Im Paarungsfieber. Grace Goodwin
Чтение книги онлайн.

Читать онлайн книгу Im Paarungsfieber - Grace Goodwin страница 8

Название: Im Paarungsfieber

Автор: Grace Goodwin

Издательство: Bookwire

Жанр: Языкознание

Серия: Interstellare Bräute Programm

isbn: 9783969690413

isbn:

СКАЧАТЬ mit dem Wort “Wir”.

      Ich erreichte den dritten Soldaten, hob ihn von den Füßen und schleuderte ihn nach oben, bis sein Rücken parallel zum Boden lag. Er zappelte wehrhaft, wollte mich packen und mich dazu bringen, ihn loszulassen. Jeder einzelne Hive unterschätzte die Atlanische Bestie. Vielleicht hatten sich unsere Stärke und Übermacht nicht herumgesprochen, weil jeder Hive, der uns über den Weg lief, ausgeschaltet wurde. Dieser hier schien ebenfalls zu glauben, dass er es mit mir aufnehmen konnte.

       Richtig.

      Stattdessen aber rammte ich seinen Rücken auf den steinigen Boden und verdrehte ihm den Schädel fest genug, um das knack-knack-knack seiner Knochen zu hören, als seine Wirbelsäule und metallischen Implantate zerbarsten und sein Körper im Todeskampf zuckte und buckelte.

      Als ich aufblickte, war Ang bereits dabei, unserer Einheit in Richtung Transportplattform hinterher zu eilen.

      Ich stand auf und wollte mich ebenfalls auf den Weg machen, als ich einen Schrei hörte.

      Ein Mensch. Ich kannte dieses Geräusch. Jemand war in Schwierigkeiten.

      Der Laut kam aus einer engen Schlucht hinter dem Felsbrocken, aus derselben Richtung, aus der die jetzt toten Hive-Soldaten gekommen sein mussten, bevor sie uns in die Hände gefallen waren.

      Ein kurzer Blick auf meine Einheit zeigte, dass sie mir ein gutes Stück voraus waren. Kommandant Wulf stand jetzt auf einem Hügel, die Transportplattform befand sich dahinter und gleich einem Rammbock, der in eine Puppenstube krachte, war er dabei, mit Hive-Aufklärern und Soldaten nur so um sich zu schmeißen. Körper flogen ihm zu Füßen und die restlichen Kriegsfürsten, fast allesamt im Bestienmodus, hatten die Transportplattform beinahe erreicht. Unsere Krieger stürmten ihnen hinterher, Prillonen und Erdlinge, Trionen und Krieger jeder anderen Rasse oder Spezies, die Teil der Flotte waren, während die Atlanen den Weg freiräumten, damit alle anderen zurück auf das Schlachtschiff transportieren konnten.

      “Schnell.” Ich sprach zu niemanden, aber meine Bestie war aufgebracht. Wir wurden Zeuge, wie hunderte Hive-Kämpfer die schmalen Breschen auf weniger als einer Meile vor der Transportplattform überrannten. Sollten sie die Plattform erreichen, bevor unsere Krieger den Planeten verlassen hatten, dann würde es für die Zurückgebliebenen keine Rettung mehr geben.

      Wir waren dabei, die Schlacht zu verlieren, denn die Hive schwärmten in sehr viel größeren Zahlen als angenommen aus. Kommandant Karter war kein Dummkopf. Er würde seine Leute zurückrufen, sie umorganisieren und in ein paar Tagen erneut zuschlagen.

      Ich konnte entweder meiner Einheit folgen und von diesem blutigen Felsbrocken herunter transportieren, oder ich konnte versuchen, dem Erdling in der Schlucht zur Hilfe zu kommen und bis morgen ausharren. Die Extraktionskoordinaten lagen nicht weit entfernt. Ich konnte mich nachts über versteckt halten und morgen einen Transport anmelden, mit einem verängstigten, kleinen Menschen im Schlepptau. Die Hive konnten genauso wenig wie wir die metallischen Felsformationen mit ihren Sensoren überwachen. Mit den Felsen und Spalten als Versteck würden sie uns niemals aufspüren und ausschalten können. Sie würden nur angreifen, wenn sie uns gesehen hätten. Wenn wir ihnen also nicht in die Quere kämen, dann würden wir ziemlich sicher sein.

      Noch ein Schrei aus Richtung Schlucht, diesmal vor Zorn, und ich hatte mich entschieden. Oder besser gesagt, die Bestie hatte entschieden und ich war nicht gewillt, mit ihr zu verhandeln. Ich konnte es nicht. Ich war viel zu außer mir.

      Ich stürmte um den Felsen herum und preschte in die Schlucht, dunkelgraue und schwarze Felsformationen bildeten einen langen, engen Korridor, der sich etwa über eine Meile erstreckte. Ich konnte den Ausgang am anderen Ende sehen, als ob der Boden sich dort geöffnet hatte, nur ein bisschen, und nur dort.

