Damaris (Band 2): Der Ring des Fürsten. C. M. Spoerri
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Читать онлайн книгу Damaris (Band 2): Der Ring des Fürsten - C. M. Spoerri страница 15

Название: Damaris (Band 2): Der Ring des Fürsten

Автор: C. M. Spoerri

Издательство: Bookwire

Жанр: Языкознание

Серия: Damaris

isbn: 9783038961628

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СКАЧАТЬ den beiden Jungs?«

      »Gut«, antwortete ich, konnte jedoch nicht verhindern, dass mein Lächeln etwas zu künstlich ausfiel – was ihm natürlich nicht entging.

      »Ärger im Paradies?«, hakte er nach und prostete mir zu.

      »Manchmal denke ich, dass ich Frauen nicht verstehe«, brummte ich, ehe ich einen Schluck trank. »Der ist wirklich vorzüglich«, lobte ich den Weingeschmack meines Onkels.

      »Habe ich von einem Händler in der Nähe von Arida«, verriet er. »Falls du mal dort bist, besuch unbedingt sein Weingut ›Goldkehle‹ – er macht den Weinen aus Fayl mächtig Konkurrenz.«

      »Das werde ich.«

      »Und nun erzähl, was du an Frauen nicht verstehst«, forderte mich mein Onkel auf. »Vielleicht kann ich dir helfen. Oder zumindest mit einem offenen Ohr dienen.«

      Mit Ramor konnte ich so frei sprechen wie sonst mit niemandem. Er war ein guter Zuhörer und hatte meist einen passenden Rat.

      Daher nahm ich nun nochmals einen Schluck von dem vorzüglichen Wein und sah ihn nachdenklich an. »Mir ist bewusst, dass Shaia mich vor allem auch geheiratet hat, weil sie die Tatsache mochte, dass ich der Sohn des Zirkelleiters bin. Doch als wir dann im Zirkel lebten, gefiel es ihr nicht. Also ließ ich uns ein Haus auf den Klippen bauen. Und nun, da sie dort lebt, gefällt es ihr wiederum nicht, dass ich im Zirkel meiner Arbeit nachgehen muss. Sie wirft mir vor, dass ich zu wenig Zeit für sie habe, obwohl ich das doch alles in erster Linie für sie und unsere Kinder tue.« Ein leises Seufzen entfuhr mir. »Kann man es denn Frauen niemals recht machen?«

      Mein Onkel lachte laut auf. »Klingt ganz nach einer normalen Ehe«, meinte er und prostete mir erneut zu. »Auch wenn ich da noch keine eigene Erfahrung habe, aber mein Bruder spricht oft ähnlich von deiner Mutter.«

      Obwohl Ramor ein gut aussehender und einflussreicher Magier war, so hatte er in den vergangenen Jahren nur selten eine Frau an seiner Seite gehabt. Die meisten hielten sein sprunghaftes Gemüt nicht aus, das ihn immer wieder in die Ferne trieb. So war er zu einem ewigen Junggesellen geworden.

      »Also ist das normal?«, hakte ich nach.

      »Zumindest in unserer Familie scheint es normal zu sein«, antwortete er schmunzelnd. »Aber wie gesagt, mir fehlen da die Erfahrungswerte, da ich noch keine Frau fand, die es mit mir aushielt. So traurig das klingt … vielleicht bin ich einfach nicht dafür geschaffen, ein Familienvater zu sein.«

      »Wem sagst du das?«, murmelte ich in mein Glas. Dann hob ich den Blick. »Aber du findest bestimmt auch noch die Richtige.«

      »Mit der ich mich dann streiten kann, wo wir leben und wie wir unser Leben zu führen haben.« Ramor lachte erneut. »Bei den Göttern, ich hoffe es.«

      Noch eine Weile saßen wir zusammen und mein Onkel erzählte mir von seiner Reise durch Arganta. Einerseits beneidete ich ihn, weil er so viel herumkam, andererseits war ich auch froh darüber, hier in Chakas zu leben. Ich liebte diese Stadt und wollte mein Zuhause um nichts in der Welt eintauschen.

      Endlich gab ich mir einen Ruck und verabschiedete mich von meinem Onkel. Ich würde ihn in den nächsten Tagen bestimmt noch des Öfteren sehen und bald wäre mein Geburtstag, den wir alle zusammen feierten. Jetzt, da Ramor da war, freute ich mich sogar darauf, ein kleines Fest zu geben. Ich konnte es kaum erwarten, es meinen beiden Söhnen zu sagen. Die zwei mochten ihren Großonkel fast genauso sehr wie ich und würden vor Freude juchzen.

