Tarzan – Band 2 – Tarzans Rückkehr. Edgar Rice Burroughs
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Название: Tarzan – Band 2 – Tarzans Rückkehr

Автор: Edgar Rice Burroughs

Издательство: Bookwire

Жанр: Языкознание

Серия: Tarzan bei Null Papier

isbn: 9783962817961

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СКАЧАТЬ war. Das ein­zi­ge, was ihm an ihr auf­ge­fal­len, war ein Ring von be­son­de­rer Ar­beit an der Hand, die Ro­koff er­fasst hat­te. Er be­schloss des­halb, auf die Fin­ger der weib­li­chen Pas­sa­gie­re, die ihm be­geg­nen wür­den, zu ach­ten, um die Dame zu ent­de­cken, die Ro­koff ver­folg­te, und zu er­fah­ren, ob er sie noch wei­ter be­läs­tigt habe.

      Als Tar­zan sei­nen Stuhl auf dem Ver­deck wie­der auf­ge­sucht hat­te, muss­te er über die zahl­rei­chen Bei­spie­le mensch­li­cher Grau­sam­keit, Selbst­sucht und Ge­häs­sig­keit nach­den­ken, de­ren Au­gen­zeu­ge er ge­we­sen war von dem Tage an, wo er vor vier Jah­ren zum ers­ten Mal ein an­de­res mensch­li­ches We­sen im Dschun­gel er­blickt hat­te: den glat­ten schwar­zen Ku­lon­ga, des­sen ge­schick­ter Pfeil an je­nem Tage Kala, die große Äf­fin, ge­tö­tet und den jun­gen Tar­zan der ein­zi­gen Mut­ter, die er je ge­kannt, be­raubt hat­te.

      Er dach­te auch an die Er­mor­dung Kings durch den Ma­tro­sen Sni­pes mit dem Rat­ten­ge­sicht, an die Aus­set­zung des Pro­fes­sors Por­ter und des­sen Ge­fähr­ten durch die Meu­te­rer der »Ar­row«, an die Grau­sam­keit der schwar­zen Krie­ger und Frau­en Mbon­gas ge­gen ihre Ge­fan­ge­nen und an die klein­li­che Miss­gunst der bür­ger­li­chen und mi­li­tä­ri­schen Be­am­ten der West­küs­ten-Ko­lo­nie, wo er zum ers­ten Mal in die Kul­tur­welt ein­trat.

      Mein Gott, sag­te er zu sich selbst, sie sind alle gleich. Be­trü­gen, mor­den, lü­gen, sich zan­ken, und al­les das für Din­ge, die die Tie­re im Dschun­gel nicht be­sit­zen möch­ten: Geld, um sich die An­nehm­lich­kei­ten wei­bi­scher Schwäch­lin­ge zu ver­schaf­fen. Und bei al­le­dem sind sie durch tö­rich­te Ge­wohn­hei­ten ein­ge­engt, die sie zu Skla­ven ih­res un­glück­li­chen Lo­ses ma­chen, wäh­rend sie fest glau­ben, dass sie, die Her­ren der Schöp­fung, die ein­zig wah­ren Freu­den des Le­bens ge­nie­ßen. Es ist die tö­rich­te Welt, auf die Frei­heit und das Glück im Dschun­gel zu ver­zich­ten, um in jene Welt ein­zu­tre­ten.

      Als er da saß, hat­te er plötz­lich das Ge­fühl, dass er hin­ter sei­nem Rücken be­ob­ach­tet wur­de, und der alte In­stinkt des wil­den Tie­res brach durch die dün­ne Tün­che der Kul­tur. Tar­zan dreh­te sich so schnell her­um, dass die Au­gen der jun­gen Dame, die ihn heim­lich an­ge­se­hen hat­te, nicht ein­mal Zeit hat­ten, sich zu sen­ken, ehe die grau­en Au­gen des Af­fen­menschen einen fra­gen­den Blick in sie hin­ein­ge­wor­fen hat­ten. Dann, als sie sich senk­ten, sah Tar­zan, dass sich eine schwa­che rote Wel­le über ihr jetzt halb ab­ge­kehr­tes Ge­sicht brei­te­te.

      Er lä­chel­te in sich hin­ein über das Er­geb­nis sei­ner kul­tur­lo­sen, un­ga­lan­ten Hand­lung, denn er hat­te sei­ne ei­ge­nen Au­gen nicht ge­senkt, als er den Bli­cken der jun­gen Dame be­geg­ne­te. Sie war sehr jung und sehr hübsch. Sie kam ihm et­was be­kannt vor, so­dass er sich frag­te, wo er sie wohl schon ge­se­hen habe.

      Er nahm sei­ne vo­ri­ge Stel­lung wie­der ein und be­merk­te nun, dass sie auf­ge­stan­den war und das Deck ver­ließ.

      Als sie vor­bei­ging, wand­te er sich um, um ihr nach­zu­se­hen, weil er hoff­te, einen An­halts­punkt zur Fest­stel­lung ih­rer Per­sön­lich­keit zu ent­de­cken.

      Er wur­de nicht ganz ent­täuscht, denn beim Wei­ter­ge­hen er­hob sie eine Hand ge­gen die schwar­ze Haar­fül­le ih­res Na­ckens – die ei­gen­tüm­li­che Be­we­gung, die die Frau­en ma­chen, wenn sie ver­mu­ten, dass sie von hin­ten be­ob­ach­tet wer­den – und da­bei er­kann­te Tar­zan an ei­nem Fin­ger ih­rer Hand den kunst­voll ge­ar­bei­te­ten Ring, den er kurz vor­her an dem Fin­ger der ver­schlei­er­ten Dame be­merkt hat­te.

