Abenteuer auf den Inseln: Nonnis Erlebnisse auf Seeland und Fünen. Jón Svensson
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      Jón Svensson

      Abenteuer auf den Inseln: Nonnis Erlebnisse auf Seeland und Fünen

      Mit Bildern von Bert Jäger

      Saga

      Abenteuer auf den Inseln: Nonnis Erlebnisse auf Seeland und FünenCoverbild/Illustration: Shutterstock Copyright © 1927, 2019 Jón Svensson und SAGA Egmont All rights reserved ISBN: 9788711446119

      1. Ebook-Auflage, 2019

      Format: EPUB 2.0

      Dieses Buch ist urheberrechtlich geschützt. Kopieren für gewerbliche und öffentliche Zwecke ist nur mit Zustimmung von SAGA Egmont gestattet.

      SAGA Egmont www.saga-books.com und Lindhardt og Ringhof www.lrforlag.dk

      – a part of Egmont www.egmont.com

      1. Neuen Abenteuern entgegen

      Meine Kahnfahrt mit dem kleinen Valdemar über das große, herrliche Meer bis zur fernen schwedischen Küste, unsere seltsamen Abenteuer auf dem Saltholm, das „tote Schiff“, die Möwen, die Seeräuber, die nächtliche Wanderung drüben im dunklen Walde, die Eule, der große Hund und die Waldhütte . . ., wie war all das doch wundervoll schön gewesen! 1

      Ich konnte es nicht vergessen, und das Sehnen nach neuen, ähnlichen Abenteuern wurde immer stärker in meiner jungen Brust. Inzwischen hatte bei Dr. Niehaus in der König-Knud-Schule das fröhliche Schulleben wieder begonnen. Ich lernte und schrieb meine Aufgaben mit Lust und Freude, ohne deshalb die gewohnten Knabenstreiche und die munteren Abenteuer zu vernachlässigen.

      „Diese Mischung von Ernst und Spaß braucht eben ein rechter Schulbub“ — meinte ich —, „und wenn man es nicht zu wild treibt, läßt sich beides ganz gut vereinigen.“ Unartig wollte ich beileibe nicht sein — ein Kopfhänger aber erst recht nicht! Nun war der warme Sommer da. Jetzt mußte ich wieder hinaus!

      Ein neuer, großer Ausflug mußte bald gemacht werden. Aber wohin? Ich wußte es noch nicht.

      Da kam mir auf einmal der Gedanke, einen Besuch bei meinem kleinen Freund Valdemar zu machen. Ihn mußte ich um Rat fragen.

      Ich begab mich zu ihm und lud ihn zu einem Spaziergang ein.

      Wir gingen nach der Meeresküste, zu derselben Stelle, wo wir im Frühjahr die Einzelheiten unserer Kahnfahrt nach Schweden besprochen und festgelegt hatten. Dort fanden wir die nämliche Bank wieder und setzten uns darauf.

      „Valdemar“, fing ich an, „weißt du, warum ich dich zu diesem Spaziergang eingeladen habe?“

      „Nein, Nonni.“

      „Ich habe es getan, weil ich dir etwas sehr Wichtiges zu sagen habe.“

      Valdemar schaute mich mit seinen großen Augen an und erwiderte: „Und was ist das, Nonni?“

      „Wir müssen wieder einen Ausflug machen.“

      Voll Freude rief Valdemar aus: „Einen Ausflug! Wie damals . . . nach Schweden!“

      „Ja, Valdemar, wie damals —.“

      „Aber wohin, Nonni?“

      „Das ist es gerade, was ich noch nicht weiß, und deshalb wollte ich jetzt darüber mit dir reden.“

      Valdemar warf einen prüfenden Blick über die gewaltig große Meeresfläche, die sich vor uns bis zum Horizont hin ausdehnte. — Dann deutete er mit der Hand geradeaus und sagte:

