Wildfell Hall. Anne Bronte
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Название: Wildfell Hall

Автор: Anne Bronte

Издательство: Bookwire

Жанр: Языкознание

Серия:

isbn: 9783985221462

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СКАЧАТЬ ich Sie von Zeit zu Zeit besuchen?«

      »Vielleicht — gelegentlich, vorausgesetzt — daß Sie es nie mißbrauchen.«

      »Ich mache keine leeren Versprechungen, Sie werden aber sehen.«

      »In dem Augenblicke, wo Sie es thun, hat auch unser Verkehr ein Ende, das ist Alles.«

      »Und wollen Sie mich immer Gilbert nennen! — Es klingt schwesterlicher und wird mich an unsern Kontrakt erinnern.«

      Sie lächelte und hieß mich nochmals gehen, und endlich hielt ich es für das Gerathenste, zu gehorchen, und sie trat wieder in das Haus, und ich begab mich den Hügel hinab. Auf meinem Wege fiel mir, aber das Geräusch von Pferdehufen aufs Ohr, und unterbrach die Stille des thauigen Abends, und als ich nach der Straße blickte, sah ich einen einzelnen Reiter herankommen, obgleich die Dämmerung schon hereingebrochen war, erkannte ich ihn doch auf den ersten Blick — es war Mr. Lawrence auf seinem grauen Pony. Ich floh über das Feld — sprang über die Steinmauer und ging ihm dann entgegen. Als er mich erblickte, hielt er plötzlich sein kleines Pferd an und schien geneigt zu sein, sich zurückzuwenden, schien es aber bei weiterem Besinnen für besser zu halten, in der früheren Richtung zu bleiben. Er begrüßte mich mit einer leichten Verbeugung, hielt sich dicht an der Mauer und versuchte vorüber zureiten, aber — ich hatte keine Lust, das geschehen zu lassen, sondern ergriff die Zügel und rief:

      »Jetzt, Lawrence, muß dieses Geheimniß aufgeklärt werden. — Sagen Sie mir sofort und deutlich, wohin Sie gehen, und was Sie im Sinne haben!«

      »Nehmen Sie Ihre Hand vom Zügel,« sagte er ruhig — »Sie verletzen das Maul meines Ponys.«

      »Gehen Sie mit Ihrem Pony zum Teufel.«

      »Was macht Sie so roh und brutal, Markham, ich schäme mich Ihrer wirklich.«

      »Sie werden meine Fragen beantworten, ehe ich Sie von der Stelle lasse! Ich muß wissen, was Sie mit dieser perfiden Doppelzüngigkeit im Sinne haben!«

      »Ich werde nicht eher eine Frage beantworten, bis Sie den Zügel loslassen, und wenn Sie bis zum Morgen stehen blieben!«

      »Nun wohl,« sagte ich, die Hand öffnend, ohne aber aus seinem Wege zu treten.

      »Fragen Sie mich ein anderes Mal, wenn Sie wie ein Gentleman sprechen können,« antwortete er, und machte einen neuen Versuch an mir vorüberzureiten; ich aber fing den Pony schnell wieder ein, der über eine so unhöfliche Behandlung kaum weniger erstaunt war, als sein Herr.

      »Wahrlich, Mr. Markham, das ist zu viel; kann ich meine Pächterin nicht in Geschäften besuchen, ohne auf diese Art angefallen zu werden?«

      »Das ist keine Zeit zu Geschäften, Herr! — ich will Ihnen jetzt sagen, was ich von Ihrem Benehmen denke.«

      »Sie würden am Besten thun, Ihre Ansicht bis auf eine gelegnere Zeit zu versperren,« unterbrach er mich leise, »hier ist der Vikar.«

      Und richtig befand sich der Vikar auf dem Heimweg von einem fernen Winkel seines Kirchspiels gerade hinter mir. Ich ließ Lawrence augenblicklich los; und er ritt, Mr. Milward im Vorbeigehen begrüßend, fürbaß.

      »Wie, Sie zanken, Markham?« rief der Letztere mir zu — »und sicherlich wegen der jungen Witwe,« fuhr er mit vorwurfsvollem Kopfschütteln fort, »lassen Sie sich aber sagen, junger Mann« (hier neigte er sein Gesicht mit wichtiger, vertraulicher Miene zudem meinen) »sie ist es nicht werth!« Und er bestätigte seine Behauptung mit einem feierlichen Nicken.

