Hasse mich nicht. Jessa James
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Название: Hasse mich nicht

Автор: Jessa James

Издательство: Bookwire

Жанр: Языкознание

Серия: Liebe mich nicht Duett

isbn: 9783969878651

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СКАЧАТЬ Verbindung auch nicht.

      Er starrt mich bloß einige Sekunden an. Ich merke, dass es etwas gibt, das er sagen möchte, aber er sagt nichts. Und ich bin ein zu großer Angsthase, um ihn zu fragen, was er denkt.

      Ich wende den Blick ab. „Ähm, denkst du, wir sollten jetzt Naturwissenschaften lernen?“

      Sich räuspernd nickt er. „Yeah. Äh… yeah. Ich lerne gerade Physik, versuche Geschwindigkeit und Beschleunigung zu kapieren. Es ist… eine Herausforderung.“

      „Super“, sage ich mit erzwungener Freude. Innerlich denke ich, dass ich wünschte, ich hätte erst gar nicht zugestimmt, hierher zu kommen. Aber ich will nicht, dass er das weiß. „Dann also Geschwindigkeit!“

      Jameson wirft mir einen misstrauischen Blick zu, während er sein Naturwissenschaftsbuch hervorkramt. Er öffnet es, aber legt seine Hand auf die Seite.

      „Bist du okay?“

      Seine schwarz-braunen Augen blicken suchend in mein Gesicht.

      „Immer doch“, kontere ich und tippe auf das Buch, um seine Aufmerksamkeit darauf zu lenken. „Komm schon, lass uns die Grundlagen der Physik lernen.“

      Ich schiebe seine Hand aus dem Weg und beginne, zu lesen. Er verlagert irgendwann seine Aufmerksamkeit auf das, was wir lesen. Ich stoppe mehrere Male und erkläre ihm die Dynamik dessen, wovon wir reden, ausführlicher. Er hört zu und nickt und stellt hier und da eine Frage.

      Wir gehen die wichtigen Informationen zu Geschwindigkeit und Beschleunigung durch und dann leite ich ihn durch ein paar der mathematischen Gleichungen, die das Buch vorschlägt. Ich lasse ihn einige der Beispielgleichungen lösen.

      An einem Punkt, als er über das Blatt gebeugt ist und seine Antwort notiert, seufze ich. Es ist ein irgendwie sehnsuchtsvoller Laut, ganz zufällig und eigentlich durch nichts im Besonderen provoziert.

      Es ist einfach Jameson als Ganzes. Ihm dabei zuzuschauen, wie er irgendetwas tut, ist ziemlich vergnüglich, aber ihm dabei zuzuschauen, wie er etwas Neues lernt? Etwas, bei dem ich ihm helfen kann?

      Das lädt geradezu zum Schwärmen ein. Also seufze ich.

      Er sieht zu mir hoch und ich laufe rot an. Ertappt.

      „Was?“, fragt er.

      „Nichts“, antworte ich und schüttle den Kopf. „Nichts, mach weiter.“

      „Du benimmst dich merkwürdig“, sagt er.

      „Nein, das tue ich nicht.“ Ich nehme einen Schluck von meinem Latte, als würde mich das vor meiner eigenen Verlegenheit bewahren.

      „Das tust du!“, beharrt er. Er legt den Stift auf den Tisch. „Warum benimmst du dich so merkwürdig?“

      „Jameson –“, beginne ich, verärgert, dass wir dieses Gespräch überhaupt führen.

      Er bedenkt mich mit einem harten Blick. Ich rutsche leicht auf meinem Stuhl hin und her. Er senkt die Stimme.

