Butler Parker Staffel 13 – Kriminalroman. Günter Dönges
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Название: Butler Parker Staffel 13 – Kriminalroman

Автор: Günter Dönges

Издательство: Bookwire

Жанр: Языкознание

Серия: Butler Parker Staffel

isbn: 9783740975722

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СКАЧАТЬ ein wenig interpretieren, Sir?« bat Josuah Parker gemessen. Nachträglich gratulierte er sich zu dem Entschluß, diese Rettungskapsel abgeliefert zu haben. Nun erfuhr er aus erster Hand, was Autoritäten und Fachleute herausgefunden hatten. Deren Untersuchungsergebnisse schienen sich also mit den seinen zu decken.

      »Die Kapsel ist völlig wertlos«, sagte McWarden inzwischen. »Es handelt sich um eine ganz normale Rettungskapsel. Man nennt diese Dinger auch SOS-Kapseln. Sie enthalten medizinische Hinweise und Angaben zur Person des Täters.«

      »Verlieren Sie sich gefälligst nicht in unnötige Kleinigkeiten«, sagte Lady Simpson grimmig. »Wer überbrachte dieses wertlose Ding? Hat man wenigstens das herausgefunden?«

      »Die Kapsel war in ’nem kleinen Päckchen, das man auf der Zufahrt zur Botschaft fand. Der Hinweis darauf erfolgte anonym per Telefon.«

      »Wem, wenn man höflichst fragen darf, gehörte denn diese SOS-Kapsel?« Parker sah McWarden unschuldig an.

      »James Findlay«, lautete die Antwort. »Das konnte sehr schnell herausgefunden werden.«

      »Den Sie immer noch nicht gefunden haben«, wunderte sich die Lady nachdrücklich und schüttelte den Kopf.

      »Dieser Fall ist demnach also noch völlig offen, oder?«

      »Muß man leider sagen, Mylady«, gestand der Superintendent ein.

      »Ist das alles, was Sie uns zu sagen hatten?«

      »Vor ein paar Stunde ist eine komische Geschichte passiert, Mylady.«

      »Endlich kommen Sie zur Sache, nicht wahr?«

      »Nicht weit von hier gibt’s eine Baustelle, Mylady, die aus Geldmangel aufgegeben worden ist. Diese Baugrube ist mit Grundwasser gefüllt, und dieses Grundwasser steht etwa einen knappen Meter hoch.«

      »Sind Sie über Nacht zur Baupolizei versetzt worden?« Deutlicher Spott war in Lady Simpsons Stimme zu vernehmen.

      »An dieser Baugrube hat sich einiges getan«, meinte McWarden gereizt. »Ich will’s kurz machen. Anwohner wollen eine Dame gesehen haben, die es mit zwei handfesten Gangster aufgenommen hat. Es sollen 4uch zwei Schüsse gefallen sein, schallgedämpfte übrigens. Kurz, einer dieser Männer wollte die Dame überfahren und landete anschließend unten im Grundwasser, der zweite Mann verschwand zusammen mit der Dame. Wir haben da eine sehr genaue Beschreibung. Im Grunde, Mylady, muß die Dame wie Sie ausgesehen haben.«

      »Papperlapapp, McWarden«, sagte Lady Simpson. »Ältere und füllige Frauen wie mich gibt es hier in London zu Tausenden. Und das wissen Sie sehr genau. Trauen Sie mir etwa zu, es mit zwei Gangstern aufnehmen zu können?«

      »Unbedingt, Mylady.«

      »Vielen Dank.« Die Amateurdetektivin nickte kokett. »Sie können ja sogar galant sein. Und wie lautet die Beschreibung des Mannes, den man im Grundwasser fand?«

      »Woher wissen Sie, daß er noch lebt?« hakte der Superintendent sofort nach. Er hoffte sehr, eine schwache Stelle gefunden zu haben.

      »Ich weiß überhaupt nichts«, Lady Simpson schüttelte den Kopf.

