Damaris (Band 2): Der Ring des Fürsten. C. M. Spoerri
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Читать онлайн книгу Damaris (Band 2): Der Ring des Fürsten - C. M. Spoerri страница 16

Название: Damaris (Band 2): Der Ring des Fürsten

Автор: C. M. Spoerri

Издательство: Bookwire

Жанр: Языкознание

Серия: Damaris

isbn: 9783038961628

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СКАЧАТЬ hat. Doch die Wut, diese Abneigung und Enttäuschung in ihren Augen … ich konnte sie nicht ertragen, ohne mich selbst noch mehr zu hassen. Dafür, dass ich der Grund für ihre Gefühle bin. Dafür, dass ich es wieder einmal komplett verbockt habe.

      Damaris hat recht: Es braucht viel mehr als nur ein Liebesgeständnis. Viel mehr als nur eine Entschuldigung. Ich habe ihr Vertrauen verloren und das wieder zurückzugewinnen, wird ein Kampf, wie ich ihn noch nie ausgefochten habe.

      Aber ich werde nicht zulassen, dass sich meine Geschichte wiederholt. Ich werde kämpfen. Um sie, um ihr Leben, um ihre Liebe. Das schwöre ich mir, während ich das Gebäude des Greifenordens verlasse, um mich für die Zeremonie heute Abend umzuziehen.

      Die Aufgaben, die den Auserwählten gestellt werden, sind nicht unmöglich, das wurde mir klarer, je mehr ich mich damit beschäftigt habe. Seit heute Morgen habe ich nichts anderes getan, als mich in Schriftrollen und Bücher einzulesen, um möglichst viel herauszufinden. Und das Wissen, das ich nun besitze, wird mir helfen, Damaris durch diesen verfluchten Wettkampf zu bringen. Und wenn mir das gelingt, werde ich mich nicht nur bei ihr entschuldigen, sondern sie auch zurückerobern.

       Ich weine immer noch, als Auralie zu mir kommt, um mich für die Versammlung heute Abend zurechtzumachen. Aufgrund der vielen Tränen meinerseits eine wahre Herausforderung, denn die Gesichtsfarbe, die sie mir auftragen will, verschmiert immer wieder.

      Schließlich stehe ich vor dem Spiegel und betrachte mich widerwillig. Dass sie mich so herausgeputzt hat für etwas, das ich verabscheue, behagt mir nicht. Gleichzeitig muss ich da durch, ob ich will oder nicht.

      Ich streiche mit den Händen über das weiß-goldene Kleid, das eng anliegt, und zupfe ein paar Strähnen aus der Stirn. Mein Haar ist seit meiner Ankunft hier im Zirkel schon um einiges länger geworden.

      »Bereit?«, fragt Auralie, die hinter mir steht.

      »Muss ich wohl«, murmle ich. »Schneeflocke?« Ich wende mich zu meinem Greif, der sich in dem Sessel zusammengerollt hat.

      Er gibt ein leises Murren von sich, das mir zeigt, dass er ebenfalls keine Lust auf diese Versammlung hat.

      »Dann gehen wir«, sagt Auralie und legt mir die Hand aufs Schulterblatt, um mich zur Tür zu schieben.

      Schneeflocke blinzelt schläfrig und schickt mir ein Bild vom Zirkelplatz. Ich verstehe, dass er zu mir stoßen wird, da er direkt vom Balkon aus dorthin fliegt.

      Im Gebäude ist es ungewöhnlich still, womöglich sind die meisten Greifenreiter bereits auf dem Innenhof. Mir wird mulmig zumute, als ich daran denke, was mir gleich bevorstehen wird. Nicht nur, dass ich Cilian wiedersehe, ich werde auch endlich erfahren, welche Aufgaben uns erwarten und wer außer Adrién und mir sonst noch ausgewählt wurde.

      Zu meiner Nervosität gesellt sich nun Neugierde, was keine gute Mischung für meinen Magen darstellt, den ich mir dann doch noch mit den Früchten und dem Brot gefüllt habe.

      Als wir auf dem Zirkelplatz ankommen, fällt mir fast die Kinnlade herunter. Mir war nicht bewusst, dass es so viele Magier im Zirkel gibt. Sie alle haben festliche Kleidung angezogen, sodass nun ein bunter Haufen vor mir steht. Der Innenhof ist zum Bersten voll und aufgrund der eintretenden Dämmerung schweben Dutzende von magischen Lichtern über unseren Köpfen. Die Szene hat etwas Unwirkliches, beinahe Bedrohliches.

      In der Mitte des Platzes befindet sich ein erhöhtes Podest, auf welchem sich die fünf Zirkelräte eingefunden haben.