      „Weißt du, nur weil wir nicht mehr miteinander vögeln, heißt das nicht, dass du nicht mehr mit mir reden kannst. Ich bin immer noch die gleiche Person.“

      Mein Gesicht wird sofort scharlachrot. „Jameson, du… du folgst einfach nicht im Geringsten dem angemessenen Trennungs-Protokoll.“

      Seine Augenbrauen heben sich. „Dafür gibt es ein Protokoll?“

      Ich starre ihn finster an. „Ja! Und du bist einfach so… du trampelst einfach darauf herum, als gäbe es das gar nicht. Aber glaub mir, es existiert aus gutem Grund.“

      „Das Protokoll?“

      „Ja!“

      Es entsteht eine Sekunde, in der er innehält. Ich kann sehen, dass er irgendeine Art Überlegung anstellt und frustrierenderweise zu keiner Lösung kommt.

      „Ich schätze, ich weiß nicht, wie diese Regeln aussehen, wenn man… du weißt schon, wenn man nicht mehr zusammen ist“, gesteht er.

      „Tja, das ist offenkundig.“ Ich fühle mich wie eine Besserwisserin, als ich das sage, aber es stimmt.

      „Was genau möchtest du dann, dass ich tue?“

      Er schaut mich an, das Gesicht todernst. Unter seinem Blick sacke ich in mich zusammen wie ein Luftballon, dem die Luft rausgelassen wird.

      „Ich weiß es nicht. Ich meine…“ Ich blicke hinab auf meine Hände. „Es fühlt sich einfach so an, als… als hätte sich nichts geändert.“

      Meine Augen werden unerwartet feucht und ich schäme mich in Grund und Boden.

      „Das ist doch etwas Gutes, oder nicht?“, erkundigt er sich.

      „Nein!“, rufe ich lauter als beabsichtigt. Die Barista schaut zu mir und ich ziehe den Kopf ein. Aber dennoch kann ich mich nicht davon abhalten, weiterzureden. „Du verstehst es nicht, Jameson. Du – du hast mir das Herz gebrochen!“

      Er erstarrt auf seinem Platz, sein Gesicht schockiert. „Ich – ich meine, ich wollte das nicht, Emma. Ich schwöre.“

      Er streckt seine Hand aus, um meine zu berühren, doch ich reiße sie vom Tisch. Ich stehe auf, wütend und verletzt, und mache mich daran, zu gehen.

      „Whoa, whoa, Emma“, sagt Jameson, springt auf und blockiert mit seinem großen Körper meinen Weg zum Ausgang. „Warte nur eine Sekunde.“

      In meinen Augen brennen unvergossene Tränen. Meine Stimme ist kaum mehr als ein Flüstern. „Lass mich gehen.“

      „Es tut mir leid“, sagt er. „Das tut es wirklich. Alles ist meine Schuld, okay?“

      „Es ist nicht okay! Ich bin hier, obwohl ich es nicht will, und tue dir einen Gefallen. Und du dringst in meinen persönlichen Freiraum ein und hältst mich vom Gehen ab…“

      Eine Träne läuft über und schlängelt sich ungehindert meine Wange hinab. Seine Miene wirkt gequält.

      „Weine nicht. Bitte weine nicht“, fleht er mich an. „Ich werde mich bemühen, die Regeln zu befolgen, okay? Egal, was du sagst, ich werde es tun.“

      Ich streiche die Träne von meiner Wange und hole tief Luft. Sein schuldbewusster Gesichtsausdruck zerrt an meinem Herz. Jetzt fühle ich mich schlecht, weil ich schuld daran bin, dass er sich schlecht fühlt.

      „Lass mich darüber nachdenken. Ich… ich möchte dich unterrichten, so wie es vorher war, aber…“ Ich schüttle den Kopf und blicke nach unten. „Es tut immer noch so weh.“

      „Ich werde dir Zeit geben, wenn es das ist, was du brauchst“, versichert er mir. „Nur… sag bitte nicht, dass du dich nicht mehr mit mir treffen kannst, in geselliger Hinsicht.“

      Ich schaue zu ihm hoch. „Ich sagte, ich werde darüber nachdenken. Das ist alles, was ich dir momentan versprechen kann.“

      Er seufzt СКАЧАТЬ