      „Dort liegt Malmö. Da waren wir das letzte Mal.“ Dann wandte er sich nach links, zeigte schräg nach Schweden hinüber und fuhr fort: „Dort aber liegt die schöne kleine schwedische Stadt Helsingborg, der dänischen Stadt Helsingör gegenüber, da wo Hamlet gelebt hat, und auf dem Wege dorthin liegt die kleine schwedische Insel Hven, wo der große dänische Astronom Tycho Brahe sein Schloß Uranienborg gebaut hat. — Sollten wir nicht vielleicht dorthin fahren?“

      Ich sprang auf die Bank und suchte in der gewiesenen Richtung die Insel Hven. Sie lag ganz richtig mitten im Sund wie der Saltholm, nur viel nördlicher. Die Stadt Helsingborg konnte ich aber nicht sehen. Sie lag wohl zu weit entfernt.

      „Das wäre ganz gewiß eine schöne Fahrt“, sagte ich zu Valdemar. „Aber ich habe doch an etwas anderes gedacht.“ Wir sprangen wieder von der Bank herunter und setzten uns nebeneinander. Valdemar schaute mich fragend an.

      „Ich will es dir sagen, Valdemar“, fuhr ich nach einer kleinen Weile fort. „Ich glaube, daß es besser wäre, wenn wir diesmal zur Abwechslung einen Ausflug ins Land hinein machen würden.“

      „Das glaube ich auch“, unterbrach mich sofort der Kleine. „Das wäre auch weniger gefährlich als auf dem Meere. — Aber wohin, Nonni?“

      „Ich habe mir einen Ausflug gedacht durch die großen Wälder der Insel Seeland.“

      „Das ist ein feiner Plan, Nonni. Aber nach welcher Richtung möchtest du gehen?“

      „Ich habe noch kein bestimmtes Ziel, Valdemar. Ich möchte nur, wenn möglich, die ganze Insel durchqueren.“

      „Das würde aber ein weiter Weg werden, Nonni! Er wäre noch viel länger als von hier über den Sund nach Schweden.“

      „Das weiß ich, Valdemar. Es würde uns mehrere Tage kosten, wenn wir zu Fuß gehen müßten. Aber vielleicht könnten wir irgendwo ein Pferd einfangen und einen Teil des Weges reiten. Dann ginge es ja viel schneller.“

      „Das ist wahr. Aber wie könnten wir uns ein Pferd verschaffen?“ frug mein kleiner Freund.

      „Das weiß ich nicht. Ich glaube aber, daß wir irgendwo auf dem Wege eines finden werden. Gibt es nicht wilde Pferde in den Wäldern hier herum?“

      „O nein, das glaube ich nicht, Nonni. Und fremde Pferde auf dem Wege zu nehmen, das wäre doch etwas gefährlich.“

      „Man muß nicht zu bange sein, Valdemar. Etwas muß man doch wagen. Sonst kommt man niemals an ein Ziel. Auf Island bin ich oft auf wilden Pferden herumgeritten mit meinem Bruder Manni. Wir haben nie dabei Unglück gehabt.“

      „Auf Island . . . das will ich dir schon glauben, aber hier ist es anders, Nonni! Hier laufen die Pferde nicht wild herum wie auf Island.“

      „Nun, wenn keine Pferde zu finden sind, dann werden wir wohl was anderes entdecken, vielleicht einen Esel.“

      „Einen Esel! O nein, Nonni, einen Esel finden wir noch viel weniger. Hier gibt es keine Esel. Die gibt es nur im Süden.“

      „Nun gut, dann tun wir es ohne Pferd und ohne Esel, so wie es eben geht. — Jedenfalls müssen wir den Ausflug machen.“

      Wir sprachen noch eine Weile hin und her über unsern Plan. — Dann notierten wir verschiedene Sachen, die wir mitnehmen sollten: ein wenig Mundvorrat, eine Spirituslampe mit Kessel, den Revolver von früher mit den Platzpatronen und einen kleinen Kompaß.

      Aus Vorsicht machten wir schließlich unter uns ab, die ganze Sache geheimzuhalten. Wer zuviel plaudert, schafft sich nur Schwierigkeiten. СКАЧАТЬ