Captain Future 08: Im Zeitstrom verschollen. Edmond Hamilton
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Название: Captain Future 08: Im Zeitstrom verschollen

Автор: Edmond Hamilton

Издательство: Bookwire

Жанр: Языкознание

Серия:

isbn: 9783946503651

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СКАЧАТЬ gab, was ihn noch interessierte.

      Er wollte etwas Neues. Das Alte und Bekannte langweilte ihn zunehmend, sein abenteuerlustiges Wesen verzehrte sich danach, das Universum jenseits der bekannten Grenzen zu erkunden, neue und unerforschte Welten zu entdecken. Andere Männer hätten eine Expedition zu einem der weiter entfernten Planeten wahrscheinlich hochfaszinierend gefunden, aber Curt erforschte diese Welten, seit er ein kleiner Junge war. Die Erde hingegen hatte er erst kennengelernt, als er schon fast erwachsen war.

      Die Sage von Curts Geburt und seiner Kindheit gehörte zu den wundersamsten Begebenheiten in der Geschichte des Systems. Vor einer Generation waren seine Eltern auf den Mond geflohen, um ihre wissenschaftlichen Entdeckungen vor einem skrupellosen Mann namens Victor Corvo zu schützen. Simon Wright – früher ein Mensch aus Fleisch und Blut, inzwischen ein Gehirn, das in einem Kasten lebt – hatte sie begleitet. Zusammen mit Curts Eltern hatte er sich eine Kombination aus einem Zuhause und einem Laboratorium unter dem Tycho gebaut, und zu dritt hatten sie mit ihren Experimenten Grag, den Roboter, und Otho, den Androiden, erschaffen. An diesem Ort hatte Corvo kurz nach Curt Newtons Geburt dessen Eltern ermordet und war dafür vom Gehirn, dem Roboter und dem Androiden getötet worden.

      Die drei nicht-menschlichen Wesen mit ihren übermenschlichen Fähigkeiten hatten sich von klein auf um den jungen Curtis gekümmert und waren auch für seine Erziehung verantwortlich gewesen. Die außergewöhnlichen Umstände, unter denen er aufgewachsen ist, hatten ihn nicht nur zum vielseitig begabtesten Raumfahrer des Systems werden lassen, sondern auch zum größten Wissenschaftler der neun Welten. Seit geraumer Zeit setzte Curt seine beachtlichen Fähigkeiten ein, um die Bösewichte des Systems zu bekämpfen. Sein Kreuzzug gegen die Verbrechen hatte ihm den Namen Captain Future eingebracht.

      Doch jetzt schien Captain Futures Kreuzzug gegen das Böse endlich sein Ziel erreicht zu haben. Mit seinem heldenhaften Kampf gegen Ul Quorn, den Marsmagier, hatte er den letzten bedeutenden Gesetzesbrecher zur Strecke gebracht. An kleineren Delikten, die die Planetenpolizei auch ohne ihn in den Griff bekam, hatte er kein Interesse, und die untätigen Wochen hatten ihn rastlos gemacht. Den größten Teil der vergangenen Monate hatte er mit wissenschaftlichen Experimenten verbracht, die er so sehr liebte, doch selbst diese hatten ihn schließlich gelangweilt. Sein abenteuerlustiges Wesen verzehrte sich in dem Drang, Neues zu entdecken.

      »Zum Teufel, mein Problem ist, dass ich es nicht genießen kann, wenn die Welt mal in Ordnung ist«, sagte er ungeduldig zu sich selbst, in dem Versuch, das bedrückende Gefühl loszuwerden.

      Otho hatte sich große Mühe mit der Einstellung der Wurfbahn des Steinballs gegeben und machte sich bereit, den Auslöser zu drücken.

      »Sei auf der Hut, Grag«, warnte er seinen Kameraden. »Jetzt kommt mein spezieller geschlängelter und gedrehter doppelter Rückwärtssalto-Wurf.«

      »Hau rein«, entgegnete der riesige Roboter. »Ich werde schon damit fertig.«

      Otho löste den Mechanismus aus. Der Ball schoss in einer verwirrend unberechenbaren Flugbahn vorwärts, doch Grag erwischte ihn trotzdem mit seinem Schläger, und er sauste zischend davon. Der Roboter rannte den Kraterpfad entlang, seine Metallgliedmaßen schepperten. Otho setzte zu einem weiteren übermenschlichen Sprung an und holte sich den Ball.

      »Du bist raus!«, krähte er und machte einen Satz nach vorn, um sich den Schläger zu schnappen.

