Butler Parker Staffel 13 – Kriminalroman. Günter Dönges
Чтение книги онлайн.

Читать онлайн книгу Butler Parker Staffel 13 – Kriminalroman - Günter Dönges страница 18

Название: Butler Parker Staffel 13 – Kriminalroman

Автор: Günter Dönges

Издательство: Bookwire

Жанр: Языкознание

Серия: Butler Parker Staffel

isbn: 9783740975722

isbn:

СКАЧАТЬ Umgeben von einer hohen Steinmauer, die allerdings beachtliche Lücken und Löcher aufwies, waren die Reste einer Fabrik zu sehen. Unkraut wucherte allenthalben. Der Ford schob sich vorsichtig um einige Schuttberge herum und hielt dann vor einer Steinbaracke.

      »Mir liegt es fern, als Besserwisser zu erscheinen«, schickte Parker voraus. »Aber ist das bereits das Hafengelände, das Sie mir zeigen wollten?«

      »Natürlich nicht«, erwiderte der Fahrer. »Aber das hier sollte man sich auch nicht entgehen lassen.«

      Der Mann neben Parker zog plötzlich einen kurzläufigen Revolver, doch er richtete den Lauf keineswegs auf den Butler. Er schaute sich nur die Waffe an und schob sie dann zurück in die Schulterhalfter.

      »Wo könnte die Kapsel sein?« Der Fahrer wandte sich nun endgültig zu Parker um. »Überlegen Sie doch mal, Mr. Parker. Wir haben ja Zeit. Wir wollen Sie zu nichts drängen.«

      »Sehr schätzenswert«, meinte Parker und nickte höflich. Gleichzeitig zuckte seine rechte Hand hoch und beförderte den Bambusgriff seines Universal-Regenschirms gegen das Kinn des neben ihm sitzenden Mannes. Da dieser Griff mit Blei ausgegossen war, zeigte das Kinn sich beeindruckt.

      Der Mann verdrehte die Augen und spürte eine lähmende Müdigkeit in seinen Gliedern. Sein Hirn schien plötzlich nur noch aus Watte zu bestehen. Der Mann sackte in die Polster zurück und entschloß sich jäh, einem dringenden Ruhebedürfnis nachzukommen.

      Der Fahrer reagierte ein wenig zu spät.

      Er war von Parkers Aktion ebenfalls überrascht worden. Als er nun nach seiner Waffe greifen wollte, verformte der Bambusgriff seine Nase. Der Fahrer grunzte, schnappte verzweifelt nach Luft und konnte den Butler nur noch sehr verschwommen erkennen. Seine Augenhöhlen hatten sich mit wahren Wassermassen gefüllt.

      Dennoch wollte der Mann nicht aufgeben. Er zwang sich dazu, den Griff nach der Waffe doch noch auszuführen. Parker aber schob den Bambusgriff vor und hakte ihn hinter das Handgelenk des Mannes. Dann zog er ruckartig an und brachte den Mann in seine Nähe. Mit der linken Hand grüßte Parker jetzt höflich. Dazu lüftete er seine schwarze Melone, deren Wölbung mit solidem Stahlblech ausgefüttert war. Diese Wölbung kollidierte mit der Schädeldecke des Fahrers.

      Der Mann rutschte haltlos in sich zusammen und machte es sich auf der vorderen Sitzbank bequem. Josuah Parker barg die beiden Schußwaffen und ... staunte ein wenig. Er entdeckte nach kurzer Prüfung, daß die Waffen aus Plastik bestanden und daher auch nicht geladen waren. Ihr äußeres Aussehen war bestechend echt.

      Die Taschen der beiden Männer waren total ausgeräumt. Nichts deutete auf ihre Identität hin. Josuah Parker begriff, mit wem er es hier zu tun hatte. Die beiden harten Männer gehörten auf keinen Fall zur Unterwelt. Ja, sie standen wahrscheinlich sogar auf seiner Seite. Der Butler erinnerte sich der ungewöhnlichen Höflichkeit. Er stieg aus, begab sich nach vorn und brauchte nicht lange nach dem zu suchen, was er unter dem Armaturenbrett vermutete. Das kleine Tonbandgerät war nicht größer als eine flache Zigarrenkiste. Parker spulte es zurück und betätigte dann den Vorlauf. Er hörte prompt die Stimmen der beiden Männer, hörte seine Antworten.

