Название: Butler Parker Staffel 13 – Kriminalroman
Автор: Günter Dönges
Издательство: Bookwire
Жанр: Языкознание
Серия: Butler Parker Staffel
isbn: 9783740975722
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»Wir haben da ’nen prima Tip bekommen«, fügte der zweite Gangster hinzu. »Was ist jetzt? Rückt ihr das Ding raus oder nicht?«
»Woher wissen Sie denn überhaupt, daß wir die Kapsel besitzen?« Lady Simpson sah die beiden Gangster im Gegensatz zu Parker ausgesprochen grimmig an.
»Von mir wissen sie’s!«
Rob Harlow erschien plötzlich auf der Bildfläche. Er kam hinter einer feuchten Wand hervor und grinste Lady Simpson und Parker an.
»Ich ahnte es bereits während der Fahrt, daß Sie der Drahtzieher sind«, sagte die resolute Dame verächtlich.
»Ich hab’ Sie in der Loge beobachtet«, erklärte Rob Harlow und grinste siegessicher. »Ich hab’ gesehen, daß der Butler da die Kapsel gefunden hat! Ich hab’ euch nicht aus den Augen gelassen.«
»Man hätte möglicherweise ein wenig vorsichtiger sein sollen«, fand Josuah Parker. »Mylady werden meine Sorglosigkeit hoffentlich entschuldigen.«
»Was geschehen ist, ist geschehen.« Lady Agatha regte sich über diesen Punkt nicht weiter auf.
»Schluß jetzt mit der Quasselei!« Der erste Gangster verlor die Geduld. »Raus mit der Kapsel! Oder sollen wir sie uns holen?«
»Nun machen Sie schon, Mr. Parker!« Lady Simpson schien aufgegeben zu haben. Sie nickte ihrem Butler auffordernd zu. Parker hob bedauernd die Schultern und griff dann mit spitzen Fingern in eine der vielen Westentaschen. Anschließend präsentierte er Rob Harlow und den beiden Gangstern die Kapsel.
Sie sah sehr überzeugend aus, und ähnelte der ersten, die Lady Simpson vom Hals Mr. Findlays gezogen hatte, wie ein Ei dem anderen. Rob Harlow griff hastig nach ihr und nickte langsam.
»Hoffentlich ist das kein Trick«, sagte er, während er die beiden Kapselhälften auseinanderschraubte. Die beiden Gangster schauten ihm zu, doch sie waren clever genug, auch ihre Gefangenen noch unter Sichtkontrolle zu halten. Es waren eben echte Profis, die man nicht so leicht hereinlegen konnte.
»Na bitte!« Harlow stieß fast einen Seufzer aus. Er hielt einen fest zusammengerollten Mikrofilm zwischen zwei Fingern Und zeigte ihn seinen Partnern.
Dann rollte er ihn auseinander und hielt ihn gegen das Licht einer Taschenlampe. Er erkannte winzig kleinen Schriftzeichen, Zahlenkolonnen und Zeichnungen. Das alles sah sehr geheimdienstlich und überzeugend aus.
»Das ist es.« Er rollte den kleinen Film wieder zusammen und nickte seinen Begleitern zu. »Machen wir Schluß hier, Jungens. Der Fall ist gelaufen.«
»Ist er das?« Der erste Gangster richtete fast beiläufig den Lauf seiner Maschinenpistole auf Rob Harlow. »Rück das Zeug raus, Harlow. Wir wollen erst mal feststellen, ob’s auch echt ist, klar?«
»Einverstanden«, erwiderte Harlow, der noch nicht ganz begriffen zu haben schien. »Den beiden Typen da kann man nicht trauen.«
»Dir auch nicht«, sagte der zweite Gangster.
»Gerade dir nicht!« Der erste Gangster rammte den Lauf seiner Maschinenpistole in den Leib Harlows. Dieser Stoß kam derart überraschend und brutal, daß Harlow keine Ausweichbewegung mehr einleiten konnte. Er stöhnte gequält auf, verbeugte sich tief und mußte einen harten Schlag mit dem Kolben der Waffe hinnehmen. Er fiel auf die Knie und rollte dann ohnmächtig zur Seite.
