Ludwig van Beethoven: Ich lebe nur in meinen Noten. Людвиг ван Бетховен
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Название: Ludwig van Beethoven: Ich lebe nur in meinen Noten

Автор: Людвиг ван Бетховен

Издательство: Bookwire

Жанр: Языкознание

Серия:

isbn: 9783843806497

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СКАЧАТЬ Menschen aufgenommen zu werden. – Ihr meine Brüder Carl und Johann – sobald ich todt bin und Professor Schmidt lebt noch, so bittet ihn in meinem Namen, daß er meine Krankheit beschreibe, und dieses hier geschriebene Blatt füget ihr dieser meiner Krankengeschichte bei, damit wenigstens so viel als möglich die Welt nach meinem Tode mit mir versöhnt werde. Zugleich erkläre ich euch Beide hier für die Erben des kleinen Vermögens (wenn man es so nennen kann) von mir. Theilet es redlich und vertragt und helft euch einander. Was ihr mir zuwider gethan, das wißt ihr, war euch schon längst verziehen. Dir Bruder Carl danke ich noch insbesondere für deine in dieser letztern Zeit mir bewiesene Anhänglichkeit. Mein Wunsch ist, daß euch ein besseres, sorgenloseres Leben als mir werde. Empfehlt euren Kindern Tugend; sie nur allein kann glücklich machen, nicht Geld. Ich spreche aus Erfahrung. Sie war es, die mich selbst im Elende gehoben; ihr danke ich nebst meiner Kunst, daß ich durch keinen Selbstmord mein Leben endigte. – Lebt wohl und liebet euch! – Allen Freunden danke ich, besonders Fürst Lichnowsky und Professor Schmidt. – Die Instrumente von Fürst L. wünsche ich, daß sie doch mögen aufbewahrt werden bei einem von euch; doch entstehe deswegen kein Streit unter euch. Sobald sie euch aber zu etwas Nützlicherem dienen können, so verkauft sie nur. Wie froh bin ich, wenn ich auch noch im Grabe euch nützen kann.

      So war’s geschehen: – Mit Freuden eile ich dem Tode entgegen. Kommt er früher, als ich Gelegenheit gehabt habe, noch alle meine Kunstfähigkeiten zu entfalten, so wird er mir, trotz meinem harten Schicksale doch noch zu früh kommen, und ich würde ihn wohl später wünschen; doch auch dann bin ich zufrieden, befreit er mich nicht von einem endlosen leidenden Zustande. – Komm wann du willst, ich gehe dir muthig entgegen. Lebt wohl und vergeßt mich nicht ganz im Tode, ich habe es um euch verdient, indem ich in meinem Leben oft an euch gedacht, euch glücklich zu machen; seid es!

      Heiligenstadt am 6. October 1802.

      Ludwig van Beethoven.

      [Außen.] – Heiligenstadt am 10. October 1802.

      So nehme ich denn Abschied von Dir – und zwar traurig. – Ja die geliebte Hoffnung, die ich mit hieher nahm, wenigstens bis zu einem gewissen Punkte geheilet zu seyn, sie muß mich nun gänzlich verlassen. Wie die Blätter des Herbstes herabfallen, gewelkt sind, so ist auch sie für mich dürre geworden. Fast wie ich hierher kam, gehe ich fort; selbst der hohe Muth, der mich oft in den schönen Sommertagen beseelte, er ist verschwunden. O Vorsehung, laß einmal einen reinen Tag der Freude mir erscheinen! So lange schon ist der wahren Freude inniger Wiederhall mir fremd. Wann, o wann, o Gottheit! kann ich im Tempel der Natur und der Menschen ihn wieder fühlen? – Nie? – nein es wäre zu hart!

      [Außen:] Für meine Brüder Carl und Johann nach meinem Tode zu lesen und zu vollziehen.

       Anzeige.

      Ich glaube es dem Publikum und mir selber schuldig zu sein öffentlich anzuzeigen, daß die beiden Quintetten aus C und Es-dur, wovon das eine (ausgezogen aus einer Sinfonie von mir) bei Herrn Mollo in Wien, das andere (ausgezogen aus dem Septett von mir Op. 20) bei Herrn Hofmeister in Leipzig erschienen ist, nicht Original-Quintetten sondern nur Übersetzungen sind, welche die Herren Verleger veranstaltet haben. – Das Übersetzen überhaupt ist eine Sache, wogegen sich heut zu Tage (in unserm fruchtbaren Zeitalter – der Übersetzungen) ein Autor nur umsonst sträuben würde; aber man kann wenigstens mit Recht verlangen, daß die Verleger es auf dem Titelblatte anzeigen, damit die Ehre des Autors nicht geschmälert und das Publikum nicht hintergangen werde. – Dies um dergleichen Fällen in der Zukunft vorzubeugen. – Ich mache zugleich bekannt, daß ehestens ein neues Original Quintett von meiner Composition aus Cdur Op. 29 bei Breitkopf und Härtel in Leipzig erscheinen wird.

