Was nun?. Osho
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Название: Was nun?

Автор: Osho

Издательство: Bookwire

Жанр: Сделай Сам

Серия:

isbn: 9783947508792

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СКАЧАТЬ habe von der Gesellschaft eine andere Sicht als der Kommunismus und der Kapitalismus. Die Gesellschaft braucht ein super-kapitalistisches System, dann wird sie automatisch kommunistisch werden. Dann wird eine Revolution überflüssig. Was gebraucht wird, ist eine Evolution, keine Revolution. Eine Revolution macht die Dinge niemals besser. Nur durch Evolution, durch Wachstum werden die Dinge besser.

      Wenn viele Menschen arm und einige wenige reich sind, bedeutet das nur, dass noch nicht genug Reichtum vorhanden ist. Es sollten alle Anstrengungen unternommen werden, um mehr Reichtum zu kreieren. Das lässt sich erreichen. Es besteht kein Grund, warum sich das nicht erreichen ließe. Und wenn genug Reichtum da ist, und von allem mehr als genug – wer würde sich dann noch die Mühe machen, ihn zu horten?

      Manche Dinge, die in der Gesellschaft noch nicht zum Verschwinden gebracht worden sind, würden ganz von selbst verschwinden: Die Armen würden verschwinden, Diebstahl würde verschwinden. Vielleicht bräuchte man dann gar keine Polizei mehr, und die Richter könnten für etwas Besseres eingesetzt werden. Und Tausende von Anwälten, die heute ihre Zeit und das Geld der Leute verschwenden, würden dann nicht mehr gebraucht.

      Wir schauen den Dingen nicht auf den Grund. Wir beseitigen nur die Symptome, und dann kommen sie wieder zurück. Wir sollten direkt auf die Ursachen schauen. In Amerika gibt es so viele Verbrechen – warum? Es muss Verlockungen für das Verbrechen geben. Diese Verlockungen ließen sich leicht beseitigen.

      Seht ihr meine Armbanduhr? Findet ihr sie verlockend oder nicht? Ihr müsst sie verlockend finden, denn ihr habt keine Ahnung, dass sie nicht aus Diamanten besteht, sondern nur aus Glassteinen. Sie ist nicht wertvoll. Wenn Glassteine den gleichen Effekt haben wie Diamanten, werden nur die Narren hinter den Diamanten her sein. Könnt ihr einen Unterschied sehen? Wenn das hier Diamanten wären, würde die Uhr eine Viertelmillion Dollar kosten – genau die gleiche Uhr. Meine Freunde haben sie gemacht, und sie haben einfach Glassteine dafür genommen. Sie geht genauso präzise wie jede andere Uhr – nur eine Sekunde Abweichung pro Jahr. Eine solche Präzision lässt sich heute leicht erzielen. Egal, ob du eine Millionen-Dollar-Uhr oder eine Zehn-Dollar-Uhr kaufst, beide haben die gleichen Batterien. Elektronik und Batterien haben das ganze Konzept der Uhr verändert.

      Wenn aber Glassteine – und es sind echte, authentische Steine – wie Diamanten aussehen können, warum sollte man unnötig die Leute in Versuchung führen? Produziert einfach mehr Uhren und Schmuck mit schönen Steinen, und die Verlockung der Diamanten wird aufhören. Die Preise der Diamanten werden sinken. Tatsächlich sind Diamanten ja auch nur Steine! Wir schaffen Verlockungen für Verbrechen, und dann wird der Verbrecher bestraft, aber nicht derjenige, der die Verlockung geschaffen hat. Beide sollten bestraft werden!

      Aber es werden nur Symptome angegangen, nicht die Ursachen. Und die Ursachen bringen immer neue Symptome hervor. Das Ganze ist so unwissenschaftlich! Statt mehr Reichtum hervorzubringen, produzieren alle Nationen noch mehr Waffen – Raketen, Fernlenkwaffen, Atombomben – und rüsten auf. Wofür? Wollt ihr einen globalen Selbstmord begehen? Warum verschwendet ihr so viel Geld und Zeit darauf? Wenn die Menschheit beschlossen hat, Selbstmord zu begehen, gäbe es viel einfachere Methoden.

      Fünfundsiebzig Prozent unserer Energie auf der ganzen Welt geht in Kriegsvorbereitungen. Sind wir Diener des Todes und der Zerstörung? Diese fünfundsiebzig Prozent der Energie könnten ins Leben fließen, in den Dienst am Leben – dann gäbe es Lachen, dann gäbe es mehr Gesundheit und es gäbe mehr Reichtum, mehr zu essen für alle. Dann gäbe es keine Armut mehr.

      Es müsste überhaupt keine Armut geben.

      Du kritisierst die Religionen, aber spielen nicht gerade sie eine wichtige Rolle im Kampf gegen die Armut? Es gibt so viele religiöse Organisationen, die den Armen auf selbstlose Weise dienen.

