Wildfell Hall. Anne Bronte
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Название: Wildfell Hall

Автор: Anne Bronte

Издательство: Bookwire

Жанр: Языкознание

Серия:

isbn: 9783985221462

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СКАЧАТЬ an ihr ganz weggeworfen seien. Ja, daß ihr meine Gegenwart schon, während ich von solchen Dingen sprach, unangenehm wäre. Und ich entfernte mich endlich, da ich nur zu deutlich wahrnahm, daß sich nichts thun lasse, und schwer bekümmert, ihr Uebel so hoffnungslos zu finden; aber ich bin fest entschlossen, Mrs. Markham, daß meine Tochter mit ihr keinen — Umgang pflegen solle. Fassen Sie in Bezug auf die Ihrigen den gleichen Entschluß! Was Ihre Söhne betrifft — was Sie betrifft, junger Mann, fuhr er sich streng zu mir wendend fort —

      »Was mich betrifft, Sir,« begann ich, sagte aber, durch ein Hinderniß in meiner Kehle zurückgehalten und wahrnehmend, daß mein ganzer Körper vor Grimm zitterte, weiter nichts, sondern befolgte das weisere Verfahren, meinen Hut vom Tische zu reißen, aus dem Zimmer zu schießen und die Thür mit einer Gewalt zuzuschlagen, von der das ganze Haus bis in seine Grundfesten erzitterte und meine Mutter zu kreischen anfing und meine aufgeregten Gefühle auf einen Augenblick beschwichtigt wurden.

      In der nächsten Minute eilte ich mit schnellen Schritten nach Wildfell zu — zu welchem Zwecke oder in welcher Absicht, konnte ich kaum sagen, aber ich mußte mich nach irgend einer Richtung hin bewegen und konnte an kein anderes Ziel denken. — Ich mußte sie sehen und mit ihr sprechen, so viel war gewiß. Aber was ich sagen, oder wie ich mich benehmen sollte, davon hatte ich keine bestimmte Idee. So stürmische Gedanken — so viele verschiedene Entschlüsse drängten sich auf mich ein, daß mein Geist um wenig besser als ein Chaos streitender Ideen war.

      Zwölftes Kapitel.

       Ein tête-à-tête und eine Entdeckung.

      Ich machte den Weg in weniger als zwanzig Minuten. An der Gartenthür blieb ich stehen, um meine schweiß triefende Stirn abzuwischen, zu Athem zu kommen und einige Fassung zu erlangen. Von dem schnellen Gehen war meine Aufregung bereits ein wenig gemildert worden, und ich schritt festen, geraden Ganges über den Gartenweg hin. Als ich an dem bewohnten Theile des Hauses vorüberkam, erblickte ich durch das offene Fenster Mrs. Graham, die langsam in ihrem einsamen Zimmer auf und ab ging. Sie schien von meiner Ankunft bewegt und selbst erschreckt zu werden, als denke sie, daß auch ich komme, um sie anzuklagen. Ich war in der Absicht in ihr Zimmer getreten, ihr über die Gottlosigkeit der Welt zu kondolieren und ihr beizustehen, auf den Vikar und seine gemeinen Gewährsleute zu schimpfen — jetzt schämte ich mich aber geradezu, den Gegenstand zu erwähnen, und beschloß, mich nicht darauf zu beziehen, wenn sie nicht selbst den Weg dazu bahnte.

      »Ich komme zu einer unpassenden Stunde,« sagte ich, eine Heiterkeit heuchelnd, die ich nicht fühlte, um ihr ihre Fassung wiederzugeben, »aber ich werde nicht lange da bleiben.«

      Sie lächelte mich an, zwar schwach, aber äußerst gütig — ich hätte beinahe gesagt, dankbar, als ich ihre Befürchtungen entfernte,

      »Wie trübe Sie sind, Helene! warum haben Sie kein Feuer?« sagte ich, mich in dem düsteren Zimmer umschauend.

      »Es ist noch Sommer,« antwortete sie.

      »Aber wir haben des Abends immer Feuer, wenn wir es ertragen können — und Sie besonders bedürfen in diesem kalten Hause und traurigen Zimmer der Wärme.«

      »Sie hätten etwas eher kommen sollen, dann würde ich für Sie Feuer haben anzünden lassen, aber es ist jetzt nicht der Mühe werth — Sie werden, wie Sie sagen« nicht lange bleiben, und Arthur ist zu Bett gegangen.«

      »Aber ich habe das Feuer gern; wollen Sie befehlen, das eins angezündet wird, wenn ich klingle?«

      »Ei, Gilbert, Sie sehen doch nicht aus, als ob Sie frieren,« sagte sie, indem sie lächelnd mein Gesicht betrachtete, welches ohne Zweifel warm genug aussah.

