Lago Maggiore Reiseführer Michael Müller Verlag. Marcus X. Schmid
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Название: Lago Maggiore Reiseführer Michael Müller Verlag

Автор: Marcus X. Schmid

Издательство: Bookwire

Жанр: Книги о Путешествиях

Серия: MM-Reiseführer

isbn: 9783956548611

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СКАЧАТЬ und teuer: Das Filet vom Angus­rind oder vom Pferd wird auf heißem Stein ser­viert, der Gast überwacht die Garzeit; die Country-Kar­tof­feln passen hervorragend dazu. Das Poulet lief Zeit seines Lebens frei auf den „Terreni alle Maggia“ herum, einem alt­eingesessenen land­wirt­schaftlichen Be­trieb in Ascona. Geöffnet ab 17 Uhr, Mo Ru­he­tag. Via Borghese 14, Tel. 091-7514044.

      Die Piazza Motta, die Seepromenade, fasst das Leben in Ascona kon­zen­triert zusammen: sehen und gesehen werden, flanieren, Dolce­farniente und stets die großartige Kulisse des oberen Lago Maggiore im Blick.

      An der Seepromenade von Ascona

      Durch die Maggia getrennt, teilen sich Ascona und Locarno das Delta. Im Unter­schied zum größeren Locarno, das noch ein komplexes Wirt­schafts­leben kennt, ist As­cona praktisch voll­stän­dig auf den Tourismus aus­ge­richtet, vom Fischerdörfchen re­den nur noch weltfremde Nostalgiker. Zu den frühen Touristen gehörten die Künst­ler und Weltverbesserer auf dem Monte Verità (siehe dort), der ganz große Boom setzte dann in der Nachkriegszeit ein. Das Wirtschaftswunder schwappte über die Al­pen an die Ufer des Sees, der deutsche Mittelstand entdeckte Ascona als Ur­laubs­des­ti­na­tion, Neureiche bau­ten sich gleich ihr eigenes Ferien­domi­zil - As­cona punk­tete sich zur Marke, in Rüsselsheim wurde der „Opel Ascona“ aus der Taufe ge­ho­ben.

      Heute wird in Ascona nicht mehr so viel gebaut; zum einen ist das Pflaster sünd­haft teu­er geworden, zum anderen ist für Neubauten ohnehin fast kein Platz mehr. Die Zu­züg­ler aus den Boom­jahren sind geblieben und ge­al­tert, oft sind es schon deren Söh­ne und Töchter, die mit dem Cabrio vor den Toren Asconas auf Park­platzsuche sind. Doch das das soll Sie nicht davon ab­halten, sich in ein Café an der See­pro­me­na­de zu setzen, dem bunten Trei­ben, den ein- und ausfahrenden Schif­fen zuzu­schau­en und das süße Nichts­tun zu genießen.

      Sehenswertes

      Piazza Motta: Was den Locarnesen die Piazza Grande, ist den Asconesen ihre Pi­az­za Motta. Im Unterschied zu Locarno sitzt man in Ascona direkt am See. Sonst aber gilt auch hier: sehen, ge­sehen werden, flanieren. Gaukler, Ak­kordeonspieler und andere Stra­ßen­musi­kanten empfangen die Ausflügler der ankommenden Schif­fe.

      Der Name des Platzes ehrt Giuseppe Motta, einen stramm konservativen Poli­tiker, der von 1912 bis 1940 in der Schwei­zer Regierung saß. Historiker strei­ten darüber, ob seine zweifellos vor­handenen Sympathien für Musso­lini und Franco mit der eid­ge­nös­si­schen Neutralitätspolitik vereinbar waren. Die Asconesen kümmert dies nicht: Motta hat in ihrem „Collegio Papio“ (siehe unten) die Schulbank ge­drückt.

