Butler Parker Staffel 13 – Kriminalroman. Günter Dönges
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Название: Butler Parker Staffel 13 – Kriminalroman

Автор: Günter Dönges

Издательство: Bookwire

Жанр: Языкознание

Серия: Butler Parker Staffel

isbn: 9783740975722

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СКАЧАТЬ Rest der Nacht um die Ohren zu schlagen.«

      Lorrings stieg aus dem Wagen und machte im Gegensatz zu Lady Simpson einen unentschlossenen Eindruck. Ihm war anzumerken, daß er sich diesen Austausch ein wenig anders vorgestellt hatte. Es konnte ihm nicht passen, daß die begehrte Kapsel so gefährdet war.

      »Hören Sie«, sagte er nervös. »Wir konnten Findlay nicht mitbringen. Der Mann hat’s mit dem Herz, er fühlt sich nicht ganz wohl.«

      »Auf Wiedersehen«, rief Lady Agatha grimmig. »Hauen Sie ab, Sie Flegel! Wollen Sie etwa eine wehrlose Frau hereinlegen?«

      »Ehrenwort, ihm geht’s nicht besonders.«

      »Aber Sie wollen die Kapsel haben, nicht wahr?«

      »Vertrauen gegen Vertrauen.« Er schmeichelte plötzlich und schob sich vorsichtig immer näher in Lady Agatha heran. Er wollte sie überrumpeln, und Lady Simpson wußte das sehr genau, doch sie ließ sich nichts anmerken.

      »Weiß ich überhaupt, ob das die richtige Kapsel ist?« fragte er dann vorwurfsvoll weiter. »Wir wollen nämlich nicht reingelegt werden.«

      Er war schon gefährlich nahe heran, doch Lady Agatha tat so, als habe sie das noch gar nicht mitbekommen.

      »Darf ich wenigstens mal sehen?« fragte er und streckte seine Hand nach der falschen Metallkapsel aus. Und dann, wie von einer Sehne geschnellt, warf er sich auf Lady Simpson. Er wollte sie erst einmal von dem niedrigen Bauzaun wegdrücken und sich dann mit der Kapsel befassen. Sie durfte auf keinen Fall hinunter in das trübe und dreckige Grundwasser fallen.

      Lorrings hatte natürlich keine Ahnung, mit wem er es zu tun hatte. Er sah da nur eine schon etwas betagte Dame vor sich, die keine ernsthafte Gegnerin sein konnte. Er hatte keine Ahnung, daß diese Dame in einigen Sportdisziplinen noch immer recht erfolgreich war. Eine dieser Disziplinen war unter anderem das Florettfechten.

      Nun, Lady Agatha hielt zwar kein Florett in der Hand, dafür jedoch plötzlich eine recht lange Hutnadel, die es in Form und Größe mit einer Stricknadel aufnehmen konnte. Während Lady Simpson geschickt auswich, stach sie mit dieser Nadel blitzschnell und zielsicher zu.

      Lorrings brüllte überrascht auf, als er den ersten Stich kassierte. Die Hutnadel hatte sich nämlich in seine rechte Hüfte gebohrt und brachte den Mann völlig aus dem Konzept. Dann stöhnte er nur noch. Lady Simpsons Pompadour wischte wie ein Aufwärtshaken nach oben und legte sich auf Lorrings Unterkiefer, der daraufhin verdächtig knackte. Lorrings verdrehte die Augen, und dann überkam ihn eine süße Schwäche, die ihn gegen Lady Simpson fallen ließ.

      Normalerweise hätte sie es abgelehnt, ein solches Subjekt aufzufangen. In diesem speziellen Fall hingegen zog sie den Mann sogar fest und besitzergreifend an sich, als habe sie es mit einem Liebhaber zu tun, der sich nur ein wenig schüchtern gibt.

      Wie richtig diese Inbesitznahme war, zeigte sich unmittelbar darauf. Ein dumpfes »Plopp« war zu vernehmen. Lorrings erhielt einen harten Schlag, den selbst Lady Simpson deutlich spürte. Dann wurde Lorrings noch schwerer.

      Lady Simpson war jedoch eine starke Frau.

      Sie ließ Lorrings nicht los, sondern benutzte ihn auch weiterhin als Schutz und Schirm. Sie rechnete mit einem zweiten, schallgedämpften Schuß, doch der blieb aus. Sie hörte das Aufrauschen eines Wagenmotors, spähte über Lorrings’ Schulter hinweg auf den Wagen und schnaufte nun doch ein wenig.

