Название: Machs mir richtig geil | Erotische Geschichten
Автор: Michelle Marks
Издательство: Bookwire
Жанр: Языкознание
Серия: Erotik Geschichten
isbn: 9783862779918
isbn:
Endlich hatte es der ältere Mann geschafft, sein Auto aus der Parklücke zu fahren. Mit elegantem Schwung besetzte Mark den freigewordenen Platz und eilte dann durch den Regen in die Raststätte, um sich einen Cappuccino zu gönnen.
Nach gut einer halben Stunde – aus dem Cappuccino waren zwei geworden, dazu war ein Croissant und ein nettes Gespräch mit einem französischen Ehepaar gekommen – schlenderte Mark gemütlich in Richtung seines Parkplatzes.
Der Regen hatte deutlich nachgelassen, was seine Laune sprunghaft besserte, und er freute sich richtig auf die Weiterfahrt. An seinem Auto angekommen, bemerkte er auf einem der zahlreichen, den Rand säumenden Abfalleimer eine Gestalt, die ihm irgendwie bekannt vorkam. War das nicht der Anhalter, den er vorhin an der Ausfahrt gesehen hatte? Mark schaute absichtlich weg und bediente seine Fernsteuerung, um die Autotür zu entriegeln. Er öffnete die Tür, zupfte sich noch schnell das Hemd zurecht und wollte gerade einsteigen, als ihn plötzlich jemand von der Seite ansprach: »Könnten Sie mich mitnehmen? Egal wohin, nur Richtung Süden?«
Weniger die Tatsache, dass ihn jemand ansprach, als vielmehr der flehentliche Klang einer jungen Frauenstimme, ließ Mark überrascht aufblicken. Fast hätte er es sich denken können. Da stand die Gestalt, die vorhin noch auf dem Abfalleimer gesessen und die er absichtlich ignoriert hatte, tatsächlich vor ihm und sprach ihn an.
»Nein!«, knurrte er in Richtung Stimme und fügte, sich seiner eigenen Schroffheit wohl bewusst werdend, etwas freundlicher hinzu: »Ich nehme grundsätzlich niemanden mit. Sie wissen ja …« den Rest seines letzten Satzes ließ er unausgesprochen, in der Annahme, er würde wohl auch so bedeutend genug klingen, um seine Ablehnung zu untermauern.
»Haben Sie etwa Angst vor mir?« Ein helles Lachen kam von der zierlichen Erscheinung.
Mark schaute sich die junge Frau näher an. Sie hatte ihre Kapuze zurückgeworfen und strahlte ihn aus den blausten Augen an, die er je gesehen hatte. Sie war noch jünger, als er dem Klang ihrer Stimme nach gemutmaßt hätte. 16, höchstens 17 Jahre alt war sie, knapp über 1,60 cm groß und schlank. Der zierliche Eindruck wurde durch den viel zu weiten Regenumhang, der an ihr herumschlabberte, noch verstärkt. Sie hatte ein ovales, schönes, frisches Gesicht, aus dem vorwitzig eine süße Nase herausschaute, schön geschwungene, volle, rote Lippen, die ihre spätere Sinnlichkeit schon mehr als erahnen ließen, und blondes, halb langes Haar, das von blauen Strähnen durchsetzt war. Über den Augen lagen schmale, schwungvoll geformte Augenbrauen, die ihre blauen Augenseen zusätzlich betonten. Beim Lachen blitzen ihre weißen Zähne, und als sie sprach, warf sie ihren Kopf mit selbstbewusstem Schwung zurück.
»Sie müssen wissen, ich stehe hier schon über eine Stunde, aber bei diesem Scheißregen, oh Entschuldigung, ich meine natürlich bei diesem …« Sie suchte nach einem adäquaten Ausdruck, aber es schien ihr auf die Schnelle keiner einzufallen.
»Mistwetter?«, bot Mark ihr an. Einen Moment verwirrt, blickte sie ihn an.
»Oh, Sie können ja auch normal reden,« meinte sie dann lächelnd. »Ich darf mich vorstellen: Ich heiße Julia und möchte nach Italien zu meinen …« – sie stockte einen Moment, bevor sie fortfuhr – »… Großeltern. Sie wohnen in Como. Sie wissen aber nicht, dass ich komme. Es soll eine Überraschung sein.«
Mark kratzte sich hinter dem rechten Ohr. Das tat er unbewusst immer dann, wenn er überlegte. Sollte er seinem Grundsatz untreu werden? Nun ja, passieren konnte wohl nichts und ein wenig Unterhaltung auf der langen Fahrt konnte eigentlich auch nicht schaden. Ein letztes Zögern von ihm, ein aufmunterndes Lächeln ihrerseits, dann nickte er und erwiderte auf ihre stumme Frage: »Also gut, ausnahmsweise. Geben Sie mir Ihr Gepäck und steigen Sie drüben ein!«
Er legte ihre kleine Reisetasche in den Kofferraum und setzte sich auf den Fahrersitz. Julia hatte es sich daneben schon – so weit es mit dem angelegten Sicherheitsgurt eben ging – bequem gemacht. Ihr Regenmantel? Rasch schaute Mark nach hinten, wo sein zweitbestes Jackett lag. Gott sei Dank, der Regenmantel lag nicht darauf, sondern knapp daneben. Er beugte sich nach hinten und beförderte ihn auf den Boden. Dort konnte er auf dem Teppichboden trocknen, ohne seine teure Jacke zu beschmutzen.
