Würde Jesus bei IKEA einkaufen?. Tobias Faix
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Название: Würde Jesus bei IKEA einkaufen?

Автор: Tobias Faix

Издательство: Bookwire

Жанр: Религия: прочее

Серия:

isbn: 9783862567003

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СКАЧАТЬ Texten für die besten Lebenserleichterungen und unterstützen jeden Trend, der nur annähernd verspricht, Profit abzuwerfen. Gab es früher drei Fernsehprogramme, gibt es heute bis zu 48. Gab es früher zwei oder drei Jugendmagazine, so gibt es heute für jede Subkultur gleich mehrere. Was soll ich anziehen? Eine banale Frage, die beim heutigen »Markenkult« für viele zur Identitätsfrage wird. Was ist gerade im Trend? Welches Computerspiel ist im Moment »in«? Welche CDs sind in den Charts? Welche Berufe haben Zukunft? Wie kann ich in all diesen verschiedenen Trends, Strömungen und Angeboten meine eigene Identität finden?

       Zuviel ist zuviel

      Uns ist klar, dass das Leben nicht mehr einfach ist und wir in dieser Auswahl Entscheidungen treffen müssen. Aber irgendwie haben wir damit ein Problem. Es fällt uns schwer, Entscheidungen zu treffen. Vielleicht entscheiden wir uns für das Falsche und verpassen das Richtige! Das Leben ist kurz und wir wollen es genießen, alles mitnehmen und doch nichts verloren geben im Rausch von Angebot und Nachfrage. Dabei ist uns klar geworden, dass »bigger, better, faster, more« nicht alles ist und wir unsere Seelen nicht an den erstbesten »Unterhändler« verkaufen wollen. Aber wie soll das alles funktionieren? Wie können wir in unserer schnelllebigen Gesellschaft die Kontrolle über unser Leben behalten und dabei noch glücklich und zufrieden sein? Die Antwort hat Smart vor ein paar Jahren mit »reduce to the max« eingeläutet und seitdem ist eine regelrechte Hysterie von Lebenshilfen über uns eingebrochen. Hausfrauenbuddhismus und Manageryoga, Wellness und Feng Shui (Wohnen und Arbeiten im Einklang), »Besser leben mit wenig Geld« oder »Gut ist besser als perfekt« und »Die Kunst, sich das Leben leichter zu machen«. Um nur einige zu nennen.

       Holzspielzeug statt High-Tech-Handy

      Das Rezept klingt so einfach wie unglaublich: Nimm den Leuten einiges von ihrem unnötigen Ballast und lass sie wieder mit »Holzspielzeug« spielen, um es mal mit einem kindlichen Vergleich zu sagen. Mach dir wieder die grundlegenden und scheinbar banalen Dinge des Lebens wichtig! Einfachste Lebensweisheiten aus Großmutters Zeiten, angereichert mit Managementerkenntnissen der erfolgreichen Elite. So haben auch Christen die Zeichen der Zeit erkannt, Bianka Bleier und Birgit Schilling mit ihrem »Haushalts-Survival-Buch« Besser einfach – einfach besser (R. Brockhaus, Witten; 2007 in der siebten Auflage erschienen) oder Werner Tiki Küstenmacher, Ex-Pfarrer und Cartoonist, der 2001 zusammen mit Zeitmanagement-Guru Lothar J. Seiwert einen Bestseller mit Simplify your life landete (Campus, Frankfurt am Main; 2007 in der 16. »Diamant«-Auflage erschienen, weltweit zwei Millionen verkaufte Exemplare). Herzlichen Glückwunsch – und jeder, der Simplify your life liest und konsequent anwendet (das ist der Haken an der Sache ...), wird sicherlich eine verbesserte Lebensqualität spüren.

       Vom Schreibtisch zum Herzen

      So weit so gut, jedem sei ein ordentlicher Schreibtisch und ein glückliches Leben gegönnt. Und doch frage ich mich, ob das auf diese Weise gefundene Lebensglück auf Dauer auch wirklich hält. Sicher ist es gut, sich auf die wichtigsten Dinge des Lebens zu konzentrieren, nicht jedem Trend hinterherzuhecheln und Ordnung und Zufriedenheit in sein Leben zu bekommen. Biblische Prinzipien aus dem Alten wie Neuen Testament zeigen, dass Gott sich für die innere und die äußere Gestaltung unseres Lebens interessiert.

      Wir kümmern uns oft um alles Mögliche, gehen in der frommen Szene ein und aus und wollen keinen geistlichen Trend verpassen. Wir können die Zeichen der Zeit deuten, haben immer einen Blick auf Israel, diskutieren, wer und was bibeltreu ist, und erhoffen uns von der nächsten Konferenz endlich das ersehnte geistliche Feuer, das den Tretmühlen des Alltags länger als zwei Wochen standhält. Wir wollen endlich die Bibelstellen begreifen, über die schon Augustin und Luther gestolpert sind und über die wir einen super Vortrag gehört haben, ohne auch nur das Geringste zu verstehen. Ja, wir lieben es, in die Tiefe zu gehen!

