Scharade mal drei. Mila Roth
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Название: Scharade mal drei

Автор: Mila Roth

Издательство: Bookwire

Жанр: Языкознание

Серия: Spionin wider Willen

isbn: 9783967110326

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СКАЧАТЬ ihren Willen durchzusetzen, ganz gleich, worum es ging. In letzter Zeit hatte sie es hauptsächlich darauf abgesehen, ihn zurück in ihr Bett zu locken. Einen Ort, den er allerdings mittlerweile mied wie der Teufel das Weihwasser. Sie war einfach zu besitzergreifend und abgesehen davon auch zu anspruchsvoll und anstrengend für seinen Geschmack. Das Abenteuer mit ihr vor etwas mehr als drei Jahren hätte Markus inzwischen liebend gerne rückgängig gemacht.

      Etwas anderes jedoch stieß ihm an Walters Worten ungut auf. »Wollen Sie damit sagen, dass ich der Typ für so einen Eheseminar-Humbug bin?« Er runzelte die Stirn.

      »Ehevorbereitungsseminar«, korrigierte Walter lächelnd. »Auf den ersten Blick vielleicht nicht, da haben Sie recht. Nein, im Grunde würde es mich sehr wundern, wenn ich Sie jemals wirklich bei so etwas antreffen würde. Aber mit der richtigen Partnerin könnten Sie die Rolle durchaus glaubhaft spielen, davon bin ich überzeugt.«

      »Danke für die Blumen.«

      »Wen schlagen Sie also vor?« Schwartz wippte ungeduldig mit dem rechten Fuß.

      Walter warf Markus einen langen, bedeutsamen Blick zu, woraufhin der überrascht den Kopf hob und dann innerlich zusammenzuckte, als er begriff, worauf sein Vorgesetzter hinauswollte.

      »Janna Berg?«

      »Sie haben vor einigen Monaten sehr erfolgreich ein frisch verheiratetes Paar gemimt.«

      »Sie ist keine ausgebildete Agentin.«

      »Wir haben nicht behauptet, dass das notwendig ist, um den Einsatz durchzuführen.«

      »Moment mal, Janna Berg? Ist das die zivile Hilfskraft, die Ihnen Weihnachten geholfen hat?« Schwartz verzog ein wenig unwillig die Lippen. »Halten Sie das für klug, Herr Bernstein? Der Einsatz ist nicht ungefährlich. Und wie gesagt, es handelt sich um die höchste Geheimhaltungsstufe. Ist die Frau vertrauenswürdig genug?«

      »Hundertprozentig. Das hat sie bereits mehrfach bewiesen. Nicht wahr, Markus?«

      Widerwillig nickte Markus. »Sie ist vertrauenswürdig.« Und im Gegensatz zu Alexa würde er sie geradezu mit Kusshand als Partnerin annehmen. »Aber woher wollen Sie wissen, ob sie so einfach dabei mitmacht?«

      »Morgen beginnen die Osterferien.«

      »Vielleicht fährt sie ja mit den Kindern in Urlaub.«

      »Tut sie nicht, das habe ich bereits überprüft. Und Sie wüssten es ebenfalls, wenn Sie mit ihr in Kontakt stünden.« Walter legte den Kopf ein wenig schräg. »Wann haben Sie zuletzt mit ihr gesprochen?«

      Markus zuckte die Schultern. »Am zweiten Weihnachtsfeiertag.«

      »Also vor drei Monaten? Markus, Sie müssen nicht nur an Ihrer Teamfähigkeit arbeiten, sondern auch an Ihrem Sozialverhalten.« Walter schmunzelte. »Ich dachte, Sie verstehen sich mittlerweile recht gut mit ihr.«

      »Und?«

      »Rufen Sie sie an. Nein, fahren Sie hin und überreden Sie Janna Berg. Ich halte sie für die beste Option im Hinblick auf eine funktionierende Tarnung in diesem Fall. Sie nicht auch, Markus?«

      Leichtes Unbehagen stieg in ihm auf. »Wie Sie meinen.«

      2

      Außenbezirk von Rheinbach

      Gut Tomberg

      Donnerstag, 29. März, 20:10 Uhr

      »Janna, bist du hier?« Die Seitentür vom Hof zur Küche flog auf und wie ein Wirbelwind stürmte Felicitas Berg, Jannas sieben Jahre jüngere Schwester, herein. Sie warf ihre leuchtend blaue Windjacke über einen der Stühle am großen Familienküchentisch und schüttelte die langen blonden Locken, die vom Nieselregen feucht geworden waren und sich noch mehr ringelten als normalerweise. »Du glaubst nicht, was mir passiert ist.«

