Butler Parker Staffel 13 – Kriminalroman. Günter Dönges
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Название: Butler Parker Staffel 13 – Kriminalroman

Автор: Günter Dönges

Издательство: Bookwire

Жанр: Языкознание

Серия: Butler Parker Staffel

isbn: 9783740975722

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      Butler Parker wartete höflich, bis der Mann fast waagerecht in der Luft lag. Erst dann trat er zur Seite und ließ den Segelflieger passieren. Bartlett versuchte zwar im letzten Moment noch seinen Kurs zu korrigieren, doch das erwies sich als unmöglich. Ihm fehlten das Seiten- und Querruder. Er schoß also schnurgerade weiter und landete krachend vor dem Niedergang auf den Decksplanken.

      Die nackte Schönheit hatte sich inzwischen von ihrer Überraschung erholt. Sie verwandelte sich in eine wilde Raubkatze und attackierte den Butler, der sich ein wenig genierte. Gegen eine nackte Frau kämpfte er ja nicht alle Tage.

      »Nicht doch, Madam«, sagte er höflich und piekte mit der Spitze seines Regenschirms gegen ihren flachen Leib. »Müssen Sie sich denn unbedingt echauffieren?«

      Sie keuchte, wich zur Seite aus und griff erneut an. Es zeigte sich, daß sie etwas von Judo verstand. Sie wollte einen ihrer Griffe anwenden, aber da war der verflixte Regenschirm, der wie ein Degen wirkte und sie auf Distanz hielt.

      »Sie benehmen sich meiner bescheidenen Ansicht nach undamenhaft«, fand Parker würdevoll. »Sehen Sie doch bitte ein, daß Sie dieses Spiel verloren haben.«

      Sie dachte nicht im Traum daran.

      Aus der wilden Raubkatze wurde eine wahre Furie. Sie schlug den Regenschirm zur Seite und unterlief ihn gleichzeitig. Sekundenbruchteile später war sie dicht vor Parker und wollte einen raffinierten Griff anbringen.

      Josuah Parker hätte sie wirklich leicht außer Gefecht setzen können, doch es widerstrebte ihm, einer Frau weh zu tun. Er brachte es einfach nicht fertig, obwohl er es doch mit einem weiblichen Wesen zu tun hatte, das ihm eine Eierhandgranate hatte an den Kopf werfen wollen.

      Parker kitzelte seine Gegnerin.

      Er spannte seine Hände um ihre schmale Taille und fand auf Anhieb genau die Zonen, die bei ihr einen unwiderstehlichen Lachreiz auslösten. Die nackte Schönheit kicherte, wand sich, vergaß ihren Griff, lachte, schnaufte und wurde dann von einem Lachkrampf erfaßt. Sie ließ ihre Hände sinken, krümmte sich und war völlig wehrlos. Noch nie zuvor hatte Parker seinen Gegner derart leicht aus dem Konzept bringen können ...

      Leider fiel in diesem Moment ein Schuß.

      Die nackte Schöne schrie auf, faßte an ihre linke Schulter und taumelte zurück. Parker drehte sich um und entdeckte Bartlett, der inzwischen wieder zu sich gekommen war. Er hielt einen Revolver in der Hand und wollte seinen nächsten Schuß abfeuern und diesmal genauer treffen.

      Parker duckte sich hinter der geschlossenen Reling des Ruderstandes ab und zuckte mit keiner Wimper, als das Geschoß dicht neben ihm einschlug und ein gezacktes Loch ins leichte Holz riß.

      Er hörte das Stöhnen der getroffenen Frau und kürzte das Verfahren ab. Er griff nach einem seiner vielen Kugelschreiber und verdrehte die Hälften gegeneinander. Dann warf er das völlig normal aussehende Schreibgerät über die Reling nach unten.

      Einen Augenblick später schoß eine dichte Nebelwolke hoch. Der Inhalt des Patentkugelschreibers hatte sich entzündet und für eine Reizwolke gesorgt.

      Parker hörte das wilde, schier verzweifelte Husten von John Bartlett, der mitten in dieser Reizzone stand. Dann hörte er ein hartes Aufklatschen im Wasser und das Brechen von Schilfrohr.

      John Bartlett war über Bord gesprungen und hatte die Flucht ergriffen!

      *

      Butler Parker hatte die junge Frau ärztlich versorgt und in eine der Kojen gelegt.

