Stille Wasser sind auch nass. Mila Roth
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Название: Stille Wasser sind auch nass

Автор: Mila Roth

Издательство: Bookwire

Жанр: Языкознание

Серия: Spionin wider Willen

isbn: 9783967110456

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СКАЧАТЬ ihr zu. »Nicht dass Sie glauben, wir würden Sie jetzt permanent überwachen. Das ist natürlich nicht der Fall.«

      »Oh ja, natürlich.« Janna entspannte sich wieder. »Das hatte ich ganz vergessen.«

      »Ich hoffe, Sie haben keine anderen Verpflichtungen am Wochenende?«

      »Nein.« Zögernd schüttelte Janna den Kopf. »Nur eine Sitzung des Landfrauenvorstandes, aber wenn ich da mal fehle, ist das nicht so schlimm. Es geht nur um die nächsten Termine für die Kochvorführungen unserer Vorsitzenden, da muss ich nicht zwingend mit dabei sein.«

      »Warum werde ich eigentlich nie vor einem Einsatz gefragt, ob ich schon etwas vorhabe?« Markus hatte den Hefter bereits aufgeschlagen und die ersten Seiten überflogen.

      Walter ging nicht darauf ein. »Die ID-Abteilung arbeitet bereits an Ihren Ausweisen und Lebensläufen. Ein entsprechendes Szenario mit Webseite Ihres Unternehmens und allen erforderlichen Unterlagen wird ebenfalls bis morgen Mittag erstellt sein, Markus. Bevor Sie morgen nach Köln fahren, gibt es noch einmal eine kurze Lagebesprechung drüben im Aquarium.« Walter erhob sich und reckte seine leicht untersetzte Gestalt. Dann nahm er sein graues Jackett von der Stuhllehne und zog es an. »Das wäre es für heute.«

      Markus und Janna erhoben sich gleichzeitig. Janna wandte sich noch einmal an Walter. »Wann lernen wir diese Frau Dr. Hochstaden denn kennen? Erst im Hotel?«

      »Ja.« Walter stand bereits in der Tür. »Aus organisatorischen Gründen geht es leider nicht früher. Sie werden sich beim Einführungsdinner kennenlernen. Die Details erfahren Sie morgen.« Er nickte ihr noch einmal lächelnd zu. »Machen Sie sich keine Sorgen. Sie sind genau das richtige Team für diesen Auftrag. Wir hoffen, dass Frau Dr. Hochstaden sich von Ihrer Gegenwart weniger beeinträchtigt fühlen wird als vom regulären Personenschutz. Mit etwas Glück freunden Sie sich sogar ein wenig mit ihr an und nehmen ihr die Scheu vor sozialen Interaktionen.«

      Janna biss sich auf die Unterlippe. »Da erwarten Sie aber viel von mir.«

      »Nicht mehr, als ich Ihnen zutraue.« Walter öffnete die Tür und ließ ihr den Vortritt. »Wir sehen uns morgen Mittag um zwölf im Aquarium.«

      Janna blickte in die Richtung des von Glasfenstern umgebenen Konferenzraums. »Da bin ich ja mal gespannt.«

      Markus stieß sie leicht mit dem Ellenbogen an. »Wird schon nicht so wild werden. Anscheinend haben sie uns erst mal was Einfaches zum Eingewöhnen herausgesucht.«

      »Etwas Einfaches?« Janna knabberte immer noch auf ihrer Unterlippe herum. »Wir haben noch nie zusammen Personenschutz gemacht.«

      »Doch, bei Mikolaj und seiner kleinen Schwester«, korrigierte er grinsend. »Das lief doch ganz gut.«

      »Ganz gut?« Janna schnaubte. »Wir wurden verfolgt, beschossen ... Das war ganz schön brenzlig.«

      »Na, dann kann es doch jetzt nur besser laufen, oder?« Markus berührte Janna leicht am Rücken, während sie nebeneinander zum Aufzug gingen, zog seine Hand jedoch rasch wieder zurück, als sie zu ihm aufsah. »Das Hyatt Regency wird während des gesamten Wochenendes sowieso hermetisch abgeriegelt sein, weil so viele hochrangige Wissenschaftler und Geheimnisträger anwesend sein werden. Und wenn die Zielperson so verpeilt ist, wie es nach Walters Beschreibung den Anschein hat, werden wir uns vermutlich eher die ganze Zeit langweilen und nicht ein einziges Mal außer Atem geraten.«

      Als sie in den Aufzug traten, blickte Janna ihn fragend von der Seite an. »Das klingt ja schon fast, als wärst du über den Auftrag enttäuscht.«

      »Keineswegs.« Er grinste schief. »Nach meinem letzten großen Einsatz ist es gar nicht so schlecht, mal eine ruhige Kugel zu schieben.«