      »Nein, aber ich möchte Sie behaglich sehen, ehe ich gehe.«

      »Ich, behaglich!« wiederholte sie mit bitterem Lachen, als ob in der Idee etwas lächerliches, absurdes liege. »Es paßt so besser für mich,« fügte sie im Tone kummervoller Resignation hinzu.

      Ich war aber entschlossen, meinen Willen zu haben, und zog die Klingel.

      »Da, Helene,« sagte ich, als die sich nahenden Schritte Rahels hörbar wurden. Sie konnte jetzt weiter nichts thun, als sich umwenden und die Magd auffordern, Feuer anzuzünden.

      Ich habe noch heut zu Tage auf Rahel einen Groll für den Blick, welchen sie auf mich warf, ehe sie hinaus ging, um ihren Auftrag zu verrichten — den sauern, argwöhnischen, inquisitorischen Blick, der deutlich fragte: »Ich möchte wissen, was Du hier willst.« Ihre Herrin ermangelte nicht, denselben ebenfalls zu bemerken, und ihre Stirn wurde durch einen Schatten von Unruhe bewölkt.

      »Sie dürfen nicht lange bleiben, Gilbert,« sagte sie, als sich hinter Jener die Thür schloß.

      »Das werde ich auch nicht,« sagte ich mürrisch, wiewohl ohne einen Gran von Zorn in meinem Herzen gegen irgend Jemanden, außer dem seinen Rath aufdringenden alten Weibe, »aber, Helene, ich habe Ihnen, ehe ich gehe, noch etwas zu sagen.«

      »Was ist dies?«

      »Nein, jetzt nicht — ich weiß noch nicht genau, was es ist, noch wie ich es sagen soll,« antwortete ich, wahrer als klug und hierauf begann ich, in der Furcht, von ihr aus dem Hause gewiesen zu werden, und um Zeit zu gewinnen, von gleichgültigen Gegenständen zu sprechen. Unterdessen kam Rahel herein, um das Feuer anzuzünden, was bald dadurch geschehen war, daß sie ein rothglühendes Schürreisen zwischen die Kaminstäbe steckte, wo das Holz zum Anzünden bereits aufgehäuft war. Sie beehrte mich beim Hinausgehen wieder mit einem zweiten ihrer harten, ungastlichen Blicke — ich ließ mich davon aber wenig rühren, sondern fuhr fort, zu sprechen, setzte auf die eine Seite des Kamins einen Stuhl für Mrs. Graham und auf die andere einen für mich und wagte mich zu setzen, obgleich ich halb und halb vermuthete, daß sie es lieber sehen würde, wenn ich ging

      Nach einiger Zeit versanken wir Beide in Schweigen und blickten mehrere Minuten lang zerstreut in das Feuer sie mit ihren eigenen, trüben Gedanken beschäftigt und ich denkend, wie herrlich es sein würde, so neben ihr zu sitzen, ohne daß uns die Gegenwart eines Andern störte selbst nicht die Arthurs, unseres gemeinschaftlichen Freundes, ohne, den wir noch nie zusammengekommen waren — wenn ich es nur wagen könnte, mich auszusprechen und mein volles Herz der Gefühle zu entlasten, die es so lange gedrückt hatten und welche es mit einer Anstrengung, die noch länger fortzusetzen unmöglich zu sein schien, es zu behalten strebte — und überlegte die Pro’s und Contra’s des Eröffnens meines Herzens in diesem Augenblicke und an diesem Orte und Flehens um eine Erwiederung meiner Liebe, der Erlaubniß, sie von nun an als die Meine betrachten zu dürfen, und des Rechtes und der Macht, sie gegen die Verläumdungen boshafter Zungen zu vertheidigen; andererseits fühlte ich ein neues Vertrauen auf meine Ueberredungskraft — eine starke Ueberzeugung, daß die Gluth meines Geistes mir Beredtsamkeit gewähren würde, — daß meine Entschlossenheit selbst — die absolute Nothwendigkeit des Gelingens, die, wie ich fühlte, mir das erringen mußten, was ich suchte«, während ich andrerseits fürchtete, den mit so vieler Mühe und Geschicklichkeit gewonnenen Grund und Boden zu verlieren und durch eine voreilige Anstrengung alle künftigen Hoffnungen zu vernichten, wenn Zeit und Geduld mir den Sieg verschafft haben würden. Es war, als ob ich mein Leben auf den Würfel setze, und doch war ich bereit, den Versuch zu wagen. Auf alle Fälle wollte ich sie um die Erklärung bitten, die sie mir früher halb und halb zu geben versprochen hatte. Ich wollte nach dem Grunde der verhaßten Schranken, des geheimnißvollen Hindernisses meines Glücks, und, wie ich überzeugt war, auch des ihren fragen.

      Während ich aber noch überlegte, auf welche Weise ich meinen Besuch am besten fassen könne, erwachte meine Gefährtin СКАЧАТЬ