Butler Parker Staffel 13 – Kriminalroman. Günter Dönges
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Название: Butler Parker Staffel 13 – Kriminalroman

Автор: Günter Dönges

Издательство: Bookwire

Жанр: Языкознание

Серия: Butler Parker Staffel

isbn: 9783740975722

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СКАЧАТЬ Über die Fernsehkamera hatte sie sich dieses kurze Schauspiel genießerisch angesehen und nickte ihrer Gesellschafterin anerkennend zu.

      »Brave Arbeit«, meinte sie, während sie sich ungeniert zu dem ohnmächtigen Mann hinunterbeugte. »Jetzt haben wir doch wenigstens etwas Unterhaltung, bis Parker zurückkommt. Ich werde mir dieses Subjekt in aller Ruhe vornehmen, Kindchen. Er wird diesen Besuch so schnell nicht wieder vergessen.«

      *

      Die beiden Männer waren wieder auf den Beinen, doch sie fühlten sich hundeelend. Noch waren sie nicht in der Lage, Verwünschungen oder Drohungen auszustoßen. Sie schleppten sich mühsam auf ihren Wagen zu, wobei sie ausgiebig husteten und sich immer wieder die Tränen aus den Augen wischten.

      Als sie jedoch entdeckten, daß die beiden Vorderreifen ihres Morris ohne Luft waren, verloren sie einiges von ihrer bisher geübten Zurückhaltung und stießen reichlich unschöne Flüche aus.

      »Dem Typ dreh’ ich den Hals um«, sagte der schlankere der beiden Männer. »Mann, Hale, wie konnte uns das nur passieren?«

      »Weil du Idiot ja unbedingt den Kasten aufmachen mußtest«, regte sich Hale auf. »Ich hatte dich doch gleich gewarnt, Pete.«

      »Wer denkt denn an so ’ne Gemeinheit«, entrüstete sich Pete. »So was ist uns noch nie passiert.«

      »Wie kommen wir jetzt von hier weg?« Hale schaute sich um und trat dann wütend gegen die unschuldige Karosserie des Morris. »Verdammt, um diese Zeit bekommen wir hier doch niemals ein Taxi.«

      »Irrtum, Hale!« Petes Stimmung drückte Hoffnung aus. Er lief ein Stück auf die Fahrbahn und winkte. Er hatte nämlich gerade ein Taxi entdeckt, das um eine Straßenecke kam. Das Taxi kam näher und hielt an. Der Fahrer, ein älterer Mann, der eine Brille trug, beugte sich heraus.

      »Mann, Sie schickt uns der Himmel«, sagte Pete erleichtert. »Bringen Sie uns zum Chatham-Hotel.« Während er noch den Namen des Hotels nannte, stieg er bereits nach hinten in den Wagen und warf sich aufatmend ins Polster. Sein Partner Hale folgte und stierte mißmutig nach draußen in die Dunkelheit.

      Der Taxifahrer war ein mundfauler Mensch. Er schaltete das Taxameter ein und fuhr los. Das etwas seltsame Aussehen seiner beiden Kunden schien ihn überhaupt nicht zu stören. Nun, das war kein Wunder, denn Josuah Parker hatte ja im vorhinein gewußt, was nach dem Öffnen des Kästchens passieren würde.

      Er war es nämlich, der sich mit einfachsten Hilfsmitteln in einen Taxifahrer verwandelt hatte. Etwaiges Mißtrauen wäre allein schon vom echten Taxameter zerstreut worden, das beharrlich schnarrte und tickte. Parker konnte dieses Taxameter ganz nach Belieben ein- und abbauen. Dazu gehörten nur wenige Handgriffe. Da sein Wagen einstmals ein echtes Taxi gewesen war, nutzte er selbstverständlich ganz nach Bedarf diese Tarnung.

      Seine beiden Fahrgäste waren und blieben ahnungslos. Sie redeten kein Wort miteinander, standen wahrscheinlich noch zu sehr unter dem Eindruck dessen, was ihnen passiert war. Parker war keineswegs enttäuscht, jetzt nichts zu hören. Die beiden Männer hüteten sich, vor dem vermeintlichen Taxifahrer in irgendwelche Details zu gehen. Obwohl die Trennscheibe zwischen Fahrgastraum und dem Fahrer geschlossen war, wollten sie kein Risiko eingehen.

      Butler Parker übrigens auch nicht.

