Название: Der exzellente Butler Parker Staffel 2 – Kriminalroman
Автор: Günter Dönges
Издательство: Bookwire
Жанр: Языкознание
Серия: Der exzellente Butler Parker Staffel
isbn: 9783740953065
isbn:
Diese Aktion war ohne jeden Zwischenfall verlaufen. Die beiden Schläger aus Lem Stillers Apartment und die Fordfahrer Freddy und Bill waren damit erst mal um die Möglichkeit gebracht worden, sich störend einzuschalten. Daß sie zur Gang des James Falconer gehörten, stand außer Zweifel.
»Was halte ich von diesem Spielwarenlümmel, Mister Parker?« erkundigte sich Lady Simpson nach einer Weile. »Warum überfällt er Frauen, ohne sie aber zu berauben?«
»Eine Frage, die der Klärung bedarf, Mylady. Noch sind Motive nicht auszumachen.«
»Dieser Spielzeuglümmel machte keinen geistesgestörten Eindruck auf mich, Mister Parker.«
»Wenn Mylady gestatten, möchte meine Wenigkeit sich Myladys Betrachtungen vollinhaltlich anschließen.«
»Auf der anderen Seite weiß man natürlich nie, was sich hinter einer fremden Stirn so alles abspielt, Mister Parker.«
»Mister Hogan könnte als Drahtzieher dieses Frauenjägers in Betracht kommen, wie Mylady es bereits anzudeuten geruhten. Auf der anderen Seite dachten Mylady auch bereits daran, daß sein Name absichtlich genannt wurde, um eine falsche Spur zu legen.«
»Nun, das sind Kleinigkeiten, um die ich mich nun wirklich nicht kümmern kann«, lautete ihre Absicht. »Es genügt ja wohl, daß ich ihm nicht über den Weg traue. Hat der gute McWarden bereits Adressen von Frauen durchgegeben, die überfallen wurden?«
»Man wird den Chief-Superintendenten noch mal nachdrücklich daran erinnern müssen, Mylady. Bisher erfolgte kein Anruf.«
»Er hofft natürlich, ohne meine Hilfe diesen Fall lösen zu können«, amüsierte sich die ältere Dame und lachte baritonal. »Er wird sich aber wieder mal gründlich täuschen.«
»Noch dürfte Mister McWarden auf die zentralen Computer des Yard setzen, Mylady. Er wird sie nach dem Täterkreis befragen, zu dem der Frauenjäger gehören könnte.«
»Einschlägig Vorbestrafte, nicht wahr?«
»In der Tat, Mylady. Man sollte immer noch unterstellen, daß der Frauenjäger auch ein psychopathischer Einzelgänger ist.«
»Dann wird er niemals erfahren, daß ich ihm bereits auf der Spur bin, Mister Parker.« Ihre Stimme nahm einen entrüsteten Unterton an.
»Dies, Mylady, dürfte sich bald ändern«, gab der Butler zurück.« Die Herren Falconer und Hogan werden gewollt oder ungewollt dafür sorgen, daß Myladys Absichten bekannt werden. Hinzu wird noch Mister Casnell kommen, den Mylady in wenigen Minuten besuchen werden.«
»Ich freue mich schon darauf«, bekannte sie und lächelte versonnen. »Ich glaube, ich habe da eine recht gute Taktik eingeschlagen.«
»Wieder mal, Mylady, falls meine Wenigkeit sich erkühnen darf, darauf hinzuweisen«, lautete Parkers Antwort. Sein glattes Gesicht blieb ausdruckslos.
*
Die Reinigungsfirma des Gregory Casnell befand sich in Wapping in der Lagerhalle einer ehemaligen Spinnerei. Alles sah ein wenig heruntergekommen aus. Auf den Firmenschildern links und rechts über dem Eingangstor blätterte der Lack ab. Vor einer mit Algen und Moos bedeckten Rampe standen einige Fahrzeuge der Firma. Auch sie sehnten sich nach einer neuen Lackierung.
