Perry Rhodan-Paket 62: Mythos (Teil2). Perry Rhodan
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Название: Perry Rhodan-Paket 62: Mythos (Teil2)

Автор: Perry Rhodan

Издательство: Bookwire

Жанр: Языкознание

Серия: Perry Rhodan-Erstauflage

isbn: 9783845353784

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СКАЧАТЬ vom Anblick der Sterne und machte Platz. Seine Ablösung erhöhte die Helligkeit des Raums ein bisschen und ließ sich leise arkonidische Kristallmusik einspielen. Die Grau-Späher bevorzugten offenbar unterschiedliche Umgebungen, um konzentriert nach Vektormaterie zu suchen.

      Pen sah sich um. Der Raum war für ihre Absichten gut geeignet. Die Sitzmöbel, die an der halbrunden Wand verteilt standen, waren unbesetzt und die holografischen Arbeitsstationen desaktiviert. Nichts, was Betazou von ihrem Gespräch ablenken würde.

      »Stört es dich, wenn wir einen Moment hier sitzen bleiben?«, fragte Pen den diensthabenden Grau-Späher. Der Terraner schüttelte stumm den Kopf, ohne sie anzublicken. Seine Aufmerksamkeit galt dem Weltraum.

      Betazou winkte einen weiteren Kontursessel herbei. Pen positionierte ihren schräg versetzt zu dem Betazous und aktivierte ein akustisches Dämpfungsfeld.

      »Ich habe schon mit vielen unserer Neuzugänge gesprochen, die auf Rudyn zu uns gestoßen sind«, begann sie.

      »Ich weiß«, sagte Betazou. »Wir beide hatten bereits das Vergnügen.«

      Pen lächelte. Sie beugte sich dem Onryonen entgegen. »Genau, wir haben uns noch vor der Ankunft in Ancaisin unterhalten. Col Tschubai hatte mich darum gebeten, ein wenig mehr über die Neuankömmlinge zu erfahren, eine Vertrauensbasis zu schaffen und sie besser ins Bordleben zu integrieren.«

      Col Tschubai war der Sprecher des von den Besatzungsmitgliedern gewählten Bordrats. Dieser beriet die Schiffsführung und verfügte über Einspruchsrecht, solange die RAS TSCHUBAI sich nicht in einem akuten militärischen Einsatz befand.

      »Dabei habe ich von Anfang an keinen Hehl daraus gemacht, bei Bedarf meine leichte Paragabe des suggestiven Zuhörens anzuwenden«, sagte Pen. »Schließlich bin ich nur wegen dieser Begabung für die Aufgabe ausgewählt worden. Normalerweise kommuniziere ich als Mitglied des Diplomatischen Corps mit Fremdwesen.«

      »Ich bin ein Fremdwesen.« Betazou grinste, doch es geriet schief. Die Erschöpfung, die eine Schicht Grau-Spähen unweigerlich mit sich brachte, war ihm ins Gesicht geschrieben.

      Pen schmunzelte. »Nun ja, in gewisser Weise schon. In der Zeit, aus der ich stamme, waren Onryonen noch kritisch beäugte Neuankömmlinge in der galaktischen Gemeinschaft. Aber das ist fast 500 Jahre her.«

      »Wie dem auch sei; falls du darauf hinaus möchtest, ob ich etwas dagegen habe, dass du deine Gabe bei mir einsetzt, lautet meine Antwort immer noch: nein. Obwohl es unnötig ist, ich vertraue dir bereits. Aber wenn du dich ohne deine Gabe unzulänglich vertrauenswürdig fühlst, tu dir keinen Zwang an.«

      Einen Augenblick lang fühlte Pen sich herabgewürdigt. So hatte sie über ihre Parafähigkeit und sich selbst nie gedacht. Es war auch nicht ganz zutreffend, wie der Onryone es beschrieben hatte: Sie übte auf jeden Gesprächspartner diese Wirkung aus.

      »Hat sich bisher jemand dagegen ausgesprochen, unter diesen Umständen mit dir zu reden?«, fragte Betazou.