      »Mr. Milward!« rief ich in einem Tone grimmiger Drohung, über den sich der hochwürdige Herr, von so ungewohnter Insolenz entsetzt, umwendete und mir mit einem Blicke, der deutlich sagte: »Wie, das mir?« in’s Gesicht starrte.

      Ich war aber zu indigniert, um mich zu entschuldigen oder noch ein Wort zu ihm zu sprechen, wendete mich also um, eilte mit schnellen Schritten den steilen, rauhen Weg hinab, heimwärts, und ließ ihn folgen, wie er Lust hatte.

      Elftes Kapitel.

       Wieder der Vikar.

      Sie müssen jetzt annehmen, daß etwa drei Wochen vergangen waren; Mrs. Graham und ich waren jetzt an erkannte Freunde —— oder vielmehr Geschwister, wie wir uns zu nennen beliebten. Sie nannte mich auf meinen ausdrücklichen Wunsch Gilbert und ich sie Helene; denn ich hatte diesen Namen in ihren Büchern gesehen. Ich machte selten den Versuch, sie mehr als zweimal wöchentlich zu sehen, und ließ unsre Begegnungen immer noch, so oft ich konnte, als das Resultat des Zufalls erscheinen, da ich es nöthig fand, äußerst vorsichtig zu sein, und benahm mich im Ganzen mit so ausnehmendem Anstand, daß sie — nie Anlaß fand, mich zu tadeln, und doch mußte ich zu weilen bemerken, daß sie unglücklich oder unzufrieden mit sich — oder ihrer Lage sei, mit welcher letzteren ich wahrhaftig auch nicht ganz zufrieden war. Die brüderliche Nonchalence war ungemein schwer zu behaupten, und ich fühlte mich oft dabei als einen verwünschten Heuchler und sah oder fühlte vielmehr, daß ich ihr trotz ihrer Strenge, »nicht gleichgültig war,« wie es Romanhelden bescheiden ausdrücken, und während ich dankbar mein gegenwärtiges Glück genoß, konnte ich mich nicht enthalten, von der Zukunft etwas Besseres zu wünschen und zu hoffen, behielt aber natürlich dergleichen Träume für mich.

      »Wohin gehst Du, Gilbert?« sagte Rosa eines Abends kurz nach dem Thee, nachdem ich den Tag über auf dem Gute thätig gewesen war.

      »Spazieren,« war die Antwort

      »Bürstest Du immer Deinen Hut so sorgfältig und kämmst Du Dein Haar stets so schön, und ziehst Du immer so elegante neue Handschuhe an, wenn Du spazieren gehst?«

      »Nicht immer.«

      »Nicht wahr, Du gehst nach Wildfell Hall?«

      »Weshalb denkst Du das?«

      »Weil Du aussiehst,« als ob es so wäre — ich wollte aber, Du gingst nicht so oft.«

      »Unsinn, Kind, ich gehe kaum alle sechs Wochen ein mal hin — was meinst Du denn eigentlich?«

      »Nun, wenn ich an Deiner Stelle wäre, so würde ich mir nicht so viel mit Mrs. Graham zu thun machen.«

      »Ei, Rosa, schließest Du Dich auch der herrschenden Ansicht an?«

      »Nein,« antwortete sie zaudernd — »aber ich habe sowohl bei den Wilsons, wie im Pfarrhauses in der letzten Zeit so viel gehört — und übrigens sagt die Mama, daß sie nicht so allein dort leben würde, wenn sie eine anständige Person wäre — und weißt Du nicht mehr, vergangenen Winter, Gilbert, die Geschichte mit dem falschen Namen auf dem Gemälde — und wie sie ihn erklärt — indem sie sagte, daß sie Freunde oder Bekannte habe, vor denen sie ihren gegenwärtigen Aufenthaltsort verborgen halten möchte, und daß sie fürchte, daß sie dieselben ausfindig machen könnten — und dann, wie plötzlich sie auffuhr, als jene Person kam — von der sie uns nichts sehen ließ, und die, wie uns Arthur mit so geheimnißvoller Miene sagte, der Freund seiner Mama war?«

      »Ja, Rosa, ich erinnere mich noch an Alles, und kann Dir Dein liebloses Urtheil verzeihen, denn wenn ich sie nicht selbst kennte, so würde ich vielleicht alle diese Dinge zusammenstellen und dasselbe glauben wie Du, aber ich kenne sie, Gott sei Dank, und würde des, Namens eines Mannes unwürdig sein, wenn ich etwas zu ihrem Nachtheil glauben könnte, außer, wenn ich es von ihren eigenen Lippen hörte — ebensogut СКАЧАТЬ