      Gut gelaunt verließ ich den Zirkel auf meinem Pferd, um zurück zu den Klippen zu reiten. Ich hoffte, dass Shaia schon schlief, sodass ich mir ihre Standpauke erst morgen anhören müsste.

      Doch als ich bei unserem Haus ankam, erkannte ich, dass noch Licht brannte.

      Stirnrunzelnd stieg ich vom Pferd und übergab es einem Stalljungen, der mir entgegeneilte, um es in seine Box zu bringen.

      Vor dem Haupteingang stand eine Kutsche, was mich noch stutziger machte.

      Nachdem ich unser Haus betreten hatte, wandte ich mich zum Wohnzimmer, aus welchem ich leises Weinen hörte. Mitten in der Tür blieb ich wie angewurzelt stehen, denn das, was ich sah, ließ alles in mir gefrieren.

      »Shaia?«, fragte ich, nachdem ich mich vom ersten Schock erholt hatte. »Was … hat das zu bedeuten?« Ich zeigte auf unsere Kinder, die ihre Reisekleidung trugen – ebenso wie meine Gemahlin.

      Mein kleiner Sohn rannte mir tränenüberströmt entgegen und schlang die Arme um mich. Ich strich ihm gedankenverloren über die feuerroten Locken, während ich versuchte zu begreifen, wann die Liebe aus dem Blick meiner Frau gewichen war.

      »Ich verlasse dich«, sagte sie in ruhigem Tonfall. Doch in ihren dunklen Augen erkannte ich, dass es in ihrem Inneren stürmte. »Ich will nicht länger mit dir zusammen sein. Nicht auf diese Weise.«

      »Das kannst du nicht tun«, stieß ich aus. »Du kannst mir nicht die Kinder wegnehmen!«

      Sie schenkte mir einen Blick, der pure Enttäuschung ausdrückte. »Deine Kinder«, schnaubte sie. »Ich bin dir egal. Du liebst in erster Linie dich und deine Arbeit. Irgendwann kommen die Kinder und dann ist lange Zeit nichts mehr, ehe ich vielleicht noch eine Rolle spiele!« Sie verzog den Mund. »Ich habe genug davon. Genug von dir und deiner falschen Prioritätensetzung!«

      »Ich liebe dich«, presste ich hervor. »Tu mir das bitte nicht an!«

      »Du hast mir schon viel mehr angetan«, antwortete sie. »Hast mir versprochen, für mich da zu sein. Für unsere Familie da zu sein. Doch du verkriechst dich im Zirkel, verpasst es, wie unsere Söhne aufwachsen. Warst du da, als sie ihre ersten Worte sagten? Als sie ihre ersten Schritte taten? Nein.« Tränen bildeten sich in ihren Augen und sie blinzelte sie unwirsch weg. »Du warst nie da, Cilian. Weder für mich noch für unsere Kinder. Keines deiner Versprechen hast du eingehalten und jetzt ist Schluss damit. Meine Geduld ist am Ende und mein Entschluss steht fest. Ich reise zurück nach Fayl zu meinen Eltern! Leb wohl, Cilian.«

      Damit ergriff sie die Hand meines älteren Sohnes und kam zu mir, um den Kleinen ebenfalls von mir wegzuziehen.

      Ich stand da wie erstarrt, unfähig, etwas zu tun oder zu sagen. Sah untätig dabei zu, wie sie mit unseren Kindern das Haus verließ, in die Kutsche stieg und davonfuhr.

      Hätte ich in dem Moment nur gewusst, dass es das letzte Mal war, dass ich sie lebend sah. Dass ich meine Kinder lebend sah … ich hätte mich wohl anders entschieden und um sie gekämpft. So aber dachte ich, ich lasse sie erst mal zur Ruhe kommen und sie würde sich schon wieder einkriegen. Ihre Drohung nicht wahr machen.

      Das war unverzeihbar … und unendlich dumm.

      Gegenwart

      Es wiederholt sich … es wiederholt sich alles. Ich bin einfach nicht dafür geschaffen, eine Frau zu halten, das wird mir bewusster denn je, als ich mit dem Rücken zur Tür stehe, hinter der ich Damaris zurückgelassen habe.

      Ich wollte es dieses Mal anders machen. Wollte um sie kämpfen.

      Und habe alles nur noch schlimmer gemacht.

      Wieso nur fallen mir nie die richtigen Worte ein? Wieso gelingt es mir nicht, das zu sagen, was ich wirklich sagen will?

      So lange ist es her – so СКАЧАТЬ