      »Der Mann befindet sich in einem Polizeihospital«, berichtete McWarden weiter. »Er hat eine Menge Prellungen davongetragen, aber sonst geht es ihm gut.«

      »Warum wurde dieser bedauernswerte Mann in ein Polizeihospital eingeliefert?« schaltete Josuah Parker sich ein. »Ist er in Ihren Akten bereits verzeichnet, Sir?«

      »Auch in unseren«, bestätigte McWarden. »Und in denen des Geheimdienstes. Der Mann heißt Hale Stepnut, ein Name, mit dem Sie sicher nichts anfangen können.«

      »Sie sagen es, McWarden«, bestätigte die energische Lady schamlos.

      »Hale Stepnut ist ein gefährlicher Agent, der vor Jahren England verlassen hat und jetzt heimlich auf die Insel zurückgekommen ist. Er arbeitet für einen fernöstlichen Geheimdienst und hat sich bis vor einigen Monaten in Asien herumgetrieben. Der Mann ist gefährlicher als eine Klapperschlange. Aber warum erzähle ich Ihnen das alles?«

      »Das möchte ich allerdings auch wissen, McWarden«, fragte Lady Agatha lächelnd. »Sollten Sie einen ganz bestimmten Zweck damit verfolgen?«

      »Bei der CIA weiß man, daß dieser Stepnut meist mit einem Partner zusammenarbeitet. Pete Lorrings soll dieser Mann heißen.«

      »Sie nehmen an, Sir, daß auch dieser Mr. Lorrings sich in England aufhält?« erkundigte sich Parker höflich.

      »Davon sollte man ausgehen, Mr. Parker.« Der Superintendent nickte und schaute wieder Lady Simpson prüfend an. »Ich erzählte eben schon, daß Augenzeugen gesehen haben, daß Stepnut nicht allein an der Baugrube war.«

      »Sie nehmen an, daß Lorrings, oder wie er auch immer heißen mag, die erwähnte Dame entführt hat?« Lady Agatha erwiderte kaltblütig den Blick McWardens.

      »Könnte es nicht vielleicht auch umgekehrt der Fall gewesen sein?« McWarden holte tief Luft. »Könnte diese Dame nicht Lorrings entführt haben?«

      »Sie glauben, daß ich diesen Lorrings entführt und diesen Stepnut in die Baugrube geworfen habe?«

      »Richtig, Mylady.«

      »Aber Sie können das nicht beweisen, oder?«

      »Richtig, Mylady.«

      »Wie dumm für Sie, McWarden.« Lady Simpson lächelte ironisch. »Was machen wir denn da?«

      *

      Parker umgab die Atmosphäre des Konzerthauses.

      Er hatte sich telefonisch angemeldet und wurde vom Manager des Orchesters sofort empfangen. Der Name der Lady Agatha Simpson hatte auch hier wieder Wunder bewirkt, denn normalerweise hätte Parker tagelang auf einen Termin warten müssen.

      Der Manager hieß Walter B. Brewster, war etwa fünfundfünfzig Jahre alt, groß, hager und verfügte über eine ausgeprägte Glatze.

      »Mylady lassen sich entschuldigen«, sagte Parker nach der Begrüßung. »Mylady hatten eine etwas schlechte Nacht. Mylady haben, um auf den Grund dieses Besuches zu kommen, ihr Herz für die klassische Musik entdeckt.«

      Da spitzte nun Mr. Walter Brewster die Ohren. Lady Agatha Simpson war eine sehr vermögende Frau, das wußte er. Ihr Interesse konnte unter Umständen bares Geld bedeuten. Ein Orchester, das staatlich nicht subventioniert wurde, brauchte immer Mäzene, die die Arbeit finanziell unterstützten.

      »Sie haben, wenn man meine bescheidene Wenigkeit richtig informiert hat, eine Auslandstournee hinter sich?« Parker kam nun zur Sache.

      »Und zwar eine sehr erfolgreiche«, bestätigte Walter B. Brewster begeistert. »Wir waren in Japan, in Korea, dann machten wir einen Abstecher nach Peking und reisten über die Sowjetunion und den Kontinent zurück nach England. Die Kritiken waren ausgezeichnet.«

      »Darf ich mir erlauben, das Orchester und Sie dazu zu beglückwünschen, Mr. Brewster?«

      »Vielen Dank, Mr. Parker.« Brewster strahlte. »Wird Lady Simpson morgen im Konzert sein? Beethoven, Mahler und Ravel СКАЧАТЬ