Damaris (Band 2): Der Ring des Fürsten. C. M. Spoerri
Чтение книги онлайн.

Читать онлайн книгу Damaris (Band 2): Der Ring des Fürsten - C. M. Spoerri страница 17

Название: Damaris (Band 2): Der Ring des Fürsten

Автор: C. M. Spoerri

Издательство: Bookwire

Жанр: Языкознание

Серия: Damaris

isbn: 9783038961628

isbn:

СКАЧАТЬ sein. Sie dürfen keine Hilfe erhalten, um dorthin zu gelangen.«

      »Worum handelt es sich bei diesen Artefakten?«, will ein Magier mittleren Alters wissen, den ich noch nie gesehen habe.

      »Es sind uralte Gegenstände aus den Zeiten der Wüstenzwerge«, antwortet die Feuermagierin bereitwillig.

      Erneut tuscheln die Zuschauer, dieses Mal lauter. Ich habe noch nie von Wüstenzwergen gehört, bin im Talmerengebirge nur ein einziges Mal überhaupt einem Zwerg begegnet. Einem finsteren Kerl, der etwa gleich groß wie ich damals war und einen beeindruckenden Bart sowie mindestens ein Dutzend Ketten mit wertvoll wirkenden Edelsteinen trug. Ich werde mich erkundigen müssen, was es mit diesen Wüstenzwergen auf sich hat.

      »Die Artefakte weisen auf den Standort einer ihrer untergegangenen Städte hin«, fährt Marona fort. »Und in dieser Zwergenstadt liegt ein Relikt von unbeschreiblichem Wert. Es wird der ›Ring des Fürsten‹ genannt und gehört dem Sieger. Sollte ein Magier gewinnen, wird der Greifenorden von Chakas geschlossen. Falls aber ein Greifenreiter gewinnt, darf er weiterhin bestehen bleiben.«

      Spätestens jetzt wird mir klar, dass diese Aufgaben nicht erst seit gestern erfunden sein konnten. Das muss jemand – Cilian? – von langer Hand geplant haben.

      »Wieso hat noch niemand versucht, diesen Ring des Fürsten zu finden?«, fragt eine junge Magierin.

      »Es gab Versuche, aber bisher sind sie leider gescheitert«, antwortet Marona. »Wir setzen unsere Hoffnung in die zehn Auserwählten.«

      Ich sehe mit schmalen Augen zu Cilian, aber als er meinen Blick auf sich spürt, schüttelt er nur leicht den Kopf. Ich habe keine Ahnung, was diese Geste bedeuten soll, und knurre unbefriedigt in mich hinein.

      »Zudem ist es kein ungefährlicher Weg zu den zehn Artefakten«, fährt Marona fort. »Daher werden nur die fähigsten Magier und Greifenreiter entsendet. Sowie zwei Schüler, da das Gerücht geht, dass der Ring des Fürsten nur von einer reinen Seele gefunden werden kann. Und wer könnte reiner sein als zwei Kinder?«

      Ich vermeine, sie kurz in meine Richtung blicken zu sehen, und eine Gänsehaut breitet sich trotz der abendlichen Wärme auf meinen Armen aus.

      Dass sie mich ›Kind‹ nennt, lässt meinen Magen rumoren. Sie drückt damit nicht nur ihre Geringschätzung mir gegenüber aus, sondern auch, was sie davon hält, dass Cilian und ich uns nähergestanden haben. Dass er mit einem ›Kind‹ geschlafen hat, lässt das, was wir hatten, schmutzig und pervers erscheinen – was es nicht war!

      »Kommen wir nun zu den Auserwählten«, sagt sie. »Cilian, wenn Ihr so nett wärt …«

      Es ist mucksmäuschenstill geworden und alle Augen haben sich auf den Ordensleiter gerichtet, der sich nun räuspert und ebenfalls vortritt. »In meiner Doppelaufgabe als einer der Zirkelräte sowie Leiter des Greifenordens von Chakas fällt mir die Aufgabe zu, die Auserwählten auf die Tribüne zu bitten«, beginnt er und lässt seinen Blick über die Magier schweifen, ehe er kurz an mir hängen bleibt. Dann holt er eine Pergamentrolle hervor, die er öffnet. »Als Lehrlinge wurden auserwählt …« Er holt leise Luft und sieht mich fest an. »Damaris, Greifenreiterin von Chakas. Bitte tritt vor und empfange deine Phiole.«

      Ich schlucke den Kloß herunter, der sich in meiner Kehle bilden will. Jetzt ist es offiziell. Ich muss in die Wüste, um diesen dämlichen Ring zu finden.

