Hasse mich nicht. Jessa James
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Название: Hasse mich nicht

Автор: Jessa James

Издательство: Bookwire

Жанр: Языкознание

Серия: Liebe mich nicht Duett

isbn: 9783969878651

isbn:

СКАЧАТЬ will, ich weiß nicht, wie ich die Kraft hätte finden sollen, Nein zu sagen. Er hat mich sitzen gelassen und mich schlecht behandelt und dennoch hätte ich sofort die Chance ergriffen, das alles nochmal zu tun.

      Wie erbärmlich bin ich eigentlich?

      Zum Glück wollte mich Jameson nur wegen meines Gehirns. Das ist die verflixte Geschichte meines Lebens, genau das. Er flehte mich an, ihm beim Lernen für seinen GED zu helfen, und wie eine Idiotin stimmte ich zu.

      Ich bin so, so dumm. Dumm und erbärmlich.

      Ich parke mein Coupé auf einem Parkplatz vor dem Coffee Shop. Als ich nach der Uhrzeit schaue, stelle ich fest, dass ich etwas zu früh für unser Treffen dran bin. Ich schnappe mir meine Handtasche, laufe in den kleinen Laden und lächle, weil es hier so gemütlich ist. Von den nicht zu einander passenden Sofas bis hin zu den eklektischen Kunstwerken an den Wänden schreit dieser Laden für mich einfach ‚chill hier für immer‘.

      Auf meinem Weg zur Theke bemerke ich die in die Jahre gekommene Espressomaschine und das junge, hippee Personal. Das Mädchen, das kommt, um mich zu bedienen, ist eine junge Latina, die taillenhohe Denimshorts trägt und etwas, das wie ein schwarzes Balletttrikot aussieht.

      „Hey“, sagt sie und nickt mir zu. Sie verschiebt ein paar der Teller mit Scones und Muffins unter dem Tresen und drängt mich nicht zur Eile.

      „Hey. Kann ich einen kleinen Latte haben? Und…“ Ich beuge mich nach vorne, um das Gebäck zu inspizieren. „Was kannst du mir empfehlen?“

      „Mmm… ich mag die glutenfreien Pop Tarts“, antwortet sie und deutet darauf. „Sie sind wirklich gut dafür, dass sie glutenfrei sind.“

      „In Ordnung, ich probiere einen.“ Ich lächle sie an, während sie meine Bestellung eintippt, bezahle mit Karte und sehe mich dann nach einem Tisch um.

      Letzten Endes entscheide ich mich für einen der Bartische in der gegenüberliegenden Ecke, da ich das Gefühle habe, dass ein Sofa als Sitzgelegenheit wirklich die falsche Botschaft senden würde. Ich nehme meinen Latte und meine Pop Tart und setze mich dann auf den hohen Stuhl.

      Während ich mein krümeliges Gebäck esse und darauf warte, dass Jameson kommt, sehe ich mich um. Die Wände sind in einem dunklen Lila gestrichen und überall hängen Kunstwerke. Ich schaue aus dem riesigen bodentiefen Fenster zu meiner Linken und entdecke Jameson, der in Richtung Laden schlendert. Seine Silhouette zeichnet sich vor dem Hintergrund des Strandes ab.

      Dunkle Haare, einige Tage alte Stoppeln auf seinem Kinn und Wangen, groß und breit. Ich schlucke, als mir bewusst wird, dass er seine Ledermotorradjacke und schwarze Jeans trägt. Ihn in dieser Jacke zu sehen, weckt Sehnsucht in mir.

      Er ist nach wie vor so umwerfend, dass allein in seiner Nähe zu sein mich leicht aus der Bahn wirft. Er kommt herein, sieht mich und läuft zu mir.

      „Hey“, sagt er und stellt seinen Rucksack ab. „Oh, du hast dir schon was geholt. Ich wollte dir eigentlich kaufen, was auch immer du willst, dafür, dass du mir hilfst.“

      Ich zucke mit den Achseln. „Ist schon in Ordnung.“

      Er wirkt verblüfft. „Okay, lass mich mir nur schnell etwas holen. Dann können wir anfangen.“

      Ich trommle mit den Fingern, während er zur Theke läuft. Als er in der Schlange wartet, erröte ich leicht bei dem Gedanken daran, dass ich Evie anflehen muss, über ihren Job zu reden in der Hoffnung, dass sie dabei kleine Informationsbröckchen über Jameson fallen lässt. Wenn das der Fall ist, quetsche ich sie so beiläufig ich kann aus, aber sie durchschaut mich jedes Mal.