      Alle Religionen auf dieser Welt predigen den Dienst am Nächsten und die Selbstlosigkeit. Für mich ist aber die Selbstsucht, die „Selbsthaftigkeit“, etwas vollkommen Natürliches. Selbstlosigkeit ist etwas Aufgesetztes, während Selbstsucht zu unserem natürlichen Wesen gehört. Solange du nicht an den Punkt kommst, wo sich dein „Selbst“ in das Kosmische auflöst, kannst du nicht wirklich selbstlos sein.

      Du kannst es vortäuschen, aber dann wirst du zum Heuchler, und ich möchte nicht, dass ihr Heuchler seid. Es ist also ein bisschen kompliziert, aber es ist verstehbar.

      Erstens gehört Selbstsucht zu eurer Natur. Das müsst ihr akzeptieren. Und wenn es zu eurer Natur gehört, selbstsüchtig zu sein, muss es einem wesentlichen Zweck dienen, sonst wäre es nicht da. Nur aufgrund eurer Selbstsucht habt ihr überlebt und für euch gesorgt – sonst wäre die Menschheit längst ausgestorben. Stell dir mal ein Kind vor, das nicht selbstsüchtig wäre, das ohne Selbstsucht geboren wäre. Es könnte nicht überleben, es würde sterben – denn sogar Atmen ist selbstsüchtig, Essen ist selbstsüchtig. Es gibt Millionen von Menschen, die hungern – und du isst? Es gibt Millionen von Menschen, die krank und gebrechlich sind und im Sterben liegen – und du bist gesund?

      Würde ein Kind ohne die natürliche Mitgift der Selbstsucht geboren, könnte es nicht überleben. Warum solltest du einer Schlange ausweichen, die dir zu nahe kommt? Soll sie dich doch beißen! Aber deine Selbstsucht beschützt dich, sonst wärest du der Schlange ausgeliefert. Wenn ein Löwe dich anspringt, um dich zu töten, lass dich ruhig töten! Das ist wahre Selbstlosigkeit. Der Löwe ist hungrig, und du lieferst ihm sein Fressen. Wer bist du, dich dagegen zu wehren? Du solltest dich nicht schützen, solltest nicht kämpfen. Am besten präsentierst du dich dem Löwen gleich auf einem Teller – das ist wahre Selbstlosigkeit! Alle diese Religionen haben Dinge gelehrt, die völlig unnatürlich sind. Das ist ein Aspekt davon.

      Ich lehre das Natürliche. Ich lehre euch, natürlich zu sein, absolut natürlich, auf schamlose Weise natürlich. Ja, ich lehre die Selbstsucht. Das hat noch keiner vor mir gesagt; dazu hatte noch keiner den Mut.

      Aber das Erstaunliche an der ganzen Geschichte ist, dass sie alle selbstsüchtig sind. Weshalb quält sich denn ein Jaina-Mönch so sehr? Er verfolgt eine Absicht: Er möchte die höchste Befreiung erlangen, mit all ihren Freuden. Es ist überhaupt kein Opfer, nur ein Kuhhandel. Er ist ein Geschäftsmann, denn seine Schriften verheißen ihm: „Du wirst es tausendfach zurückbekommen.“ Und dieses Leben ist im Grunde sehr kurz – nur siebzig, achtzig Jahre, das ist gar nicht so lang. Wenn man siebzig Jahre an Freuden opfert für eine ganze Ewigkeit an Freuden, ist es ein guter Tausch! – Ich halte das nicht für selbstlos. Und weshalb haben die Religionen euch gelehrt, der Menschheit zu dienen? Was ist das Motiv, was ist das Ziel? Was ist der Gewinn? Vielleicht hast du dich das noch nie gefragt. Es geht gar nicht ums Dienen.

      Es gibt eine alte Geschichte aus China, die ich sehr liebe:

      Ein Mann fiel in einen Brunnen. Es war ein großes Fest, eine riesige Menschenmenge hatte sich versammelt, und es gab einen ein Höllenlärm. Die Leute vergnügten sich und tanzten und sangen, und alles Mögliche passierte – darum hörte keiner den Mann hineinfallen. Damals waren die Brunnen in China nicht durch eine Mauer abgeschirmt; sie lagen ungeschützt und offen da. Im Dunkeln konnte man leicht einen falschen Schritt tun und unversehens in einen Brunnen fallen.

      Der Mann fing an zu schreien: „Hilfe!“ Da kam ein buddhistischer Mönch vorbei. Eigentlich ist ein buddhistischer Mönch an einem solchen Fest gar nicht interessiert – oder zumindest sollte er es nicht sein. Ich weiß nicht, was ihn dort hintrieb. Schon allein die Tatsache, dass er dort war, lässt auf eine unbewusste Sehnsucht schließen, etwas zu erleben und zu sehen, wie die Leute ihren Spaß hatten: „Alle diese Leute werden zur Hölle fahren, aber ich komme als Einziger in den Himmel!“

      Als der Mönch an dem Brunnen vorbei kam und den Mann schreien hörte, blickte er hinunter. Der Mann rief: „Gut, dass du mich gehört hast! Alle sind so beschäftigt und keiner hört mich bei diesem СКАЧАТЬ