Leo - Die Geschichte einer ungewöhnlichen Elfe. Eva Haring-Kappel
Чтение книги онлайн.

Читать онлайн книгу Leo - Die Geschichte einer ungewöhnlichen Elfe - Eva Haring-Kappel страница 7

Название: Leo - Die Geschichte einer ungewöhnlichen Elfe

Автор: Eva Haring-Kappel

Издательство: Bookwire

Жанр: Книги для детей: прочее

Серия: Leo

isbn: 9783960744054

isbn:

СКАЧАТЬ war, hielt ich die Plastikdose hoch und rief mit gedämpfter Stimme: „Kommt, den verputzen wir schnell, bevor sie aufwacht, sonst bleibt wieder nichts für uns über!“

      „Zu spät“, mischte sich eine inzwischen vertraute schrille Stimme direkt hinter mir ein. „Das würde dir so passen, ich möchte auch was von der süßen Speise. Du weißt ja hoffentlich inzwischen, dass ich euer Essen riechen kann, und das hier riecht besonders köstlich.“

      Missmutig sahen wir also dabei zu, wie Leo den Großteil des Kuchens verputzte.

      „Die erinnert mich an ein gefräßiges Walross“, flüsterte Benni an meinem Ohr.

      „Wenn sie so weiterisst, schaut sie auch bald so aus“, brummte ich.

      Georg schwieg, was verdächtig war, denn normalerweise ist er derjenige, der den Mund nicht halten kann. Ich blickte besorgt zu ihm hinüber, doch da platzte es auch schon aus ihm heraus: „Vielleicht bist du gar keine Elfe, sondern ein böses Alien, das beschlossen hat, uns auszuhungern. Und wenn wir dann ganz schwach geworden sind, tötest du uns und frisst unsere Gehirne.“

      „Pfui!“, schrie Leo und spuckte dabei Kuchenbrösel durch die Luft. „Was bist du dumm! Es würde sich gar nicht lohnen, dein Gehirn zu essen.“

      Alle lachten, nur ich musste plötzlich daran denken, was ich gestern Nacht beobachtet hatte. Eben, als sie laut mit Georg geschimpft und dabei den Mund so weit aufgerissen hatte, hatte sie zwei Reihen winziger, spitzer Zähne entblößt, die mich stark an das Gebiss eines jungen Hundes erinnerten. Mir war ziemlich unbehaglich zumute, doch den anderen schien nichts aufgefallen zu sein.

      „Das Baumhaus ist fertig“, wechselte ich daher das Thema, um mich wieder auf andere Gedanken zu bringen. „Du hast jetzt ein Dach über dem Kopf, kannst heute Nacht ruhig schlafen und musst nicht umherwandern.“ Das war eine Bemerkung, die nur ich und sie verstehen würden, wenn ich mich gestern Abend nicht getäuscht hatte.

      Leo schaute mich mit ihren dunklen Augen lange an, dann lächelte sie und schüttelte fast unmerklich ihren Kopf. „Ja, es ist schön geworden, aber ich muss noch einiges daran machen. Ihr könnt jetzt nach Hause gehen.“ Das war der Gipfel, sie hatte bis jetzt keinen einzigen Handgriff getan und nun redete sie so, als wäre sie Bob der Baumeister persönlich!

      Müde beluden wir den Karren mit den Werkzeugen und den Holzabfällen.

      „Wie soll es denn jetzt weitergehen?“, fragte Georg Leo schließlich, bevor wir uns auf den Heimweg machten.

      „Morgen früh, um dieselbe Zeit wie bisher, erwarte ich euch hier, wir werden dann besprechen, wie es weitergeht. Und vergesst nicht, etwas zu essen mitzubringen. Ihr könnt ja für euch auch was einpacken. So, nun wünsche ich euch eine gute Nacht und, Felix, mach nur immer dein Fenster fest zu!“

      „Was hat sie denn damit gemeint?“, wollten die anderen auf dem Heimweg von mir wissen.

      „Hab keine Ahnung“, log ich, aber mir war nicht wohl in meiner Haut. Ich glaube, die Großeltern merkten beim Abendessen auch, wie einsilbig ich war, und machten sich ihre Gedanken.

