon einsatzbereit?«

      Pen schauderte: Wie rasch hatte Shaupaard den Anflug von Anteilnahme abgeschüttelt, während sie den Verlustschmerz empfand, ohne eine besondere Beziehung zu Galparudse aufgebaut zu haben! Fast, als hätte er ihn niemals wahrhaft verspürt.

      *

      Pen Assid versuchte, die Umgebung im Auge zu behalten. Doch immer wieder schweiften ihre Blicke zu Gry O'Shannon ab, die neben ihr durch die Dunkelheit lief, von den Kraftverstärkern der SERUNS durch die zwei Meter hohen Gräser der Prärie getragen.

      In regelmäßigen Abständen legten sie Rast ein, damit O'Shannon und Jalland Betazou in aller Ruhe nach der Vektormaterie suchen konnten.

      Pen vermochte sich nicht vorzustellen, wie das vonstattenging. Ihr hatte der Anblick der annihilierten Himmelskörper im Suznysystem ausgereicht, um nie wieder solchen Mengen der grauen Schleier begegnen zu wollen. Alles an ihr sträubte sich dagegen.

      O'Shannon und Betazou waren hingegen dazu gezwungen, aktiv nach diesem verderblichen Material zu fahnden. Pen stellten sich die Nackenhaare auf, wenn sie nur daran dachte, eine ähnlich enge Verbindung zur Vektormaterie ertragen zu müssen wie ihre Kollegen.

      »Konntet ihr bereits etwas ... orten?«, fragte Pen, als sie ein weiteres Mal anhielten. Der Wind beugte die mannshohen Halme, die nach Anis und Milch rochen.

      O'Shannon fuhr sich durch die kastanienroten nassen Haare, die sie am Hinterkopf leicht aufgesteckt trug. Die Luft war kühl und feucht.

      »Ich bemerke mittlerweile einen diffusen Druck«, sagte sie. »Es hat ein wenig gedauert. Vielleicht, weil ich mich aus der Suspension zurück in die Realität gekämpft habe. Oder weil ich mich an die fremde Umgebung gewöhnen musste. Ich weiß es nicht. Aber Jalland empfindet in diesem Moment ähnlich. Wir müssen triangulieren.«

      Tolot stimmte dem Vorschlag zu. Die Terranerin und der Onryone entfernten sich durch das hohe Gras mehrere Hundert Meter voneinander. Die SERUNS maßen die Entfernung und definierten die Basis des Dreiecks, während sich die Grau-Späher gefühlsmäßig ausrichteten, um die Winkel zu bestimmen.

      »Damit haben wir zumindest eine grobe Richtung festgelegt«, lobte Tolot. »Steigt auf meine Schultern und Handlungsarme. So kommen wir schneller voran!«

      Nachdem alle vier einen Platz gefunden hatten, rannte der Haluter los.

      Als er seinen Lauf verlangsamte und anhielt, graute der Morgen.

      Vor ihnen lag eine metallische Landschaft, mehr als zweieinhalb Kilometer messend von links nach rechts, knapp weniger als zwei Kilometer in der Tiefe und 500 Meter hoch.

      »Ein Raumschiff der Ladhonen«, erkannte Tolot. »Den Ausmaßen nach ein Schiff der TATHUM-Klasse.«

      Von der ursprünglich grob rechteckigen Doppelkeilform waren nur die Grundrisse übrig geblieben. Der Raumer war zertrümmert. Die Vegetation Zpuds hatte den Einschlagkrater erobert, in dem Steppengräser im Wind wogten, glitzernd von Tau. Weite Abschnitte des Wracks waren von Sträuchern und dürren Bäume überwuchert, die sich um den geborstenen Stahl rankten.

      Teile der Außenhülle ragten wie spitze Felssplitter in den Himmel. Risse zogen sich als breite tiefe Schluchten durch die einst ordentliche geometrische Struktur.

      »Wir sollten dort hingehen und nachforschen«, schlug Tolot vor.

      »Weshalb?«, fragte Bru Shaupaard. »Dadurch verlieren wir nur Zeit.«

      »Weil mich interessiert, welche Waffe die Ladhonen zum Absturz СКАЧАТЬ