      Aber vielleicht brauchten wir es wieder einfacher. Vielleicht sollte hier die »Revolte gegen das Zuviel« starten. In unserem Herzen. In unserem Handeln. In unseren geistlichen Prioritäten. Vielleicht sind die Grundbegriffe des Glaubens mal wieder dran. Gott lieben. Meinen Nächsten lieben. Ihm vorleben in Wort und Tat, was Christus mir bedeutet. Vergebung empfangen und anderen vergeben. Die ganz einfachen Dinge der Bibel wieder neu entdecken und neu aufatmen in der Gegenwart Jesu. Frommen Ballast abwerfen und meinen geistlichen Stolz besiegen. Die Bibel frei und unvoreingenommen neu entdecken und in Gottes offenen Armen grenzenlose Freiheit spüren. Das ist wahre Revolte!

       Zum Weiterdenken:

      • Bruder Lorenz, All meine Gedanken sind bei dir – In Gottes Gegenwart leben. Herausgeg. von Reinhard Deichgräber, Neufeld, Schwarzenfeld

      • Richard J. Foster, Das Geschenk der Einfachheit – Wege zum erfüllten Leben, R. Brockhaus, Witten

       »Deine Armut kotzt mich an!«

      Manchmal fällt es mir schwer, mich an die Gebote unseres Herrn zu halten, vor allem, wenn es um Nächstenliebe oder sogar Feindesliebe geht. Natürlich bin ich ein friedliebender Christ. Aber es gibt Situationen, da wünschte ich mir eher den Inhalt eines Rachepsalms als die Seligpreisungen. So erging es mir, als ich kürzlich auf einem superedlen BMW 850 Coupé den Aufkleber: »Deine Armut kotzt mich an!« sah. Alles, was an Gerechtigkeitswahn in mir vorhanden war, bäumte sich auf und ich hatte den unbändigen Wunsch, den Besitzer dieses Wagens um genau diesen ärmer zu machen. Meine Gedanken blitzten sündig in mir auf und ich überlegte für den Bruchteil einer Sekunde, ob es verdient wäre, mit meinem Schlüssel neben seinen Aufkleber: »... und mich kotzt deine geistige Armut an!« in den Lack zu ritzen. Oder wenigstens die Reifen aufzuschlitzen. Zum Glück wurden meine autonomen Aussetzer schnell von meinem frommen Verstand besiegt und ich begann, für den Besitzer des Autos zu beten.

      Nein, das hätte ich vielleicht machen sollen, habe ich aber nicht geschafft. Ich bin, um ehrlich zu sein, einfach wütend weggestapft und in meinem Hirn tanzten die verschiedensten Gedanken durcheinander. Nach einer Weile regte ich mich ab und es blieb die unangenehme Frage nach meiner sozialen Verantwortung, nach unserer Verantwortung als Christen gegenüber den Ärmsten der Armen. Klar, sie kotzen uns nicht an. Im Gegenteil, sie wecken unser Mitleid und, wenn es gut läuft, öffnen sie sogar unseren Geldbeutel. Aber ist es damit getan? Geht das Leben nicht so schnell weiter, dass wir uns um das normale Elend gar nicht kümmern können? Weiter bis zum nächsten Missionsvortrag, in dem einen die dickbäuchigen Kinder mit ihren fliegenverklebten Augen so notvoll anschauen, dass wir wieder unseren Geldbeutel öffnen, unser Gewissen beruhigen und ...

      ... und was sagt Jesus? Bitte, kein frommes Ende, kein moralischer Schluss; ist das Leben nicht hart genug? Ja, weil wir uns oft nur um uns selber drehen und die Augen verschließen vor denen, die Gott liebt. Wir kreisen um unsere Alltagsprobleme, sind dabei chronisch unzufrieden und versinken in Selbstmitleid. Dabei vergessen wir, dass wir unseren Glauben ohne Angst ausüben können, ohne bedroht, gefoltert oder getötet zu werden – im Gegensatz zu drei Milliarden Menschen auf der Erde. Wir vergessen, dass wir Essen im Kühlschrank, Kleider am Leib, ein Dach über dem Kopf und einen Platz zum Schlafen haben und somit reicher als 75 Prozent der Menschen dieser Erde sind. Dass – wenn wir Geld auf der Bank und in unseren Portemonnaies haben – wir zu den privilegierten acht Prozent dieser Welt gehören. Schon wieder vergessen?

      Gott stellte sich sowohl im Alten als auch im Neuen Testament auf die Seite der Armen, der Ausgestoßenen, der Vertriebenen. Gott ist ein Gott der Gerechtigkeit, auch der sozialen Gerechtigkeit. Gott freut sich nicht am Elend dieser Welt, sondern er hat uns den Auftrag gegeben, etwas dagegen zu tun! Wir haben Verantwortung, nicht nur für unser eigenes geistliches Süppchen, СКАЧАТЬ