      Ludwig van Beethoven.

       An Ferdinand Ries.

      Daß ich da bin, werden Sie wohl wissen. Gehen Sie zu Stein und hören Sie, ob er mir nicht ein Instrument hierher geben kann – für Geld. Ich fürchte meines hierher tragen zu lassen. Kommen Sie diesen Abend gegen 7 Uhr heraus. Meine Wohnung ist in Oberdöbling Nr. 4 die Straße links, wo man den Berg hinunter nach Heiligenstadt geht.

       An Hofmeister in Leipzig.

      Wien am 22. September 1803.

      Hiermit erkläre ich also alle Werke um die Sie geschrieben als Ihr Eigenthum, das Verzeichniß davon wird Ihnen noch einmal abgeschrieben und mit meiner Unterschrift als Ihr erklärtes Eigenthum geschickt werden. Auch den Preis von 50 Duc. gehe ich ein. Sind Sie damit zufrieden? –

      Vielleicht kann ich Ihnen statt der Variationen mit Violoncell und Violin vierhändige Variationen über ein Lied von mir, – wo die Poesie von Göthe wird ebenfalls dabei müssen gestochen werden, da ich diese Variationen in ein Stammbuch geschrieben und sie für besser wie die andern halte. Sind Sie zufrieden? – – Die Übersetzungen sind nicht von mir, doch sind sie von mir durchgesehen und stellenweise ganz verbessert worden, also kommt mir ja nicht daß Ihr da schreibt daß ichs übersetzt habe, weil Ihr sonst lügt und ich auch gar nicht die Zeit und Geduld dazu zu finden wüßte. – Seid Ihr zufrieden?

      Jetzt lebt wohl, ich kann euch nichts anders wünschen als daß es euch herzlich wohl gehe und ich wollte euch Alles schenken, wenn ich damit durch die Welt kommen könnte, aber – bedenkt nur Alles um mich her ist angestellt und weiß sicher wovon es lebt, aber du lieber Gott wo stellt man so ein parvum talentum com ego an den Kaiserlichen Hof?

      – Euer Freund

      L. v. Beethoven.

       Warnung.

      Herr Carl Zulehner, ein Nachstecher in Maynz, hat eine Ausgabe meiner sämmtlichen Werke für Pianoforte und Geiginstrumente angekündigt. Ich halte es für meine Pflicht, allen Musikfreunden hiermit öffentlich bekannt zu machen, daß ich an dieser Ausgabe nicht den geringsten Antheil habe. Ich hätte nie zu einer Sammlung meiner Werke, welche Unternehmung ich schon an sich voreilig finde, die Hand gebothen, ohne zuvor mit den Verlegern der einzelnen Werke Rücksprache genommen und für die Correctheit, welche den Ausgaben verschiedener einzelner Werke mangelt, gesorgt zu haben. Überdies muß ich bemerken, daß jene widerrechtlich unternommene Ausgabe meiner Werke nie vollständig werden kann, da in kurzem verschiedene neue Werke in Paris erscheinen werden, welche Herr Zulehner, als französischer Unterthan, nicht nachstechen darf. Über eine unter meiner eigenen Aufsicht und nach vorhergegangener strenger Revision meiner Werke zu Unternehmende Sammlung derselben werde ich mich bei einer andern Gelegenheit umständlich erklären.

      Ludwig van Beethoven.

       An Ferdinand Ries.

      Lieber Ries.

      Ich bitte Sie, erzeigen Sie mir die Gefälligkeit, dieses Andante wenn auch nur schlecht, abzuschreiben. Ich muß es morgen fortschicken und – da der Himmel weiß, was allenfalls damit vorgehen kann, so wünschte ich’s abgeschrieben. Doch muß ich’s morgen gegen 1 Uhr zurück haben. Die Ursache, warum ich Sie damit beschwere, ist weil ein Copist schon mit andern wichtigen Sachen beschäftiget und der andere krank ist.

       An den Componisten Leidesdorf in Wien.

      Dorf des Leides!

      Gebt dem Überbringer dieses Hrn. Ries einiges leichtes Vierhändiges СКАЧАТЬ