      Parker nahm den Zündschlüssel an sich und schritt gemessen zur nahen Steinbaracke hinüber. Neben einer windschiefen, geöffneten Tür entdeckte er einen geeigneten Sitzplatz, der aus alten Balken und Brettern bestand. Parker zog aus der Innentasche seines Zweireihers einen kleinen und flachen Handbesen, wie er zum Abstauben von Kleidungsstücken verwendet wird, um damit seinen geplanten Sitzplatz zu säubern. Anschließend setzte er sich und wartete ohne Ungeduld auf das Erwachen seiner beiden Gesprächspartner.

      *

      »Reißen Sie sich gefälligst zusammen«, grollte Lady Simpson und sah Pete Lorrings verächtlich an. »An diesen kleinen Schrammen werden Sie ja noch nicht gleich sterben.«

      Lorrings lag in einem von Lady Simpson ›Gästezimmern‹, die sich im Souterrain des Hauses befanden. Lorrings machte einen recht kläglichen Eindruck, was bestimmt nicht damit Zusammenhängen konnte, daß dieses ›Gästezimmer‹ kein Fenster aufwies.

      Er genierte sich ein wenig vor der Dame des Hauses.

      Als er wieder zu sich gekommen war, hatte er seine Hosen vermißt. Er war ärztlich behandelt worden und trug einen Verband an der linken Hüfte. Ohne Hosen kam Pete Lorrings sich wehrlos vor.

      »Sie ... Sie halten mich hier gegen meinen Willen fest«, beschwerte sich Lorrings. »Ich will zu einem Arzt. Ich verlange, daß Sie ...«

      »Papperlapapp, junger Mann«, fauchte Lady Agatha ihn an. »Sie haben überhaupt nichts zu verlangen, Sie Lümmel. Sie sollten froh sein, daß ich Sie nicht umgehend an die frische Luft setze.«

      »Tun Sie’s doch!«

      »Oder einen gewissen Superintendent McWarden übergebe«, redete die Dame des Hauses weiter. »Ihr Freund Stepnut befindet sich bereits in einem Polizeihospital. Möchten Sie ihm unbedingt Gesellschaft leisten?«

      »Was ist mit Stepnut?« Lorrings richtete sich etwas auf.

      »Sobald er wieder in Ordnung ist, wird er sich auf einen sehr langen Gefängnisaufenthalt einrichten müssen. Die Behörden sind richtig glücklich, daß sie ihn erwischen konnten. Zur Zeit suchen sie nach Ihnen, Mr. Lorrings.«

      Lorrings sah ein, daß seine Lage nicht sonderlich rosig war. Ihm war klar, was da auf ihn zukam, wenn er den Behörden ausgeliefert wurde.

      »Einen netten Partner haben Sie sich da ausgesucht«, bohrte die Lady inzwischen gekonnt weiter. »Sie erinnern sich doch, oder? Er wollte Sie und mich glatt über den Haufen fahren.«

      »Glauben Sie etwa, daß ich jetzt reden werde?« fragte Pete Lorrings verbissen.

      »Ich glaube das nicht nur, ich weiß es.« Lady Simpson lachte verächtlich auf. »Was bleibt Ihnen denn sonst übrig, junger Mann? Soll ich die Behörden verständigen? Wollen Sie den Rest Ihres Lebens in Gefängnissen verbringen?«

      »Wenn Sie mich verpfeifen, verpfeife ich Sie!«

      »Aha.« Lady Agatha schmunzelte fast schon tückisch. »Und womit wollen Sie mich hereinlegen?«

      »Immerhin haben Sie die bewußte Kapsel!«

      »Sie Schaf!« Lady Simpson lachte noch tückischer. »Wem wird man glauben? Einem gesuchten Spion und Agenten? Oder einer ehrbaren und vertrauenswürdigen Dame? Beantworten Sie sich diese Frage bitte selbst.«

      »Sie würden mich nicht ausliefern, wenn ich ...?«

      »Wo ist James Findlay?« unterbrach Lady Simpson ihn barsch. »Reden Sie nicht um den heißen Brei herum, Donnerwetter! Man sagt mir nach, daß ich ziemlich ungeduldig bin.«

      »Ohne mich kommen Sie nicht an ihn ran.«

      »Vielleicht hat Ihr seltsamer Freund Stepnut bereits geredet, junger Mann.«

      »Lassen Sie mich frei, wenn ich Sie zu Findlay bringe?« Er sah sie lauernd an.

      »Ich meine es so ehrlich wie Sie«, gab Lady Simpson zurück. »So, jetzt können Sie selbst beurteilen, wie korrekt ich meine Zusage einhalten werde. Ich werde Sie laufenlassen.«

      »Moment mal«, gab Lorrings irritiert zurück. »Wie meinen Sie das? Ach so, ja, jetzt habe ich verstanden. Sie sind СКАЧАТЬ