      »Du hattest am Wochenende schon etwas vor, oder?«

      Er zögerte und ärgerte sich darüber. »Nur Kino mit Celine.«

      »Celine?« Neugierig hob Janna den Kopf. Der Aufzug erreichte gerade das zweite oberirdische Geschoss, in dem sich ihr neues Büro befand. Hintereinander traten sie auf den Gang hinaus. »Etwa die Celine, die dir damals wegen ihres Skilehrers den Laufpass gegeben hat?«

      Etwas an ihrem Tonfall gab ihm das Gefühl, sich albern zu benehmen. Es wäre besser gewesen, nicht davon anzufangen. »War wohl nur ein Strohfeuer.«

      »Und jetzt ist sie wieder zu dir zurückgekehrt.«

      »Wir sind nicht fest zusammen oder so was.« Verärgert schob er seine Hände in die Taschen seiner grauen Anzughose. »Wir gehen nur hin und wieder mal aus ... und so.«

      »Und so.« Jannas Miene war zu entnehmen, dass sie genau wusste, was er meinte. »Du musst sie ja sehr gern haben, wenn du ihr den Skilehrer verziehen hast.«

      Innerlich wand Markus sich, doch er ließ sich nichts anmerken. »Sie ist ja nicht fremdgegangen oder so, sondern hat Schluss gemacht, bevor sie ...« Er runzelte die Stirn. »Warum reden wir über mein Privatleben?«

      »Entschuldige.« Janna lächelte ihm zu. »Ich wollte dir nicht zu nahetreten. Kino könnt ihr ja zum Glück leicht verschieben, oder?«

      »Vermutlich.« Er hob die Schultern, weil er nicht sicher war, ob er überhaupt noch Lust hatte, sich mit Celine zu treffen. Diese Unentschlossenheit, was Dates mit Frauen anging, nervte ihn jetzt schon seit Wochen, wenn nicht Monaten. Vielleicht lag es daran, dass Alexa ihm immer noch zusetzte. Zwar hatte er ihr schon mehrfach klipp und klar gesagt, dass er kein Interesse daran hatte, die Affäre von vor drei Jahren zu wiederholen, doch leider war Alexa in dieser Hinsicht überaus hartnäckig und ließ sich so leicht nicht abwimmeln. Da war es wohl nur natürlich, dass er anderen Frauen gegenüber derzeit zurückhaltend blieb. Er hatte einfach keine Lust auf solche Komplikationen.

      Inzwischen hatten sie das Büro erreicht. Markus warf den Schnellhefter auf seinen Schreibtisch, der dem von Janna direkt gegenüberstand, und ließ sich auf seinen Bürostuhl fallen. Während er seinen Computer einschaltete und seine E-Mails abrief, sah er Janna dabei zu, wie sie die silberne Gießkanne vom Regal neben der Tür nahm und hinaus ins Bad eilte. Nur wenig später kam sie wieder herein und begann, die Grünpflanzen auf der Fensterbank und auf den Ecken der Regale zu gießen. Sie hatte nichts mehr weiter gesagt, sodass er sich allmählich wieder entspannte. »Die Zwillinge sind also im Pfadfinder-Camp?«

      »Ja, seit gestern. Hatte ich dir das nicht erzählt? Sonst bin ich ja immer als Betreuerin mitgefahren, aber mit der neuen Stelle hier geht das ja leider jetzt nicht mehr so einfach. Da muss ich bei privaten Aktivitäten halt mal zurückstecken.« Sie stellte die Gießkanne an ihren Platz zurück und setzte sich ebenfalls an ihren Schreibtisch.

      »Also bereust du es schon, dass du den Job hier angenommen hast?« Er meinte es scherzhaft, doch Janna hob sichtlich irritiert den Kopf.

      »Nein, überhaupt nicht. Ich meine, klar, jetzt habe ich weniger Zeit für die Kinder, aber sie kommen ja auch schon in die vierte Klasse. Da ist es wohl okay, wenn ich wieder ein bisschen mehr an mich denke und einen neuen Job annehme. Ab und zu kann ich bestimmt trotzdem noch Ausflüge betreuen oder ein Schulprojekt oder so. Und meine Eltern sind ja auch noch da. Ich will sie zwar nicht allzu sehr mit den Kindern belasten, aber sie wollen halt auch nicht, dass ich wegen der Kinder alles aufgebe, was ich mir früher mal für meine Zukunft vorgenommen hatte. Versteh mich nicht falsch, die Kinder habe ich nach dem Tod meiner Cousine gerne in Pflege genommen. Etwas anderes wäre gar nicht infrage gekommen. Wenn mein Vater bei dem Unfall damals nicht so schwer verletzt worden wäre, hätten meine Eltern sich um die Kinder СКАЧАТЬ