      »Warte mal kurz!«, rief Curt Newton. »Lass mich mal einen Blick auf deinen Gleichgewichtsregler werfen, Otho.«

      Otho wollte ihm widersprechen, aber Curt schnappte sich ihn und untersuchte den Kasten, der an seinem Gürtel befestigt war – es handelte sich um den Regler, dessen Kraftfeld die Schwerkraft in jeder Welt gleich einstellte.

      »Genau, wie ich es mir gedacht hatte«, sagte Curt mit vernichtender Stimme. »Du hast den Regler so eingestellt, dass du nicht mehr als fünf Kilo wiegst. Kein Wunder, dass du plötzlich so hoch springen kannst.«

      »Foul!«, brüllte Grag wütend. »Wenn ich dich in die Finger kriege, du verdammter Gummilappen! Mit dir wische ich den Mond sauber!«

      »Ach, das war doch nur ein kleiner Streich«, erwiderte Otho kleinlaut. »Er sollte euch zum Lachen bringen. Nimm lieber wieder den Schläger in die Hand und hör auf zu heulen.«

      Aber Grag war immer noch wütend, als er wieder nach dem Schläger griff und sich Otho zuwandte. Der Androide warf den Ball noch einmal. Grag, der nun wirklich aufgebracht war, erwischte ihn mit der ganzen Kraft, die seine gewaltigen Metallarme hergaben. Ein lauter Knall folgte und der Steinball flog nach oben. Diesmal kam er nicht wieder herunter.

      »Bei allen Teufeln des Weltraums, Grag hat den Ball aus der Mondumlaufbahn geschlagen!«, rief Otho erschrocken aus.

      Curt lachte. Die niedrige Schwerkraft des Mondes hatte es nicht geschafft, den Ball, in seiner Umlaufbahn zu halten.

      »Damit hat Grag gewonnen«, sagte Curt. »Er könnte jetzt tausend Mal den Kraterbodenpfad entlanglaufen, wenn er das wollte, aber ich gestehe ihm den Sieg auch so zu.«

      »Ich hole noch einen Ball, und dann werden wir ja sehen, wer das nächste Spiel gewinnt«, rief Otho zornig.

      Der Androide ging auf die Treppe zu, die durch das Mondgestein zu der Luftschleuse führte, durch die man die Wohnstätte der Futuremen betrat. Doch dann blieb er unvermittelt stehen.

      »Da kommt Simon, er scheint es eilig zu haben.«

      Eine erstaunliche Gestalt war aus der Luftschleuse gekommen. Es handelte sich um den dritten Futureman, Simon Wright.

      Simon war einst ein brillanter, alternder Wissenschaftler von der Erde gewesen. Als er schwer erkrankte und sein Tod kurz bevorstand, hatte Curts Vater sein Gehirn chirurgisch entfernt und es in einen speziellen Serumkasten gelegt.

      Dieser Kasten bestand aus durchsichtigem Metall und enthielt das Serum und die Pumpen und Flüssigkeiten, die das Gehirn am Leben erhielten. In die Vorderseite waren auf beweglichen Fühlern Linsenaugen aus Glas eingelassen, außerdem befand sich dort die Öffnung für seinen Sprechapparat. Das Gehirn konnte magnetische Strahlen aussenden, die seine Hände ersetzen konnten. Mit ihnen war es imstande, Werkzeuge und Instrumente zu halten, und außerdem ermöglichten es ihm die Traktorstrahlen, flink durch den Raum zu gleiten.

      Das Gehirn gab nur selten Gefühle preis. Sein eisiger, körperloser Intellekt hatte sich der Wissenschaft verschrieben und war unempfänglich für Störungen aller Art. Aber in diesem Moment, als seine fremdartige Gestalt auf den blitzenden Traktorstrahlen in die Richtung der Futuremen glitt, hatte seine Stimme einen scharfen und dringlichen Beiklang.

      »Junge, der automatische Aura-Alarm ist gerade angesprungen!«, rief er Curt Newton zu. »Ein Schiff nähert sich dem Mond.«

      Captain Futures Gesicht wurde hart.

      »Der Besucher führt sicher nichts Gutes im Schilde«, fügte das Gehirn mit seiner Reibeisenstimme hinzu. »Nur ein Feind würde versuchen, hier einzudringen. Jeder im System weiß, dass der Mond eine verbotene Zone für Unbefugte ist.«

      »Wir warten ab und schauen, wer die Besucher sind«, erwiderte Curt ruhig. »Sucht Deckung hinter den Felsen dort, und lasst euch nicht blicken, bis ich den Befehl gebe.«

      Blitzschnell, mit der СКАЧАТЬ