      Die Verletzung an ihrer linken Schulter war ernst zu nehmen. Sie mußte so schnell wie möglich von einem Facharzt behandelt werden. Parker hatte sich nicht damit aufgehalten, nach John Bartlett zu suchen, was im Schilfwald ohnehin ein großes Risiko gewesen wäre. Er tuckerte mit seinem gemieteten Hausboot zurück zu dem kleinen Fluß, um dann auf dem schnellsten Weg nach Wroxham zu kommen. Von dieser Stadt aus konnte er einen Notarzt alarmieren.

      Parker wurde abgelenkt.

      Hinter einem Waldstück tauchte plötzlich ein riesiges Insekt auf. Es kam knapp über die Baumwipfel, schien sie fast zu berühren, legte sich dann in eine Art Steilkurve und zog fast senkrecht hoch gen Himmel.

      Ein Hubschrauber!

      Parker minderte unwillkürlich die Geschwindigkeit seines Hausbootes und schaute fasziniert zu. Der Pilot dieses Helikopters mußte ein wahrer Meisterflieger sein. Er schwenkte den Hubschrauber gekonnt durch die Luft und schien dabei eine Art Riesenwalzer tanzen zu wollen. Daraus wurde aber wenig später schon so etwas wie ein angedeuteter Rock ’n’ Roll, der dann in einen Charleston überging.

      Der Pilot mußte nun seinerseits auf das Hausboot aufmerksam geworden sein.

      Er stellte die Tanzbewegungen ein und näherte sich mit die Luft peitschenden Rotoren dem Flüßchen. Im ersten Moment dachte Josuah Parker an einen Tieffliegerangriff. An Bord des Helikopters konnten sich ja durchaus Freunde des geflüchteten John Bartlett befinden.

      Parker machte sich bereit, notfalls schleunigst den Kopf einzuziehen.

      Dann war der Hubschrauber auch schon heran.

      Er berührte mit seinen Landekufen fast die Schilfspitzen und rasierte einige vorwitzige Stengel sogar gnadenlos ab. Dann tat das Luftfahrzeug einen wilden Satz zur Seite, drehte sich auf der Stelle und schien sich nicht entschließen zu können, welche Richtung es nehmen sollte.

      Die peitschenden Rotoren wirbelten Wasserfahnen hoch, die vom Wind auf das Hausboot getrieben wurden. Der Hubschrauber nickte, als begrüße er das Hausboot, stellte sich fast auf den langen Gitterschwanz mit dem kreisenden Stabilisator und fegte davon.

      Josuah Parker war ein wenig verwirrt. Er wußte nicht, was er von dieser Begegnung halten sollte. Sie war tatsächlich mehr als ungewöhnlich. Er gewann immer mehr den Eindruck, daß zwei sich feindlich gesonnene Piloten darum kämpften, wer den Helikopter nun eigentlich fliegen sollte.

      Plötzlich war das schreckliche Ding schon wieder da. Jetzt mähte es wirklich radikal eine Schneise durch das Schilf und wollte ganz eindeutig auf dem Wasser aufsetzen. Parker wirbelte das Ruder herum und umschiffte in letzter Sekunde den Hubschrauber.

      Dabei machte Josuah Parker eine Entdeckung, die ihm fast den Atem raubte, an die er einfach nicht glauben wollte. Wenn ihn nicht alles getäuscht hatte, so befand sich eine gewisse Lady Agatha Simpson an Bord des Helikopters. Er glaubte, seine Herrin deutlich erkannt zu haben.

      Der Hubschrauber rasierte eine zweite Gasse durch das Schilf und entschwand dann Parkers Blicken. Der Butler redete sich ein, es könne sich nur um eine Halluzination gehandelt haben, schipperte aber unruhig weiter und... sah dann das Luftfahrzeug, das auf einer Landzunge niedergegangen war.

      Parker sah angestrengt hinüber und holte tief Luft. Nein, es hatte sich keineswegs um eine Täuschung gehandelt. Aus der Plexiglaskanzel stieg eine stattlich aussehende Frau, deren Ähnlichkeit mit Lady Agatha unverkennbar war.

      Parker gestattete sich in Anbetracht der Krisensituation einen leisen Stoßseufzer.

      *

      »Ich hoffe, Mister Parker, Sie freuen sich.« Agatha Simpson stand vor ihrem Butler und musterte ihn aufmerksam.

      »Mylady sehen meine bescheidene Wenigkeit überrascht СКАЧАТЬ