      Meine Aufmerksamkeit fällt sofort auf Cilian, der in seiner blauschwarzen Magierrobe, welche die Farbe seiner Augen unterstreicht, zum Niederknien aussieht.

      Gerade als ich den Blick von ihm abwenden will, sieht er mich ebenfalls an und für einen kurzen Moment scheint die Zeit stillzustehen. Sein Gesicht ist unergründlich, doch in seinen Augen glaube ich, wieder diesen alten Schmerz zu lesen, den er mit sich herumträgt.

      Mit dem nächsten Blinzeln ist die Gefühlsregung allerdings verschwunden und ich senke rasch den Kopf, um ihn nicht länger anzustarren. Dennoch spüre ich seinen Blick weiterhin auf mir, als wäre er ein glühender Strahl, der mich verbrennt.

      Auralie führt mich durch den Gang, der die Magiermenge teilt, zu dem Podest, sodass ich in der ersten Reihe stehe.

      Als ich zum Himmel hochschaue, bemerke ich viele Greife, die über uns kreisen, und kann unter ihnen Schneeflockes weißen Löwenkörper ausmachen. Er bleibt in sicherer Entfernung, da ihm diese Versammlung alles andere als geheuer ist. Was ich gut nachempfinden kann.

      Nachdem sich Auralie von mir verabschiedet hat, schaue ich mich weiter um und entdecke Adrién, der ebenfalls in der ersten Reihe steht – allerdings so weit entfernt, dass ich keine Chance habe, mit ihm zu sprechen. Er hat sich umgezogen und trägt nun ein schlichtes schwarzes Gewand, das seine Aura noch dunkler erscheinen lässt als ohnehin schon. Nur ein flüchtiger Blick von ihm streift mich. Wenn ich nicht wüsste, dass er mir extra hinterhergeflogen ist, um mich zurückzuholen, würde ich anhand seines Gesichtsausdruckes vermuten, dass er mich verabscheut. Was er womöglich auch tut. Keine Ahnung, aus ihm werde ich einfach nicht schlau.

      Als ich den Blick weiter schweifen lasse, fällt dieser auf Rahrin, den ich gerade noch so hinter dem Podest ausmachen kann, um das die Magier einen Kreis gebildet haben. Er schenkt mir ein kurzes Lächeln, das mich nicht wirklich beruhigt. Ich hoffe, die Tatsache, dass er ebenfalls in der ersten Reihe steht, ist nicht darauf zurückzuführen, dass er auch zu den Auserwählten zählt.

      Adrién meinte, dass andere Magierlehrlinge ausgesucht wurden. Ist er einer davon?

      Mein Herz beginnt wie wild zu pochen, als Marona, die Rätin des Feuerzirkels, nun vortritt und die Menge augenblicklich verstummt. Sie wirkt rein äußerlich wie Mitte dreißig, hat ihr kurzes braunes Haar, das ihr bis in den Nacken fällt, streng nach hinten gekämmt. Ihr Gesicht besitzt etwas von einem Huhn, ist schmal und spitz.

      Nein, sie ist mir nicht sympathisch, war sie schon nicht, als ich sie das erste Mal im Speisesaal sah. Auch sie trägt eine edel wirkende Robe, die dunkelrote Stickereien auf schwarzem Stoff aufweist.

      Unvermittelt fällt mein Augenmerk erneut auf Cilian, der mich immer noch ansieht und mir kaum merklich zunickt. Wahrscheinlich will er mir damit Mut machen, erreicht jedoch nur, dass ich mich noch unwohler fühle.

      Als Marona das Wort ergreift, wird meine Aufmerksamkeit wieder auf sie gelenkt.

      »Ich heiße Euch willkommen, Magier von Chakas«, spricht sie mit einer etwas zu kratzigen Stimme, die jedoch über den gesamten Platz schallt. »Wie Ihr gestern erfahren habt, steht die Daseinsberechtigung des Greifenordens infrage.« Meine Augen schweifen zu Cilian, dessen Kiefermuskeln sich deutlich anspannen. »Daher haben wir Zirkelräte beschlossen, ihn auf eine Probe zu stellen.«

      Gemurmel wird unter den Magiern laut und ich verlagere unruhig das Gewicht von einer Seite auf die andere. Die Version, die Marona erzählt, passt nicht ganz zu dem, was Auralie mir berichtet hat.

      Kann es sein, dass Cilian doch die Wahrheit sprach und der Wettkampf aus einer Art Not heraus entstanden ist? Wieso aber hat er dann nicht verhindert, dass ich dafür auserwählt wurde? Und warum hat er nichts darüber gesagt?

      Marona greift in ihre Robe und holt eine Handvoll kleiner schwarzer Säckchen hervor. »In diesen Beuteln befinden sich zehn Phiolen«, erklärt sie. »Jede dieser Phiolen enthält eine СКАЧАТЬ