      Noch ein weiteres winziges bisschen Scham in meinem Alltag. Jetzt kann ich es einfach abtun, aber später, wenn ich allein in meinem Bett liege, werde ich mich an das hier erinnern.

      Jameson kommt mit einem kalt gebrühten Kaffee zurück, an dem er nippt, während er neben mir Platz nimmt. Während ich hier sitze und seine Kehle anstarre, wenn er etwas von dem Kaffee schluckt, auf seine langen Finger blicke, während er sein Glas auf den Tisch stellt, wird mir klar…

      Ich mag Jameson im Moment hassen. Ich mag wütend darüber sein, wie er die Sache mit mir beendet hat. Ich mag sogar etwas Zeit damit verbracht haben, mir vorzustellen, wie er von einem Bus überfahren wird.

      Doch nichts davon ändert die Tatsache, dass ich mich immer noch zu Jameson hingezogen fühle, jetzt genauso wie zuvor. Und ich hasse mich dafür.

      Er zieht einen Stapel Bücher aus seinem Rucksack und räuspert sich. „Alles in Ordnung bei dir?“

      Ich muss ihm einen komischen Blick zugeworfen haben oder so was. Ich drücke schnell meine Wirbelsäule durch und schiebe meine Gedanken weg.

      „Prima“, erwidere ich, wobei ich mich bemühe, ihn nicht anzufauchen. Ich nicke zu den Büchern. „Was lernen wir heute?“

      Seine Stirn legt sich in Falten.

      „Genauso wie zuvor. Ich dachte, wir könnten mit Mathe anfangen und dann Naturwissenschaften machen.“

      „Richtig. Äh… ich schätze… lass mich zu deiner Seite des Tisches rutschen“, meint er. Er schiebt seine Bücher rüber und lässt sich Zeit damit, sich auf dem Stuhl links von mir niederzulassen. Seinen Kaffee zieht er ebenfalls rüber und dann schlägt er sein Mathebuch auf.

      In diesem Coffee Shop ist es relativ kühl, sodass ich tatsächlich die Hitze spüren kann, die sein großer Körper ausstrahlt. Ich beiße auf meine Unterlippe und schimpfe mit mir, weil ich so schwach bin, wenn es um ihn geht.

      „Also, ich habe hier aufgehört bei den Differenzialgleichungen…“, erklärt er und deutet auf das Kapitel im Buch. „Aber ich war mir nicht ganz sicher, wie sie funktionieren. Es ist irgendwie so, dass ich mir die Beispiele den ganzen Tag lang anschauen kann, aber wenn ich dann eine Gleichung vor mir habe, ist mein Gehirn wie leergefegt.“

      „Ahhh.“ Ich nicke und spiele mit meiner Tasse. „Ich denke, du musst sie in Aktion sehen. Hast du Papier dabei?“

      „Klar, yeah.“ Er zieht einige leere Blätter aus seinem Rucksack zusammen mit einem Stift. Er schiebt sie vor mich. „Hier.“

      Er lässt seine Knöchel knacken. Ich schlucke und versuche, nicht auf die Stimme in meinem Kopf zu hören, die sich nur allzu gut daran erinnert, was diese Hände tun können. Wie viel Lust sie meinem Körper entlocken können, stundenlang.

      „Okay… dann lass mal sehen… zuerst musst du das Integral finden…“, sage ich. Ich leite ihn durch den Prozess und löse mehrere unterschiedliche Gleichungen mit ihm.

      Jameson beugt sich über den Tisch und beobachtet mich beim Rechnen. Er macht mich nervös, aber ich weigere mich, ihn das sehen zu lassen. Ich schaue ihm einfach nicht in die Augen und konzentriere mich stattdessen auf das Blatt und den Stift.

      Er stellt einige Fragen und stoppt mich mit einer Hand auf meinem Unterarm. Seine warmen Finger berühren die nackte Haut meines Handgelenks zum zweiten Mal und mein Puls macht einen Satz wie ein verschreckter Hase.

      Er wirft mir einen Blick zu, aber ich ziehe lediglich meinen Arm weg, räuspere mich und mache weiter.

      „Ich denke, ich verstehe es. Oder zumindest verstehe ich es genug, um den СКАЧАТЬ