Ein einziger Tag. Kjersti Scheen
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Название: Ein einziger Tag

Автор: Kjersti Scheen

Издательство: Bookwire

Жанр: Книги для детей: прочее

Серия:

isbn: 9788711468210

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СКАЧАТЬ aus, als ob sie und Sigge schon monatelang ein Paar wären, obwohl sie doch nur ein paar Spiegeleier zusammen gebraten hatten. Martin verstand das nicht. Aber neben seiner Katastrophenstimmung konnte er sich der Schadenfreude darüber, dass Fredrik endlich mal eins aufs Dach bekam, nicht erwehren: erst die Sache mit dem Boot und jetzt das hier.

      Als sie den schmalen Pfad zum Steg runtergingen, dachte Martin, dass er doch eigentlich mit dem Nachmittagsbus nach Hause fahren könnte. Er bräuchte nur seine Tasche zu nehmen und zu gehen. Sich in die flimmrige Hitze rauszubegeben. Die Bushaltestelle zu suchen und zu warten. Sich aus dem Staub zu machen, bevor es zu spät war.

      Er bräuchte nur zu gehen.

      Aber so einfach war das nicht und er hatte nicht die Kraft zu überlegen, warum es so war. Er fühlte sich wie eine Marionette, die an lauter Schnüren hing, die Fredrik in der Hand hielt. Fredrik und manchmal auch Nils oder Bille. Und Susanne. Eigentlich alle. Es war, als ob er die Fähigkeit verloren hätte, sich aus eigener Kraft zu bewegen und in Sicherheit zu bringen.

      Es entlockte ihm noch nicht einmal einen Seufzer, er ging widerspruchslos hinter den anderen her, einen Pfad entlang, der voller Fichtenzapfen und knorriger Baumwurzeln war. Es duftete nach trockenem Waldboden und Meerwasser. Susanne und Vibeke waren am Steg angekommen und lachten und schrien, während sie ihre Taschen nach dem Badezeug durchwühlten. Sigge Stiansen hatte sich schnell aus seiner Jeans gepellt und stand breitbeinig und braun gebrannt in einer hellblauen Badehose am Ende des Stegs.

      Die drei Jungen zogen umständlich ihre Badehosen an und fühlten sich neben Sigge ganz bleich und schmächtig, als sie so im Schatten des windschiefen Bootshauses standen, dessen Farbe überall abblätterte.

      »Verdammt, jetzt seht euch den mal an«, sagte Nils. »Was hat der denn in der Hose?«

      Fredrik sah kurz hoch und widmete sich gleich darauf wieder dem sorgfältigen Zusammenlegen seiner langen Bermudashorts. »Hat wahrscheinlich seine Socken da reingesteckt«, sagte er. Im nächsten Moment schrie er: »Wer ist Erster!«, und machte seinen berühmten flachen Kopfsprung in das türkisgrüne Wasser (es gab viele Algen in diesem Sommer). Vibeke, die auf dem Steg saß und mit den Beinen baumelte, folgte ihm mit dem Blick.

      Susanne stand in ihrem rosa Mini-Bikini da. Plötzlich zog sie das Oberteil aus. Das hatte sie noch nie getan. Ihre Brüste mit den dunkelrosa Brustwarzen ragten weißer als der Rest nach vorn.

      Fredrik tauchte aus dem Wasser auf, schüttelte die Haare aus den Augen und hustete.

      Alle sahen zu, als Sigge Stiansen zu Susanne ging und ihr die Hand auf den Rücken legte.

      »Na komm, du willst doch bestimmt auch baden, oder nicht?«

      Sie drehte den Kopf so schnell zur Seite, dass ihr Haar wippte.

      »Aber klar doch.«

      Martin legte den Kopf auf die Knie.

      Hinter seiner Stirn dröhnte und hämmerte es.

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