Zwei handfest aussehende Männer standen neben einem Wagen und rauchten Zigaretten. Sie waren dabei, die Fahrzeuge zu waschen. Nicht weit entfernt dampfte ein Hochdruck-Reinigungsgerät. Wasserlachen mit dicken Schaumkronen deuteten daraufhin, daß der Hochdruckreiniger eben noch in Betrieb gewesen sein mußte.
Gregory Casnell entpuppte sich als ein etwa vierzigjähriger Mann. Er war mittelgroß, schlank, hatte kurzes, graues Haar und ein schmales Gesicht mit dunklen, ein wenig stechenden Augen. Er trug einen saloppen Sportanzug und telefonierte gerade, als Parker die Tür öffnete.
»Man erlaubt sich, einen wunderschönen Tag zu wünschen«, grüßte der Butler und lüftete die schwarze Melone.
»Was wollen Sie denn?« blaffte ihn der Telefonierende an und deckte die Sprechmuschel mit der flachen Hand ab.
»Es handelt sich um eine Reinigung, Mister Casnell, nicht wahr?«
»Warten Sie draußen, bis ich das hier erledigt habe«, verlangte Casnell, während er nickte. »Sie sehen doch, daß ich telefoniere.«
»Eine Lady Simpson läßt man grundsätzlich nicht warten«, war in diesem Augenblick die grollende Stimme der energischen Dame zu vernehmen. Da Parker zur Seite getreten war, konnte sie ihre majestätische Fülle ungehindert in das einfach eingerichtete Büro schieben.
Sie marschierte anschließend zum Schreibtisch und baute sich vor Casnell auf, der erstaunt aufgestanden war und nicht wußte, wie er sich verhalten sollte.
»Bieten Sie mir gefälligst eine Sitzgelegenheit und eine Erfrischung an«, raunzte die ältere Dame, »und legen Sie auf.«
Casnell kam dieser Aufforderung sofort nach und staunte weiter.
»Mylady ermittelt in Sachen Frauenjäger, von dem Sie mit Sicherheit gehört haben, Mister Casnell«, schickte der Butler voraus. »In diesem Zusammenhang war zu erfahren, daß Sie ein Konkurrent des Mister Falconer sind.«
»Konkurrent? Was geht das Sie an? Hat Falconer Sie geschickt?«
»Eine Lady Simpson wird nicht geschickt, junger Mann«, warf die ältere Dame ein. »Überlegen Sie sich genau, wie Sie sich ausdrücken.«
»Was soll das alles? Wer sind Sie eigentlich?«
»Lady Agatha Simpson.« Parker deutete diskret auf seine Herrin. »Mein Name ist Parker, Josuah Parker.«
»Doch, von Ihnen hab’ ich schon mal gehört.« Casnell lächelte plötzlich amüsiert. »Sind Sie nicht Amateurdetektive?«
»Die Fragen stelle ich, junger Mann«, herrschte Mylady ihn prompt an.
»Und das Hausrecht hier habe ich«, machte Casnell klar. »Ich denke nicht daran, auch nur eine einzige Frage zu beantworten. Was bilden Sie sich eigentlich ein? Da könnte ja jeder kommen.«
»Nach Myladys Informationen haben auch Sie es mit einem sogenannten Frauenjäger zu tun, der die von Ihnen beschützten Garagen unsicher macht, Mister Casnell.«
»Kein Kommentar, Mann. Und jetzt raus!«
»Falls Sie Mylady beleidigen oder gar zu attackieren versuchen, Mister Casnell, müßte man zur Selbstverteidigung schreiten.«
»Ach ja? Und wie stellen Sie sich das vor?« Casnell lachte wieder auf. »Sie scheinen bisher verdammt großes Glück gehabt zu haben, was Ihre Ermittlungen angeht. Sie wissen wohl noch gar nicht, was ’n Freiflug ist, wie?«
»War das gerade eine Drohung, Mister Parker?« erkundigte sich Lady Agatha freudig und ließ ihren Pompadour pendeln.
»Solch ein Eindruck vermittelte sich durchaus, Mylady.«
»Muß СКАЧАТЬ