»Können wir?«, fragte er seine Begleiterin. Diese schaute sich neugierig im Auto um und blickte dann unternehmungslustig nach vorn.
»Ich bin bereit!«, meinte sie dann. »Und vielen Dank erst mal, dass Sie mich erlöst haben!«
Mark spürte, dass er ein wenig verlegen wurde. Er kannte sich selbst nicht mehr, aber schon schien er Julias Gegenwart zu genießen, und das irritierte ihn, war sie doch noch ein halbes Kind.
Während sie die Auffahrt hinauffuhren und beschleunigten, musterte er seine Beifahrerin verstohlen von der Seite. Sie gefiel ihm, ohne Zweifel. Sie hatte eine angenehme Stimme, brachte eine gewisse jugendliche Unbekümmertheit in seinen heutigen Tag und außerdem war sie trotz ihrer Jugend – oder gerade deswegen? (Mark war sich darüber noch nicht im Klaren) – attraktiv. Nein, das war das falsche Wort. Sie war …
Julia wandte ihm ihr noch regenfeuchtes Gesicht zu, strahlte ihn mit blitzenden Augen an und eröffnete ihm: »Heute ist mein Glückstag. Das habe ich schon heute früh gewusst.« Sie ließ allerdings offen, was sie damit meinte. Dann lehnte sie sich entspannt in ihren Sitz zurück und rekelte sich wohlig.
»Wie heißt du eigentlich?« Unbekümmert war Julia zum »Du« übergegangen.
Mark war es nicht gewohnt, von Jüngeren geduzt zu werden, er schluckte. »Mein Name ist Kempfert. Mark Kempfert. Du … du kannst ruhig Mark zu mir sagen!«, versuchte er noch, die Situation zu retten. Ein bisschen albern kam er sich schon vor, aber Julia schien es nicht zu stören.
»Prima!«, sagte sie. »So heißt mein Lieblingssänger auch. Der Name gefällt mir gut.«
Sie lehnte sich im Sitz zurück und schloss die Augen. Mark musste immer wieder hinüberschauen. Eine feine Linie führte von ihren Augenbrauen bis zum rechten Mundwinkel. Regenspuren, dachte Mark. Sie trug ein einfaches weißes T-Shirt, außerdem eine blaue, etwas weiter geschnittene Jeans. Ihre bloßen Füße steckten in Sandalen. Den rechten Fuß zierte ein kleines, schlichtes Goldkettchen, das die zarte Bräune ihrer Haut betonte. Ihre noch kleine Brust hob und senkte sich bei jedem Atemzug. Mark bemerkte, dass sie keinen BH unter dem T-Shirt trug, denn ihre Brustwarzen zeichneten sich deutlich ab.
Verlegen wandte er den Blick wieder ab. Es war nicht seine Art, Frauen anzustarren, Machotypen konnte er nicht ausstehen. Er selbst war geschieden – eine Jugendliebe, die nicht zu einem guten Ende hatte führen können. Seitdem hatte er hin und wieder Frauenbekanntschaften, aber nichts Ernstes. Mark wollte sich einfach nicht festlegen. Ein trautes Heim und womöglich Kinder. Nein, das entsprach nicht seiner Vorstellung von einem erfüllten Leben. Lieber war er mit seiner Firma verheiratet, einer großen, bundesweit agierenden Hoch- und Tiefbaufirma, in deren Auftrag er im Moment unterwegs war, um günstige Gelder lockerzumachen.
Diese Gedanken gingen ihm durch den Kopf, während er sein Auto über die Autobahn jagte. Ab dem Karlsruher Kreuz, an dem viele Autos Richtung Stuttgart abgebogen waren, waren die Spuren wesentlich freier geworden, hinzu kam, dass der Regen endgültig der Sonne Platz gemacht hatte und die Fahrbahn wieder trocken war.
Er schielte hinüber zu seiner Beifahrerin. Sie hatte die Augen wieder geöffnet und schaute ihn ihrerseits an. Er fühlte sich verunsichert durch ihre ruhige, so gar nicht mehr jugendliche Art.
»Wie alt bist du und hast du eine Familie?« Ihre Stimme klang entspannt und СКАЧАТЬ