Der Rabe und sämtliche Gedichte. Эдгар Аллан По
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Название: Der Rabe und sämtliche Gedichte

Автор: Эдгар Аллан По

Издательство: Автор

Жанр: Зарубежные детективы

Серия:

isbn: 9783868208979

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      Und so der Kindheit Liebe war,

      Daß Engel neidvoll sie begehrt;

      Ihr junges Herz war der Altar,

      Auf dem als Weihrauch lag mein Hoffen

      Und Denken – damals gute Gaben,

      Denn kindlich waren sie und offen;

      Ihr Beispiel strahlte rein dem Knaben.

      Oh, warum mußte ich's verlassen,

      Um im Vertrauen auf das Feuer,

      Das innen brannte ungeheuer,

      Verwegen nach dem Licht zu fassen?

      Wir wuchsen liebend auf – zusammen –

      Durch Wildnis streifend wie das Wild;

      In Frostzeit meine Brust ihr Schild,

      Ihr Schild im frohen Sommerflammen.

      Sie sah wohl lächelnd himmelwärts,

      Mein Himmel war ihr Aug allein.

      Der Liebe Lehrer ist – das Herz:

      Wenn mitten in dem Sonnenschein

      Und jenem Lächeln – nicht etwa

      Um kleine Sorgen wettzumachen

      Noch über Schelmerei zu lachen –,

      Wenn mittendrin es wohl geschah,

      Daß ich mich warf an ihre Brust,

      Und daß, des Grundes kaum bewußt,

      Mein Geist in Tränengüssen bangte,

      Da tat's nicht not, mich zu bekennen,

      Ihr tröstend meinen Schmerz zu nennen –

      Sie, die nach keinem Grund verlangte,

      Ließ, ohne Ängste kundzutun,

      Ihr ruhiges Auge auf mir ruhn.

      Dennoch war mehr denn Liebe wert

      Mein Geist, er rang in wildem Weh,

      Da ihn – allein auf Bergeshöh –

      Der Ehrgeiz neuen Ton gelehrt;

      Ich lebte einzig nur in dir:

      Die Welt und alles, was sie hier

      In Erde, Luft und Meer umfaßt –

      All ihre Lust – all ihre Last

      Gab neue Freude; ideale

      Traumnächtig dunkle Nichtigkeiten –

      Dunklere Nichtse, doch reale,

      (Schatten – und schattenhafteres Gleiten

      Von Licht) auf Nebelschwingen kamen

      Und wurden also, wirr vereint,

      Dein Bildnis und – ein Name – Name!

      Zwei Dinge, fremd – doch eng vereint!

      Ehrsüchtig, Vater, war dein Sohn.

      Kanntest du Leidenschaft? – Nein, nein!

      Ein Ärmster sann ich einen Thron

      Der halben Welt als mein – als mein,

      Noch grollend über niedres Los.

      Und doch, es waren Träume bloß,

      Die mit dem Dampf des Taus verflogen

      Gleich jedem andern Traum, vom Strahl

      Der Schönheit lieblich angezogen,

      Der meinem Geist das Dunkel stahl.

      Wir schritten beide auf der Krone

      Weit hohen Bergs, der niederschaute

      Auf stolz getürmte Felsenthrone,

      Auf Wald, der Höhen überbaute,

      Auf Hügel, die sich talwärts senkten

      Und tausend Quellen Leben schenkten.

      Ich sprach zu ihr von Ruhm und Macht,

      Geheimnisvoll, als sollte dies

      Gerede zu nichts anderm taugen

      Als nur zum Spiel; in ihren Augen

      Las ich, vielleicht zu unbedacht,

      Ein Fühlen, das Verstehen hieß.

      Ihr klar Erröten schien zu schön

      Zu kleiden königliche Höhn,

      Als daß es immerfort allein

      Licht in der Wildnis sollte sein.

      Dann hüllte ich mich selbst in Glanz,

      Mit eingebildeter Krone auf –

      Nicht war's, daß Phantasie allein

      Mich hold geschmückt mit ihrem Kranz,

      Nein, daß im großen Menschenhauf

      Der Löwe Ehrsucht lahm und klein

      Sich duckt vor eines Wächters Hand,

      Nicht wie in Wüsten, wo der starke,

      Der wilde giert, mit ihrem Marke

      Zu schüren seines Feuers Brand!

      Blick um dich jetzt auf Samarkand!

      Ist sie nicht Königin der Erde?

      Sind alle Städte mehr denn Herde

      Vor ihrer hohen Herrscherhand?

      Steht sie erhaben nicht, allein,

      Im Glanz, den je die Welt gekannt?

      Fiel sie – könnt nicht ihr ärmster Stein

      Der Sockel eines Thrones sein? –

      Und wer ihr Herrscher? Timur – er,

      Den das erstaunte Volk allda

      – СКАЧАТЬ