*
»Dies, Mylady, war selbstverständlich zu erwarten«, sagte der Butler einige Minuten später. »Die beiden Herren wollen das Geschäft ohne Mr. Harlow machen.«
»Nun sorgen Sie doch endlich mal für etwas Licht«, forderte Lady Simpson ihren Butler auf. »Hier scheint es übrigens Ratten zu geben, Mr. Parker.«
»Mit Sicherheit, Mylady«, antwortete Parker. »Mylady sollten sich vor diesen Nagern aber nicht fürchten.«
»Wieso sollte ich mich fürchten?« Lady Simpson lachte ironisch auf. »Die Ratten sollen sich in acht nehmen!«
Während Lady Simpson noch redete, schien sie nach einem der aufdringlichen Nager getreten zu haben. Man hörte nämlich ein entsetztes Quieken, dem ein Rascheln und Trippeln folgte.
»Volltreffer«, war Lady Agathas Stimme zu vernehmen. »Das wird diese kleine Bestien warnen, denke ich!«
Parker hatte inzwischen seine Notbeleuchtung hervorgeholt. Auch so etwas hatte er immer bei sich. Butler Parker war, selbst wenn er ein Konzert besuchte, auf alle Eventualitäten vorbereitet.
Die beiden Gangster hatten ihn nur nach Waffen untersucht, die handelsüblich waren. Um den übrigen Inhalt seiner Taschen hatte sie sich leichtsinnigerweise überhaupt nicht gekümmert. Daraus konnte der Butler jetzt eine Unmenge Kapital schlagen.
Er hielt eine Pastillendose in der rechten Hand, die auch tatsächlich mit Veilchenpastillen gefüllt war. Parker öffnete sie und ließ diese wohlriechenden Pastillen erst einmal in einer seiner Westentaschen verschwinden. Möglicherweise waren sie noch zu verwenden. Dann kratzte er mit dem Nagel seines kleinen Fingers den Docht aus der Wachsmasse und zündete ihn an. Sekunden später breitete sich ein nicht gerade strahlend helles, aber immerhin ausreichendes Licht in dem engen Kellerraum aus, in den man sie gesperrt hatte.
»Sehen Sie sich dieses Subjekt an!« Lady Simpson deutete auf den am Boden liegenden Rob Harlow. »Dieser Weichling scheint zu sich zu kommen!«
Rob Harlow stöhnte, faßte unkontrolliert nach seinem Kopf und richtete dann seinen Oberkörper auf. Er schaute sich verständnislos um, erinnerte sich endlich und zog unwillkürlich die Beine an seinen Körper, als er das Funkeln in Lady Agathas Augen mitbekam.
»Sie kleiner Widerling«, grollte die Heroine ihn an. »Ich hätte große Lust, meinen Ärger an Ihnen auszulassen.«
»Nein, nein«, stammelte Rob Harlow und hob abwehrend die Arme.
»Vielleicht sollten Sie sich zu einem Kurzgeständnis bequemen«, riet der Butler ihm. »Mylady sind ein wenig unwirsch, wie ich sehe. Sie könnten darunter leiden.«
»Haben Sie Oscar Walmlin umgebracht?« Lady Simpson kam sofort zur Sache.
»Das... das war ein Unfall«, behauptete Rob Harlow hastig. »Wir... wir hatten Streit, das gebe ich zu. Zuerst hatte er mich niedergeschlagen. Und als ich mich wehren wollte, rutschte er aus und fiel durch das Fenster runter auf die Straße.«
»Erzählen Sie das einem gewissen Superintendent McWarden«, empfahl ihm die Lady verächtlich. »Wie sind Sie an diesen Geiger herangekommen? Verlieren Sie keine Zeit. Falls Ihre Ausreden mich zufriedenstellen, werden Mr. Parker und ich uns um Sie kümmern. Die beiden Gangster werden bald wieder auftauchen.«
»Helfen Sie mir raus?« fragte Rob Harlow.
»Reden Sie endlich, Sie Widerling!«
»Das... das war so«, begann der junge Mann mit dem glatten Gesicht und bemühte sich um Konzentration. »Ich kannte Oscar, also Walmlin, schon seit Jahren. Als er jetzt von seiner Fernosttournee zurückkam, wollte er mich sprechen. Er hatte ’ne tolle Sache rausbekommen.«
»Er СКАЧАТЬ