      Janna, die gerade ein Blech Muffins in den Ofen schob, schaltete rasch Temperatur und Kurzzeitmesser ein, dann drehte sie sich zu Feli um. »Lass mich raten, du hast einen Job für das Magazin Zeitschritte in Köln an Land gezogen.«

      »Mist, Mama hat es dir schon erzählt.« Feli lachte und hüpfte vergnügt im Kreis herum. »Ich bin vorgestern der Chefredakteurin über den Weg gelaufen. Absolut zufällig, beim Einkaufen. Stell dir vor, sie hat mich von der Fotoserie erkannt, die ich neulich für den Kölner Stadtanzeiger gemacht habe. Und jetzt will sie, dass ich so was für das Magazin mache. Ich! Felicitas Berg.«

      »Du wirst berühmt.« Janna zog ihre Schwester in die Arme und drückte sie fest an sich. »Ich gratuliere dir. Das wird deinem Fotostudio zu grandiosem Erfolg verhelfen. Ganz bestimmt.«

      »Im Juli soll es losgehen. Ich bin so aufgeregt!« Feli erwiderte die Umarmung, danach trat sie einen Schritt zurück und musterte Janna eingehend. Mit zwei Fingern zupfte sie an den üppigen kupferroten Locken, die sich knapp bis auf Jannas Schultern ringelten. »Du warst beim Friseur. Die neue Frisur steht dir wirklich besser als die alte.«

      »Das erzählst du mir seit Monaten immer wieder. Keine Sorge, ich glaube es dir inzwischen.« Janna lachte. »Dummerweise muss ich jetzt immer alle sechs Wochen zum Nachschneiden fahren.«

      »Na und, dafür schauen dir jetzt garantiert noch mehr Männer hinterher als früher schon.«

      »Als ob ich es darauf anlegen würde.«

      »Na hör mal, welcher Frau gefällt das wohl nicht? Sei ehrlich, Janna!«

      »Na ja.« Janna zuckte die Schultern, lächelte dabei aber. »Es ist ein netter Nebeneffekt.«

      »Ja, vor allem, nachdem wir ein paar der langweiligen Klamotten aus deinem Schrank verbannt haben. Wir müssen nächste Woche unbedingt noch mal zusammen shoppen gehen. Wenn Mama und Papa mit den Zwillingen im Fichtelgebirge sind, hast du doch Zeit, oder nicht?«

      »Jede Menge Zeit.« Janna wurde wieder ernst. »Ich weiß noch gar nicht, was ich mit all der Freizeit anfangen soll.«

      »Oh, da fällt mir bestimmt was ein.« Feli öffnete den Kühlschrank und entnahm ihm eine Flasche Orangensaft.

      Janna reichte ihr ein Glas. »Das glaube ich gern. Aber es ist schon irgendwie komisch. Zwei Wochen ohne die Kinder. So lange waren wir noch nie getrennt.«

      »Du brauchst die Auszeit, Janna. Ich finde es toll, dass Mama und Papa mit den beiden in die Ferien fahren. Wenn es einen Mann in deinem Leben gäbe, hättest du sogar sturmfreie Bude. Aber es gibt immer noch keinen, oder?«

      Janna schüttelte den Kopf. »Nicht die Spur.« Ihre Gedanken, die unwillkürlich zu einem gewissen Geheimagenten wanderten, unterbrach sie, indem sie den Spieß rasch umdrehte. »Und was ist mit dir? Wie war denn dein Date mit diesem – wie war noch sein Name? Martin? Der Traummann?«

      Feli hustete in ihren Saft, dann lachte sie erneut. »Der hat sich bei näherem Hinsehen eher als Albtraummann herausgestellt. Nein, im Ernst. Er war ziemlich langweilig und hat fast ununterbrochen von seiner Arbeit geredet. Na ja, und Banker haben jetzt nicht so einen wahnsinnig abwechslungsreichen Tagesablauf. Außerdem hat ihm offenbar niemand erzählt, dass man beim ersten Kuss seine Zunge bei sich behalten sollte. Zumindest in den ersten drei Nanosekunden.«

      »Nein!« СКАЧАТЬ