      Hinter mir und überall sonst auf diesem gottverlassenen Planeten waren die Felsen rot oder braun; so weit das Auge reichte ein Meer aus monochromen Farben, eine Wüste aus Stein.

      Hier aber war das Gestein schwarz, grau und silbern, das Innere des Planeten war sichtbar geworden, wie Muskeln unter der Hautschicht bei einem tiefen Schnitt. Als ob der Planet aufgeplatzt und seine Innereien hervorgequollen waren.

      Vor mir standen drei Hive. Auf halber Höhe der Schlucht hatten sie jemanden in die Falle gejagt. Ich erkannte den zaghaften Körper und die Panzerung eines Menschen, der die Felswand hochkletterte, um ihnen zu entkommen. Er trug die Uniform der menschlichen ReCon-Einheiten. Auf dem Boden verteilt lagen die Leichen von mindestens einem Dutzend Hive-Soldaten und vier weiteren Erdlingen.

      Keiner regte sich.

      Der Mensch kraxelte an der Felsklippe hoch und klammerte sich insektenhaft an die unebenen Felsvorsprünge. In der Felswand war die Öffnung einer Höhle erkennbar, der Eingang funkelte wie eine Diamanthalskette auf einem weiblichen Dekolleté, wenn das Licht auf ihn fiel. Der Erdling war offensichtlich zur Höhle unterwegs. Ein cleverer Zug, denn die Höhle bot Schutz, zumindest zeitweise. Und sie bot Überblick. Vielleicht wollte der Erdling dort den letzten erbitterten Widerstand leisten.

      Warum aber knallten die Hive den Erdling nicht einfach von der Felswand runter? Warum kletterten sie hoch? Warum nicht …

      Ich kniff die Augen zusammen und die Bestie sendete ein leises Fauchen durch meinen Brustkorb. Was war hier los? Ich pirschte mich näher heran, diesmal ohne anzugreifen. Selbst meine Bestie hielt sich zurück. Nie zuvor hatte ich so etwas wie diese Hive hier gesehen und ich hatte fast ein Jahrzehnt lang im Kampf zugebracht. Es waren keine Aufklärer oder Soldaten. Es handelte sich um etwas gänzlich anderes.

      Sie wirkten nicht nur sonderbar, sondern sie feuerten auch nicht auf den Erdling, nein, sie … stellten ihm nach—

      “Kommt schon!” Der Erdling brüllte ihnen zu, verspottete sie und die Ansage kam eindeutig von einer Frauenstimme. Die Bestie in mir erstarrte, als die Stimme durch meinen Körper drang und direkt in meinen Schwanz wanderte.

       Mir!

      Die Bestie brüllte nicht, sondern flüsterte das Wort, sie rollte es über meine Zunge, als würden wir einen edlen Atlanischen Wein kosten. Sie fragte mich nicht und sie bat mich auch nicht um Erlaubnis oder Zustimmung. Sie informierte mich einfach nur über den Sachverhalt.

      Ich ignorierte sie, für den Moment. Jahrelang hatte ich von einer sanften, willigen Frau geträumt, um sie für mich zu beanspruchen. Das Fieber beeinträchtige eindeutig mein Urteilsvermögen, aber jetzt war nicht der passende Zeitpunkt, um sich mit der Bestie anzulegen.

      Ich war zu weit entfernt, um ihre Stimme erkennen zu können. Ich hatte keine Ahnung, wer sie war, aber meine Bestie wusste es scheinbar sehr wohl. Das Ungetüm wollte sie und das Paarungsfieber brodelte mit wiedererwachter Stärke in mir auf, während mein Schwanz unter meiner Panzerung unbequem ersteifte.

      Und sie verhöhnte sie, lockte einen von ihnen zu sich hoch. Warum? War sie auf den Kopf gefallen? Wahnvorstellungen? Halluzinierte sie? Oder war sie einfach nur geisteskrank?

      Der seltsame Hive näherte sich der Felswand an—aber ja doch—und die Bestie folgte ihm lautlos, wie ein Raubtier schlich sie dem hinteren der Drei hinterher. Ich zwang mich dazu, nachzudenken und den ungestümen Schutzinstinkt meiner Bestie zu bändigen. Nie zuvor hatte ich auf dem Schlachtfeld derartige Lust, einen derartigen Beschützerinstinkt erlebt. Sicher, ich wollte meine Einheit und diejenigen, die wir beschützen sollten in Sicherheit wissen, aber das hier war etwas anderes. Ich verspürte eine glühende Wut, die wie siedendes Teer in meinen Adern brodelte. Es war das Aufbegehren der Bestie, die ihre Partnerin beschützen wollte.

      Sie СКАЧАТЬ