Im Paarungsfieber. Grace Goodwin
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Название: Im Paarungsfieber

Автор: Grace Goodwin

Издательство: Bookwire

Жанр: Языкознание

Серия: Interstellare Bräute Programm

isbn: 9783969690413

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СКАЧАТЬ Ich hatte nichts, keine Familie, keine Partnerin, keinen Grund weiter zu kämpfen, außer jener Bestien, die an meiner Seite kämpften. Diese Einheit war meine Familie, sie war es seit vier Jahren und ich hatte nicht das geringste Interesse, zu gehen.

      Aber mein Körper würde mir einen Strich durch die Rechnung machen. Selbst jetzt, als die Hive ausschwärmten und uns nachstellten, tobte die Bestie in mir. Mit jedem Tag wurde sie stärker. Sie wollte eine Partnerin. Bei mir brach das Fieber aus und schon bald würde ich eine echte Partnerin finden müssen. Oder ich würde sterben.

      Schon bald würde sich die Bestie mit ihren Trieben gegen mich wenden und ich würde alles und jeden töten, der mir in die Quere kam, egal ob Freund oder Feind. Das Paarungsfieber brodelte, es vergiftete mein Blut und weder bloße Willenskraft noch eigensinniger Stolz konnten die Bestie bezwingen, die wie ein Monster in meinem Inneren lauerte. Sie kannte nur ihren Paarungstrieb, sonst nichts. Für das Schlachtfeld war sie perfekt, aber zurück auf dem Raumschiff würde sie eine Bedrohung darstellen.

      “Hive!” Mein Kumpel Angher rempelte mich mit der Schulter an, als er an mir vorbeirannte, um drei Hive-Soldaten anzugreifen, die neben einem Felsklotz aufgetaucht waren und uns den Weg abschneiden wollten, oder uns von hinten aufgabeln wollten. Sie waren größer und kräftiger als die Aufklärer, die wir die letzten Stunden über zerfetzt hatten.

      Es war so viel schwerer, sie totzukriegen.

      Meine Bestie brüllte angriffslustig, als ich Ang hinterhereilte; zwei riesige Atlanische Kriegsfürsten am Abgrund, im Blutrausch. Sein prekärer—und unberechenbarer—Zustand war der Grund, warum er vor wenigen Wochen das Testprotokoll fürs interstellare Bräute-Programm durchlaufen hatte. Ich hätte es ihm gleichtun sollen, aber das Fieber hatte mich damals noch nicht so stark im Griff wie heute.

      Das Paarungsfieber war jetzt heftiger denn je und ich fürchtete, dass meine Braut mich nicht mehr retten konnte. Wer auch immer sie war. Wo auch immer sie war. Und der tödlichen Rage nach zu urteilen, die mein Kumpel Ang versprühte, würde er vielleicht dasselbe Schicksal erleiden. Man würde ihm eine Braut zuteilen und ihn zügig verpartnern, damit das Fieber vollständig abklingen konnte. Was mich betraf, so würde ich in Gewahrsam genommen und hingerichtet werden, sollte ich nicht bald eine Partnerin finden; ich wäre eine Gefahr für mich selbst und jeden, der sich in meine Nähe wagen sollte.

      Nur der Tod konnte eine Atlanische Bestie im Paarungsfieber stoppen.

      Der Tod, oder eine Partnerin. Und unverpartnerte Frauen waren innerhalb der Flotte eine Seltenheit, diejenigen, die auf den Raumschiffen lebten, waren entweder verpartnert oder es handelte sich um Soldatinnen, die so verdammt widerspenstig waren, dass ich jedenfalls nichts mit ihnen zu tun haben wollte. Eine insbesondere hatte mir schon mehr als eine schlaflose Nacht beschert, weil ich dermaßen wütend auf sie war.

      Megan Simmons. Sie war ein Mensch und seit zwei Jahren als Koalitionssoldatin in der Kampfgruppe. Vom Rang her war sie ein Captain, aber sie wechselte ständig von Einheit zu Einheit, immer auf dem Sprung. Sie war aufsässig und labil und schien ziemlich geheimniskrämerisch. Zuletzt war sie zusammen mit Captain Seth Mills in der ReCon-Einheit 3 unterwegs. In den letzten Monaten haben wir sie mehr als einmal eskortiert und beschützt. Jedes Mal hatte es den Anschein, als wollte sie absichtlich meine Geduld auf die Probe stellen. Selbst Seth, ein Mensch, den ich schätzte und respektierte und dessen Schwester mit einem meiner Atlanischen Brüder verpartnert war, konnte sie nicht im Zaum halten. Er würde ein böses Gesicht machen oder grinsen, sie aber nicht davon abhalten, mir oder sonst wem an Bord des Schiffs frech zu kommen.