      Es war also die­se schö­ne jun­ge Frau, die Ro­koff ver­folg­te. Tar­zan hät­te gern ge­wusst, wer sie war und in wel­chem Ver­hält­nis ein so lieb­li­ches Ge­schöpf zu dem ro­hen, bär­ti­gen Rus­sen stand.

      Am Abend schlen­der­te er nach der Abend­mahl­zeit nach vorn und un­ter­hielt sich bis nach Ein­tritt der Dun­kel­heit mit dem zwei­ten Of­fi­zier. Als die­ser durch die Pf­licht an­der­wei­tig in An­spruch ge­nom­men wur­de, lehn­te Tar­zan sich trä­ge an die Re­ling und sah dem Spiel des Mond­lich­tes auf den sanft da­hin­rol­len­den Wel­len zu. Er war halb durch einen Kran ver­deckt, so­dass die zwei Män­ner, die sich nä­her­ten, ihn nicht sa­hen. Wäh­rend sie vor­über­gin­gen, fing Tar­zan ge­nug von ih­rem Ge­spräch auf, um sich ver­an­lasst zu se­hen, ih­nen zu fol­gen. Er woll­te er­fah­ren, wel­che Teu­fe­lei sie aus­span­nen. Er hat­te die Stim­me Ro­koffs er­kannt und ge­se­hen, dass Paw­lo­wi­tsch sein Beglei­ter war.

      Es wa­ren nur we­nig Wor­te, die Tar­zan auf­fan­gen konn­te: … Und wenn sie schreit, so wür­de sie, bis – das Wei­te­re hat­te er nicht mehr ver­stan­den, aber das Ge­hör­te ge­nüg­te, um den Aben­teu­er­geist wie­der in ihm zu be­le­ben, und so be­hielt er die bei­den Män­ner im Auge, als sie jetzt rasch weiter­schrit­ten. Er folg­te ih­nen bis zum Rauch­zim­mer, aber sie blie­ben am Ein­gang ste­hen, of­fen­bar lang ge­nug, um sich zu über­zeu­gen, ob je­mand, des­sen Auf­ent­halt sie fest­zu­stel­len wünsch­ten, da­bei sei.

      Dann gin­gen sie so­fort aufs Pro­me­na­den­deck zu den Ka­bi­nen ers­ter Klas­se. Hier muss­te Tar­zan bes­ser auf­pas­sen, um nicht ent­deckt zu wer­den, und das ge­lang ihm auch. Als die bei­den Män­ner vor ei­ner der po­lier­ten Hart­holz­tü­ren ste­hen blie­ben, schlich er sich in den Schat­ten ei­nes Gan­ges, kaum zwölf Schrit­te von ih­nen ent­fernt.

      Auf ihr Klop­fen frag­te eine weib­li­che Stim­me auf fran­zö­sisch: Wer ist da?

      Ich bin es, Olga – Ni­ko­laus! war die Ant­wort in Ro­koffs be­kann­tem Kehl­laut. Darf ich hin­ein­kom­men?

      Wa­rum hörst du nicht auf, mich zu ver­fol­gen, Ni­ko­laus? kam die Stim­me durch die dün­ne Tür. Ich habe dir nie et­was zu­lei­de ge­tan.

      Komm, komm, Olga, dräng­te der Mann in ver­söhn­li­chem Tone. Ich will nur ei­ni­ge Wor­te mit dir spre­chen. Ich tue dir nichts und will nicht in dei­ne Ka­bi­ne tre­ten, aber ich kann mei­ne Bot­schaft nicht durch die Tür ru­fen.

      Tar­zan hör­te, wie die Sperr­klin­ke drin­nen knack­te. Er trat et­was aus sei­nem Ver­steck her­aus, um zu se­hen, was ge­schä­he, so­bald die Tür ge­öff­net war, denn er konn­te nur an die un­heil­vol­len Wor­te den­ken, die er ei­ni­ge Mi­nu­ten vor­her auf dem Deck ge­hört hat­te: … Und wenn sie schreit, so wür­de sie.

      Ro­koff stand ge­ra­de der Tür ge­gen­über. Paw­lo­wi­tsch hat­te sich flach an die ge­tä­fel­te Wand am Ende des Gan­ges ge­drückt. Die Tür wur­de ge­öff­net. Ro­koff trat halb in den Raum und stand mit dem Rücken ge­gen die Tür, wo­bei er im Flüs­ter­ton mit der Frau sprach, die Tar­zan nicht se­hen konn­te. Dann hör­te er die Stim­me der Dame, lei­se, doch laut ge­nug, um ihre Wor­te zu un­ter­schei­den. Nein, Ni­ko­laus, sag­te sie, es ist nutz­los. Dro­he so viel du willst, ich wer­de nie­mals in dei­ne For­de­rung ein­wil­li­gen. Bit­te, ver­lass das Zim­mer; du hast kein Recht hier. Du hast ver­spro­chen, nicht her­ein­zu­kom­men.

      Gut, Olga, ich wer­de nicht ein­tre­ten, aber ehe ich mit dir fer­tig СКАЧАТЬ