Название: Perry Rhodan-Paket 62: Mythos (Teil2)
Автор: Perry Rhodan
Издательство: Bookwire
Жанр: Языкознание
Серия: Perry Rhodan-Erstauflage
isbn: 9783845353784
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Kein Krieg.
Kein Angriff der Topsider.
»Wer soll das Amt der topsidischen Botschafterin im Solsystem antreten?«, fragte Adams.
»Ich habe Peran-Gord von sämtlichen Pflichten freigestellt«, sagte die Gelegemutter. »Sie hat den Kontakt mit euch gesucht und weise entschieden, mich hinzuzuziehen, obwohl sie in meiner Autorität hätte sprechen und eure Zivilisation vernichten können.«
»Eine weise Entscheidung«, wiederholte der Advisor, und es kostete ihn Mühe, die folgenden Worte auszusprechen: »Willkommen, Botschafterin Peran-Gord.«
*
In den Erinnerungen des Nicht-Traums der Suspension sehe ich die ehemalige Militärkommandantin und spätere erste Botschafterin Peran-Gord vor mir. Die Bilder zeigen mir die schwierigen Phasen im Umgang mit ihr, aber auch den Kern an gutem Willen, den es in ihr gab.
Jahre später, als die ersten gegenseitigen Botschafter ihre Amtszeit beendeten, sagte Peran-Gord zu mir, dass sie nicht bereute, wie sie sich entscheiden hatte. Doch sie warnte mich, dass kommende Generationen die Lage womöglich anders beurteilen würden.
Ich höre wieder ihre Worte: Die eigentliche Retterin der Menschheit ist Berega-Gan, und die Gelegemutter ist alt. Der Krieg ist aufgeschoben, aber eine neue Mutter wird bald unser Volk anführen, und nach ihr eine dritte. Das Sternengelege vergisst nicht, und am Ende ist der Krieg unvermeidlich.
Aber der Krieg kam nicht, jahrhundertelang nicht. Der Konflikt brodelte stets unter der Oberfläche, und wer weiß – Perry Rhodans Ankunft verändert womöglich alles.
Das hat er an sich, der große Terraner.
Doch zuerst schwebe ich körperlos in den Erinnerungsbildern, und es gibt so viel, das ich noch nicht wieder durchlebt habe.
Die traurige Mission.
Den Bau des Gestänges aus den Trümmern des Pluto und den Wechsel des Instituts zur Erforschung des Dyoversums von Luna dorthin.
Der erste Vanothen-Resident Joakim Fabergé und der Rückzug des aktuellen Vano Porphyrio Dana in die Tiefen von Skiaparelli.
Jahrhunderte der Entdeckung und Forschung, Menschen, die gekommen und gegangen sind. Wunder und Enttäuschungen.
Ich gebe mich den Bildern hin und lasse mich treiben. Und wer weiß, wenn ich erwache, kann ich vielleicht alles Perry Rhodan erzählen.
7.
14. November 2046 NGZ
Was Perry Rhodan erlebte
Gorin Palotta saß in der Zelle, in den tiefen Untergeschossen des Tekener-Towers in Terrania, und starrte Perry Rhodan und Ghizlane Madouni an. Ein Energievorhang trennte den Verräter von seinen beiden Besuchern.
»Ich will es dir einfach machen«, sagte Rhodan. »Ich habe mit Sloud Silverman gesprochen. Dein Plan ist doppelt gescheitert. Die Entführung ist misslungen, und die Bombe, die du am Alkoven angebracht hast, ist nicht explodiert. Der Advisor ist in die Suspension zurückgekehrt.«
»Und was daran ist einfach?«, fragte Palotta.