      »Wenige. Ganz im Gegenteil suchen viele Besatzungsmitglieder regelrecht den Kontakt, auch die altgedienten. Es tut ihnen gut, sich ihre Sorgen von der Seele zu reden. In den meisten Fällen habe ich nicht einmal von meiner Gabe Gebrauch machen müssen.«

      »Erinnerst du dich bei all den Gesprächen noch daran, worüber wir gesprochen haben?«

      »Meist über dein Fachgebiet als Habitat-Botaniker – Blumen hier, Bäume da, Sträucher dort.«

      »Ich scheine einen bleibenden Eindruck hinterlassen zu haben.«

      »Heute interessiert mich etwas anderes, von dem ich glaube, dass es dich belastet. Col Tschubai und die Schiffsführung baten mich deshalb darum, das Gespräch mit dir zu suchen.«

      »Die Vektormaterie.« Betazou nickte in menschlicher Manier. »Ich bin zu wichtig, um ausfallen zu dürfen.«

      Pen zuckte die Achseln. »Das sicher auch. Mir liegt in erster Linie daran, dir zuzuhören. Das ist mein Talent, wie du weißt.«

      »Ich rede nicht gerne darüber.« Betazou knetete eine Hand mit der anderen. Sein Emot auf der Stirn leuchtete in einem unangenehm berührten Ockerton. »Die Horchhaut der Quantam hilft mir, die Vektormaterie besser wahrzunehmen. Das ist ein Gefühl, das ich niemandem wünsche. Ich glaube nicht, dass es mir hilft, mit einer Unbeteiligten darüber zu reden.«

      »Gibt es keine anderen Grau-Späher, mit denen du deine Sorgen teilen kannst?«

      »Die anderen Grau-Späher nehmen die Vektormaterie nicht so wahr wie ich. Die einzige Person, mit der ich mich tatsächlich auf einer ähnlichen Ebene unterhalten konnte, war Gry O'Shannon. Erst recht, nachdem sie die Abyssale Dispersion durchlaufen hatte.«

      »Und Gry ist unerreichbar.«

      Betazou lächelte traurig. »Genau.«

      *

      »Die Frau in Lila«, begrüßte Bru Shaupaard sie im Suspensionssaal auf Deck 16-01, nahe der Zentrale. Der Cairaner stand vor der Doppelreihe mit zwei Dutzend Suspensionskammern. »Hast du es noch immer nicht aufgegeben, mehr über mich erfahren zu wollen?«

      Shaupaard spielte auf Pen Assids Vorliebe für die Farbe Lila an, die sich nicht nur in der Kleidung, sondern auch an den Haaren, Kontaktlinsen und Fingernägeln manifestierte. Und auf ihre Hartnäckigkeit.

      »Ich neige nicht dazu aufzugeben«, antwortete sie leichthin. »Das liegt nicht in meinem Naturell.«

      »Und in meinem liegt es nicht, sich anderen Wesen anzuvertrauen, geschweige denn, mich für sie zu interessieren. Also lass mich in Ruhe.«

      Pen lächelte säuerlich. Sie hatte sich vor ihrem ersten Aufeinandertreffen mit Shaupaard vorgenommen, nichts auf die Vorurteile zu geben, die über ihn kursierten. Aber es hatte sich bestätigt, dass er tatsächlich eigenbrötlerisch und selbstherrlich war.

      »Zumindest scheinst du dich für Gry O'Shannon zu interessieren.« Pen deutete auf den Tank, vor dem er stand und in dem die terranische Wissenschaftlerin in Suspension lag. »Wir würden allerdings gern allein sein.«

      Es hatte keinen Sinn, diplomatisch mit dem Cairaner umzugehen. Das zumindest galt als gesichertes Wissen über ihn.

      Neben Pen räusperte sich Jalland Betazou. »Wir können ja später wiederkommen.«

      Sie hatte dem Onryonen vorgeschlagen, sich seine Sorgen im Suspensionssaal von der Seele zu reden. Nirgendwo sonst konnte er O'Shannon näher sein. Es war zumindest einen Versuch wert. Stattdessen machte dieses goldhäutige, vierhändige Ekel keine Anstalten zu verschwinden!

      »Tatsächlich interessiere ich mich für O'Shannon«, sagte Shaupaard. »Sie hat die Abyssale Dispersion durchlaufen und dadurch eine ganz besondere Beziehung zur Vektormaterie entwickelt.«

      Pen starrte auf die segmentierte Röhre der Kammer, in der die Suspensionsbank eingefahren war, auf der O'Shannon lag. »Ich will gar nicht daran denken.«

      Perry Rhodan hatte davon berichtet, wie es ausgesehen hatte, als die Wissenschaftlerin im Abyssalen Schauraum von der Vektormaterie getroffen worden war. Sie war zerwürfelt. Pen hatte holografische Rekonstruktionen des Geschehens gesehen. Ein Netz von Linien hatte sich vom Boden aufsteigend über O'Shannons Körper gezogen und Trennstellen definiert, entlang derer sich die Teile verschoben СКАЧАТЬ