      Der Wagen schoß auf sie zu. Der Fahrer schien fest entschlossen zu sein, sie samt Lorrings zu rammen. Auf einen Mord kam es ihm dabei überhaupt nicht an. Die Situation spitzte sich zu. Nun mußte auch Lady Simpson um ihr Leben fürchten.

      Sie ließ Lorrings los und zu Boden fallen. Dann warf sie sich gegen die leichte Brettertür, vor der sie sich vom Taxifahrer hatte absetzen lassen. Vor der Ankunft der beiden Gangster hatte sie noch Zeit gehabt, den Zaun zu untersuchen. Sie wußte also sehr genau, was sie tat.

      Die Tür schwang auf und gab den Zugang frei zu einer Holztreppe, die nach unten in die Baugrube führte. Lady Simpson hörte hinter sich das unangenehm klingende »Plopp«. Dicht neben ihr wurden einige große Holzsplitter aus dem Bauzaun herausgerissen. Das Geschoß hatte sie nur um wenige Zentimeter verfehlt.

      Lady Simpson witschte gewandt um den Pfosten herum und brachte sich erst einmal aus dem Sichtfeld des Schützen. Dann bückte sie sich nach dem dicken Stein, den sie hier abgelegt hatte. Sie holte weit aus und warf ihn nach unten. Dabei stieß sie einen gekonnten, weithin zu hörenden Schrei aus, der vom Aufplatschen des Steins im Wasser jäh abgeschnitten wurde.

      Ihr Plan ging genau auf.

      Der Schütze mußte einfach annehmen, sie habe das Gleichgewicht verloren und sei in die wassergefüllte Baugrube hinunter gestürzt. Lady Simpson hörte schnelle Schritte, Keuchen, einen Fluch und sah dann den Fahrer des Wagens, der ohne Bedenken oder Mißtrauen durch die Brettertür marschierte. Für ihn trieb Lady Simpson bereits unten im Schmutzwasser herum.

      Daß dies nicht der Fall war, merkte er dann sehr nachhaltig.

      Lady Simpson vergaß für einen kurzen Moment ihre an sich erstklassige Erziehung. Sie schmetterte ihren »Glücksbringer« in das Genick des Gangsters, der nun genau das tat, was er von Lady Simpson erwartet hatte.

      Der Mann kippte leider über das Geländer der soliden Holztreppe, schrie nicht weniger gellend als Lady Agatha, segelte nach unten und vollführte in der wassergefüllten Baugrube eine völlig mißglückte Bauchlandung.

      *

      »Ich komme zufällig vorbei«, sagte Superintendent McWarden ohne jede Überzeugungskraft.

      Es ging auf zehn Uhr zu, und Lady Simpson hatte gerade ein ausgiebiges Frühstück hinter sich gebracht. Sie saß frisch und munter im Kaminzimmer und schaute McWarden ironisch an.

      »Sagen Sie schon, was Sie auf dem Herzen haben«, meinte sie fast freundlich. »Ich sehe es Ihnen doch an der Nasenspitze an, daß Sie irgendwo der Schuh drückt.«

      »In der vergangenen Nacht war eine Menge los«, sagte McWarden.

      »Hier weniger«, erwiderte die Dame genießerisch. »Oder war was, Mr. Parker?«

      Sie schaute sich nach Josuah Parker um, der gerade den Frühstückstisch abräumte. Dann wandte sie sich Kathy Porter zu, die die Morgenpost sortierte.

      »Sie hatten Ungemach, Sir?« erkundigte sich Parker bei McWarden, ohne auf Lady Simpsons Frage einzugehen. »Darf man fragen, ob Mr. Findlay sich inzwischen eingefunden hat?«

      »Er ist und bleibt wie vom Erdboden verschluckt.« McWarden machte einen unglücklichen Eindruck. »Dafür ist aber die Kapsel aufgetaucht, von der er beim Abtransport aus der Loge geredet hat.«

      »Wie schön für Sie und Ihre Freunde von der CIA«, sagte Lady Simpson recht desinteressiert. Ihr war schließlich nur zu bekannt, daß ihr Butler die aufgeschnittene Kapsel samt Inhalt inzwischen bei der amerikanischen Botschaft abgeliefert hatte. Der Butler hatte dies nach dem Mord an Oscar Walmlin nachgeholt.

      »Die Kapsel war aufgeschnitten worden«, redete McWarden inzwischen weiter. »Die Leute von der CIA haben sich auch den Zettel angesehen, der in dem Ding gewesen sein muß.«

      »Damit dürfte der Fall ja erledigt sein«, stellte Lady Simpson fest.

      »Eben СКАЧАТЬ