»Dein Scheitern ist absolut. Es gibt keinen Grund für dich, auf etwas zu hoffen. Du kannst mit uns kooperieren.«
»Ich empfehle es dir ebenfalls«, forderte Ghizlane Madouni. »Ich werde der Residentin berichten, wie dieses Gespräch ausgeht. Sie wird sich nach meinen Worten entweder für dich einsetzen, oder Silverman überlassen, was mit dir geschehen soll.«
Der Verräter zog nur den rechten Mundwinkel hoch. »Du drohst mir?«
»Ich stelle Fakten dar.«
»Silverman ist viel zu edel, um ...«
»Das geht uns nichts an«, unterbrach Rhodan. »Wir führen dieses Gespräch, dann gehen wir. Auf mich wartet ein Treffen mit Botschafterin Zhrecter, Kommandantin Madouni wird mit der Residentin sprechen.«
»Was ich ihr mitteile, liegt ganz an dir«, ergänzte Ghizlane. »Den einzigen Gefallen, den ich dir getan habe und jemals tun werde, war, deinen Sohn nicht mitzubringen. Joel hat mit uns in der Klinik gekämpft. Es hat nicht viel gefehlt, und er wäre gestorben. Wie insgesamt siebenundachtzig andere Menschen.«
Sie legte eine kleine Pause ein.
»Siebenundachtzig«, wiederholte sie. »Und dass ich deinen Sohn von dir fernhalte, war kein Gefallen für dich, sondern für ihn. Vielleicht hätte er dich getötet, und das will ich ihm nicht zumuten. Du kannst dir sein Entsetzen nicht vorstellen.«
»Etwas, das er gesagt hat, hat meiner Enkelin übrigens geholfen, deinen Mordanschlag auf den Advisor zu vereiteln.«
»Als er acht Jahre alt war, ist seine Schwester gestorben«, sagte Palotta. »Ich wusste damals schon, dass es das falsche Kind getroffen hat.«
Die Worte und ihre brutale Hartherzigkeit versetzten Rhodan einen Stich mitten ins Herz. »Warum arbeitest du für die Topsider?«
»Tue ich das?«
»Lass die Spielchen«, herrschte Kommandantin Madouni ihn an. »Wir werden unsere Zeit nicht mit dir verschwenden, wenn du ...«
»Ich arbeite nicht für sie«, unterbrach der Verräter. »Ich habe sie für mich arbeiten lassen. Ich hätte ihnen den Advisor übergeben. Vielleicht hätte es sie bewogen, das Solsystem nicht anzugreifen, sondern eine Machtübernahme ohne Blut anzustreben.«
»Wie kommst du darauf, dass sie angreifen werden?«
»Das Ultimatum läuft in wenigen Stunden ab«, sagte Palotta. »Die Liga wird die Bedingungen nicht erfüllen. Dich nicht ausliefern. Die Topsider greifen an. Es gibt keinen Zweifel daran. Die Zeit ist reif. Die Liga steht vor ihrem Ende – auf die eine oder andere Weise. Im offenen Krieg, der Millionen Tote fordert, oder indem sie die Macht gewaltlos erringen.«
»Und das wäre wohl mit deiner Hilfe geschehen?«, fragte Kommandantin Madouni.
»Ohne den Advisor bricht vieles zusammen. Und du, Rhodan ... ich bedauere, dass du in der Klinik nicht gestorben bist. Einige wenige gezielte Angriffe der Echsen, ein Minimum an Todesfällen, und die Topsider hätten eine Übergangsregierung eingesetzt, unter dem Oberbefehl des Sternengeleges, jedoch mit einem Terraner an der Spitze.«
»Mit dir«, sagte Ghizlane.
Palotta stand auf. »So hätte es kommen können. Aber ihr habt es verhindert. Seid ihr stolz darauf? Stolz, dass ihr dafür gesorgt hat, dass stattdessen der Krieg ausbricht?«
Rhodan spürte eisige Kälte in sich aufsteigen. Seine Hände ballten sich unwillkürlich zu Fäusten. »Du glaubst an diesen Irrsinn? Die Topsider haben dich als Marionette benutzt, um die Liga von innen heraus zu Fall zu bringen!«
»Irrsinn?« Palotta ging zu dem Energievorhang, und Rhodan fühlte sich an den Moment in Madounis Flaggschiff erinnert, als sie dort die gefangene Topsider-Agentin verhört hatten. Wie sie sich voller Zorn gegen den Vorhang gedrückt und Brandwunden СКАЧАТЬ