      Casa Serodine: Familiensitz der Asconeser Stuckateure

      Casa Serodine: Das zweifellos schönste Bürgerhaus der Stadt steht gegenüber der Kir­che und war einst Fa­mi­liensitz der Asconeser Stuckateure Se­rodine, die ihr Ver­mö­gen in Rom mach­ten und sich als reiche Rück­wanderer ein bau­li­ches Denk­mal setz­ten. Die viel­fo­to­gra­fier­te barocke Fas­sa­de mit ihren alle­go­ri­schen Stuckar­bei­ten über den Fens­tern wird Giovanni Battista Serodine zu­geschrieben. Mög­li­cher­weise hatte auch sein Vater und Lehrmeister, Haus­ei­gentümer Cristoforo Se­ro­di­ne, seine künst­lerische Hand mit ihm Spiel.

      Chiesa Santi Pietro e Paolo: Die ba­ro­cke, dreischiffige Pfarreikirche mit dem nicht zu über­sehenden Campanile, gleich neben der Casa Serodine, zeigt einen vollstän­dig mit Fresken aus­ge­schmückten Chor. Auch hier ist die Künst­lerfamilie Serodine ver­treten, dies­mal mit Giovanni, der in Rom als Ma­ler von Caravaggio die Chiaros­curo-Tech­nik (Hell-Dunkel-Male­rei) ab­schau­te und es damit zu einiger Be­rühmt­heit brachte. Die Al­tar­ta­fel, im obe­ren Teil die Krönung Mariä, im unte­ren die Präsentation des Schweiß­tuchs Vero­ni­kas, gehört zu sei­nen Spät­werken, die Fresken links und rechts des Ein­gangs („Die Söh­ne des Ze­be­däus“, „Die Jünger in Emmaus“) stam­men aus sei­ner frühes­ten Zeit als Maler.

      Collegio Papio: Die Anlage wurde der Chie­sa Maria della Misericordia (15. Jh.) um 1600 beigegeben und be­sticht vor al­lem durch die doppelte Log­gia im lom­bardi­schen Stil. Früher war das Kol­le­gium von Ascona bekannt als Pries­ter­schmie­de, heute wird es als pri­vate ka­tho­li­sche Mittelschule ge­führt. Schüler und Schülerin­nen aus der Umgebung kämp­fen sich hier durch bis zur Matura (Abitur); wer von weit­her kommt, hat die Mög­lich­keit, im Internat zu wohnen. Wundern Sie sich also nicht, wenn Sie den ma­le­ri­schen Innen­hof nicht in aller Ruhe be­wun­dern können.

      Die Chiesa Santa Maria della Mi­se­ri­cor­dia mit ihrer Kassettendecke wartet im Chor mit zahlreichen spätgotischen Fres­ken auf, deren Motive dem Alten und Neuen Testament entstammen.

      Santuario della Madonna della Fon­tana: Eine Wallfahrtskirche, die fast keine mehr ist - außer für Picknicker. Am Fuß des Monte Verità findet man eine turm­lose, etwas herunter­ge­kom­me­ne Kir­che, meist ist sie geschlossen. „Eine Re­novie­rung der Kirche ist mit­tel- bis lang­fristig vorgesehen“, lässt der Pfarrer von Ascona verlauten und will sich wei­ter nicht festlegen. Vor dem Gottes­haus steht eine Votiv­kapelle, ebenfalls turm­los, und in ihr der Brun­nen, dessen Quell­wasser der Legende zu­folge einer stum­men Schä­fe­rin wieder zur Sprache ver­half und damit am Ur­sprung des Wall­fahrts­orts steht. Al­lein, der Brun­nen spen­det kein Wasser mehr, und die drei an­ge­ketteten Schöpf­löf­fel wirken wie sinn­entleerte Requisiten einer fer­nen Zeit.

      Mitten im mondänen Ort: Campanile der Kirche von Ascona

      Collegio Papio - streng lombardischer Stil

      Lebendiger geht es im Anbau der Kirche zu, der als Gruppenunterkunft dient, und noch lebendiger im „Grotto Ma­don­na della Fontana“, das vor allem an Wo­chen­en­den gern aufgesucht СКАЧАТЬ