Название: Coltkampf am Rio Grande: Western Exklusiv Sammelband 7 Romane
Автор: Pete Hackett
Издательство: Readbox publishing GmbH
Жанр: Вестерны
isbn: 9783745214345
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Ein paar Soldaten standen vor den Saguaros. Ihr geputztes Messingzeug schimmerte in der Sonne.
Rizzos und Dwarf kamen erst über eine halbe Stunde nach dem Vormann, Chet lehnte zu dieser Zeit an der Wand. Sein Pferd stand ein ganzes Stück tiefer im Canyon. Rizzos führte das Pferd des Mexikaners. Vicente lag auf dem Hals des Pferdes.
Sie hielten bei Chets Hengst, stiegen ab und hoben den Capitan aus dem Sattel. Er wurde an die Felswand gesetzt und von Dwarf vorsorglich gefragt, ob es so ginge. Aber Vicente gab darauf keine Antwort.
»Der ist reichlich bockig«, maulte Rizzos. »Richtig ungehörig, wenn man bedenkt, was für einen Senf wir mit ihm machen!«
Chet studierte die Armeekarte. Als die Partner zu ihm traten, zeigte er, wo sie sich befanden, deutete den Canyon hinauf und dann auf eine zweite, weiter nördlich gelegene Schlucht.
»Beide Wege müssten uns zu den Stieren bringen. In ungefähr der gleichen Zeit.«
Dwarf und Rizzos schauten ihn fragend an.
»Wenn der Gobernator wirklich die Ruhe hat, bis zum Einbruch der Nacht zu warten, werden wir versuchen, die Mexikaner zu täuschen. Einer schießt von dieser Seite aus. Zwei kommen von der anderen und dringen ins Kakteenfeld ein.«
»Du meinst, man kann sie so sehr ins Boxhorn jagen?« Rizzos Stimme klang zweifelnd.
»Ich hoffe es. Wir treffen uns dann bei den Stieren wieder.«
»Und wenn sie uns dort immer noch an den Fersen hängen?«, maulte Dwarf.
»Dann hatten wir gewaltiges Pech und werden den Rio Grande und die Bullhead-Ranch in Colorado nicht wiedersehen.«
Dwarf schaute sich um und fasste den Mexikaner ins Auge. »Sollten wir nicht doch versuchen, ihn zu tauschen?«
»Sinnlos und gefährlich.«
»Wieso gefährlich?«
»Weil Cuchillo dann wüsste, dass wir hier sind. Und dass wir wissen, wer bei ihm ist.«
Rizzos lachte und hieb Dwarf so heftig gegen die Schulter, dass der an die Wand gestoßen wurde. »Freut mich, dass es bei dir auch zu wünschen übrig lässt, Kleiner.«
Chet ging zu seinem Pferd und steckte die Karte in die Tasche.
Vicente beobachtete ihn, und McCoy spürte den Blick des Mannes, noch bevor er sich umwandte. Dann schauten sie sich in die Augen. Chet wartete ein paar Sekunden. Doch als Vicente nichts sagte, kehrte er zu den Cowboys zurück.
»Da drüben steckt Cuchillos gesamte Streitmacht«, sagte Rizzos gedehnt.
»Die Hälfte ohne Waffen«, schränkte Chet ein. »Aber wenn ihr den Boss lieber in der Tinte sitzen lassen wollt, könnt ihr ja wegreiten.«
»Davon war doch gar keine Rede.«
»Es klang aber danach.«
Dwarf lachte laut los. »Du trampelst ins Fettnäpfchen, ohne es zu merken, Rizzos. Ich wette, das geht noch auf die Kopfnuss im Schuppen des Ranchos zurück. Ob man so was für immer behält, Chet?«
25
Der Gobernator schritt durch die Gasse im Kakteenfeld, erreichte die Wächter am Rand und schaute zu den Bergen hinüber, die langsam in der Dunkelheit versanken.
»Noch nichts vom Capitan gesehen?«
»Nichts, Don Esteban.«
»Zum Teufel mit den Guerillas! Wie wollen die nur an mein Geld kommen, wenn sie sich nicht zeigen?«
»Ich dachte, Sie wollten den Gringo …« Der Soldat brach ab, als ihn der böse Blick des wütenden Gobernators traf.
»Ja, den Gringo müssen die Halunken wie eine Kröte schlucken. Aber den wollen sie ja nicht. Mein Geld sticht denen in die Augen! Der Neid zerfrisst sie. Weil sie es zu nichts brachten, diese kleinen, dreckigen Wühlmäuse!«
Die Sierra Puerto Frio versank in der Nachtschwärze.
Cuchillo wandte sich ab, lief durch die finstere Gasse zurück und erreichte die lichtere Mitte. Zwei Tümpel befanden sich im Kakteenfeld. Der eine wurde von den Soldaten umlagert. Eine brennende Sturmlaterne stand im Sand und beleuchtete die fast nackten Gestalten zwischen den Uniformierten. Der zweite Tümpel lag hinter den Saguaros zwanzig Yard nördlich. Dort lag John Corcoran gefesselt auf dem Boden. Zwei Wächter liefen vor ihm auf und ab.
Teniente Bandera stand auf und nahm Haltung an, als der Gobernator im Lichtkreis der Lampe erschien. Aber die Verletzung hinderte daran, gerade Haltung anzunehmen.
Cuchillo verzog das Gesicht beim Anblick des Mannes.
Don Sancho, der etwas abseits hockte, seufzte vernehmlich.
Cuchillo wirbelte herum. »Ist etwas?«
»Wir sollten nach Hause reiten«, murmelte der bleiche, in Schweiß gebadete Don Sancho.
»Jammerlappen!« Cuchillo stampfte um die Soldaten herum, an den Kakteen vorbei und längs des zweiten Wasserloches zu John Corcoran.
Die beiden Wächter blieben so weit wie möglich entfernt rechts und links stehen.
»Wo sind die Guerillas?«, brüllte Don Esteban.
»Haben Sie wirklich immer noch nicht begriffen, dass ich mit den Leuten nichts zu tun haben kann? Was ist nur mit Ihnen los, Cuchillo? Sind Sie deswegen schon mal bei einem Arzt gewesen?«
»Du kleine, weiße Ratte wagst es, Don Esteban zu beleidigen?«, schrie Cuchillo außer sich, beugte sich hinunter, packte den Rancher, hob ihn etwas hoch und schleuderte ihn zur Seite.
John Corcoran konnte dem brutalen Mann noch in die Kniekehlen treten, dann schrammte er auf den harten Sand.
Cuchillos Knie gaben nach, aber er konnte sich fangen, riss den Colt aus dem Holster und zielte auf den Rancher.
»Nein, nein, du wolltest ihn doch gegen Rea tauschen!«, schrie Don Sancho kreischend.
Fluchend ließ der Gobernator den Revolver sinken und schaute über die Schulter.
Don Sancho stand bebend neben dem Tümpel.
Cuchillo wandte sich jäh ab und ging zur anderen Seite zurück.
»Liegt nicht so faul herum!«, schrie Cuchillo die Soldaten an.
Sie sprangen mit den Gewehren in den Händen auf und hasteten zu ihren Pferden.
Fluchend ging der Gobernator weiter.
»Wir landen alle noch in der Hölle«, flüsterte einer der seiner Uniform beraubten Soldaten. »Wir gehen СКАЧАТЬ