      Während er scheinbar das gewünschte Hotel ansteuerte, legte er mit der rechten Hand einen der vielen Kipphebel vorn am Armaturenbrett um. Unhörbar für die beiden Gäste, strömte eine wohltuende Gasmischung in den Fahrgastraum. Im Rückspiegel beobachtete Parker die beiden Männer, die plötzlich zu gähnen anfingen. Sie rieben sich die immer noch leicht tränenden Augen und konnten sich ihr plötzliches Ruhebedürfnis überhaupt nicht erklären. Bevor sie überhaupt Verdacht schöpfen konnten, rutschten sie haltlos gegeneinander und warfen sich in die Arme eines gewissen Morpheus, wie die alten Griechen den Gott des Schlafes nannten.

      Parker nickte wohlwollend.

      Die Dinge entwickelten sich reibungslos. Er nahm die Brille ab, die alte, speckige Lederkappe, zog sich den grünen Wollschal vom Hals, packte diese Requisiten in ein verstecktes Fach unter dem Armaturenbrett und war wieder der korrekt aussehende Butler. In einer stillen Seitenstraße hielt er kurz an, entfernte das Taxameter und stellte den privaten Charakter seines hochbeinigen Monstrums wieder her.

      Eine Viertelstunde später stellte Parker seinen Wagen in einer Seitenstraße des Chatham-Hotels ab und kümmerte sich nicht weiter um seine beiden Fahrgäste. Sie lagen inzwischen auf dem Wagenboden, doch sie brauchten keineswegs zu frieren. Als human eingestellter Mensch hatte Parker eine große Decke über sie gebreitet. Dies hatte zudem noch den Vorteil, daß ein patrouillierender Polizist nicht aufgeschreckt wurde, falls er wirklich einmal in den Wagen hineinschaute.

      Parker betrat die Halle des Hotels, ein korrekter Butler wie aus einem Bilderbuch. Das Chatham-Hotel war ein gutes Haus der Mittelklasse, eigentlich kein Quartier für zwei Gangster.

      »Ein Einzelzimmer«, verlangte er an der Rezeption. Er tat dies in einem Ton, der überhaupt keine Gegenfrage aufkommen ließ. »Sind die Herren Lorrings und Stepnut bereits in ihren Zimmern?«

      Diese beiden Namen hatte Parker den Zimmerpässen entnommen, die er in den Brieftaschen der beiden Männer entdeckt hatte. Natürlich wurde ihm vom Nachtportier mitgeteilt, die beiden Herren seien noch außer Haus. Keiner wußte das schließlich besser als Parker. Sie waren ja Gäste in seinem Wagen.

      Parker bekam selbstverständlich sein Zimmer. Erfreulicherweise lag es auf der Etage, auf der auch die Herren Lorrings und Stepnut wohnten. Der Butler nahm die kleine, recht altmodisch aussehende Reisetasche hoch und begab sich hinüber zum Lift. In dieser Tasche befand sich alles, was er zur gründlichen Durchsuchung eines Zimmers brauchte.

      *

      Er massierte sich den Nacken und starrte die beiden Frauen verärgert und nachdenklich zugleich an. Vielleicht rechnete der junge Mann mit dem glatten Gesicht sich noch echte Chancen aus. Er hatte längst entdeckt, daß man ihn nicht gefesselt hatte. Er saß in einem Ledersessel und stand jetzt vorsichtig auf.

      »In Ordnung, Sie haben mich reingelegt«, meinte er großspurig. »Vergessen wir das. Ich bin nicht nachtragend.«

      »Wie schön«, gab Lady Simpson voller Ironie zurück.

      »Ich schlage Ihnen ein Geschäft vor«, redete der junge Mann weiter. »Sie geben mir die Kapsel, und ich vergesse dafür, daß es Sie gibt.«

      »Woher wußten Sie, daß ich die Kapsel habe?« Agatha Simpson überhörte den leicht arroganten Ton des Mannes.

      »Ich saß oben auf der Galerie des Konzertsaals«, gab der junge Mann zurück. »Ich hab genau gesehen, daß Sie Findlay die Kapsel abgerissen haben.«

      »So etwas dachte ich mir schon.« Lady Agatha nickte. »Die Kapsel scheint wichtig zu sein, nicht wahr?«

      »Für Sie ist sie vollkommen wertlos.«

      »Und für Sie stellt sie ein Vermögen dar, wie?«

      »Nur im übertragenen Sinn.«

      »Unter gewissen Voraussetzungen bin ich bereit, auf Ihren Vorschlag einzugehen, junger Mann«, schickte Lady Simpson voraus. »Ich möchte zuerst mal wissen, wer Sie sind? Haben Sie einen Anspruch auf die Kapsel?«

      »Nennen Sie mich Rob Harlow.« Der junge Mann mit dem glatten Gesicht lächelte ironisch und fühlte sich von СКАЧАТЬ