Der exzellente Butler Parker Staffel 2 – Kriminalroman. Günter Dönges
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СКАЧАТЬ style="font-size:15px;">      »Jetzt aber genug mit dieser scheußlichen Heuchelei, junger Mann!« Lady Agathas Stimme klang wie nahes Donnergrollen. Um ihre Worte zu unterstreichen, legte sie ihren perlenbestickten Pompadour auf den überladenen Schreibtisch, worauf einige Teddybären hochhüpften und zwei Kuscheltiere auf dem Schoß des Großhändlers landeten.

      Hogan hatte mit dieser Reaktion der älteren Dame nicht gerechnet und war zusammengefahren. Er blickte Mylady irritiert an und hob abwehrend die Hände.

      »Ich weiß genau, wer Sie tatsächlich sind, junger Mann, behauptete Agatha Simpson. »Mister Parker wird es Ihnen sagen.«

      »Daß Sie eine graue Eminenz genannt werden, Mister Hogan, wird Ihnen sicher bekannt sein«, sagte Parker. »Mylady interessiert sich allerdings nicht für Ihre bisherigen Aktivitäten, sondern fahndet nach einer Person, die sich Frauenjäger nennt.«

      »Ja, davon habe ich schon mehrfach gehört«, räumte Hogan ein. »Eine unheimliche Sache, nicht wahr?«

      »Nicht mehr lange«, warf die ältere Dame ein. »Ich werde Ihnen schon bald das Handwerk legen.«

      »Was wollen Sie?« Hogan beugte sich vor.

      »Ihnen das Handwerk legen, junger Mann. Für mich steht fest, daß Sie der Frauenjäger sind.«

      »Oder ihn in die Frauenfallen schicken«, sagte Parker.

      »Frauenfallen?« Hogan schüttelte verständnislos den Kopf.

      »Hoch- und Tiefgaragen, die man zu Recht Frauenfallen nennt«, erklärte der Butler.

      »Jetzt reißt mir aber langsam die Geduld«, fuhr Hogan den Butler an und stand auf. »Ich lasse mir doch nichts anhängen, mit dem ich nichts zu tun habe. Ich rate Ihnen, möglichst schnell zu gehen, bevor ich Sie von meinen Leuten an die frische Luft setzen lasse.«

      Er hätte sich besser unter Kontrolle halten sollen!

      *

      Mylady reagierte auf ihre unverwechselbare, damenhaft-charmante Art.

      Sie warf ihm erst mal eine Puppe an den Kopf, was den Spielwaren-Großhändler völlig überraschte. Der harte Porzellankopf der an sich recht hübschen Puppe verbog ein wenig seine Nase und trieb ihm Tränen in die Augen. Lady Agatha bedachte Hogan anschließend mit dem Mobiliar einer Puppenstube.

      Ein Kleiderschrank landete auf dem vorderen Teil seiner Glatze, ein Doppelbett schrammte am linken Ohr vorüber und flog hinter Hogan in eine Glasschale, die mit bunt gemaserten Glasmurmeln gefüllt war. Diese Schale geriet aus dem Gleichgewicht und entließ ihren Inhalt in Richtung Fußboden.

      Eine Art trommelnder Tropenregen war dabei zu vernehmen, der das Ächzen des Großhändlers fast völlig überdeckte. Hogan war inzwischen erneut getroffen worden.

      Ein Miniatur-Kohleherd machte sich auf seiner Hemdbrust breit, wurde dann aber von einer Badewanne verdrängt. Um die graue Eminenz der Unterwelt zu versöhnen, schickte Mylady noch ein weiches Kuscheltier auf die Reise, das auf dem Gesicht des Mannes landete und sich teilweise in den leichtsinnigerweise geöffneten Mund schob. Ein Husten und Gurgeln war zu vernehmen.

      »Sie können froh sein, junger Mann, daß ich mich stets voll unter Kontrolle habe«, sagte Lady Agatha, »normalerweise hätte ich ganz anders mit Ihnen umspringen müssen. Eine Lady Agatha darf man nicht ungestraft beleidigen und an die frische Luft setzen wollen.«

      Hogan schüttelte alles ab, was ihn belastete, sprang auf und ... rutschte auf den Glasmurmeln aus. Er warf die Arme hilfesuchend in die Luft, ergriff das Regalbrett und brachte dadurch das gesamte Gebilde zum jähen Einsturz. Innerhalb weniger Augenblicke lag er unter einem ansehnlichen Berg verschiedener Spielzeuge. Sinnigerweise löste sich dabei der Sperrmechanismus eines Spielzeug-Panzers. Schnarrend und feuerspuckend arbeitete das Kriegsgerät sich über seine Brust und nahm den Mann unter Zündstein-Feuer.