      Mit zittrigen Beinen erklimme ich das Podest und als ich direkt vor Marona stehe, meine ich, ein gehässiges Funkeln in ihren braunen Augen zu lesen. Seit sie Cilian und mich in der Arena beim Küssen erwischt hat, weiß ich, dass sie mich nicht mag. Ich habe es schon damals in ihrem Gesichtsausdruck gesehen. Aber diese Antipathie beruht auf Gegenseitigkeit.

      Mit spitzen Fingern überreicht sie mir ein schwarzes Säckchen.

      Als ich den Beutel öffnen will, hält mich Cilian davon ab, indem er die Hand ein wenig hebt. »Erst, wenn es an der Zeit ist«, murmelt er.

      Ich nicke, ohne ihn anzusehen, und stelle mich an den Platz, den Marona mir auf der Tribüne zuweist.

      »Des Weiteren wurde Rahrin, Magierlehrling des Wasserzirkels, ausgewählt«, fährt Cilian fort und mein Herz will stillstehen, als sich meine Befürchtung bewahrheitet.

      Mein Blick schnellt zum Schüler mit dem langen rotblonden Haar. Er zuckt jedoch nicht einmal mit der Wimper, während er ebenfalls auf das Podest steigt, um von Marona das zweite schwarze Säckchen zu empfangen. Anscheinend hat er sich seinem Schicksal bereits ergeben. Er stellt sich neben mich, doch als ich seinen Blick suche, weicht er mir aus.

      »Damit ist gewährleistet, dass keiner der teilnehmenden Magierlehrlinge im Nachteil ist«, ergreift Marona, die neben Cilian steht, wieder das Wort. »Denn beide beherrschen das Wasser, und Rahrin hat Damaris in den vergangenen Monaten unterrichtet.«

       Wie diese verdammten Magier sich immer alles so hinbiegen, damit sie gerecht dastehen! Zum Kotzen!

      Nur mit Mühe unterdrücke ich einen Fluch.

      »Aufseiten der Magier wurden ferner ausgewählt«, fährt Cilian fort, »Rekon, ein Wasser- und Kampfmagier.« Ein untersetzter Mann, der definitiv kein Schüler mehr ist, betritt die Bühne und nimmt das dritte Säckchen in Empfang. »Dragora, eine Erdmagierin und Heilerin hier im Zirkel.« Eine schlanke junge Frau tritt vor, um ebenfalls ihren Beutel zu erhalten. »Preíz, ein Feuer- und Kampfmagier.«

      Ich spüre, wie sich Rahrin neben mir versteift, als der Soldat vortritt, der uns damals aus der Stadt ließ. Die beiden scheinen sich näherzustehen. Mit stoischer Miene nimmt der bullige Mann das Säckchen entgegen, das ihm Marona reicht.

      »Sowie Kolid, ein Luft- und ebenfalls Kampfmagier«, beendet Cilian seine Aufzählung.

      Ein älterer Magier mit schütterem Haar und einer Miene wie zehn Tage Regenwetter tritt auf die Bühne.

      Cilian hebt den Blick vom Pergament und lässt ihn erneut über die Menge schweifen. Obwohl ich von meiner Position aus sein Gesicht sehen kann, vermag ich keinerlei Regung mehr darin zu erkennen.

      Mit fester Stimme spricht er weiter: »Aufseiten der Greifenreiter wurden ausgewählt: Serge, ein Feuermagier.« Der rothaarige junge Mann, mit dem ich getanzt habe, tritt vor und schenkt Cilian ein respektvolles Nicken, ehe er von Marona sein Säckchen in Empfang nimmt. »Laora, eine Luftmagierin.«

      Als eine schwarzhaarige junge Frau vor ihm steht, erinnere ich mich daran, dass es dieselbe sein muss, deren Greif von Adrién vom Himmel geschossen wurde.

      Das kann ja heiter werden …

      Laora stellt sich neben Serge, während Cilian fortfährt: »Adrién, ein Erdmagier und Heiler.«

      Nichts in Adriéns Miene verrät, dass er Magier hasst, während er ein Säckchen von Marona bekommt. Laora wirft ihm allerdings einen flammenden Blick zu. Er ignoriert sie, indem er stoisch in die Menge schaut und dort irgendeinen Punkt fixiert.

      »Sowie Prixantia, eine Wassermagierin«, nennt Cilian die letzte Auserwählte, welche sogleich das Podest erklimmt.

      Prixantia ist vielleicht Mitte zwanzig, hat kurzes blondes Haar, bleiche Haut und wirkt schüchtern. Sie kann Marona kaum ansehen, während sie das letzte Säckchen entgegennimmt. Fast schon empfinde ich Mitleid mit ihr.

      Nun stehen wir alle hier СКАЧАТЬ