Der schwarze Mustang. Karl May
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Название: Der schwarze Mustang

Автор: Karl May

Издательство: Bookwire

Жанр: Языкознание

Серия:

isbn: 9783780213181

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СКАЧАТЬ Wort, sonst nehmen sie euch das Leben, weil ihr die Diebe seid. Aber auch von uns dürft ihr nicht sprechen, denn wenn sie erfahren, dass ihr uns getroffen und mit uns gesprochen habt, so erraten sie alles und ihr seid doch verloren. Werdet ihr diesem meinem Befehl gehorchen?“

      „Wir werden schweigen, als ob wir tot wären!“

      „Das fordere ich von euch, denn wenn ihr verrietet, dass wir hier gewesen sind, würden wir kommen und Rache nehmen; ihr würdet unter tausend Qualen am Marterpfahl sterben. Und nun noch eine Frage: Sind euch die Namen Iltschi und Hatatitla[17] bekannt?“

      „Nein.“

      „So heißen die Pferde von Winnetou und Old Shatterhand. Wisst ihr, wo diese stehen?“

      „Im Schuppen, der dort hinter uns liegt. Wir hörten, dass sie dorthin geschafft wurden.“

      „So sind wir mit euch fertig. Also denkt an meine Warnung und schweigt! Jetzt könnt ihr gehen!“

      Er gab jedem von ihnen einen Fußtritt und dann verschwanden sie schleunigst im Dunkel der Nacht, froh darüber, dass ihnen wenigstens das Leben geblieben war.

      „Uff! Glücklicher konnten wir nicht sein!“, sagte der Häuptling im Tone größter Befriedigung zu seinen Leuten. „Wir haben das Zaubergewehr, den Bärentöter und die Silberbüchse. Nun werden wir uns auch noch die Hengste holen, die außer meinem Mustang nicht Ihresgleichen haben.“

      „Will Tokvi Kava nach dem Schuppen gehen?“, fragte derjenige, der unter dem Namen Juwaruwa als Spion im Shop gewesen war.

      „Meint mein Bruder, dass ich die Pferde stehen lassen soll? Wenn mein Mustang nicht wäre, so würden sie die besten Pferde von einem großen Wasser bis zum anderen sein. Wir holen sie, denn sie sind wohl ebenso viel wert wie die Gewehre, die wir den gelben, langzopfigen Burschen abgenommen haben.“

      Sie schlichen sich lautlos nach dem Schuppen, dessen Tür kein wirkliches Schloss, sondern nur einen Riegel hatte, und lauschten. Drinnen ließen sich vereinzelte Hufschläge vernehmen, wenn ein Pferd mit dem Bein stampfte. Es war finster im Innern. Ein Wächter schien nicht da zu sein, sonst wäre der Raum erleuchtet gewesen.

      Der Häuptling schob den Riegel zurück, öffnete die Tür ein wenig, stellte sich so, dass er von innen nicht gesehen werden konnte, und rief halblaut einige Male in englischer Sprache hinein, als ob er ein Bekannter des etwa doch anwesenden Postens sei. Es erfolgte keine Antwort. Nun traten die vier Indianer ein.

      Die Pferde der beiden Timpes waren ganz nach hinten geschafft worden, die Rapphengste standen fast ganz vorn. Der Häuptling erkannte dies trotz der Dunkelheit sehr bald.

      „Sie stehen hier“, sagte er. „Nehmt euch in Acht! Reiten dürfen wir sie nicht, denn sie kennen uns nicht; wir müssen sie führen und werden ohnehin draußen mit ihnen zu tun bekommen, sobald sie merken, dass es fort gehen soll und ihre Herren nicht dabei sind.“

      Die Rapphengste wurden vorsichtig losgebunden und langsam hinausgeführt. Sie folgten den Komantschen zwar, ohne sich zu widersetzen, aber doch in einer Weise, die zeigte, dass sie Verdacht geschöpft hatten. Die Tür wurde wieder verriegelt und dann entfernten sich die Indsmen mit ihrem kostbaren Raub. Der tiefe, weiche Schlamm, den der Regen gebildet hatte, ließ die Schritte der Menschen und der Tiere nicht hörbar werden.

      Tokvi Kava fühlte sich außerordentlich befriedigt von dem Streich, den er den beiden berühmten, von ihm aber so sehr gehassten Männern heute spielen durfte. Er war seiner Sache vollständig sicher und hegte die Überzeugung, am heutigen Abend ganz fehlerlos schlau gehandelt zu haben. Und doch irrte er sich. Er hatte in seiner Rechnung einiges vergessen, nämlich den Scharfsinn der beiden Bestohlenen und die vorzüglichen Eigenschaften sowie die ebenso gute Dressur der Pferde, die nicht gewohnt waren, ohne Erlaubnis ihrer Herren fremden Menschen zu gehorchen. Der größte Fehler jedoch, der von ihm begangen worden war, bestand darin, dass er den Chinesen seinen Namen genannt hatte. Er nahm zwar mit Sicherheit an, dass sie nichts verraten würden, aber einem Winnetou und seinem weißen Freund gegenüber war das eine unverzeihliche Unvorsichtigkeit.

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