      Josuah Parker hielt sich in bekannt vornehmer Weise zurück. Er hatte sich rechts von der Tür aufgebaut und harrte der Dinge, die seiner Ansicht nach unbedingt kommen mußten. Ihm war bekannt, daß Hogan über Leibwächter verfügte.

      Und sie kamen ...

      Sie bewegten sich ein wenig überhastet, nachdem sie die Tür jäh geöffnet hatten. Sie genierten sich nicht, ihre Schußwaffen offen zu zeigen. Parker ging davon aus, daß sie willens waren, sie auch zu gebrauchen. Also schritt er erst mal ein.

      Mit dem Universal-Regenschirm schlug er ihnen die Waffen aus der Hand. Als sie sich blitzschnell zur Seite drehten, um ihn zu attackieren, erlebten sie eine zusätzliche und peinliche Überraschung. Der Butler hielt eine Art Parfüm-Zerstäuber in der linken Hand, wie man ihn in Damenhandtaschen antreffen kann. Unter starkem Druck legte sich ein Feuchtigkeitsfilm auf die Gesichter der Angreifer, die sofort ihren Schwung bremsten und leichte Atembeklemmungen hatten. Parker nahm anschließend den Bambusgriff seines Regendaches, um die beiden Männer zu Boden zu schicken.

      »Nun ja, Mister Parker, recht begabt«, lobte die ältere Dame verhalten. »Ich dachte schon, ich hätte Ihnen wieder mal helfen müssen.«

      »Mylady hätten jede noch so verworrene Lage mit Sicherheit geklärt«, antwortete Parker und besichtigte Hogan, der sich langsam erhob. Dabei fegte er den Spielzeug-Panzer fast angewidert von seiner Brust.

      »Das werden Sie mir noch büßen«, drohte er mit leiser, sehr eindringlicher Stimme. »Dafür werden Sie noch bezahlen, Lady. Und das gilt auch für Sie, Parker.«

      »War das gerade eine erneute Beleidigung?« fragte Mylady bei ihrem Butler an. »Mir kam es so vor.«

      »Nur eine Absichtserklärung, Mylady«, wiegelte der Butler ab, der an einer Ausweitung der Diskussion nicht interessiert war.

      »Er ist also dieser Frauenjäger, wie?« wollte sie wissen.

      »Man sollte dies vorerst nicht ausschließen, Mylady«, sagte der Butler. »Leider ist aber zur Zeit noch nicht erkennbar, welchen Nutzen Mister Hogan aus den bekannten Überfällen ziehen könnte.«

      »Ich werde ihn danach fragen«, entschied die Detektivin und griff in die Puppenstube, um weiteres Klein-Mobiliar an sich zu bringen.

      Worauf Hogan sich schleunigst duckte.

      *

      »Das war wieder mal eine anregende Unterhaltung, Mister Parker«, stellte die ältere Dame fest und nickte wohlwollend. »Und was steht jetzt auf meinem Plan?«

      »Mylady ließen die feste Absicht erkennen, Mister Gregory Casnell einen Besuch abzustatten.«

      »Richtig. Und wer ist das?« Sie saß im Fond von Parkers hochbeinigem Monstrum und wirkte plötzlich ein wenig zerstreut. Mit Namen wußte sie nichts anzufangen.

      »Mister Casnell gilt als der Konkurrent des Mister James Falconer. Beide Männer verkaufen gegen monatliche Zahlungen ihren Schutz an die Betreiber von Hoch- und Tiefgaragen.«

      »Sie sprechen von den Frauenfallen, nicht wahr?«

      »In der Tat, Mylady«, sprach Parker weiter. »Mister Casnell hat dafür nach außen hin eine Reinigungsfirma gegründet, die in Wapping beheimatet ist.«

      »Natürlich, natürlich«, kam prompt ihre СКАЧАТЬ