      Viele Male schon wollte ich dieser kleinen Frau den Hintern versohlen, um ihr ein bisschen Vernunft beizubringen, aber sie gehörte nicht mir und würde es auch nie. Den Göttern sei Dank. Diese Frau bedeutete nichts als Ärger. Sie und ihre Einheit waren jetzt ohne Zweifel auch hier irgendwo unterwegs, sie durchkämmten die Felsschluchten, um versteckte Feinde aus ihrem Hinterhalt zu scheuchen.

      Letzte Woche war sie sogar über ein Hive-Trio gestolpert und hatte versucht es eigenhändig zu töten. Ohne die Hilfe eines Atlanen. Was hatte sie sich nur dabei gedacht? Sie und ihre Einheit waren kaum mehr als ein Selbstmordkommando und keiner dieser starrsinnigen Erdlinge schien diese Tatsache einsehen zu wollen. Scheißegal, wenn sie drauf gingen. Insbesondere diese Megan Simmons.

      Trotzdem wurde ich ganz wild vor Verlangen danach, sie übers Knie zu legen und ihr deutlich zu machen, dass sie sich umbringen wird. Keine Ahnung, warum ihre Fahrlässigkeit mich dermaßen anpisste. Keine Ahnung, warum ich mehr auf sie achtete, als auf jeden anderen Koalitionskämpfer, egal, ob männlich oder weiblich. Keine Ahnung, warum ich ausgerechnet ihr für ihre Waghalsigkeit den Arsch versohlen wollte.

      Irgendetwas stimmte nicht mit mir. Meine Bestie war dabei mich um den Verstand zu bringen, insbesondere, wenn es um Megan Simmons ging. An manchen Nächten würde ich zur Decke starren und an ihre dunkle Haut und ihr schwarzes Haar denken, an die üppige, ausgereifte Rundung ihres Arsches. Sie war groß und muskulös. Kraftvoll für eine Frau.

      Schon immer wollte ich eine Partnerin, die sich mir unterwirft, eine sanftmütige, liebevolle Frau, deren Berührungen meinen Körper und Geist besänftigen würden.

      Megan Simmons stellte alles und jeden, der ihr über den Weg lief, infrage, egal, ob Atlane, Prillone oder Erdling. Nie konnte sie die Klappe halten und sie war vollkommen furchtlos. Leichtsinnig. Verrückt.

      Und dieser Gedanke ließ meinen Schwanz hart wie Stein werden, selbst als ich mich gegen die Vorstellung zur Wehr setzte. Atlanische Frauen zogen nicht ins Gefecht. Sie legten sich weder mit Vorgesetzten an, noch gingen sie zum Angriff über. Sie waren da, um die Bestien in ihren Partnern zu besänftigen, um uns vor dem Durchdrehen zu bewahren, wenn unser Verstand nur noch töten oder ficken wollte.

      “Nyko?” Kommandant Wulfs Aufschrei ließ mich kurz halt machen. Fast hatte ich die Hive vor mir erreicht, Ang war mir einen Schritt voraus.

      “Los!” Meine tiefe Stimme dröhnte über den Rest unserer Einheit hinweg und Wulf lächelte mir zu, seine Bestie gierte offensichtlich nach mehr Chaos und Zerstörung, als die Männer uns beiden die drei feindlichen Soldaten überließen. Unsere restliche Einheit zog weiter und näherte sich der letzten Transportplattform. Wir mussten von diesem verdammten Planeten runter. Sofort.

      Ich wandte mich wieder den Hive-Soldaten zu und ihre verschreckten, silbrigen Augen blickten zu uns auf, als Ang einen von ihnen am Nacken packte und ihn einhändig vom Boden hob. Angs andere Hand fand seinen Hinterkopf und in wenigen Sekunden würde er enthauptet sein. Ang war geübt darin, ihre Körper in Stücke zu reißen. Er hatte letztes Jahr seinen Bruder an die Hive verloren und sein Hass befeuerte die Raserei seiner Bestie, eine Wut, die auch so schon extrem schwer zu kontrollieren war.

      Mein Angriffsziel zückte seine Waffe und feuerte wutentbrannt, als ich näher kam. Der Schuss versengte meine Brust und ich spürte atemberaubende Hitze, als ich ihn endlich erreichte.

      Für Angs Spielchen blieb mir keine Zeit, denn der dritte Soldat zückte seine Waffe und feuerte ebenfalls auf mich.

      Meine linke Schulter schmerzte und ich wusste, dass ich den ReGen-Stab in meinem Kampfrucksack benötigen würde, um wieder voll einsatzfähig zu sein. Aber meine Verletzungen konnten warten. Ich hatte Schlimmeres erlebt. Sehr viel Schlimmeres.

      Ich packte den nächststehenden Hive am Kopf und schleuderte ihn gegen den Felsen. Das Knirschen seiner zusammenkrachenden Knochen befriedigte mich und ich ließ den reglosen Körper zu Boden fallen und stürmte auf den dritten Soldaten zu.

      Diese verfluchten Hive. Immer kamen sie zu dritt. Drei Aufklärer. Drei Soldaten. Drei. Drei. Drei.

      Alleine СКАЧАТЬ