      Als ich schon im Bett lag, kam Opa zu mir ins Zimmer und setzte sich neben mich. „Es ist so ein schöner lauer Abend, magst du nicht ein bisschen das Fenster aufmachen?“, meinte er mit einem Blick auf die fest geschlossenen Vorhänge.

      „Nein“, murmelte ich, „mir ist sonst kalt.“

      Besorgt fühlte er meine Stirn. „Du wirst doch nicht krank, oder?“, fuhr er mit forschendem Blick fort. „Ich kann mich doch auf dich verlassen? Ihr macht im Wald keinen Blödsinn, oder?“

      Ich schüttelte den Kopf. „Nein, ganz bestimmt nicht!“ Ich versuchte, fröhlich zu klingen.

      „Ich glaube, ich komm euch morgen einmal besuchen.“ Damit stand Opa auf, an der Tür sagte er noch: „Schlaf recht gut und träum was Schönes.“ Dann schloss er sie leise hinter sich.

      Obwohl ich furchtbar müde war, konnte ich jetzt natürlich nicht einschlafen. Eigentlich wusste ich, dass man alles mit seinen Eltern besprechen sollte, und wenn die nicht da waren, so wie jetzt in den Ferien, dann mit den Großeltern. Aber würde mir überhaupt jemand glauben? Ich hatte Angst, dass der Zauber womöglich vorbei wäre, sobald man einen Erwachsenen einweihte, das hatte ich einmal irgendwo gelesen. Und obwohl mir Leo mittlerweile ein wenig unheimlich war, fand ich unser Abenteuer mit ihr so spannend, dass ich auf keinen Fall wollte, dass es zu Ende war. Dass der Großvater uns besuchen kommen wollte, war mir daher gar nicht recht. Ich wusste nur nicht, wie ich ihn davon abhalten sollte.

      Irgendwann schlief ich doch ein und träumte lauter wirres Zeug. Ich weiß nur noch, es ging um ein großes schwarzes, zotteliges Tier, das sich ans Fußende meines Bettes gelegt hatte, und ich glaubte mich zu erinnern, dass es dort Wache hielt. Doch viel mehr wusste ich am nächsten Morgen nicht.

      *

      Kapitel 5

      Ich wachte schon sehr früh vom Signal meines Handys auf. Wendel hatte mir eine SMS geschickt. Er schrieb:

      Ich komm heute nicht. Anna ist langweilig, wenn wir

      den ganzen Tag im Wald sind. Mutter will, dass ich sie

      mitnehme. :-(

      Ich schrieb zurück:

      Bring sie einfach mit. Es ist schon alles egal. Opa will

      auch kommen und das Baumhaus sehen. :-((

      Wenig später trafen wir uns wieder bei uns auf dem Hof. Meine Oma freute sich, als sie Anna sah. Ich glaube, sie wünscht sich heimlich eine Enkelin. Wie ich darauf komme, weiß ich zwar nicht genau, aber ich denke, es ist so. Sie begann mit Wendels Schwester ein Gespräch, während ich die Gelegenheit nutzte und mit den anderen ein Stück zur Seite trat, außer Hörweite.

      „So, und was machen wir jetzt?“, flüsterte ich aufgeregt.

      „Warum hat der denn seine blöde Schwester mit?“, fragte Georg mit einem finsteren Blick auf Wendel.

      „Mein Opa will uns auch besuchen kommen“, murmelte ich.

      „Was ist denn jetzt los?!“, schimpfte Georg. „Sind denn alle verrückt geworden?“

      „Na, halten die Herren einen Kriegsrat ab?“ Das war der Großvater. Wir hatten ihn gar nicht kommen gehört. „Ich wollte euch nur sagen, den Besuch in eurem Baumhaus muss ich leider auf einen anderen Tag verschieben, mir ist nämlich etwas dazwischengekommen. Ich fahre heute in die Stadt wegen einer dringenden Besorgung. Passt schön auf euch auf und macht mir keine Dummheiten! Ich verlass mich auf euch.“ Er zwinkerte uns zu, dann ging er davon.

      „Hapü ... das ist ja gerade noch einmal gut gegangen!“, stöhnte ich.

      „Jetzt müssen wir nur noch mit deiner blöden Schwester fertig werden“, schimpfte Georg.

      „Ich bin nicht blöd!“, fauchte Anna, die plötzlich neben uns stand.

      „Na, СКАЧАТЬ